PRO – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 10 Log 12 – 14‘169.1330

[JasonHawk]

PRO – Lt Jason A. Hawk – SCI – RPG 10 Log 12 – 14‘169.1330

Personen: Valeris A. Advena, Ayres Jall, Taylor McMannis, Altair, Harley H. Kristoffson
Wörter: 1‘218
Titel: Lebens – Formen,… ihr klitzekleinen Lebens – Formen,… ihr hochgeschätzten Lebens – Formen… Wo – seid – ihr?

=A= USS Prophecy – Deck 10 – Hauptmaschinenraum =A=

Val und ich hatten uns von der Shuttle-Rampe in den Maschinenraum zurückgezogen. Sopek fühlte sich gut und Harley hatte sich um unseren John Doe gekümmert, der bei der Gedankenverschmelzung zusammengebrochen war. Da hatte ich mich ja geradezu sehr gut geschlagen. Jedenfalls war Harley mit dem Amnesie-Patienten auf die Krankenstation zurückgekehrt, während sich McMannis mit Sopek darüber unterhielt, ob der Vulkanier sich wirklich gut fühlte und dienstfähig war. Mich erinnerte der Anblick von McMannis daran, dass ich ihm ja bei seinem Tribbles-Problem helfen sollte.

Ich sollte ihm helfen die Tribbles mit den internen Sensoren zu finden. Ich war mir allerdings nicht sicher, ob es dafür wirklich notwendig war, die Sensoren zu rekalibrieren. Aber von einem Mediziner und dann noch von McMannis durfte ich das wohl auch nicht erwarten. Jedenfalls war Val gerne bereit mir zu helfen, schlug dafür den Maschinenraum vor. Wahrscheinlich ging es ihr mit dem Maschinenraum wie mir mit ihr, den Zwillingen oder der Astrometrie. Wenn ich zu lang von ihnen getrennt war, wurde ich unruhig und fühlte mich unwohl.

„Wir müssen die Sensoren nicht im eigentlichen Sinn rekalibrieren“, stellte Val fest, während sie an die tischförmige Hauptkontrollkonsole im Maschinenraum trat. „Eine Feinjustierung dürfte bereits genügen.“

Mit diesen Worten öffnete meine Verlobt (das hörte beziehungsweise dachte sich gut an) den Zugang zu den Sensorsystemen. Mit geübten Befehlseingaben navigierte sie sich zu den internen Sensoren und der dortigen Justierung. Um diese zu ändern benötigte sie ihren Zugangscode als Abteilungsleiterin. Der Zugang war beschränkt, weil der Eindringlingsalarm mit den internen Sensoren gekoppelt war. Wenn jemand hier etwas verstellte, konnte das zur Folge haben, dass der Eindringlingsalarm nicht einwandfrei oder gar nicht funktionierte. Unsere Justierung der internen Sensoren sollte allerdings keine Auswirkungen auf den Eindringlingsalarm haben.

Damit Val nicht alles alleine machen musste, hatte ich meine Finger ebenfalls in Bewegung gesetzt. Ich rief in der Speziesdatenbank den Eintrag über die Tribbles auf sowie alle Scans über die Ara-Tribbles, die in unserem Hauptcomputer abgelegt waren. Diese Informationen brauchten wir, um die Sensoren genau auf die Tribbles auszurichten.

„Viel werden wir nicht mehr herausholen“, stellte Val wenig enthusiastisch fest. Aber ich konnte es ihr nachfühlen, denn mir ging es ebenso.
„Das ist mir schon klar. Wir hatten die internen Sensoren ja schon für die Tribbles-Suche eingestellt, als wir sie alle eingefangen haben. Übrigens eine sehr gute Arbeit von Dir und deinem Team, wie ich bei meiner Rückkehr feststellen durfte.“
„Danke. Die Suche war aber noch nicht abgeschlossen, als das fremde Schiff explodierte. Ich frage mich deshalb, wieso die Sensoren jetzt keine Tribbles mehr ausmachen können“, offenbarte mir Val eine Tatsache, die ich noch nicht kannte.
„Können sie nicht mehr?“ Die Frage war rein rhetorischer Natur, schliesslich hatte ich Val ja verstanden. Damit sie trotzdem nicht auf die Idee kam, antworten zu müssen, fuhr ich gleich weiter. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie die internen Sensoren durch die Explosion so stark in Mitleidenschaft gezogen worden sein könnten. Es gibt keine kritischen Komponenten um die Shuttle-Rampe, ausser die Sensoren für eben diese Rampe.“
„Ich weiss. Ich habe zwei Theorien, die ich gerade überprüfen will. Vielleicht kannst du…“
„…dir helfen? Aber sicher doch“, bot ich sofort an. „Was hast du denn für Theorien.“

