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KRK - Lt. Sopek - TEC - RPG 2 Log 4 - 14138.1686

Verfasst: Mi 30. Jan 2013, 16:54
von Wedge Antilles
Personen: Harley, Jason, Ricarda (indirekt), Christine B. & P. (beide indirekt)
Wörter: 1189


-=^=- Krankenstation -=^=-


„Ensign, meine Anwesenheit im Maschinenraum ist unerlässlich“, versuchte ich nun bereits zum dritten Mal den meuchelnden Händen dieser Medizinerin zu entkommen.
„Sorry, Schätzchen!“ entgegnete sie wie immer abfällig. „Wie ich bereits sagte, glaube ich, dass Sie bei Ihrem Spaziergang da draußen ihr Oberstübchen mit zu viel unverträglichem Gas versorgt haben. Und solange ich nicht 100%ig überzeugt bin, dass sie nicht das Schiff in die Luft jagen, weil Sie ein paar rote Punkte sehen, bleiben Sie schön hier.“
„Sie können versichert sein, dass ich keine roten Punkte sehe und das Schiff definitiv nicht zerstören werde. Mein Verstand arbeitet vollkommen einwandfrei.“
Sie schnaufte. Ein gutes Zeichen, denn das bedeutete, dass ihr Widerstand langsam zu bröckeln begann. Je weiter ich mit schlüssigen Argumenten auftrumpfte – wobei die Ärztin wohl eher den Begriff „nerven“ genommen hätte – wieso mein Aufenthalt auf der Krankenstation unnötig war, desto eher konnte ich meinen Dienst im Maschinenraum wieder aufnehmen. „Ich mach Ihnen einen Vorschlag.“ Wie gesagt, ihr Widerstand bröckelte. „Nennen Sie mir eine Zahl zwischen 1 und 5.“
Ich hob eine Augenbraue, da dies eine zu einfache Anweisung war, als dass sie ein Vorschlag war. „Eine Zahl?“
„Machen Sie schon.“
Irritation und Neugierde ließen mich loslegen. „2,32862902….“
Doch ich wurde rigoros unterbrochen: „Eine richtige Zahl!“
Erneut lupfte ich eine Augenbraue. „Das ist eine richtige Zahl“, verteidigte ich meine Auswahl.
„Geben Sie mir eine ohne Komma, Sie Hirni.“
So langsam fragte ich mich, wer hier zu viel unverträgliches Gas eingeatmet haben sollte. „Zwei.“

Unser kleines Wortgefecht hatte Hawk neugierig gemacht, so dass er sich auf seinem Biobett aufrichtete und uns interessiert zusah. Zuvor hatte er über eine Holo-Verbindung mit Ricarda die Arbeiten an dem Uplink zur New Hope gearbeitet. Diese Arbeiten schienen weitestgehend abgeschlossen zu sein – wobei das ohne meine Reparatur an der Subraumantenne nicht der Fall wäre – denn der Projektor war deaktiviert und der Wissenschaftler hatte seitdem nur noch an die Decke gestarrt.
Kristoffson nickte derweil zufrieden. „Schauen Sie unter den Tricorder.“
Ich war immer noch irritiert und hoffte, dieses Spektakel würde bald ein Ende haben. Darum griff ich ohne Einwand flugs nach dem Tricorder und hob ihn hoch. Da drunter lag ein zusammengefaltetes Stück Papier.
„Lesen Sie!“ forderte die Ärztin mich hibbelig auf.
Ich nahm den Zettel, faltete ihn auseinander und las die Worte, die da standen, laut vor. „Ich wusste, Sie würden die Zwei nehmen.“ Ich sah auf und in ihr breites Grinsen.
„Hier ist der Deal: Wenn Sie mir erklären können, wie ich das hinbekommen habe, bin ich sicher, dass Ihre Murmel keinen Schaden mehr hat. Jedenfalls keinen größeren als vorher. Solange bleiben Sie hier.“

„Das ist ja cool“, mischte sich Hawk nun wieder ein. „Wie haben Sie das gemacht?“
Harley drehte sich um. „Seh ich so aus, als würde ich meine Tricks verraten? Ach ja, Sie können gehen“, bot sie ihm an. Doch er ging nicht darauf ein, sondern blieb sitzen.
Ich wendete das Papier, vermutete eine Manipulation des Gegenstands. Aber es war herkömmliches Papier. Die Worte waren mit einem herkömmlichen Bleistift notiert. Kein Hologramm oder ähnliches. Somit war klar: „Sie haben offenkundig telepathische Kräfte, obwohl diese nicht in ihrer Dienstakte vermerkt sind. Die Nutzung solcher Fähigkeiten ohne Einwilligung ist ein grober Verstoß gegen…“
„Ich hab diesen Zettel schon versteckt, da wussten Sie noch nicht mal, dass Sie an eine Zahl denken sollen“, wurde ich erneut von ihr unterbrochen. Wenigstens war ihre Argumentation schlüssig, weswegen ich schwieg. „Sodala… Ich bin da drüben, für den Fall, dass Sie ne neue Idee haben.“ Sie wandte sich an Hawk. „Und Sie verschwinden jetzt von hier, sonst probier ich mein neues Laserskalpell an Ihnen aus.“
Missmutig löste sich der Wissenschaftler von seinem Bett, jedoch nicht ohne mir das Papier aus der Hand zu nehmen, es zwischen den Fingern zu falten und selbst einen kritischen Blick drauf zu werfen. Dann zog er eine Schnute, schüttelte den Kopf und verließ die Krankenstation.


