Erwähnte PCs: Kiri, Agarton
Erwähnte NPCs: Col. Guzmar
NRPG: Ich habe mir die Freiheit genommen, mein letztes Rici-Log dahingegend abzuändern, dass nicht Jall, sondern Kiri nach Ricarda verlangt. Erscheint mir passender nach dem was bisher vorgefallen ist.
Thema: „Nach der Schlägerei“
=A= New Hope: Büro der Kommandantin =A=
„…Sie sollten eigentlich Kneipenschlägereien verhindern oder auflösen, aber niemals… niemals eine BEGINNEN!“
Ich duckte mich unter den Worten von Commander Kirilenkova. So wütend hatte ich sie bisher selten erlebt. Andererseits war ich der Meinung, dass sie mit Colonel Guzmar und mir an der falschen Adresse war.
Ich hob vorsichtig eine Hand zum Zeichen, dass ich etwas zu sagen hatte. Gleich darauf ruhte der Blick der Interims-Kommandantin auf mir. „Ja, Commander?“
„Ma’am, darf ich darauf hinweisen, dass zumindest die Sicherheit bei weitem noch nicht so organisiert ist, wie sie sein sollte?“, begann ich vorsichtig. „Wir sind noch nicht sehr lange an Bord. Zusätzlich haben wir immer noch zu wenige Leute.“
„Dass Sie zu wenige Leute haben ist längst bekannt, Commander“, antwortete Kirilenkova aufgebracht. „Und gerade durch die Tatsache, dass Sie nur die Hälfte Ihrer Soll-Besatzung zur Verfügung haben sollte Ihnen doch eher helfen, Ihre Leute unter Kontrolle zu haben. Ihre andere Ausrede ist ebenfalls sehr schwach. In den letzten Wochen, seit Sie an Bord sind, sollten Sie doch Ihre Leute besser organisiert haben als das hier. Zumindest sollten Sie das, so wie ich Sie kenne und Ihr aktueller Zustand sollte dem nicht im Weg stehen. Anderenfalls müsste ich mich gezwungen sehen, Sie ersetzen zu lassen. Ich hoffe, ich habe mich klar genug ausgedrückt.“
„Vollkommen, Ma’am“, antwortete ich. Das lief nicht ganz so gut, wie erwartet. Aber wann lief schon mal etwas gut? Seit ich hier war lief alles mehr schlecht als recht in der Sicherheit. Vielleicht sollte ich wirklich in Betracht ziehen, von meinem Posten zurück zu treten und Platz für jemanden zu machen, der diesen Job auch tun konnte. Sollten wir diese ganze Sache hier überstehen, sollte ich vielleicht mal mit dem Personaloffizier und der Kommandantin reden.
Kirilenkova sah Guzmar an. „Und was ist Ihre Ausrede, Colonel?“, fragte sie nun.
Der Colonel rührte sich nicht, als er, den Blick immer noch geradeaus gerichtet, antwortete: „Keine Ausrede, Ma’am. Die Nachricht ist angekommen und die Verantwortlichen werden zur Verantwortung gezogen. Es wird nicht wieder vorkommen.“
„Ich hoffe für Sie, dass das mehr als nur Worte sind, Colonel“, antwortete Kirilenkova. „Sie nehmen sich das auch zu Herzen, Commander Ricarda. Oder zumindest zu Ihrem Äquivalent davon! Alle beide: wegtreten!“
Ich wandte mich bereits zum Gehen, als Commander Kirilenkova mich noch einmal zurück rief: „Ricarda, auf ein Wort.“
Ich drehte mich um und sah Commander Kirilenkova an. „Ma’am?“
Kirilenkova seufzte. „Ich glaube, ich bin nicht die erste, die Ihnen nahe legt, sich zusammen zu reißen, richtig?“
„Ich würde gerne sagen, ich habe aufgehört zu zählen, aber das wäre inkorrekt“, versuchte ich mich an einem Scherz. Aber nicht nur mein emotionales Zentrum war der Meinung, dass der nicht gelungen war. Kirilenkovas Blick sagte alles.
