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Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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Wedge Antilles
Beiträge: 529
Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:45

So 17. Mär 2013, 11:23

Personen: Kiri, Harley, Advent, Mercury
Wörter: 1660


--- Holodeck ---

 
„Ihr beide geht es euch gegenseitig besorgen“, schlug Advent überraschenderweise vor. Zumindest könnte ich schwören, dass sie das überraschenderweise vorgeschlagen hatte.
Während ich mit dem Gedanken spielte, ob ich Advent fragen sollte, ob sie nicht mitmachen wollte, hauchte Harley mir was Liebevolles ins Ohr: „Sie meint medizinisch versorgen.“ Okay, kein Ding. Wenn Harley Doktorspielchen wollte, ging das vollkommen in Ordnung. Ob sie dabei lieber dominante Ärztin, sexy Krankenschwester oder wehrlose Patientin sein wollte, war mir dabei egal. Hauptsache, ich war der dominante Arzt. „Beulen weg machen und so.“ Jaha, eine ganz bestimmte Beule würde sie bestimmt gerne versorgen – zumal sie immer weiter anschwoll.
Ob wir wohl medizinisches Equipment missbrauchen würden? Sie wusste doch bestimmt, was man mit so einem Hypospray noch so alles anstellen konnte, außer den angedachten Verwendungszwecken. Teilweise Dinge, die ich mir gar nicht vorstellen wollte. Und so Laserskalpelle konnten auch recht nützlich sein – wenn die Knoten nicht mehr aufgingen, mit denen ich Harley ans Bett gefesselt hätte. Genug drüber nachgedacht.
„Okay, zu dir oder zu mir?“ fragte ich, nur um festzustellen, dass ich allein im Zimmer stand. Daran änderte sich auch nichts, als ich mich mehrfach um mich selbst drehte und nach den beiden Schwestern rief. Das Ganze war insofern sinnlos, weil man sich auf einem deaktivierten Holodeck überhaupt nicht verstecken konnte, wenn man nicht gerade ein Tarnkäppchen aufhatte.
 
 
--- Bar ---
 
Es dauerte ein Weilchen, bis ich meinen Blick von dem Busen wenden konnte – was trug Kirilenkova auch so einen extrem eng anliegenden und ausgeschnittenen Fummel, der mehr zeigte als er verbarg. Sie hatte es doch drauf abgesehen, dass da jeder hinglotzte. Hätte ich nicht zuerst solange auf die wallenden Brüste gestarrt, hätte ich sicher meine Vermutung bestätigen können, wenn ich die anderen Besucher dieser Bar angeschaut hätte. Wollte ich aber nicht.
Jedenfalls war die Freakshow beendet, als sich Kirilenkova neben Harley und somit – da die beiden Schwestern nun zwischen ihr und mir saßen – aus meinem Glotzbereich setzte. Ich senkte mein Haupt ein wenig in Richtung Advent. „Was will sie denn hier?“ murmelte ich.
Sie kippte den Inhalt ihres Glases herunter. „Dasselbe wie wir, vermute ich!“
Ich schüttelte den Kopf. Ich glaubte nicht, dass Kirilenkova hier war, um Harley und/oder Advent so betrunken zu machen, dass sie leichter ins Bett zu kriegen waren. Dafür hätte Kirilenkova ja ne Lesbe sein müssen. Dann hätte sie aber nicht so ein Männer-anregendes Outfit tragen müssen – Frauen wussten schließlich, wie Brüste aussahen. Denn für den unwahrscheinlichen Fall, dass sie es mal vergessen sollten, brauchten sie nur an sich runterzugucken.
 
Mann, war ich (schon) betrunken…
 
 
--- irgendwo, irgendwann ---
 
Es war dunkel. Okay, das mochte daran liegen, dass ich die Augen geschlossen hatte. Aber mein Kopf sagte mir, dass das auch so bleiben sollte, denn selbiger brummte. Wobei ich keine Ahnung hatte, wieso er das tat. Allgemein hatte ich sehr wenig Erinnerung an irgendetwas der letzten paar Stunden. Okay, ein wenig Ahnung an viel Alkohol hatte ich dann doch.
Die Augenlider schön in Position lassend tastete ich mit der Hand meine Umgebung ab. Okay, eigentlich hob ich sie hoch und ließ sie wieder runterfallen. Wenn ich jemanden erwischen würde, konnte der… DIE sich ja melden. Nach dem dritten haptischen Test war ich überzeugt, dass ich in einem Bett lag. Harleys? Advents? Oder gar Kirilenkovas?
Ich tastete… schlug weiter um mich. Keine Person im Umkreis von einem halben Meter. Zumindest schrie keine auf. Wäre auch nicht vorteilhaft bei meinem Brummschädel gewesen.
 
