NH-Lt.Cmdr. Val Advena-Tec-RPGLog5-14218.2348

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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valeris
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:44

Sa 20. Apr 2013, 22:31

Personen: Tenara

Thema: Do it

Wörter: 1.087


Ich stand vor verschlossener Tür und wartete. Wieder einmal ärgerte es mich, dass die Tür zum Büro der CTO verschlossen war. Wie konnte denn jemand so arbeiten? Ausgesperrt und abgeschottet. In einem kurzen Anflug von Wehmut dachte ich an die Resolution. Mein Maschinenraum. Mein Büro…..

Ich hatte der Tür in meinem sinnlosen Auf- und Abwandern den Rücken zugewandt und hörte nun, wie sich diese öffnete. Hogan kam heraus und ging an mir vorbei. Ich rannte ihm nach auf den Gang. Erst vor dem Turbolift hielt er an und zeigte mir das Padd.
„Ein Trupp von 6 Wartungsingenieuren hat Zutritt“, sagte er und grinste über beide Ohren.
„Hat sie gesagt, welche?“, fragte ich ihn.
„Nein. Da mein Dienst diese Woche die Versorgung angedockter Schiffe beinhaltet, liegt die Entscheidung bei mir.“
Ich legte den Kopf schief und lächelte ihn an, erntete dafür nur eine in Falten gelegte Stirn.
„Setz mich auf die Liste?“, bat ich, als er offenbar nicht verstand, was ich von ihm erwartete.
„DICH?“ Die Falten gruben sich tiefer in sein Gesicht und er blickte mich unverständig an. „Es geht um die Reinigung der Induktionsspulen“, erwiderte er gelangweilt.
„Das reicht mir! Setz mich auf die Liste.“ Langsam kam ich mir vor, wie ein kleines Kind, was unbedingt dieses total angesagte Spielzeug haben musste und meine Aufregung schien ihn zu verwirren.
„Ich kann dich nicht auf die Liste setzen“, setze er erneut an. „Du bis überqualifiziert. Das erledigt das Putzpersonal der Technik und du weißt das.“
„Das ist eine einzigartige Gelegenheit“, drängte ich weiter.
„Wir haben gerade mal Zugang zu einem Frachtraum“, sagte er und blätterte durch das Padd. „Soweit ich das hier sehe, keine Konsolen, die man anzapfen könnte, keine sensiblen Systeme….“
„Scans!“, warf ich ein.
„Wenn die was zu verbergen haben, glaubst du, die lassen die Sternenflotte einfach so innerhalb ihres Schiffes arbeiten?“
„Unsere Sensoren haben Fehler in ihren Induktionsspulen feststellen können“, erinnerte ich ihn. „Solange sie sich hier aufhalten, müssen sie sich auch an unsere Regeln halten. Stationsregel 2604 besagt, dass alle Schiffe, die sich im Außendock befinden….“
„Ich kenne die Regel“, unterbrach er mich. „Du hast die entworfen.“
„Ich habe sie lediglich vorgeschlagen“, rechtfertigte ich mich.
„Und du hast gewusst, wie regelgeil die alle sind“, warf er mir entgegen.
Ich breitete die Arme in einer dankbaren Geste aus. „Diese gesamte Bürokratie hat endlich mal was Gutes!“
„Genau. Und nur das müssen sie machen. Sie erlauben uns den Zugang zu den Induktionsspulen.“
„Nat, ich weiß, dass da was im Argen liegt. So eine Chance kommt vielleicht so schnell nicht wieder?“
„Was glaubst du wohl, was Syce dazu sagen wird, wenn ich dich für eine solche Arbeit einteile? Die hält mich doch für bekloppt.“ Er hielt inne. „Es sei denn, du willst es ihr sagen?“
Ich dachte kurz darüber nach, wusste aber auch, dass ein Gespräch zuviel Zeit kostet. Ausserdem waren meine Argumente, die diese Mission rechtfertigen würden, mehr als nur dürftig. Wenn ich überhaupt welche hatte, neben einer Vorahnung. Das Risiko hingegen war beachtlich.
„Was wenn ich einfach…“
„Keine falschen Namen“, unterbrach er mich. „Unsere Gäste wollen ‚Passierscheine’. Und du kannst nicht von mir verlangen, dass ich in dieser Hinsicht manipuliere.“ Er schüttelte den Kopf und seine Stimme wurde verschwörerischer. „Sag mir, wonach du suchst und ich weise jemanden an.“
Sonderbarerweise gelang es ihm nicht, mich damit zu beruhigen.
„Verdammt, Nat. Genau da liegt das Problem! Ich weiss nicht, was ich suche!“
Er atmete tief durch und sah mit zusammengepressten Lippen auf mich herab. Das Zucken in seinem rechten Mundwinkel verriet mir, dass ihm soeben eine Idee gekommen war.
„Du hast doch eine in Ausbildung?“, fragte er und ich ließ mich von seinem Grinsen anstecken.
„Meinst du nicht, die Wartung von Induktionsspulen eines im Außendock liegenden Schiffes sollte Teil des Lehrplans sein?“
„Ist es das nicht schon?“, fragte ich und klopfte ihm dankbar auf die Schulter. „Gibt mir 20 Minuten“, rief ich ihm zu und stürmte durch den Gang. Im Laufen forderte ich den Computer auf, Crewman Tenara zu lokalisieren und sprintete zum nächsten Turbolift.