-=^=- etwas später -=^=-

Ich musste zugeben, dass ich Kristoffsons Trick nicht auflösen konnte. Aber ich verbrachte auch keine Zeit damit, sondern damit, diesen zu adaptieren, indem ich mit kleinen technischen Hilfsmitteln, die der Ärztin mit Sicherheit nicht auffallen würden, dieselbe Wirkung erzielte.
Um von diesem Ort zu entkommen, benötigte es ein paar Teile einer Sendeeinheit, die ich aus einem medizinischen Tricorder entwendete, und ein Padd, das auf die Übertragungen der Sendeeinheit reagierte.
Als ich mit der Montage fertig war, legte ich das Padd auf einen Stuhl und versteckte den Tricorder unterm Bett, so dass er vorerst nicht auffallen würde. Er war sowieso ohne eine Reparatur nicht mehr zu verwenden.

Gerade rechtzeitig hatte ich mich wieder hingesetzt. „Na, wie siehts aus?“ kam Harley stolz wie Oskar angeschneit. „Soll ich Sie fürs Frühstück morgen einplanen oder ziehen Sie es vor, auswärts zu speisen?“
Ich richtete mich auf, verschränkte die Arme hinter meinem Rücken, so dass sie den kleinen Sender in meiner Hand nicht bemerken konnte. „Nennen Sie mir eine Zahl zwischen 1 und 20“, überging ich ihre Frage. Ich hatte genug Zeit hier sinnlos verplempert, da musste ich das hier nicht noch unnötig in die Länge ziehen.
„Ahhh… Verstehe…“, lächelte die Ärztin. „Sie wollen mir demonstrieren, wie der Trick funktioniert. Also gut, 17.“

Ich ließ ein paar Sekunden verstreichen. Sekunden, in denen ich exakt siebzehnmal den Auslöser des kleinen Geräts in meiner Hand betätigte. Dann meinte ich: „Da vorne auf dem Stuhl.“
Die Blondine machte einen abfälligen Blick zu dem Stuhl, richtete dann wieder meinen Blick auf mich und trat so zu besagtem Objekt. Noch einmal begutachtete sie das Sitzmöbel, schaute unter das Padd. „Da ist kein Zettel.“
„Ich hatte keinen zur Hand. Nehmen Sie das Padd, aktivieren Sie es und lesen Sie vor.“
Sie tat wie geheißen: „Ich wusste, Sie würden die 17 nehmen.“ Beeindruckt nickte sie. Dann blickte sie sich um. „Wo sind die anderen?“

Diese Frage überraschte mich, da ich sie schlicht und ergreifend nicht verstand. Doch bevor ich dies zum Ausdruck bringen konnte, ertönte der rote Alarm, gefolgt von dem Aufruf des Ersten Offiziers der Kirk: „Kampfstationen besetzen! Die Zaakar greifen die Prophecy an!“
Ich für meinen Teil fand, dass diese Aufforderung auch für mich galt. Für den Fall, dass Kristoffson das anders sah und mich aufhalten wollte, war sie nun zu spät, denn ich war schon an ihr vorbei und befand mich auf dem Weg zum Maschinenraum.


-=^=- Maschinenraum -=^=-

Hier herrschte bei meinem Eintreffen bereits geschäftiges Treiben. Trax brüllte einige Befehle quer durch den gesamten Raum. Der Warpantrieb rumorte und meinem Gehör zufolge arbeitete er über den Toleranzwerten. Ein CTO würde so etwas nie absichtlich machen, daher war es offensichtlich, dass es eine Anordnung von oben war und ich Trax auch nicht darauf hinweisen musste, dass der Warpantrieb unter diesen Bedingungen ernsthaften Schaden nehmen konnte. Stattdessen bot ich mich an, ihn bei seinen Arbeiten zu unterstützen.
„Schön, dass Sie sich auch wieder zu uns gesellen.“ Ich war kein Experte für Sarkasmus, dennoch konnte ich ihn hier sehr deutlich heraushören. Allerdings unterließ ich es, ihn auf meinen Aufenthalt auf der Krankenstation aufmerksam zu machen, sondern vernahm seine klare Ansage: „Schnappen Sie sich Baumgartner und schauen sie, ob sie die dorsalen Schilde noch etwas aufstocken können. Der Androidin zufolge werden wir sie brauchen.“


[NRPG: Wie Harleys Trick geht? Ne ne, ein Magier verrät seine Tricks nicht 8-) ]