„Ersparen Sie mir die Zahlen, Ricarda!“, empfahl sie mir. „Ich werde diese Zahl jetzt um eine erhöhen müssen. Reißen Sie sich zusammen, Lieutenant Commander Ricarda. Ich weiß, dieser Vorfall mit Q und Sohn hat seine Spuren in Ihrer mechanischen Psychologie hinterlassen. Auch bei mir hat es Spuren hinterlassen, wie Sie wissen. Aber ich lasse mir das nicht im Weg stehen. Sie sollten das auch nicht machen. Ich möchte Sie nicht ersetzen lassen, nur weil Sie Ihre Subroutinen nicht in den Griff bekommen.“
Eine ganze halbe Minute blieb es still im Raum. Dann ergriff Kirilenkova, nun deutlich ruhiger, wieder das Wort. „Ich hoffe, Sie haben mich verstanden, Ricarda.“
Ich imitierte einen Seufzer. „Ja, Ma’am“, antwortete ich.
Kirilenkova nickte. „Dann wegtreten!“, befahl sie.
=A= Büro des Sicherheitschefs; kurz darauf =A=
Der Türsummer piepste.
Ich brauchte kein Hellseher zu sein um zu erraten, das Master Chief Agarthon davor stand. Immerhin hatte ich ihn vor vier Minuten und 39,8947 Sekunden in mein Büro zitiert. Es ging darum, ihn für sein Verhalten während des Vorfalls mit den Marines zu rügen und ihm die Konsequenzen aufzuzeigen. Letzteres war reine Formalität, denn als Mitglied der Sicherheit sollte ihm das Prozedere einigermaßen geläufig sein. Ersteres war für mich deutlich schwerer, denn ich musste ihn eigentlich ähnlich zurechtweisen wie es Commander Kirilenkova bei mir getan hatte. Es gab ein Sprichwort der Menschen das besagte: „Scheiße fällt immer von oben nach unten. Nach diesem musste ich diese Zurechtweisung an ihn weiter geben. Das Problem war: ich wollte das nicht wirklich. Ich fühlte mich nicht stark genug dafür.
„Herein!“, rief ich also den Chief herein. Dieser betrat kurz darauf das Büro, grüßte kurz und meldete: „Master Chief Petty Officer of Starfleet Gaius Karan Agarthon meldet sich zum Dienst, Ma’am.“
„Rühren, Chief“, empfahl ich. Ich lehnte mich langsam zurück, atmete tief durch und sah ihn von unten herauf an. „Oh Chief was soll ich nur mit Ihnen machen?“ fragte ich seufzend. „Ihrem Rang nach sind Sie ein erfahrener Unteroffizier der Sternenflotte. Sie dürfen sich sogar zu den erfahrensten Unteroffizieren hier an Bord zählen. Sogar erfahrener als diverse Jungoffiziere, die direkt in die Offizierslaufbahn gesprungen sind. Als solcher sollten Sie doch erfahren genug sein um zu wissen, wann man kämpfen und wann man sich zurückhalten sollte. Auch finde ich es befremdlich, dass Sie sich ausgerechnet mit Marines schlagen, wenn man einmal Ihre Vergangenheit als Marine in Betracht zieht. Was haben Sie sich also dabei gedacht und vielmehr auch noch: wie kam es zu der ganzen Sache?“
[NRPG: Wenn du willst, kannst du gerne noch berichten und versuchen, dich zu rechtfertigen, Chako
]Ich nickte nachdenklich. „In Ordnung. Kommen wir also zum obligatorischen: Da dies Ihr erster Vorfall unter meinem Kommando ist und Ihre Akte nichts enthält, was eine schärfere Bestrafung verlangt, belasse ich es bei einem Akteneintrag. Ich mache das nicht gerne, denn bisher habe ich Sie als einen guten Unteroffizier schätzen gelernt. Ich hoffe, dass Sie sich das alles zu Herzen nehmen und dass so etwas in Zukunft nicht mehr vorkommt. Verstanden, Chief?
„Ich habe verstanden“, nickte Agarthon langsam.
-tbc-