NH - URPG1 - ULog 1 - Lt. Cmd. Alex Breed - 14171.0000 - Tec

[Bashir]

Erwähnte/Indirekt beteiligte Personen: -
Beteiligte Personen: Alessa
NPCs: Einige
Wörter: 2005
Titel: „Ruf mich nicht an ich bin tot”

“How many times have I prayed
That I would get lost along the way?
Dream with the feathers of angels stuffed beneath your head.
Come with me and walk the longest mile.“

--- Transporter ---

Das Glas in meiner Hand wechselte von der rechten zur linken und ich strich mir mit der, nun freien Hand, übers Gesicht. Wie war ich noch einmal hier her gekommen?
Wo gingen wir hin, wo kamen wir her, wo werden wir enden und wo fingen wir an? Waren das nicht immer die Fragen die einen selbst beschäftigten. Jene Fragen die das Universum am laufen hielt? Ich nahm einen schluck aus dem Glas und verzog leicht die Lippen. Mein Blick traf die klare Flüssigkeit. Wäre ich mit mentalen Kräften ausgestattet gewesen, hätte dieser Blick, die Flüssigkeit entflammt.

### Rückblick - einige Tage zuvor ###

"Wohnung: Gekündigt. Papiere: Abzugeben. Dienstgrad: Lt. Cmd. Dienststatus: Vorübergehend Freigestellt.", stand da. Das hieß so viel wie: "Leck mich und auf nimmer wiedersehen.", oder? Hieß es doch. Ich ließ das Padd fallen. Es landete wenige Zentimeter unter sich auf den Tisch und ich glitt mit meinen Fingern über die LCARS Schaltflächen des Tischcomputers. Ich übertrug eine komplette Kopie meiner Akten, Unterlagen und der sensiblen Daten zurück an den Hauptrechner des Institutes, löschte dann meinen Datenkern vollständig und sah mich um. Einige Tage blieben noch, dann musste ich aus der Wohnung raus.
Ich drehte mich in dem Stuhl herum und erhob mich. Ein tiefer Atemzug, bevor ich mich aus dem Stuhl abstieß und den Raum mit schnellen Schritten durchquerte. Ich hatte nie wirklich viele Sachen in dieser Wohnung gehabt. Die wenigen Dinge die sich in meiner Unterkunft befanden, brauchte ich nicht wirklich, weswegen ich mir das packen sparen konnte. Noch ein Punkt der schnell erledigt sein würde.

--- Transporter ---

Ich hob das Datenpadd in mein Sichtfeld und kniff die Augen etwas zusammen: "Lt. Cmd. Alexander Breed. Melden Sie sich auf der Starbase G-001 New Hope, Sie werden dort in der technischen Abteilung unterkommen.", las ich auf dem Padd und hob eine Augenbraue. Ziemlich weit weg. Wahrscheinlich aber nicht weit genug. Der Gamma Quadrant, also? Dort würde ich hingehen. Ein weiterer Schritt auf meiner Reise, ein weiteres Kapitel. Ich sah hinüber zu meiner Sporttasche, die meine wenigen persönlichen Gegenstände beinhaltete.
Mein Blick fiel wieder aus dem Fenster und ich beobachtete wie die Sterne an meinem Fenster vorbei flogen und langsam langsamer wurden. Langsam langsamer... was für eine Wortfickerei. Ich schüttelte meinen Kopf und sah zu, wie der kleine Frachter unter Warp ging und DS9 mittlerweile in Sichtweite kam.

### Rückblick - einige Tage zuvor ###

"Ahhhh! Mr. Jones! Lange nicht gesehen! Wie immer? Das Übliche?", freudig breitete der Mann die Arme aus, als ich näher an den kleinen Essenstand der Straße trat.
Ich nickte stumm und blätterte auf dem Padd herum, das ich mitgebracht hatte.
"Wie geht es Ihnen? Lange nicht gesehen. Wieder eine ihrer langen Dienstreisen?", fragte er wie immer. Er war ein sehr offener Mann. Ich hatte mich damit abgefunden. Es gehörte immerhin zu seinem Geschäft und so hatte er sich schon so manchen Stammkunden gesichert. Ich führte das einfach auf seinen Job als Koch zurück. Es lag ihm bestimmt nichts daran, von meiner Reise zu erfahren, noch interessierte es ihn wirklich, auch wenn er ein überzeugender Schauspieler war.
Erneut nickte ich nur stumm und hob meinen Blick, sah zu wie er die gebratenen Nudeln sorgfältig in den kleinen Becher füllte: "Drei Monate ist eine lange Zeit Mr. Jones.", erklärte er.
"Das ist wahr.", gab ich zurück und atmete tief durch, steckte das Padd in den Bund meiner Hose und verschränkte die Arme. Ich beschloss die soziale Interaktion einfach einzugehen: "Wie laufen die Geschäfte?"
"Wie immer, sehr gut. Solange ich meine Stammkunden habe, Mr. Jones.", erklärte er und ich nickte zustimmend. Es verwunderte mich nicht sehr das er immer wieder die Namen seiner Kundschaft nannte... es war nur logisch. Erstens vermittelte er damit eine Vertraute Umgebung und zeigte den Kunden das er jenen schätzte, zweitens konnte er sich so sicher auch besser die Gesichter und die Namen merken. Das er dabei meinen richtigen Namen nicht kannte, tat nichts zur Sache.
Ich nahm mein Essen entgegen und nickte ihm dankend zu. "Bis zum nächsten Mal, Mr. Jones.", erklärte er wie immer freudig.
"Es wird kein nächstes mal geben.", erklärte ich und deutete auf eine Flasche: "Die nehm ich noch dazu."
"Sie sind versetzt worden?"
"Ich ziehe weg. Anderer Job. Neues Umfeld.", erklärte ich und nahm die Flasche entgegen.
"Wissen Sie, Mr. Jones. Über all die Jahre die Sie mich nun besuchen, haben Sie mir nie erzählt was Sie arbeiten, nur das Sie viel Umherreisen. Ich kenne noch nicht einmal ihren Vornamen."
Ich schmunzelte etwas: "Ich bin...", ich stockte: "... war Händler.", erklärte ich: "Händler und Berater. Und Namen sind nur Schall und Rauch, nicht wahr?", mit diesen Worten nickte ich dem Verkäufer zu: "Vielen Dank für das gute Essen all die Jahre und weiterhin ein gutes Geschäft.", mit diesen Worten trete ich mich herum und setzte mich in Bewegung.

