NH – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – DXO – RPG 11 Log 04 – 14‘206.2331
Personen: Harley H. Kristoffson, Ayres Jall (erwähnt), Taylor McMannis (erwähnt)
NPCs: Akiel ch’Thane, Mace Quingon (erwähnt)
Wörter: 1‘138
Titel: Au!
=A= G-001 New Hope – Deck 349 – Hauptkrankenstation =A=
Mein Kopf brannte. Ich fühlte es. Er brannte. Er war glühend heiss und die rechte Seite schmerzte so stark, dass es einen Klingonen zum Weinen gebracht hätte. War es normal bei solchen Schmerzen bei Bewusstsein zu sein? Beziehungsweise das Bewusstsein zurückzuerlangen? Denn ich war gerade erst erwacht und schaute jetzt in Harleys Gesicht, wenigstens ein kleiner Balsam für meinen brennenden Kopf, auch wenn ich sie nur undeutlich sah. Ebenso undeutlich verstand ich sie, als sie gleich auf mich einsprach…
„Ma‘am, sie haben Verbrennungen dritten Grades, diese behandel ich gerade. Ich habe ein Schmerzmedikament verabreicht. Sollten Sie trotzdem Schmerzen spüren, melden Sie sich bitte, dann dosiere ich nach.“
Seit wann war Harley so förmlich? Das war doch sonst nicht ihre Art. Au! Mein Kopf brannte noch immer. Von dem Schmerzmittel spürte ich überhaupt Nichts. Entweder hatte sie mich angelogen. Au! Oder sie hatte sich für ein schwaches entschieden. Das war wohl die Strafe für… Au! …meine Reaktion, als McMannis uns erwischt hatte.
Harley hantierte an meinem Kopf herum. Ich erinnerte mich vage daran, was in Sterns Labor geschehen war. Da mein Kopf immer noch brannte, musste mich diese Stichflamme stark erwischt haben. Plötzlich stieg Panik in mir hoch. Was war mit meinem schönen Haar? Au! Ich war ja wirklich nicht gerade die typische Frau, die viel Wert auf ihr Äusseres legte, aber meine Haare waren mir heilig. Ich liebte sie…
„Bitte noch hier bleiben“, sagte Harley plötzlich und ich fühlte, wie sie nicht mehr an meinem Kopf hantiert. Au! Er brannte immer noch. „Ihr Auge macht mir Sorgen und ich weiss aus eigener Erfahrung wie unkomisch es ist, blind zu sein.“ Au! Harley war doch fertig, wieso fühlte es sich immer noch so an, als würde mein Kopf brennen? Sie liess mich die Frage nicht stellen. „Ja schon klar, wirst eh abhauen, aber so hab ich wenigstens einmal das Gefühl, das ich ernst genommen werde.“
Bevor ich noch etwas sagen konnte, verschwand Harley. Ich musste sie wohl wirklich schwer verletzt haben, als ich sie wegen McMannis‘ Unterbrechung vor Schreck von mir gestossen hatte. Dabei sollte sie doch wissen, dass McMannis die Leute erschreckte. Au! Brannte der Kopf gerade jetzt so stark, um mir zu sagen, wie bescheuert mein Gedanke war? Wahrscheinlich. Wenn ich ein zweites Mal darüber nachdachte, war der Gedanke wirklich völlig bescheuert.
Ich hob den Kopf um zu schauen, wo Harley hingegangen war. Das stellte sich als gar nicht so einfach heraus. Mit meinem rechten Auge konnte ich gar nichts sehen. Ich tastete danach. Au! Schlechte Idee. Ich konnte die Distanz nicht mehr einschätzen, weil ich nur noch mit einem Auge sah. Zum Glück hatte Harley eine Schutzkappe über das verletzte Auge gemacht, sonst hätte ich die Verletzung wahrscheinlich noch verschlimmert. Irgendwie vermutete ich, dass Aufstehen im Moment eine schlechte Idee war. Abgesehen davon hatte ich immer noch Schmerzen und war von daher wohl kaum in der Lage die Krankenstation schon zu verlassen. Mir wurde schon schwindlig als ich mich jetzt aufsetzte, um mich weiter nach Harley umzusehen. Aber ich sah sie nicht. Au! Stattdessen kam ch’Thane auf mich zu. Nochmals Au!
„Wie geht es Ihnen, Commander?“, fragte der Andorianer nachdem er auf Höhe meiner Knie neben dem Biobett stehen geblieben war.
„Ich fühle mich etwas angekokelt, Sir.“ Ich versuchte, meine Worte mit einem Lächeln zu untermauern, aber das scheiterte. Au!
