NH –Ricarda/Saeihr – CXO/CIV –RPG Log 02/02(05)–14231.1580
Verfasst: Fr 3. Mai 2013, 14:51
Wörter: 1840
Ricarda:776
Saeihr: 1064
Erwähnte PCs: Jall
Erwähnte NPCs: Ethilia, Sicherheitler
NRPG: Ja, ich weiß, ein GLog mit mir selbst, aber so kann ich das Geschehen wenigstens aus zwei Blickwinkeln schildern
Thema: „Gästeaustausch“
=A= G-001 New Hope – Deck 337 – Hauptsicherheit =A=
Ich imitierte einen Seufzer und starrte auf das Gesicht von Commander Jall, welches mir vom Bildschirm meines Interkoms entgegen sah. „Es soll also einen Gefangenenaustausch geben?“
„Sonderbotschafterin Ethilia bevorzugt die Bezeichnung Gäste“, antwortete Jall aber ich konnte sehen, dass er dies ironisch meinte. „Aber ja, sie will die von ihren Leuten festgehaltenen Techniker gegen die Jem’Hadar eintauschen, die von unseren Leuten bei den Laboren aufgegriffen wurden. Sie weiß noch nicht, dass einer von ihnen nur noch aus seinem leblosen Kopf besteht.“
Ich erinnerte mich an die glorreiche Aktion von Officer Pi, die besagtem Jem’Hadar den Rest seines Körpers und Master Chief Pronto einige Finger gekostet hatte. „Sie werden es noch erfahren und dann sicher nicht erfreut sein“, kommentierte ich. „Aber wollen Sie dem Austausch wirklich zustimmen? Wir haben noch nichts aus den beiden Überlebenden herausbekommen. Nur immer die Bezeichnung und die Dienstnummer.“ Wie bei allen Kriegsgefangenen. Nur mit dem Unterschied dass es hier keinen Krieg gab. Noch nicht. Hoffentlich.
„Seien Sie ehrlich“, forderte Jall mich auf. „Glauben Sie wirklich, dass die beiden noch etwas erzählen?“
Ich dachte nach und schüttelte den Kopf. „Negativ, Sir“, gab ich zurück. „Sie würden wohl lieber an White-Mangel sterben als uns etwas sagen.“
„Der Meinung bin ich auch“, antwortete Jall. „Commander Kirilenkova und Commodore ch’Thane haben sich auch für einen Austausch ausgesprochen.“ Er ließ offen, auf welcher Seite er stand, aber das war für mich auch nicht wichtig. „Also ziehen Sie die Sache durch und dann lassen Sie Leute Untersuchungen anstellen, wie es zum Tod von Commander Advena und Ensign Bray kommen konnte. Befragen Sie auch die befreiten Techniker. Vielleicht können Sie uns Hinweise geben.“
„Ich habe verstanden“, nickte ich. „Wie ist mein Zeitfenster?“
Jall sah auf ein Objekt auf seinen Schreibtisch, vermutlich der Chronometer. „Ich habe mit Ethilia bereits gesprochen und einen Termin festgelegt“, erklärte er. „Sie treffen sie in einer Stunde an der Dockschleuse ihres Schiffes.“
„Ich werde dort sein“, nickte ich.
„Danke, Commander“, antwortete Jall. „Ende!“
Der Bildschirm wurde wieder schwarz. Ich starrte noch einige Zeit darauf. Irgend etwas hatten Ethilia, ihre beiden Landsleute auf den Begleitschiffen und die zugehörigen Jem Hadar vor. Nur war aus keinem von denen etwas heraus zu bekommen. Und ansonsten ließen sie sich nicht erwischen. Es musste doch einen Weg geben, etwas heraus zu finden.
Plötzlich kam mir eine Idee. Schnell tippte ich auf meinem Interkom eine Verbindungsnummer ein.
