NH-Lt.Cmdr. Val Advena-Tec-RPGLog3-14206.2360

[valeris]

Personen: Stern, Tenara, Hawk

Thema: Geht’s noch?

Wörter: 914




„Wir haben grünes Licht“, sagte ich und blickte zu Stern, der an der Hauptkonsole stand. Ich hatte mir einige Sorgen gemacht, denn die Leitungen, die von seiner Konsole zu den medizinischen Replikatoren führten, verwirrten mich. Es verursachte mir ein ungutes Gefühl (gelinde ausgedrückt), wenn fremde Technik mit der Station derart verbunden war. Aber bisher schien alles in Ordnung. Bisher hatten wir auch nichts aktiviert. Die Systeme waren alle noch dabei, hochzufahren.
„Die Replikatoren reagieren“, sagte Tenara, die neben mir stand und den Datenfluss überwachte.
„Ich brauche mehr Energie!“, jammerte Stern und ich rollte mit den Augen und nickte Tenara zu, die die entsprechenden Einstellungen vornahm. Wir hatten noch immer Luft nach oben, aber ich wollte ihm nur soviel geben, wie unbedingt erforderlich. Keinesfalls mehr.

Es dauerte geschätzte 4,3 Minuten, bis die ersten Lampen anfingen zu blinken. Rot. Rot war nie gut. Ich drängte mich an Tenara, um besser an ihr vorbei auf die Konsole schauen zu können und den Versuch eines Energieabbruchs zu starten. Ich sah zu Stern und es beruhigte mich nicht wirklich, dass er wie wild auf der Konsole herumfuhrwerkte. Ich schob meine Finger über die Regler und Tenara sanft aber bestimmt beiseite.
„Nein! Nein! Das kann nicht sein!“, rief Stern. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, dass sich die Trill auf den Weg zu dem Wissenschaftler gemacht hatte und versuchte, ihn aus der Gefahrenzone zu bringen. Leider hatte ich keine Zeit, in diese Aktion zu intervenieren und kümmerte mich weiter um meine Arbeit. Nur am Rande nahm ich wahr, wie erste Funken aus Sterns Konsole kamen und er die Geräusche mit einem „Der Ring! Der Ring!“- Geschrei durchbrach. Kirilenkowa war au dem Sprung, sprintete von der Tür aus, durch die sie gerade hatte gehen wollen, zurück zur Konsole.
Ich hatte die Energieversorgung abgeschaltet. Aber offenbar nicht rechtzeitig, denn ein dumpfer Knall eines zu Boden fallenden Körpers belehrte mich eines besseren. Es roch nach verschmorte Kabeln und Haaren.
„Advena an Krankenstation. Medizinischer Notfall im Labor 3.“ Ich sicherte die Konsole und trat an die am Boden liegende Commander. Ein Notfallset war auch hier im Labor und ich holte mir das Medkit, öffnete es und gab ihr ein Stimulant. Mehr konnte ich nicht tun. Ich ignorierte den Umstand, das Stern den Ring, der noch immer in Kirilenkowas Hand war, an sich nahm und sich wieder vor seine Konsole stellte.


Kirilenkowa war auf der Krankenstation und ich war auf Hundertachtzig. Nachdem ich den ersten Check vorgenommen hatte, war klar, dass Stern hierfür verantwortlich war.
„Was ist dieser Ring wirklich?“, brüllte ich durch das Labor. Es war mir egal, dass Stern, offenbar einem Nervenzusammenbruch nahe, noch immer vor seiner verschmorten Konsole hing.
„Das muss repariert werden!“, schrie er und stieß Tenara, die noch immer in seiner Nähe war, beiseite, als er zu mir kommen wollte.
„Hier wird gar nichts repariert!“, plärrte ich zurück. “Bis Sie mir sagen, was dieser Ring veranstaltet hat. Sie haben die Codes überschrieben. Ich hatte während des Syntheseprozesses keinen Zugriff auf meine Anlagen.“
„Das ist auch nicht notwendig. Vielleicht ist es Ihnen entgangen, aber dieses Projekt….“
„….gefährdet die Sicherheit der Station und der Leute, die hier arbeiten. Und ich werde nicht tatenlos dabei zusehen“, unterbrach ich ihn. Es war mir klar, dass ich soeben meine Kompetenzen bei weitem übertrat, aber ich hoffe, dass er es nicht bemerkte. „Ich bin Ihnen gern bei allem behilflich, was Sie hier tun wollen, aber nicht unter diesen Voraussetzungen.“
„Dann werde ich mir einen anderen Techniker suchen“, maulte er. „Und ich werde mich bei Ihren Vorgesetzten über Sie beschweren.“
„Tun Sie das“, ich drehte ihm den Rücken zu. “Eine davon liegt dank Ihnen derzeit auf der Krankenstation.“
„Ich erlaube nicht, dass man so mit mir redet!“ Sein Gesicht lief rot an und es lag nicht mehr viel Raum zwischen uns. „Die Föderation hat mir zugesichert, dass ich komplette Unterstützung erhalte.“
Wieder drehte ich mich um, sah Stern, wie er nun vor mir stand und abwertend auf mich hinab blickte.
„Jetzt hören Sie mir mal genau zu. Sie sind lediglich hier, um zu tun, was ICH Ihnen sage.“ Er sprach zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch und ich spürte, wie sich die Finger meiner rechten Hand langsam zur Faust ballten. „Wenn ich wünsche, dass Sie diese Konsole reparieren, tun Sie das auch.“
„Und jetzt hören Sie mir einmal zu“, begann ich und versuchte, mich ein paar Zentimeter größer zu machen, indem ich meinen Rücken straffte. „Ich bin der leitende Techniker hier und wenn ich sage….“ Eine Hand auf meiner Schulter, die leichten Druck ausübte, ließ mich inne halten. Ich drehte meinen Kopf und sah Jason hinter mir stehen, der einfach nur kurz den Kopf schüttelte.
„Ja Jason.“, hörte ich Stern sagen, der sich umdrehte und wieder davon schlappte. „Bring dieser Putze erst einmal Manieren bei.“ Ich hatte den Schritt schon nach vorn getan, doch Jasons Griff an meiner Schulter wurde härter und er hielt mich zurück. Mit bösem Blick funkelte ich ihn an.
„Er ist es nicht wert“, flüsterte er. Doch das Feuer der Wut konnte er damit nicht löschen. „Wir sollten uns kurz draußen unterhalten.“
Ich holte Luft, wollte mich losreißen, doch der Blick seiner Augen ließ keinen Raum für Widerstand. Er lockerte den Griff seiner Hand und legte mir stattdessen seinen Arm um die Schulter, während er mich zum Ausgang schob. Noch bevor wir die Tür erreicht hatten, drehte ich mich noch einmal um. „Crewman Tenara. Lassen Sie sich in der Krankenstation durchchecken.“ Zu mehr kam ich nicht, denn das Schott hatte sich schon hinter uns geschlossen.