Lt Alessa Myrden, SCI, Ulog 01 SD 14172.2295

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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JReynolds
Beiträge: 325
Registriert: Di 11. Jan 2011, 02:09

Di 5. Mär 2013, 22:59

Wörter: 945
Personen: Alexander Breed

=/\= New Hope – Quartier

Endlich wieder „festen“ Boden unter den Füßen. Die Reise auf der Prophecy steckte noch in meinen Knochen, schließlich war die weiteste Reise die ich davor auf einem Schiff gemacht habe, die zur New Hope gewesen und das in einem kleinen Shuttle. Man konnte sich tatsächlich an alles gewöhnen, bis dato dachte ich immer, das wäre nur ein dummer Spruch. Doch er stimmte. Ich hatte mich an das künstliche Essen gewöhnt, an das kleine Quartier, daran das es keinerlei wirkliche Abwechslung gab.
Nein, gemocht habe ich es dennoch nicht. Aber Gewöhnung hat ja auch nichts mit mögen zu tun.
Ich sprang wie wild in meinem Quartier herum, zur Musik, tanzte von einer Ecke zur anderen. Es war so schön groß. Aber das konnte natürlich auch einfach nur Einbildung sein und es war gar nicht größer als mein Quartier auf dem Schiff. Doch selbst wenn, Einbildung ist immerhin auch eine Bildung.
Noch immer tanzend und springend zog ich dann endlich meine Uniform wieder aus und zog mir eine bequemere schwarze Hose an, eine violette kurzärmelige Tunika oben drüber und band meine Haare locker zusammen. Natürlich immer schön drauf achtend, das auch ja meine Strähnen zur Geltung kamen.
Auch wenn noch immer die Gedanken des Verrats in meinem Kopf herum schwirrten und ich mich tatsächlich fragte, wem man überhaupt noch trauen konnte, wenn sogar der eigene Geheimdienst wohl nichts weiter als Trug und Lug im Kopf hat. Aber das waren Dinge, die würde ich sowieso nicht beeinflussen können. Nur ob ich es mir zu stark zu Herzen nehmen würde konnte ich beeinflussen.

Nach noch weiteren scheinbar ewigen Minuten des trübsinnigen Grübelns entschied ich allerdings, das Grübeln auf den nächsten Tag und die nächste Schicht zu verlegen. Für meine Laune und meine Glückseligkeit war es eindeutig zu wichtig auch mal abzuschalten. Und genau das hatte ich jetzt vor.
Indem ich mich an den tollsten Ort begab den die New Hope zu bieten hatte.

=/\= Hydroponische Kuppel

Meine Freude wuchs, je näher ich kam und je mehr ich die hier angepflanzte Natur bewundern konnte. Es war einfach nur herrlich, so viel Schönes im trostlosen, schier endlosen All. Da, wo nicht einmal mehr der Blick in die Sterne etwas Romantisches an sich hatte.
Hier war einfach alles perfekt, ruhig und nur für mich. Naja, zumindest halbwegs. Wenn nicht gerade irgendwelche Leute sich auf meiner Lieblingsbank breit machen würden.
Nun ja, hatte ich wenigstens Gesellschaft. Und schlecht sah er auf den ersten Blick ja auch nicht aus und er hatte etwas zu essen. Plötzlich machte sich nämlich mein Magen bemerkbar und grummelte vor sich hin. Es war ja auch schon etliche Stunde her, das ich etwas zu mir genommen hatte.
Ein wenig wollte ich ihn erst beobachten, sehen ob er zeigen würde was für ein Typ er war. Doch er setzte sich einfach nur auf die Bank und schien nur an sein Essen zu denken. Alles andere um ihn herum schien irgendwie gar nicht wichtig. Wie konnte man nur einen so tollen Ort mehr oder weniger als zweitwichtigstes ansehen? Ich beschloss ihn auf die Schönheit dieses Ortes hinzuweisen und direkt mit der Nase drauf zu stoßen. Auch wenn ich ihn noch nie gesehen hatte. Aber der Mann konnte auch schon lange auf der New Hope unterwegs sein und ich müsste es nicht mit bekommen haben. Hier kann es sogar passieren, dass man seinen direkten Quartiernachbarn nie zu Gesicht bekommt. Naja, meine konnten mich zumindest hören.
Grinsend ging ich auf den Mann zu, setzte mich neben ihn und fragte „Ist es nicht schön hier? Ist es doch, nicht wahr?“ Ich ließ gar nicht zu, dass er irgendetwas Negatives finden und sagen konnte. Und dann der Geruch dieses Essens. Noch nie hatte ich so etwas in der Art gesehen und ich musste es unbedingt probieren.
Meinen kompletten Anstand vergessend, griff ich beherzt nach etwas orangenem und etwas gelblichem und schob es mir in den Mund. WOW! Eine wahre Geschmacksexplosion! Nach einer weiteren Entgleisung und mündlichen Bekundung meiner Begeisterung, hatte der Fremde noch immer nichts gesagt. Er schaute mich nur immer ungläubiger an und irgendwie wirkten seine Augen, als würde er mich gleich verhauen wollen.
Aber er sagte nichts. Starrte mich einfach nur weiter an.

„Ach, wie unhöflich!“ Stand ich auf und machte einen Knicks vor ihm.
„Ich bin Alessa“ damit streckte ich ihm mit meinem entwaffnendsten Lächeln meine Hand hin.
Und zog sie wieder zurück. Mein Lächeln wirkte nicht.
Der Mann starrte mich noch immer an. Was hatte ich denn falsch gemacht? Ausser der etwas zu späten Vorstellung meinerseits? Und wie unhöflich, dieses ewige angestarre.
„Finden sie es nicht an der Zeit sich ebenfalls vorzustellen, wenn sie mich schon die ganze Zeit an starren?“
Jetzt hatte ich es geschafft. Sein Blick veränderte sich und er öffnete den Mund, senkte die Gabel in seiner Hand und…
sagte trotzdem nichts.
„Ach, können sie nicht sprechen? Das tut mir leid. Soll ich ein Padd holen auf dem sie schreiben können? Zeichensprache beherrsche ich leider nicht.“
Jetzt veränderte sich sein Blick wieder. Einen Hauch böser und noch verwirrter. Mh, scheinbar lag ich mit dieser Theorie auch falsch.
Vielleicht sollte ich ihn einfach einmal zu Wort kommen lassen?
Oder auch vielleicht einfach in Ruhe? Das konnte ich mir zwar nicht vorstellen, aber was sollte es.
„Wenn sie mir irgendwann einmal verraten wollen, wo sie dieses köstliche Essen her haben, sie finden mich in der wissenschaftlichen Abteilung und sonst jeden Tag zur gleichen Zeit hier in der Kuppel.“ Damit lächelte ich ihn noch einmal herzlich an und hüpfte dann weg.

Zwar wusste ich noch immer nicht was das für ein Essen war und wo man es her bekam, aber ich hatte eine neue Erfahrung gemacht und das war wirklich toll.
Ein richtig guter Tag!
SCI G001- New Hope

Char: Lt. Alessa Myrden
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