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PRO – Cmdr Kirilenkova – DXO – RPG 10 Log 10 – 14‘130.2145

Verfasst: Di 22. Jan 2013, 21:27
von JasonHawk
PRO – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – DXO – RPG 10 Log 10 – 14‘130.2145

Personen: Taylor McMannis, Mercury Hathaway, Gaius K. Agarthon, Ayres Jall
NPCs: Roger Federer, Krk-mor
Wörter: 1‘174
Titel: Aggressionen

=A= Erde – Wimbledon – Centre Court =A=

Ich zog den Schläger voll durch und spielte den Ball entlang der Linie. Er landete in der Länge gerade noch im Feld. Der Schläger des Gegenspielers kam knapp zu spät und liess den gelben Ball passieren. Zum Glück für mich. Ich hatte mich unheimlich strecken müssen und wäre nicht rechtzeitig auf die andere Seite des Platzes gekommen, um den Ball wieder zurückzuschlagen.

„Fifteen, forty! Breakpoint Kirilenkova!“

Zufrieden richtete ich mich wieder auf und ging zu meiner Ausgangsposition zurück für den nächsten Aufschlag. Mir war klar, dass Roger nun deutlich härter aufschlagen würde und dies ohne Einbussen bei der Genauigkeit. Er zauberte seine besten Aufschläge immer aus dem Hut, wenn er unter Druck war. Und das war er nun. So sehr ich mich auch bemühte, den Punktestand nicht im Kopf zu haben, es gelang mir nicht. Ich wusste genau, dass dies meine erste Breakchance war, nachdem ich den ersten Satz bereits verloren hatte. Es war meine Chance das Spiel zu drehen. Roger Federer wusste das.

Ich beugte mich nach vorne, drehte meinen Schläger in der Hand und fixierte Federer mit meinem Blick. Er liess sich Zeit mit dem nächsten Aufschlag. Das hatte er bereits bei meinem ersten Breakball im ersten Satz getan. Damals hatte er mich damit aus der Ruhe gebracht. Aber dieses Mal würde ich konzentriert bleiben. Das schien auch Federer zu bemerkten und schlug auf.

Der Ball landete im Netz.

„Net! Second Serve!“, kommentierte der Schiedsrichter das Geschehen auf dem Centre Court.

Kurz sah ich Ärger auf Federers Gesicht. Er ärgerte sich über sich selber. Ja, ich konnte dieses Spiel noch gewinnen, diesen Final für mich entscheiden. Mein Gegner bereitete sich für den nächsten Aufschlag vor und auch ich konzentrierte mich wieder.

Dieses Mal kam der Aufschlag, aber ich konnte ihn retournieren. Dies erst noch gut. Ich konnte Federer gleich unter Druck setzen. Es entwickelte sich ein Grundlinien-Duell. Ich versuchte dieses Duell mit einem Stoppball aufzubrechen, doch Federer liess sich nicht übertölpeln. Er war schnell am Netz vorne, brachte den Ball mit einem Zauberschlag zurück und setzte mich unter Druck. Aber da war genug Zeit und genug Platz für einen Passierball. Hierzu holte ich mit meinem Schläger aus…

„Brücke an Kirilenkova! Sie werden auf der Krankenstation verlangt!“

Der Ball passierte gerade Federer. Ich hatte das Break, wenn der Ball im Feld landete. Doch bevor er dies tat, löste sich der Tennisplatz vor meinen Augen auf. Es blieb nur Schwärze zurück.

Ich merkte, dass meine Augen geschlossen waren und die Schwärze daher kam. Wie konnte ich mit geschlossenen Augen Tennis spielen? Spielte ich überhaupt Tennis? Wie auch, ohne Schläger in der Hand. Ich öffnete die Augen und sah plötzlich eine graue Duraniumdecke. Ich neigte leicht den Kopf und sah Sterne vor dem Fenster…

=A= USS Prophecy – Deck 5 – Krankenstation – ca. 15 Minuten später =A=

Ich hätte mich nicht hinlegen sollen. Es hatte meiner Frisur nicht gut getan. Ich hatte danach zwar genug Zeit, um eine frische Uniform anzuziehen, aber nicht, um mich um meine Haare zu kümmern. Ich hatte einen einfachen Pferdeschwanz gemacht, aber ich war nicht zufrieden. Das konnte aber auch daran liegen, dass mir die Haare sehr fettig vorkamen. Vielleicht fiel es ja niemandem auf…

„Bericht, Mister McMannis!“
„Wir dachten zuerst, die Kopfschmerzen der Zaakar seien auf Geräusche zurückzuführen. Wir haben sie deshalb in einen schalldichten Raum gebracht. Zuerst fühlten sie sich etwas besser, aber dann kamen die Kopfschmerzen wieder zurück.“
„Und deswegen haben Sie mich jetzt wecken lassen?“
„Selbstverständlich nicht, Ma’am“, mischte sich ein Unteroffizier mit roten Haaren ein. „Die Zaakar werden ungeduldig und sind aufgebracht, weil wir ihnen bisher nicht helfen konnten. Es ist sogar das Gegenteil eingetroffen, die Kopfschmerzen sind sogar schlimmer geworden.“
„Ich verstehe.“