--- Deep Space 9 ---

"Der Frachter zu der Starbase New Hope legt in genau einer Stunde und Neun Minuten von Hangardock 3 ab.", erklärte mir die nette Frau, die etwas gestresst wirkte und folgte ihrem Arm, der in die Richtung zu Dock 3 deutete. "Danke.", erklärte ich. Es wahr ja nicht so, dass ich hier das erste mal war.
Ich nahm meine Reisetasche wieder auf, schulterte Sie und setzte mich in Bewegung. Es war zeit einen kleinen Drink zu nehmen...

### kleiner Zeitsprung - Hangardock und Transporter ###

Der Andrang zu dem Transporter war groß. Anscheinend wollte das halbe Universum auf diese neue Station im Gamma Quadranten. Siedler, die nach einem neuen Leben hofften. Abenteurer, die auf der Suche nach dem ganz großen Eintrag in die Geschichte waren. Ein Haufen Sternenflottenoffiziere, alte Hasen und junge Akademieabsolventen, die 'auf der Suche nach dem ganz großen Ding' waren und hofften in der 'Pampa viel Erfahrung' zu sammeln. Solche die an der Front, in erster Linie die neuen Welten entdecken wollten, neue Spezies und all jenes. Sie taten ja fast so, als hätten wir den kompletten Alpha Quadranten und den ganzen Beta Quadranten schon erforscht und kartographiert.

### Rückblick - einige Tage zuvor ###

"... und damit versetzen wir Sie. Lt. Cmd. Alexander Breed. Melden Sie sich auf der Starbase G-001 New Hope, Sie werden dort in der technischen Abteilung unterkommen.", las ich den Befehl und schloss für Sekunden die Augen. Mein Oberkörper fiel zurück, wo er auf die weichen Kissen der Couch traf. Gamma Quadrant... Einige Leute wollten mich ganz weit weg haben von hier... und New Hope war wohl das weiteste was wir hatten... Abgesehen von diversen Deep Space Schiffen, die mich aber wohl alle erst in wenigen Monaten aufnehmen konnten. Immerhin konnte ich mich Glücklich schätzen... es hätte schlimmer sein können. Sie hätten mich in einem Typ 9 Shuttle zum nächsten Deep Space Schiff fliegen lassen können. So hatte ich wenigstens noch einen netten Zwischenstop auf Deep Space Nine und einen halbwegs angenehmen Flug.
Und... es war mal etwas ganz anderes. Ein ganz neuer Anfang. Vielleicht konnte ich mir ja so endlich ein halbwegs vernünftiges Leben aufbauen. Eines, dass meine Mutter immer für mich gewollt hatte. So richtig mit... Katze und so.

