PRO - Lt. Sopek - TEC - RPG 2 Log 6 - 14162.1593

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Wedge Antilles
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:45

Sa 23. Feb 2013, 15:57

Personen: Val, Jason, Harley, Ty, Altair
Wörter: 1260


-=^=- Hangar -=^=-


Nach der Verschmelzung mit Hawk hatte ich damit begonnen, die schematische Zeichnung von dem fremden Schiff zu vervollständigen. Er selbst war auf die Krankenstation gerufen worden, doch jetzt war er zurückgekehrt, womöglich weil er noch einmal das Thema Freundschaft aufgreifen wollte. Allerdings wählte er nicht den direkten Weg, um seinen Wunsch verbal zu äußern: „Hat es funktioniert?“ wurde ich von ihm beim Skizzieren gestört.
„Natürlich hat es funktioniert“, zerstreute ich seine unberechtigten Zweifel. „Allerdings scheint ihre Wahrnehmung von dem Schiff nicht vollständig gewesen zu sein. Aus ihren Erinnerungen kann ich nur die Vorderseite akkurat rekonstruieren.“ Und mit dieser Rekonstruktion war ich soeben fertig geworden. Ich veranlasste das Terminal dazu, aus den Zeichnungen ein dreidimensionales Bild zu erstellen.
„Ich schätze, ich habe es mir nie genau von hinten angesehen“, mutmaßte Hawk.

Aus dem Flugbericht hatte ich erfahren, dass er mit der Ärztin Kristoffson den Flyer zurück zur Prophecy überführt hatte – es war also bei ihm als Menschen eine durchaus legale Vermutung, dass seine Konzentration auf ein anderes Heck konzentriert war. Eine Bestätigung für diese Mutmaßung hatte ich nicht, da diese für mich irrelevant war und ich in dieser Hinsicht auch nicht in seinen Gedanken gesucht hatte. Dennoch tat ich meine These kund: „Sie waren wohl zu abgelenkt.“
Auch wenn ich Hawk nicht direkt ansah, so konnte ich doch seinen verwirrten Blick auf mir spüren. „Wie meinen Sie das?“
„Mrs. Kristoffson befand sich in Ihrer Nähe und es liegt in der menschlichen Natur des Mannes, einer Frau Aufmerksamkeit zu schenken – auch oder gerade dann, wenn sie diese gar nicht will.“

Das Terminal verkündete mit einem Piepen die Fertigstellung des 3D-Modells, weswegen ich das Ergebnis dem Wissenschaftler demonstrierte. Er beachtete es aber gar nicht, sondern sah mich nur aus erweiterten Augen an. „Wollen Sie damit etwa sagen...?“

Weiter kam er nicht mit seiner Frage, zumal ich auch nicht davon ausging, dass er sie zu Ende gestellt hätte, wäre er nicht unterbrochen worden. „Na?” Meine Vorgesetzte war wieder zurückgekehrt, und da sie sich nicht mehr in Begleitung ihres Dolmetschers fand, war es offenkundig, dass ihr Gehör wieder funktionierte – zumindest innerhalb normaler Parameter. Sie reichte mir ein Padd, das ich sofort aktivierte und studierte. Offenbar war es einigen meiner Kollegen gelungen, ein paar Aufzeichnungen der Explosion, gemacht vom DeltaFlyer, zu restaurieren. Mit diesen Aufnahmen konnte ich noch einige löchrige Segmente des fremden Schiffs auffüllen, doch es war noch immer sehr unvollständig und lückenhaft.

„Haben wir nicht einen Gast an Bord?“. Tatsächlich hatten wir sogar einige Gäste in Form von pekaranischen Diplomaten an Bord, und schon bald würden noch einige Zakaar auf die Prophecy gebeamt. Insofern musste ihre Frage von rhetorischer Natur sein. „Der das Schiff identifiziert hat?“ spezifizierte Valeris ihre Aussage. Und in der Tat war mir bei meinem Zwangsaufenthalt auf der Krankenstation eine Person in unmittelbarer Nähe aufgefallen, die nicht zur Besatzung der Prophecy gehörte. Allerdings war mir nicht bewusst, dass er Kenntnisse über das fremde Schiff hatte. „Vielleicht kann er bei den Details helfen.“ Da mir die Person und ihre Sichtungen gänzlich unbekannt war, vermochte ich keine Aussage darüber zu treffen und schwieg deshalb. Ein Umstand, der dem Commander nicht zu passen schien, denn sie starrte in rhythmischen Wechsel Hawk und mich an. „Ich bin mir sicher, wir tun der armen Seele einen Gefallen, wenn wir sie aus den Fängen der Hypo-Spray-Armee befreien. Er kann gar nicht anders, als uns auf Ewigkeit dankbar sein.“