Ich verliess das Büro des Chefarztes, um zu den Zaakar zu gehen. Schon wieder. Es war wie ein Déjà-Vu, nur dass ich dieses Mal den wiederholenden Vorgang tatsächlich zweimal gemacht hatte. Die Wiederholung endete, als ich die Zaakar erreichte und die Geschehnisse sich auf eine andere Weise fortsetzten:

„Ihre Behandlungen zeigen absolut keine Wirkung, Commander! Sie stecken mit den Pekara unter eine Decke und halten uns nur hin! Sie wollen uns ablenken und so einen Vorteil in den Verhandlungen herausholen!“

Krk-mors Aufgebrachtheit war nicht zu übersehen und machte das Sicherheitsteam in der Krankenstation nervös. Der insektoide Flottenkommandant war direkt vor mich getreten. So nahe, dass seine Zangenschneidewerkzeuge, die zu seinem Mund gehörten, fast meine Nasenspitze berührten, wenn er sie öffnete. Die Tatsache, dass er deutlich grösser war als ich, liess ihn noch bedrohlicher wirken, wie er nun auf mich runter schaute. Agarthon wollte schon eingreifen und den Flottenkommandanten von mir wegschieben, aber ich bedeutete ihm mit einer Handbewegung, sich zurückzuhalten.

„Für solche Anschuldigungen besteht keinerlei Grund. Wir versuchen lediglich Ihnen zu helfen und den Grund für Ihre Migräne zu finden. Ihnen muss allerdings klar sein, dass solche Untersuchungen Zeit brauchen. Wir vermuteten zuerst, dass Sie ein Geräusch hören und dieses für Ihre Migräne verantwortlich ist. Leider hat sich dies nur teilweise bestätigt. Es muss noch einen anderen Grund geben. An diesem arbeiten wir noch.“

„Ausreden!“, schrie Krk-mor und nahm eine noch aggressivere Haltung mir gegenüber ein. „Sie haben jetzt lange genug mit uns gespielt!“

Und dann lösten sich alle Zaakar in der Krankenstation auf. Sie wurden weggebeamt. Bevor jemand in der Krankenstation darauf reagieren konnte, ging auch bereits eine Erschütterung durch das Deck und wir hatten Mühe unser Gleichgewicht zu halten. Einige vielen auch tatsächlich hin.

„Jall an alle! Roter Alarm! Die Kampfstationen besetzen! Commander Kirilenkova auf die Brücke!“

Ich machte mich sofort auf den Weg und verliess die Krankenstation auf direktem Weg zum nächsten Turbolift.

„Kirilenkova hier. Ich bin auf dem Weg. Was ist los, Commander?“
„Die Zaakar sind in die Neutrale Zone eingeflogen und greifen uns. Die erste Salve traf uns bei deaktivierten Schilden. Die Ablative Hüllenpanzerung baut sich nun auf!“
„Verstanden! Verteidigen Sie uns, aber feuern Sie nur auf die Waffensysteme!“

Wir wollten immer noch einen Krieg verhindern. Auch wenn es jetzt wahrscheinlich deutlich schwieriger werden würde. Noch schwieriger wurde es allerdings, wenn wir ein Schwarmschiff der Zaakar zerstörten. Das mussten wir unbedingt verhindern.

Inzwischen war ich im Turbolift und auf dem Weg zur Brücke. Es war eine ungeduldige Fahrt. Sie schien mir deutlich länger zu dauern als sonst. Ich wollte unbedingt auf die Brücke gelangen, um zu sehen, was da vor sich ging. Vielleicht konnte ich mit den Zaakar sprechen.

Ein weiterer Treffer erschütterte den Turbolift und ich stolperte schon auf eine Wand zu, als es mich plötzlich vom Boden hoch hob, gegen die Decke und wieder auf den Boden runter schleuderte. Stöhnend blieb ich erst einmal auf dem Boden des Turbolifts liegen. Ich merkte, dass er sich nicht mehr bewegte. Die unglaubliche Verzögerung und die Trägheitskräfte mussten mich gegen die Decke geschleudert haben. Mir taten der Rücken und alle Gelenke weh, aber ich schien mich nicht schwer verletzt zu haben. Vorsichtshalber stand ich aber nicht gleich auf.

„Brücke!“, gab ich vom Boden her erneut mein Ziel an, aber nichts geschah. „Computer, Turbolift aktivieren! Ziel Brücke!“

Aber es geschah weiterhin Nichts. Ich steckte fest....