Gegen den Verstand öffnete ich langsam die Augen. Es blieb dunkel. Verdammt, ich musste erblindet sein. Bestimmt war der Alkohol vergiftet. Oder aber… „Computer“, brummelte ich, „Licht.“ Irgendwas sagte mir, ich solle die Lichtintesität auf 10% setzen, aber ich konnte es nicht mehr aussprechen.
Von gleißend hellem Licht wurde ich geblendet, so dass ich die Augen feste zusammenkniff, was den Kopfschmerz, der sich augenblicklich bemerkbar machte, nur weiter verstärkte. „10%!“ murmelte ich lauter, „10%!“
„Bitte spezifizieren!“
„Licht aus!“
 
 
--- später ---
 
Irgendwann später hatte ich es geschafft, genug Verstand zusammenzubringen und den Computer anzuweisen, nur mit 10% Intensität das Licht zu aktivieren. Und musste überrascht feststellen: Wer auch immer mich am Vorabend in mein Quartier zurückgebracht hatte – so wie ich jetzt noch wankte und schwankte, glaubte ich nicht, dass ich das allein geschafft hatte – hatte mir auch aus meinem Klamotten geholfen. Aus allen. Derjenige... nein, diejenige... BITTE! diejenige, hatte sie allerdings nicht fein säuberlich zusammengelegt, sondern einfach auf den Boden geworfen.
 
Ich streifte mir schnell ein paar Sachen über und wankte los Richtung Krankenstation. Zufällig war ich Arzt und wusste, dass ich dort etwas gegen den Brummschädel fand... Und die Wankerei... Und die Übelkeit, die jetzt auch noch unnützerweise dazukam...


--- Krankenstation ---

„Sie sind spät dran!“ wurde ich lauthals angeblökt, dass sich meine Ohren zusammenklappten, um die Lautstärke wenigstens etwas zu drosseln.
„Nicht so laut“, wisperte ich und stierte den Schreihals an. Hathaway.
„Ihre Saufkumpanin war schon vor über einer Stunde hier“, kam er meiner Aufforderung nicht mal ansatzweise nach.
Auf meinem Weg zu einem Biobett strauchelte ich, kippte nach vorn, und konnte meinen Sturz nur gerade so durch Festhalten an ebenjenem Bett verhindern. Ich rappelte mich wieder hoch. „Welche von den Beiden?“ Daran konnte ich mich inzwischen auch noch erinnern.
Jetzt war er es, der mich verdattert anstierte. „Kristoffson“, gab er mir Auskunft. Nicht, weil er musste, sondern weil er wusste, ich würde es sonst einfach in der medizinischen Datenbank nachschauen.
Ich blieb bei meiner Frage: „Welche von den Beiden?“
„Keine Ahnung!? Sie war brünett... glaub ich.“ Okay, wenigstens diese Aussage schränkte die Möglichkeiten ein... glaubte ich. So genau hatte ich nie auf die Haarfarbe geachtet. Hätte er mir jetzt die Körbchengröße genannt, wäre das zumindest etwas gewesen, was ich kannte. Nur unterscheiden ließen sich die beiden daran auch nicht.


