Erwähnte Personen: Advena, Stern, Kirilenkova, McMannis, Sturm
Wörter: 1523
=A= Starbase New Hope, Maschinendeck =A=
Ich hatte es gerade noch rechtzeitig auf das Maschinendeck geschafft, wie es in meinem Padd gestanden hatte. Es hatten sich bereits viele andere hier eingefunden, einige mit gleichem, andere mit höherem Rang, soweit ich das beurteilen konnte. Wir alle schienen auf etwas oder jemanden zu warten, der noch nicht zu Gegend war. Daher nahm ich mir die Zeit und sah mich noch ein wenig um. Schließlich würde dieser Raum für die kommende Zeit mein Arbeitsplatz sein.
Mir fiel besonders der Benzite auf, der im selben Transporter auf die Station gekommen war. Auch er bemerkte mich, schien jedoch nicht gewillt zu sein mich zu grüßen, sondern drehte sich einfach wieder weg. Unsympathischer Kerl.
Wie aus dem Nichts erschien eine Frau. Nun ja, vielleicht war ich in diesem Augenblick auch einfach zu Abgelenkt gewesen um ihr erscheinen zu bemerken. Sie begann auch ohne Umschweife uns zu begrüßen und uns einzuweisen. Die höherrangigen Teilnehmer zeigten sich jedoch derart unbeeindruckt, das mir der Verdacht kam, das sie zu einem anderen Zweck hier waren.
Schließlich sagte die den Satz den ich überhaupt nicht hören wollte. Wir sollten unsere Beweggründe nennen, die uns zur Sternenflotte gebracht hatten. Ich konnte hier ja wohl nicht die Wahrheit schreiben. Diese Frau würde mich Eiskalt entlassen. Ich wollte es mir nicht gerne eingestehen, doch diese Frau schüchterte mich auf eine beunruhigende Art und Weise ein.
Plötzlich stand sie neben mir und sah mich an.
„Sind sie soweit?“
Für was war ich wie weit?
Ich sah mich um und erkannte das ich so in Gedanken versunken gewesen war, das mir entging wie die anderen Padds aufgenommen hatten. Sie hatten sich außerdem in Zweiergruppen zueinander gesellt, immer ein Neuling und ein Erfahrener. Mein Blick huschte wieder zu der Frau. Wie hieß sie nochmal? Ich sollte mich wohl mehr konzentrieren und besser zuhören.
Jetzt begriff ich das sie meine Ausbilderin war. Ich nickte heftig und kam mir eine Sekunde später sehr idiotisch vor. Das konnte heikel werden.
=A= Starbase New Hope, Labor =A=
Interessanterweise hatte mir Lieutenant Commander Advena (Ein Crewmitglied am Eingang des Labors hatte sie freundlich begrüßt.) eine Arbeit gegeben, die ich bereits beherrschte. Zuhause auf Azalee hatte man oft genug Hilfe beim löschen der Fracht gebraucht und im Grunde war das was ich nun tat, nichts anderes.
Dann betrat ein älterer Mann das Labor und die Stimmung schwang urplötzlich um. Ich konnte nicht sagen ob es nur eine einzelne Person oder gleich mehrere waren, aber man konnte förmlich spüren das er nicht besonders beliebt war.
Er ging gleich dazu über Kommandos zu erteilen und die Anwesenden auf ihre Positionen zu stellen. Lt. Com. Advena übertrug mir einige Kontrollaufgaben. Ob ich diese mit meinen rudimentären Technikkenntnissen bewältigen konnte würde sich bald zeigen.
=A= Sekunden später =A=
Es war wie das erwachen aus einer Art Trance. Mir wurde nur langsam bewusst was geschehen war. Zuerst hatten die Geräte angefangen Dinge zu tun, die wohl nicht vorgesehene waren oder zumindest hatte ich diesen Eindruck gewonnen als Stern auf seinen Kontrollarmaturen herum werkelte und dabei immer panischer wurde. Lt. Com Advena kniff immer mehr die Augen zusammen während Sie ihn beobachtete. Man musste schon in eine andere Richtung schauen um zu übersehen, das sie sich nur zu gerne eingemischt hätte.
Dann überschlug sich alles. Leute schrien. Rauch. Elektrische Entladungen.
Plötzlich hing ich an einem zappelnden und brüllenden Doktor Stern. Er schaffte es dabei mehrere male seinen Ellenbogen gegen meinen Kopf zu rammen. Eine Frau in roter Uniform lag am Boden und Leute huschten um sie herum. Schließlich schaffte es Stern sich aus meinem griff zu entwinden und rannte zu seinem rauchenden Apparat.
Mir war speiübel geworden. Überall stank es nach verbranntem Fleisch und angesengten Haaren. Ich ging zur nächsten Schottwand um mich etwas abzustützen und um etwas abseits zu sein, falls ich mich wirklich übergeben musste. Mir dämmerte das ich Stern von der Konsole weggezogen hatte als diese dabei war sich zu überladen. Seit wann war ich so mutig?
Natürlich hatte ich aus den Gesprächen herausgehört das er sehr wichtig war und das sein Projekt den Frieden sichern konnte, aber tatsächlich einzugreifen, in einer Situation die so gefährlich war, sah mir nicht ähnlich.
Entweder war ich dabei eine Art Pflichtgefühl zu entwickeln, oder ich war durch die ganzen Strapazen des Tages so Müde, dass mein verstand nicht mehr richtig arbeitete. Es musste definitiv die Müdigkeit sein!
