NH-San D. Sturm - Journalist - URPG Log1-14172.1348

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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valeris
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:44

Di 5. Mär 2013, 13:35

Personen: Altair

Thema: Willkommen!

Wörter: 1.079

Ich war aufgeregt und das war etwas Besonderes, denn normalerweise neigte ich nicht zu einer solch übertriebenen Reaktion.
‚Die letzte Zeit war einfach nur langweilig gewesen’, tröstete ich mich selbst. Ich hatte Zu- und Abgänge der Station studiert und wie immer nach schwarzen Flecken gesucht. Zum Glück war ich mittlerweile auch auf der New Hope soweit, dass ich behaupten konnte, dass ich wusste, wenn etwas lief. Es würde noch ein Weilchen dauern, bis das Netz derart engmaschig war, dass ich sagen konnte: Ich wusste, WAS lief. Aber Geduld war (m)eine Tugend (und Manu Katché ein sehr kompetenter Gegner gewesen).

Die Prophecy war zurückgekehrt. Dies bot nicht nur einen Haufen neuer Eindrücke, Interviewmöglichkeiten und das Sammeln von Gerüchten, ich hatte ein gutes Gefühl, was einen bestimmten Vulkanier an Bord eben dieses Schiffes betraf. Darüber hinaus hatte der Buschfunk verlauten lassen, dass ein Unbekannter an Bord des Schiffes war und diese Neuigkeit fiel bei mir auf sehr fruchtbaren Boden. Ausserdem konnte ich nicht wirklich leugnen, dass ich meinen weißen Stangenkäse vermisste. Diese drei Gründe waren ausreichend, dass ich das Padd mit den Daten eines gewissen Alex Breed erst einmal beiseite legte und mich der weitaus größeren Herausforderung stellte. Kurzzeitig überlegte ich, ob ich der Besatzung der Prophecy ganz in meinem eigenen Stil einen würdigen Empfang direkt an der Andockschleuse bereiten sollte. Aber ich hatte keine Lust, mit Lilly Eraille zu flirten, um vielleicht (grosses vielleicht) etwas näher heranzukommen und den Rest des (für mich sonderbarerweise gesperrten) Weges brüllend zu überbrücken. Solche Aktionen waren – wenn derart halbherzig angegangen – eh von vornherein zum Scheitern verurteilt. Also ging ich zu McBlum und ließ mir ein kleines, zierlich und dezent gehaltenes Sträußchen aus dem hydroponischen Garten zusammenstellen und mit einer kleinen Karte mit meinen besten Wünschen und Willkommen-zurück-Bezeugungen an Commander Kirilenkova verschicken. Ich hoffte auf ein Essen mit ihr und bat sie darum, ihre Erlebnisse in den kalten Tiefen des Weltraumes doch mit mir zu teilen. Da ich Respekt vor ihrer Arbeit hatte, ließ ich ihr ausreichend Zeit, dies mit ihren Vorgesetzten zu besprechen. Ich wusste, ein paar Informationen würde man mir geben (müssen) aber ich hoffte natürlich auch, dass ich auch Details erhielt, mit denen sich mehr als die politische Seite der Federation News füllen ließ. Dann begab ich mich auf die Krankenstation. Auch wenn der Unbekannte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon die meiste Zeit seiner Bekanntschaft mit der Sternenflotte in deren Krankenstationen verbracht hatte, würde das auch hier sein erster Ankunftspunkt sein. Er suchte bestimmt einen Freund.

