PRO-LtCmdr. Val Advena-CTO/PRO-RPG Log5-14121.2118

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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valeris
Beiträge: 156
Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:44

So 13. Jan 2013, 21:12

Personen: ein paar Meds

Thema: Ohrensaussen

Wörter: 699



Ohne meine Uniform auszuziehen, mit den Stiefeln an den Füßen warf ich mich aufs Bett und starrte die Decke an. Die Platten hingen lose herunter – Nachwirkungen einer Suchaktion. Ich überlegte tatsächlich, ob ich das Quartier nicht so belassen sollte. Schlimmer sah es auch ordentlich zusammengeschraubt nicht aus. Die Quartiere auf dem Schiff waren alle gleich und ich sehnte mich nach der Station. Zwar bot mir ein Schiff eine Erweiterung meines Horizonts und eine nette Abwechslung, aber ich konnte das stetige Quietschen nicht mehr ertragen, das mit der Zeit immer lauter und offensichtlicher zu werden schien. Ich verfluchte meine spitzen Ohren und hielt mir rechts und links ein Kissen davor, aber das nervtötende Gurren wollte einfach nicht aufhören. Ich wälzte mich auf die Seite, ohne nennenswerte Erfolge. Im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, zu dem allgegenwärtigen Gurren kam noch ein ohrenbetäubendes Kreischen, dass fast an eine Reiben von Metall auf Metall erinnerte. Die letzten paar Stunden hatte ich damit verbracht, die Quelle der Geräusche ausfindig zu machen. Mal schienen sie von einer bestimmten Stelle, mal von überall zu kommen. Eigentlich hatte ich mir erhofft, dass ich nach einer Pause eher in der Lage sein würde, den Stein der Weisen zu finden. Aber so, wie es derzeit aussah, bekam ich meine Ruhe nicht. Ich setzte mich auf.
„Computer“, orderte ich. „Musik!“
„Bitte spezifizieren!“
„Ist mir egal. Hauptsache laut.“
Rhythmische Klänge drangen durch die Kabine, aber wie ein böser Geist, verschwand das Gekreische nicht und die Musik war auch nicht in der Lage, es zu übertönen. Ich ignorierte die Musik und verließ mein Quartier.


In der Krankenstation hielt ich den erstbesten Mediziner an.
„Geben Sie mir etwas gegen dieses Geräusch“, sagte ich.
„Ma’am?“ Der Fähnrich starrte mich an und schüttelte den Kopf. „Welches Geräusch?“
Meine Hand fuhr an meine Stirn und ich versuchte den Schmerz, den der Dauerton langsam in meinem Kopf verbreitete, weg zu massieren, atmete dabei tief ein und versuchte, meine Fassung zu wahren. Ich hatte seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr geschlafen und bei meiner Arbeit war ich kaum mehr in der Lage, mich zu konzentrieren.
„Wie Sie sicher feststellen können“, begann ich „scheint mein Gehör ein klein wenig besser ausgeprägt, als das von den Menschen. Es kann also durchaus sein, dass ich etwas wahrnehme, was Ihnen entgeht.“ Der Schmerz wurde so unerträglich, dass ich mich an dem neben mir stehenden Regal abstützen musste. „Und ich kann Ihnen versichern“, vor meinen Augen wurde es schwarz. „DA IST ETWAS!“ Wieder versuchte ich durchzuatmen und ließ mich von dem mittlerweile recht blassen Fähnrich zu einer Liege führen. Ich presste meine Handflächen gegen meine Ohren und hoffte, dass wenigstens einer der Mediziner endlich etwas unternahm.

Ich wachte auf und dachte, ich sei unter Wasser. Geräusche drangen nur gedämpft in mein Ohr und ich versuchte, den störenden Ton herauszufiltern. Da war nichts.
„Eh….“, rief ich. „Schwester. Was haben Sie gemacht?“
Mit einem genervten Gesichtsausdruck wanderte eine der Blauhemden zu mir herüber. Ich hatte mich aufgesetzt und die Beine über den Rand der Liege geschwungen.
Sie warf einen Blick auf ein Padd, was in ihrer Nähe lag und sagte schließlich: „Sie haben Femilpatin bekommen. Ein Medikament mit einer Wirkdauer von circa 16 Stunden. Sie müssten noch einmal wiederkommen, wenn Sie merken, dass die Wirkung nachlässt. Wir haben das bei Vulkaniern schon häufig eingesetzt. Es dämpft bestimmte Frequenzen…“
„Vielen Dank, Schwester“, unterbrach ich ihren weiteren Bericht. Ich hatte keine Lust, sie darüber aufzuklären, dass ich KEIN Vulkanier war, also ließ ich sie einfach stehen und verließ, ohne ein weiteres Wort, die Krankenstation. Irgendwie fühlte ich mich unwohl. Das Geräusch war zwar weg, aber meine Sinne waren eingeschränkt und das gefiel mir gar nicht. Ich war in der Lage, den Zustand des Warpkernes anhand der Frequenzen zu bestimmen. Ich hörte einfach, wenn er ‚krumm’ lief. Dieser Fähigkeit fühlte ich mich nun beraubt und der einzige tröstliche Gedanke war, dass dieser Zustand nicht von Dauer sein würde.

Der Maschinenraum empfing mich ebenso löcherisch wie mein Quartier. Neben den Transportern waren auch Tribble-Sammel-Teams unterwegs und das Innere des Schiffs glich mehr und mehr einem Schweizer Käse. Ich schob eine der Platten wieder zurück an seinen Platz und überprüfte unsere Hauptsammelstelle, die langsam aus allen Nähten zu platzen schien.
Dup dor a'az Mubster
Dif-tor heh smusma

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