--- New Hope ---

Ich hatte mir die Daten von New Hope besorgt, sowie die Crewliste. Die Daten waren recht einleuchtend, die Crewliste unübersichtlich. Ich fragte mich seit geraumer Zeit wie man auf so eine Basis den Überblick behielt, abgesehen von den Illegalen Machenschaften, die sich auf so einer Station nicht vermeiden lassen würden, bis hin zu dem ganzen Ungeziefer und Abschaum der sich dort sicher treffen würde. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit bis es zu einem richtigen Rattennest werden würde, überschwemmt von Figuren aus dem Gamma Quadrant. Wie hielt man auf so einer Station die Ordnung? Abseits der normalen Norm und der normalen Ansichten der Föderation?
Die wichtigsten Namen und Gesichter hatte ich mir innerhalb weniger Stunden eingeprägt. Darunter fiel jedoch nicht meine Abteilung. Der technische Aufwand um so einen Koloss am laufen zu halten war Immens und wahrscheinlich würde die Alpha Schicht noch nicht einmal die Beta Schicht kennen. Also wieso sollte ich Zeit und Energie daran verschwenden? Bevor ich mir Gesichter und Namen meiner Kollegen einbläute, würde ich erst einmal warten, welche Schicht und vor allem, welche technische Abteilung ich beehren durfte.
Das Promenadendeck war überflutet, es schien fast so als würden hier gerade 100 Schiffe angelegt haben, nicht nur meines und so bahnte ich mir den Weg durch die Menge. Nicht am Rand, nein... Mittendurch. In meiner zivilen Kleidung fiel ich auch nicht wirklich auf. Immerhin kamen die meisten Sternenflottenangehörigen über die Decks 2-10, an denen die Andockringe der Sternenflottenschiffe waren.
Ich jedoch hatte den zivilen Weg gewählt, nicht zuletzt weil ich einige Tage zu früh hier war. Aber so konnte ich mich in aller Ruhe umsehen. Ich hatte mir einen privaten Raum gemietet und konnte so erstmal abschalten.

### Rückblick - einige Tage zuvor ###

Ich nahm die Tasche auf und drehte mich noch ein letztes mal um. Mitten im Türrahmen stehend sah ich durch meine Wohnung und schüttelte den Kopf. "Computer Licht aus.", befahl ich und schloss die Türe hinter mir. Das gute daran war... ich brauchte mich von niemanden verabschieden. So oft wie ich unterwegs war, würde mich keiner Vermissen... nun ja, bis auf die kleine aus der neben Wohnung...
Einige Schritte weiter blieb ich stehen und sah auf die Türe. Kurz überlegte ich und beschloss dann, einfach weiterzugehen... Doch dem Plan sollte ein gehöriger Strich durch die Rechnung gemacht werden, als sich die Türe meiner Nachbarin öffnete und ich ein: "Na wo wollen wir den hin?", hörte.
Ich blieb stehen und ertappte mich dabei wie ein kleines lächeln über meine Lippen huschte.
"Und nun sag mir nicht wieder... eine Dienstreise, du kommst gerade von einer. Normalerweise hast du dann meistens zwei Wochen bis einen Monat frei!", protestierte Sie: "Also?"
Sie war eine forsche Frau, nicht auf den Mund gefallen und nicht dumm. Ich rückte meine Tasche zurecht und drehte mich herum: "Versetzung.", erklärte ich mit knappen Worten und musste mich selbst dabei erwischen wie es mich traf ihren Blick zu sehen...

--- New Hope - Hydroponische Kuppel ---

Gebratene Nudeln von Mr. Lee. Eine extra große Portion. Die würde ich jetzt hier verdrückten. Ich hatte mir eine schöne Bank, etwas abseits gesucht und es mir gemütlich gemacht. Ein Stück Heimat in der Fremde... das waren diese Nudeln für mich. Auch wenn ich nicht dieser sentimentale Typ war, nie gewesen war und auch nie sein werde... Diese Nudeln von Mr. Lee waren... ein Trost. Wobei Trost das falsche Wort dafür gewesen war. Okay, ich hatte einfach Hunger und würde diese Gottverdammten Nudeln einfach vermissen. So wie ich es jedes Mal tat, wenn ich auf einer Reise war und Wochen oder Monate lang nicht bei Mr. Lee essen konnte. Es gab keinen Replikator der diese Nudeln zubereiten konnte, nicht so wie Mr. Lee in seinem Straßenbude.

Gerade wollte ich mir die Gabel mit den Aufgerollten Nudeln tief in den Rachen stecken, als sich etwas neben mich setzte und zufrieden seufzte: "Ist es nicht schön hier?", fragte Es: "Ist es doch, nicht wahr?", es blickte zu mir herüber: "Das sieht wirklich lecker aus! Was dagegen..?", bevor ich noch irgendetwas sagen konnte, hatte Sie eine Karotte und ein Stück Bambussprosse von dem Pappteller geklaut und sich zwischen ihre Lippen geschoben.
Mein Gesichtsausdruck war nicht zu beschreiben. Die Gabel mit den aufgerollten Nudeln noch immer in der Schwebe vor meinem Mund starrte ich die Frau ungläubig an. Hatte Sie sich gerade neben mich gesetzt und mit ihren Fingern in meinem Essen gewühlt? Und nun schmatzte Sie vor sich hin, leckte sich die Finger ab und ich konnte ihr dabei zusehen wie ihr die Gesichtszüge entwichen?
"Das... das... DAS ist ja voll lecker!", erklärte Sie und sah abwechselnd von mir zu meinem Essen in meiner Hand und dann wieder zur mir: "Wo haben Sie denn das her? Ist zwar kalt, aber wenn es warm nur halb so gut schmeckt..!", stellte Sie fest und lehnte sich etwas zu mir vor, musterte das Essen neugierig.
Wo war ich denn hier gelandet? Bei den Hottentotten?