Der Wissenschaftler neben mir kramte ein Padd hervor und tippte darauf herum. Als er damit fertig war, zeigte er es Valeris.
Ich schüttelte den Kopf darüber, dass Hawk nicht die Sinnlosigkeit seiner Aktion auffiel. Darum wies ich ihn auf das Offensichtliche hin, allerdings mit neutraler Stimme: „Commander Valeris kann Sie wieder sehr gut hören, Lieutenant. Sie müssen Ihre Frage nicht auf ein Padd schreiben.“
Er sah erst mich, dann meine Vorgesetzte an, die bereits bestätigend nickte. Nicht, dass es nach einer Bestätigung ihrerseits verlangte, es war offensichtlich.
Mit einem Lächeln legte Hawk das Padd wieder zurück, nur um im nächsten Moment aus einem menschlichen, unwürdigen Impuls heraus den Commander zu umarmen. Wie sehr mich diese emotionsgetriebenen Handlungen doch störten.
Um das Ganze abzukürzen, fragte ich: „Was erhoffen Sie sich davon, wenn er uns auf Ewigkeit dankbar ist?“


-=^=- kurz darauf -=^=-

„Hätte jemand die Güte mir zu erklären, warum ich meine Forschungen mit ihm unterbrechen muss?“ echauffierte sich ein Mediziner, der mit der Person, die Valeris gemeint hatte, den Hangar betreten hatte.
Da ich mich bereits in der Konzentrationsphase befand, unterließ ich es zu antworten. Dies übernahm somit meine Vorgesetzte: „Wir benötigen ein klares Bild von dem fremden Schiff, auf das wir gestoßen sind. Ihr Patient hat es gesehen und darum brauchen wir seine Hilfe.“
„Und dafür lassen sie mich extra bis nach hier laufen?“ regte der Arzt sich weiter auf. „Sie hätten ihn genauso gut auf der Krankenstation befragen können.“
„Weil wir es mit einer Gedankenverschmelzung probieren wollen und Sopek nun einmal hier ist. Außerdem kann Ihnen ein wenig Bewegung nicht schaden.“ Nach Valeris Aussage musterte ich den Arzt kurz und stimmte ihrer Bemerkung gedanklich zu. Es war eine Schande, wie manche Menschen ihren Körper vernachlässigten und sich gehen ließen.
„Gedankenverschmelzung? Mit dem Nackten hier..!?“ spuckte der Arzt. Dass er nicht auf die andere Aussage der Technikerin einging, zeigte, dass er ihr zustimmte, auch wenn er es sicherlich nicht lautstark zugeben würde.

Jedenfalls rief unser Gespräch hier eine weitere Interessierte auf den Plan: „Ich mach mit!“ mischte sie sich ein. Ich erkannte die Stimme als die von Mrs. Kristoffson. Nicht unbedingt die Person, die meine Konzentrationsfähigkeit steigerte. „Also ich meine, ich bin medizinisch anwesend, falls etwas passiert. Für die Anwesenden spendiere ich Popcorn und Cola.“ Ich hatte schon Hunderte Verschmelzungen hinter mir, und noch nie war irgendetwas passiert, wofür jemand medizinischen Beistand benötigte. Doch ich wollte keine Diskussion vom Zaun brechen und damit meine Konzentration weiter negativ beeinflussen.

„Sind Sie überhaupt einverstanden hiermit?“ wandte sich Valeris an den Mann, der bis jetzt recht unsicher und still herumstand.
„Ich weiß nicht. Was passiert denn jetzt?“
Ich atmete noch einmal tief durch, trat zu ihm. „Ich werde ein vulkanisches Ritual anwenden, um unsere Gedanken zu vereinen. Ich habe dadurch Zugriff auf ihre Erinnerungen.“
„Auf alle meine Erinnerungen?“ hakte der Mann nach.
„Ja, aber mich interessieren nur die, die sie zu dem Schiff haben“, versicherte ich ihm.
Doch er schüttelte den Kopf. „Das heißt, Sie erfahren vielleicht wer ich bin und wie ich hier herkomme!?“
„Theoretisch schon, aber der Kodex verbietet es mir, auf derartige Erinnerungen ohne die Zustimmung des...“
Er unterbrach mich voller Eifer und Blitzen in den Augen: „Tun Sie es!“
Ich sah zu Valeris, die mir zunickte und meinte: „Ok, Lt Sopek, walten Sie ihres Amtes.“
Behutsam legte ich meine Finger auf seine Schläfe, seine Wange und sein Kinn. „Mein Geist zu deinem Geist.“ Ich schloss die Augen. „Meine Gedanken zu deinen Gedanken.“

Ein dichter Schleier zeigte sich vor meinem inneren Auge. Es war dunkel. Nur langsam gelangte ich tiefer in seinen Geist und konnte den Schleier ein wenig lichten. Da war ein großer Raum. Ich war nicht allein. Da waren noch andere Personen. Sie schienen verärgert zu sein. Sie sprachen, aber ich hörte nichts. Trotzdem schien es, als verhöhnten sie mich. Ständig zeigten mit dem Finger auf mich. Und dann plötzlich, fingen sie an zu lachen. Ein Lichtblitz. Gefolgt von absoluter Dunkelheit. Doch es war kein Bild einer neuen Szene. Irgendetwas störte die Verbindung.
Hektisch zog ich mich zurück. Suchte in der Finsternis den Ausgang aus dem fremden Geist.

Als ich ihn fand, öffnete ich hastig die Augen. Ich war im Hangar. Mein Herzschlag war beschleunigt, meine Beine fühlten sich schwer an. Ich stützte mich an der Konsole ab, beruhigte meine Atmung und meinen Puls. Erst danach bemerkte ich, dass der Mann auf dem Boden lag.
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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