--- Quartier der Kristoffson-Schwestern ---

Die Tür war noch nicht komplett aufgegangen, da schwallten mir schon die Worte entgegen: „Wo war...“ Harley stockte, als sie mich nun sah, drehte sich weg und meinte: „Ach, du bist es nur!“
„Sehr nett“, erwiderte ich. Da sie inzwischen in ihrem Quartier verschwunden war, sah ich das als Eintrittserlaubnis an und trat ein. „Wen hast du denn erwartet?“
„Mein Schwesterherzchen. Sie war die ganze Nacht nicht da.“
Ich schluckte schwer, zum Glück bekam sie das nicht mit, da sie mir immer noch den Rücken zuwandte, während sie ein Kissen von der Couch hochhob und wieder hinwarf. „Und du glaubst, sie versteckt sich unter dem Kissen?“ spielte ich meine eigene Unsicherheit mit einem Scherz runter.
Harley wirbelte herum und sah mich bitterböse an. „Seh ich so aus, als wäre mir zu Späßen zumute?“
Ich sah zwar nur ihr Gesicht, aber das reichte in dem Fall auch aus, um eine negative Antwort zu bekommen. „Wieso machst du dir Sorgen? Sie war doch sicherlich nicht das erste Mal über Nacht weg.“
„Natürlich nicht, meistens dann, wenn sie jemanden aufgerissen hat.“ Entgegen jeder Logik suchte Harley nun unter dem zweiten Sofakissen. „Aber gestern waren wir nur mit dir unterwegs.“
„Danke!“ nickte ich begeistert, einmal wegen des „nur“, und einmal wegen der Information, dass ich wohl nicht aufreiß-fähiges Material war.
Harley war nun auf alle Viere gekrochen und schaute unter die Couch. Ich konnte gar nicht anders, als auf ihren Hintern zu starren. Mit einem Grinsen lehnte ich mich an den Türrahmen. „Du bist nun mal nicht ihr Typ. Sie steht auf gut aussehende Kerle.“
Ich unterließ es, mich noch einmal zu bedanken. Statt dessen meinte ich: „Du, beleidigen kann ich mich sehr gut allein.“ Aber Auf-Hintern-Glotzen ging allein nicht so gut – selbst mit einem Spiegel.

Ich drückte mich vom Rahmen ab und tat so, als würde ich mitsuchen, wobei ich unter dem Couchtisch anfing. Hatte den netten Nebeneffekt, dass ich weiter Harleys Hintern inspizieren konnte. „Waren wir denn den ganzen Abend zusammen?“
Sie sah mich irritiert an. „Ja. Wobei... ich bin vorher mit La... ich hab Kirilenkova zur Krankenstation gebracht, weil ihre Kopfschmerzen nicht weggingen.“
Okay, das war etwas, woran ich mich nicht erinnern konnte. „Hast du schon versucht, ihren Kommunikator vom Computer orten zu lassen?“

Harley erstarrte. Ich ebenso, weil ich von meiner plötzlichen Denkleistung erstaunt war. Ein Hoch auf die Entdeckung des Anti-Intoxicant. „Computer, orte Advent Kristoffson.“
Als der Angesprochene die Position bekanntgab, schluckte ich schwer. Und nicht nur ich hatte die Ortsangabe erkannt.

Harley auch, zumindest hing sie in der nächsten Sekunde an meiner Gurgel. „Wieso ist meine Schwester in deinem Quartier?“
Okay, ich dachte schon, sie wäre sauer, weil ich sie hier suchen ließ, obwohl ich doch in ihren Augen sehr genau wissen musste, wo Advent war. „Ehrlich“, keuchte ich, „ich habe keine Ahnung.“


--- mein Quartier ---

Wie eine Furie war Harley losgestürmt und es hätte wohl nicht viel gefehlt, dann hätte sie mich an einem Ohr gepackt und hinterher geschliffen. Dennoch war ich ihr aus mehreren Gründen gefolgt. Einmal wollte ich wissen, ob Advent wirklich in meinem Quartier war und warum ich sie zuvor nicht entdeckt hatte. Und viel wichtiger wollte ich nicht, dass Harley in meinen Sachen rumwühlt oder gar unter meine Sofakissen schaute.

Meine Räumlichkeiten waren zunächst dunkel. Doch das änderte sich nach einem verbalen Befehl von Harley schnell. Und gaben den Blick auf ein Durcheinander preis, von dem ich der Meinung war, dass ich es so nicht hinterlassen hatte. Trotz allem war klar ersichtlich, dass Advent nicht hier war. Aber es entstand durchaus der Eindruck, dass ein weibliches Wesen die letzte Nacht hier verbracht hatte. Das erklärte auch den grimmigen Gesichtsausdruck von Harley und die Gewitterwolken, die sich über ihrem Kopf gebildet hatten. „Wo? Ist? Sie?“ spuckte die Schwester der vermissten Person mich geradezu an.
Ich hob ängstlich die Hände. „Ich weiß es nicht. Wirklich!“

In weitere Erklärungsnot geriet ich, als Harley Advents Kommunikator am Fuße meines Bettes fand. Diverse Hasstiraden strömten auf mich ein, ehe sie schnaubend davon stürmte. Erst jetzt begann ich mich zu fragen, was sie eigentlich so daran störte, dass Advent und ich... Mich störte daran jedenfalls, dass ich keinerlei Erinnerung mehr daran hatte.
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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