„Erstens: Es fand während der Explosion gerade ein Transport von Tribbles in das Gehege statt. Dann könnte es sein, dass es über den Transporterstrahl und die Mustererkennung zu einer Rückkopplung gekommen ist und die internen Sensoren überlastet wurden. Um die Tribbles-Plage möglichst effizient und ohne Zeitverlust eindämmen zu können, hatten wir die Mustererkennung direkt mit den internen Sensoren verbunden. Diese Möglichkeit ist sehr unwahrscheinlich, da die internen Sensoren ansonsten ja funktionieren. Ich übernehme diese Theorie.“ Val atmete kurz tief durch, bevor sie mir die zweite Theorie auftischte: „Zweitens: Wir waren praktisch fertig und jetzt hat es nur noch so wenige Tribbles auf dem ganzen Schiff verteilt, dass die Sensoren Mühe haben, sie zu erfassen.“
„Wir haben doch keine Ahnung wie viele dieser Viecher sich wirklich an Bord befunden haben“, begann ich skeptisch und Val beantwortete meine Frage mit einem Nicken. „Wir können also nicht wissen, ob wir kurz davor gestanden waren, alle Tribbles eingefangen zu haben.“
„Doch. Die Sensoren zeigten zwar nicht mehr viele Treffer an, aber es gab immer noch welche“, widersprach Val meinen Ausführungen, wodurch ich meine Theorie aber nur leicht anpasste.
„Könnte es nicht sein, dass der Transporter gerade noch die letzten Tribbles in den Hangar gebeamt hat, als das fremde Schiff explodierte?“

Val schaute von der Konsole auf. Vom blauen Leuchten des Warpkerns eingerahmt wanderte ihr Blick durch den Maschinenraum. Plötzlich stoppte ihr Kopf und sie runzelte die Stirn.

„Commander Jall was kann ich für sie tun?“
Ich drehte mich um und sah den Ersten Offizier zu uns rüber kommen. Sein Blick fokussierte sich schnell auf mich.
„Nun ich denke Lieutenant Hawk kann mir eher helfen. Es geht um die Tribbles. Ich habe vernommen, dass sie noch immer an Bord sind? Lieutenant, wir müssen diese Tiere endlich beseitigen. Wie ist der Stand der Sensoren bei dieser Sache und was müssen wir tun um diese Dinger von Bord zu bringen?“
„Daran arbeiten Commander Advena und ich gerade, allerdings erfassen die internen Sensoren die Tierchen seit der Explosion in der Shuttle-Rampe nicht mehr“, führte ich aus. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Val damit begann Eingaben in ihre Konsole zu machen.
„Haben Sie sich überlegt die internen mit den externen Kurzstreckensensoren zu koppeln, um mehr Leistung zu erhalten.“
„Selbstverständlich, aber das würde unsere Aussensicht schwächen und es deutlich erschweren, die Dinge, um uns herum zu erfassen. Darauf würde ich in der aktuellen Situation ungern verzichten wollen“, antwortete ich Jall, der diese Aussage meinerseits mit einem Nicken quittierte.

„McMannis an Hawk“, als hätte ich nicht schon genug um die Ohren. Ich kam gar nicht mehr dazu die Tribbles zu suchen, wenn mich alle nach den Sensoren fragten. Denn nur aus diesem Grund rief McMannis mich: „Was machen die Sensoren?““
„Ich arbeite daran und erstatte diesbezüglich gerade Commander Jall Bericht“, sagte ich mit ziemlicher Ungeduld in der Stimme, weil ich mich lieber um meine Arbeit gekümmert hätte, statt immer nur Bericht zu erstatten. Bei McMannis konnte ich mir diesen frechen Unterton im Gegensatz zu Jall leisten.

Bevor der Mediziner mir antworten konnte, erklang über die Interkomm eine aufgeregte Stimme im Hintergrund. Diese musste McMannis ablenken, denn er sagte vorerst Nichts mehr. Stattdessen musste er sich dem Unruheherd auf der Krankenstation nähern, denn die Stimme wurde immer deutlicher bis Val, Jall und ich sie klar verstehen konnten:

„Es sind noch 16! Noch 16 sind an Bord!“
„16 was?“, fragte McMannis und die Frage galt sicher nicht mir. Aber auch der aufgeregte Mann, bei welchem ich die Stimme des Fremden mit Amnesie erkannte, antwortete nicht, sondern meine vorherige Co-Pilotin Harley.
„Ich weiss es nicht. Er will es mir immer wieder sagen, kommt aber nicht weiter als Tri…“

„Es sind noch 16 Tribbles an Bord der Prophecy!“ Ich wirbelte zu Val herum und schaute sie mit grossen Augen an. Auch spürte ich Jalls Blick nicht mehr, der wohl ebenfalls Val anschaute. „Was? Ich konnte die Sensoren endlich richtig justieren“, erwiderte Val gelassen und tätigte eine letzte Eingabe. Sekunden später stand am Boden neben der Konsole eine Plexiglas-Box mit 15 Ara-Tribbles und einem richtigen Tribble darin.

„Und was machen wir jetzt damit?“, fragte ich und schaute dabei Jall an.