„Schön, dass Sie Ihren Sinn für Humor nicht verloren haben. Wissen Sie was geschehen ist?“
„Die Arbeitskonsole von Professor Stern muss überladen haben. Crewman Tenara hat es als erste gemerkt und den Professor in Sicherheit gebracht. Ich holte dann seinen Ring von der Konsole, der, wie ich vermute, eine Sicherheitskopie seiner ganzen Arbeit enthält.“
„Gute Arbeit, Commander. Wo ist dieser Ring jetzt?“, wollte ch’Thane wissen.
„Ich weiss es nicht, Sir. Als Folge der Stichflamme verlor ich das Bewusstsein und wachte erst hier auf der Krankenstation wieder auf. Da war der Ring wieder weg. Wissen Sie schon, was zur Überladung der Konsole geführt hat?“
„Nein, ich war noch nicht in der Lage mit Professor Stern zu sprechen. Er ist nach dem Vorfall verschwunden. Allerdings haben kurz davor drei Angriffsjäger der Jem’Hadar an der Station angedockt. Sie wollen angeblich nur Treibstoff nachfüllen. Allerdings bin ich skeptisch und auf das Gespräch mit der Vorta gespannt. Ich habe es wegen des Feuers in Professor Sterns Labor verschoben.“
„Bei allem nötigen Respekt Sir, Sie sollten die Besatzung dieser Schiffe sofort unter Arrest stellen!“, verlangte ich vehement. Zu vehement. Au!
„Aus welchem Grund, Commander?“, fragte der Commodore erstaunt.
„Wegen Angriffs auf einen Sternenflottenoffizier und Sabotage eines Föderationsexperimentes.“
„Dafür gibt es noch keinerlei Hinweise. Aber ich habe Commander Jall damit beauftragt dieser Möglichkeit nachzugehen und mit einem Sicherheitsteam die Jem’Hadar dieser drei Jäger im Auge zu behalten.“ ch’Thane machte eine Pause. Eine schmerzhafte, brennende Pause. Au! „Wo ist eigentlich Lieutenant Quingon? Er sollte mich eigentlich über Ihren Gesundheitszustand informieren.“
„Er hat mir noch keinen Besuch abgestattet. Was ist mit ihm los? Ich hörte, er habe sich in letzter Zeit ziemlich zurückgezogen.“
„Das würde ich selber gerne wissen. Er ist der einzige Abteilungsleiter, mit dem ich seit meiner Ankunft noch nicht sprechen konnte. Nun ja, Sie bleiben erst mal hier und erholen sich. Sie verlassen die Krankenstation erst, wenn Sie Ihr behandelnder Arzt entlässt! Das ist ein Befehl!“
Verdammt! Au! Harley würde mich absichtlich hier halten, weil sie wütend auf mich war. Ich musste mich mit ihr aussprechen. Zeit hatte ich ja jetzt, da ch’Thane sich zurückzog. Ich sah, wie er in Richtung des Büros von Quingon ging. Nicht weit davon entfernt entdeckte ich endlich Harley. Sie kam mit McMannis aus einem Labor. Das war dann wohl meine Chance.
„Harley!“, rief ich, was mir… Au! …nicht gerade leicht viel, weil ich meinen Mund nicht weit öffnen konnte, wegen der Verbrennungen auf der rechten Gesichtsseite. Aber Harley war mir die Schmerzen wert. Au! „Kann ich mit Dir sprechen?“
„Du bist noch hier?“, fragte Harley erstaunt, als sie an meinem Biobett stand. McMannis wuselte irgendwo in der Nähe herum, als hoffte er noch einen Kuss beobachten zu können. Als ob man mit solchen Verbrennungen küssen konnte…
„Erstens sehe ich nicht sonderlich gut. Zweitens fühlt sich mein Kopf immer noch so an, als ob er in Flammen steht. Und zu drittens, dem wichtigsten Punkt: Du bist hier.“
„Ich? Ich scheine Dir doch nicht sonderlich wichtig zu sein…“
Au! Dieses Mal nicht nur wegen meines brennenden Kopfes.
„Und ob Du mir wichtig bist. Sehr wichtig sogar. Es tut mir leid, was vorhin im Behandlungsraum passiert ist. Ich war nicht bereit dafür, dass jemand von unserer Beziehung erfährt. Es kam überraschend und ich habe nur instinktiv reagiert, falsch und nicht überlegt. Es tut mir leid, unendlich leid. Ich liebe Dich. Aber ich verstehe natürlich, wenn Du nichts mehr mit mir zu tun haben willst, jetzt, wo ich keine Haare mehr habe.“
[NRPG: *ein Bällchen für Kali* ]