Lt. Com. Advena stand plötzlich neben mir. Schon wieder. Schlich sich diese Frau an mich heran? Mir blieb allerdings keine Zeit den Gedanken weiter zu verfolgen.Sie war aufgebracht. Ebenso die anderen Personen. Ich konnte nur hoffen das es nicht meinetwegen war? Oder doch?
„Crewman Tenara. Lassen sie sich auf der Krankenstation durch checken.“ Dabei nickte sie in Richtung meiner Schulter. Ich griff dort hin und spürte einen leichten Stich. Ein paar der größeren Funken mussten mich wohl erwischt haben. Außerdem bemerkte ich, das es meine Haare waren die hier so furchtbar stanken... oder zumindest trugen sie zum allgemeinen Geruch bei.
=A= Starbase New Hope, Krankenstation =A=
Zum zweiten mal an diesem Tag saß ich auf der Krankenstation auf einem der betten und wartete auf jemanden, der sich die Wunde ansah. Auf dem Weg von den Laboren bis hier her hatte die kleine Verletzung angefangen furchtbar weh zu tun. Eventuell würde man mich krank schreiben. Dann würde ich Zeit haben um den Aufsatz zu schreiben, den meine Chefin von uns haben wollte.Bei dem Gedanken daran regte sich jedoch etwas in mir. Ein schlechtes Gewissen, weil ich wusste das ich es nicht verdient hatte, krank geschrieben zu werden? Hunger weil ich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte? Wieder verdrängte ich den Gedanken. Schließlich war ich erst einige Stunden hier. Niemand, vor allem nicht ich selbst, würde glauben das ich in dieser kurzen Zeit eine Art Courage entwickelte.
In der Tür war eine Person aufgetaucht. Nur ein kurzer Blick hatte genügt und ich bereute es, dass ich hergekommen war. Der Lustmolch stand da und starrte mich aus großen Augen heraus an. Vermutlich war es Ihm peinlich das ich hier saß oder er versuchte mir krampfhaft in Gesicht zu schauen.
Langsam kam er mir näher, nickte leicht zur Begrüßung, zückte seinen medizinischen Trikorder und begann mich zu scannen.
„Das sind nur leichte Verbrennungen,“ begann er, während er langsam um mich herum ging.
„Tut trotzdem ganz schön weh.“
„Das ist normal.“ Er blieb stehen.
„Ihre Haare... die sind gefärbt, oder?
Ich drehte mich zu ihm um. Wieder wurden seine Augen groß und er wandte seinen Blick von mir ab.
„Ja wieso?“ fragte ich. Wieso wollte der Lustmolch das denn wissen? Medizinisch relevant war es meiner Meinung nach nicht. Von einem kleinen Tisch an der Seite nahm er einen Hautregenerator und begann damit die Wunde zu verarzten. Nach wie vor hinter mir stehend. Dann hörte er auf.
„Hören sie,“ begann er leicht stotternd mit einer deutlichen Spur Nervosität.
„es tut mir Leid was da vorhin passiert ist. Als Mediziner ist es meine Pflicht mich um das Wohl der Besatzung zu kümmern. Ich habe ihnen keineswegs... auf die Brüste gestarrt, sondern nur danach gesehen das sie keine anormalen... Auswüchse haben. Mutationen, verstehen sie?“
Für einen Moment war ich fast bereit ihm zu glauben, ich kannte jedoch den Gesichtsausdruck den er aufgesetzt hatte. Er musterte mich und wartete auf eine Reaktion. Das war typisch, wenn man seinem gegenüber eine Lüge aufgetischt hatte.
Schweiß hatte sich auf seiner Stirn gebildet und er schien zu begreifen das ich ihm die Geschichte nicht abkaufte.
„Also...“ begann er erneut, „... um dieses... Missverständnis aus der Welt zu schaffen... könnten wir... ich meine... es gibt da ein Restaurant...“
Der Rotschopf hörte plötzlich auf zu sprechen als ein weiterer Mann hinter uns erschienen war. Er war blond und etwas größer als ich. Außerdem wirkte er ungemein attraktiv.
Er begrüßte mich und fragte ob ich mich ebenfalls im Labor befunden hatte. Im ersten Moment wollte ich bejahen, doch dann viel mir ein, dass ich einem Zivilisten gegenüber keine Geheimnisse Preisgeben sollte. Ich sah mich hilfesuchend um und erblickte Lt. Com. Advena, die vermutlich hier war um nach der Frau in der roten Uniform zu sehen. Sie hatte diesen Teil der Unterhaltung mitbekommen und nickte mir zu. Als ich ihm dann antwortete, fielen mir seine tief grünen Augen auf und als ob es noch nicht gereicht hätte, konnte er auch recht charmant lächeln. Er fragte weiter und wieder sah ich zu Lt. Com. Advena. Diese war allerdings in der Zwischenzeit an einem anderen Ort und so konnte ich nur die Frau in der roten Uniform sehen. Diese war jedoch anderweitig beschäftigt, so dass ich nur unsicher zu dem hübschen Mann zurück schauen konnte.
„Sprechen Sie mit Ihren Chefs und dann melden Sie sich doch einfach bei mir“ damit deaktivierte er das Padd und verließ den Raum.
„Okay!“ antwortete ich mir selbst leise und drehte mich zurück. Der Lustmolch hatte die Zeit genutzt um meinen Hintern ausführlich zu untersuchen. Es dauerte nicht lange bis er bemerkte das ich wieder da war. Mehr als einen durchdringenden Blick schenkte ich ihm nicht mehr.
„Da unten gibt es keine anormalen Auswüchse!“ Ohne zu warten ob er noch etwas sagen würde, verließ ich die Krankenstation.