Sie saß mit Sturm beim Essen und allein beim Anblick der beiden drehte sich mir der Magen um. Mit genussvollem Verzicht auf jedwede Höflichkeitsfloskeln trat ich an deren Tisch.
„Crewman.“
Ich hätte nie gedacht, dass dieses eine Wort eine derart verblüffende Wirkung entfalten konnte. Fast im gleichen Augenblick sprang Tenara auf, stieß mit dem Knie an die Tischkante und kippte ihre halb volle Schüssel Suppe um. Ihr Gesicht fror ein und sie begann nervös eine Schadensbegrenzung, die im Stapeln von Servietten um die sich auf dem Tisch Richtung Sturm ausbreitende Pfütze bestand. Eine Weile betrachtete ich ihren verzweifelten Versuch, dann legte ich die Hände hinter meinen Rücken und warf ihr ein „Sind Sie dann soweit?“ hin.

Wortlos ging sie neben mir. Wir trugen die Uniform der Wartungsingenieure und hatten die entsprechenden Geräte auf den Schultern. Ich hatte lange mit mir gerungen, was und wie viel ich ihr sagen würde. Um das beste Resultat zu erzielen, hätte ich ihr in jeder Hinsicht reinen Wein einschenken müssen. Damit brachte ich aber nicht nur mich, sondern auch sie in Gefahr. Also hatte ich mich dafür entschieden, dies auch zwischen uns als Routinearbeit zu belassen.
„Keine Alleingänge!“, wiederholte ich. „Schlimmster Fall: Man verwehrt mir den Zugang. Bester Fall, ich darf Sie begleiten. Vielleicht bekomme ich eine Sonderüberwachung.“
„Aye Ma’am.“
„Sie werden sich darauf beschränken, die Spulen freizulegen. Orientieren Sie sich an den anderen.“
„Aye Ma’am.“
„Falls man uns trennt und Sie finden etwas, was Sie mir mitteilen wollen, bitten Sie darum, mit Ihrem Ausbilder sprechen zu dürfen.“
„Aye Ma’am.“
Langsam nervte es. Ich schob es auf meine eigene Nervosität und versuchte es zu ignorieren. Wir erreichten den Turbolift und begaben und ins Innere. Kaum, dass sich die Türen geschlossen hatten, wandte sie sich mir zu.
„Ma’am?“
Ich sah sie an, sagte aber kein Wort.
„Habe ich die Erlaubnis, frei sprechen zu können?“
Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. „Natürlich.“
„Hatten Sie bereits Gelegenheit, den Aufsatz zu lesen?“
„Ja“, erwiderte ich. „Ich setze Fristen nicht, um andere zu ärgern, sondern weil ich erwarte, dass ich bei Ablauf der Frist über die notwendigen Informationen verfüge, um meine Arbeit erledigen zu können.“
Entweder traute sie sich nicht, die zwangsläufig nächste Frage zu stellen oder sie hoffte einfach, dass ich von mir aus darauf Bezug nahm. Wir erreichten unser Deck für meinen Geschmack viel zu schnell. Bevor sich die Türen öffneten, sah ich sie noch einmal an und erlaubte mir ein offenes Lächeln.
„Wussten Sie eigentlich, dass ich Angehörige des Maquis war?“, sagte ich und verließ die Kapsel.
Dup dor a'az Mubster
Dif-tor heh smusma

It's the job of a journalist to be independent.


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