Ich mochte die Krankenstation (so lange ich nicht krank war). Meistens waren die Leute sehr redselig (wer freute sich denn nicht über Krankenbesuch?) und die Mediziner sehr nachsichtig (sie hatten schließlich wirklich etwas anders zu tun). Krankenstationen auf Schiffen unterstanden immer einer Art Chefarzt, der meinte, den grossen Boss raushängen lassen zu müssen. Nein, ich liebte die Krankenstationen der Station.
„Doktor Richter“, begrüßte ich den Mediziner vom Dienst und hielt ihm die Hand entgegen. „Es ist schön, Sie zu sehen. Hatten Sie einen angenehmen Urlaub auf der Erde?“
„Viel zu kurz, Mr. Sturm. Viel zu kurz.“ Er ging zu einem der Patienten und begutachtete dessen Daten auf dem Anzeigegerät. „Aber Sie wissen ja selbst, wie das ist.“, fuhr er fort. Als er mit dem Patienten fertig war sah er mich an. „Wie kann ich Ihnen helfen?“
„Ich habe gehört, die Prophecy hat einen Besucher mitgebracht.“
Er legte den Kopf schief und deutete auf sein Büro.
„Sie werden verstehen, dass ich erst nachsehen muss, ob irgendwelche Daten als geheim deklariert sind“, sagte er auf dem Weg dorthin.
„Natürlich. Das wissen Sie doch. Ich will keinen Ärger haben und auch keinen verursachen.“
Er grinste und einmal mehr verstand ich Katché überhaupt nicht. Ich war doch ein recht angenehmer Zeitgenosse.
Richter hatte sich auf seinen Stuhl hinter seinem Terminal gesetzt und ließ seine Finger über die Sensoren gleiten, hin und wieder unterbrochen von einem zerstreuten „mhmmm“.
„Also“, begann er schließlich. „John Doe. Rasse, vermutlich Mensch. Alter unbekannt. Herkunft unbekannt. Scheint physisch gesund zu sein. Leidet an einer Form von Amnesie. Oh….das ist interessant.“
Er sah mich an und ein Grinsen zog über sein Gesicht. Scheinbar genoss er meinen verwirrten Gesichtsausdruck. Ich ließ ihn gewähren und hoffte, meine Neugier war nicht allzu offensichtlich.
„Unser Patient hat ausdrücklich den Wunsch geäußert, dass man seine Akte frei einsehen kann. Komplette Entbindung von der Schweigepflicht.“
„Glauben Sie, Mr. Doe wäre an einem Gespräch mit mir interessiert?“
„Das kann ich nicht sagen“, erwiderte der Arzt und erhob sich. „Aber fragen Sie ihn doch selber. Kommen Sie!“


„Willkommen auf der Station“, begann ich die hoch-offizielle Begrüßung. Es war schwer, ernst zu bleiben, wenn man eine Kreatur in den Fängen des Biobettes sah. „Auch, wenn es noch nicht so aussieht, aber diese Station hat weitaus mehr zu bieten, als das hier!“
Der John sah mich verwirrt an.
„Keine Angst“, fuhr ich fort. „Ich bin kein Arzt.“
„Das wäre zur Abwechslung mal eine Überraschung“, erwiderte er und setzte sich auf.
„Mein Name ist Sandiago Delano Sturm.“ Ich sah mich nach einer Sitzgelegenheit um, griff mir einen Stuhl in der Nähe und sah den Gast an. „Darf ich mich kurz zu Ihnen setzen?“
„Bitte“, nickte er.
„Sie reden mit mir, also gehe ich davon aus, dass sie nicht für diesen Laden arbeiten?“, stellte ich fest, während ich den Stuhl an das Bett schob und Platz nahm.
„Die Krankenstation?“, fragt er.
„Die Sternenflotte.“
„Keine Ahnung.“
Ahja…..Amnesie. Ich machte mir die gedankliche Notiz, dass er nicht für die Sternenflotte arbeitete.
„Ihre Einwilligung vorausgesetzt“, fuhr ich fort, um die beruflichen Dinge zu klären, bevor er eventuell feststellte, dass er mich nicht leiden konnte. „würde ich die Daten durch unsere Datenbanken laufen lassen. Vielleicht finden wir etwas. Ausserdem kann ich Ihnen anbieten, Ihre Daten zu veröffentlichen. Vielleicht sucht Sie schon jemand.“
„Und was bedeutet ‚unsere Datenbanken’?“
„Oh. FNS. Federation News Service. Wir sind die Guten!”
„Ihr seid die Presse“, plärrte es hinter mir und ich sah mich um und Francesca direkt in die Augen.
„Bezaubernd wie eh und je“, kommentierte ich den entzückenden Einwurf der Krankenschwester. Sie grinste, wandte sich gleich darauf John zu und hielt ihm ein Padd entgegen. „Sie können gehen. Falls Sie Fragen haben, können Sie sich ja ganz vertrauensvoll an Mr. Sturm wenden.“ Sie sah mich erneut an und ich glaubte, etwas Hinterlistiges in ihrem Lächeln zu erkennen. „Nicht wahr?“
Ich erwiderte ihr Lächeln solange, bis sie aus meinem Blickfeld verschwunden war. Dann wandte ich mich wieder John zu.
„Ich kenne ein phantastisches Restaurant. Haben Sie Hunger?“


[bällchen für Altair-lernen wir uns kennen]
Dup dor a'az Mubster
Dif-tor heh smusma

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