=A= Hauptpromenade: Agentur Gamma Informations =A=
Ich starrte Nachdenklich auf den großen Bildschirm hinter meinem Schreibtisch. Zu sehen waren Bilder verschiedener Personen: Sonderbotschafterin Ethilia, Professor Stern, einige Chiasmar, die Dominion-Jemmies und noch der eine oder andere aus der Mannschaft der Starbase. Zwischen einigen hatte ich Linien ziehen lassen, so zum Beispiel zwischen Officer Piebald und dem Bild mit „Drei Dominion Jem Hadar in den Laboren“. Aber irgendwie war nichts aus den bisher gesammelten Informationen heraus zu bekommen. Ich brauchte mehr Informationen. Aber die bekam ich nicht so leicht. Auf der Starbase Resolution war ich meist der Sicherheit einen Schritt voraus gewesen. Hier fehlte mir immer noch ein gut ausgebautes Informationsnetzwerk. Ich hinkte sogar teilweise hinter der Sicherheit her.
Der Interkom auf meinem Schreibtisch piepte, dann hörte ich die Stimme von T’Sara: „Miss Saeihr: Es liegt ein Gespräch von Commander Ricarda für Sie vor.“
Ich hob eine Augenbraue. Ricarda kontaktierte mich? Hoffentlich hatte sie verwertbare Informationen. „Stellen Sie sie durch!“
Gleich darauf schaltete sich der Bildschirm meines Interkoms ein und Ricarda war zu sehen. „Miss Saeihr?“
Ich trat in den Aufnahmebereich meiner Kamera. „Ich bin hier, Commander“, erklärte ich. „Was verschafft mir die Ehre?“
„Wissen Sie bereits, dass Sonderbotschafterin Ethilia einen Austausch unserer gegenseitigen Gäste angeregt hat?“, kam Ricarda sofort zum Punkt.
Ich warf einen Blick auf meinen großen Bildschirm. „Ich weiß, dass wir zweieinhalb Dominion Jemmies in Gewahrsam haben“, erklärte ich. „Außerdem ist mir bekannt, dass die Dominions noch einige unserer Wartungstechniker haben.“ Ich drehte mich um. „Ach ja: mein Beileid wegen Commander Advena und Ensign Bray.“
Ricarda überging meine letzte Bemerkung. „Wie gesagt: wir sollen einen Austausch der Personen durchführen. Ich dachte mir, dass Ihnen dazu vielleicht etwas einfällt.“
Ich dachte kurz nach. Dann nickte ich. „Mir fällt etwas ein“, lies ich Ricarda wissen. „Ich nehme an, Sie übergeben die Leute nicht alleine.“
„Ich nehme vier Leute als Eskorte für die Jem Hadar mit“, erklärte Ricarda.
„Suchen Sie nur drei zusammen“, bat ich sie. „Ensign Emilia Summers ist Nummer vier. Wan soll ich wo sein?“
„So schnell wie möglich“, antwortete Ricarda. „Und das Wo ist der Arrestbereich 1.“
„Ich bin gleich da“, bestätigte ich. „Sonst noch was?“
„Das war alles“, antwortete Ricarda. „Ende.“
Der Bildschirm erlosch und ich machte mich an die Arbeit. Aus meinem Verkleidungsspind zog ich die Sternenflottenuniform mit dem gelben Untershirt und mein Verkleidungszubehör. Einen Kleidungswechsel, etwas Schminke und einiger Tricks mit der Frisur später sah mir aus dem Spiegel an der Innenseite des Spints nicht mehr mein Gesicht sondern das von Ensign Emilia Summers entgegen. Nur wirklich aufmerksame Beobachter konnten unter dieser Maske noch Saeiht ir-Aihai tr’Lhoell erkennen.
Ich packte noch einige Ausrüstung zusammen und machte mich auf den Weg. Im Vorzimmer sah ich noch kurz zu T’Sara: „Ich bin die nächsten Stunden unterwegs und nicht erreichbar“, erklärte ich. Die Vulkanierin quittierte das mit einem Nicken.
=A= Kurz darauf: Arrestbereich =A=
Mein Team war bereits versammelt, als ich schließlich sah, wie Saeihr in Verkleidung aus dem Turbolift trat. Mit wenigen Schritten überbrückte sie die Distanz zu mir und grüßte. „Ensign Summers meldet sich zum Dienst“, erklärte sie. „Entschuldigen Sie die Verspätung!“
„Das nächste Mal beeilen Sie sich besser, Ensign!“, tadelte ich sie um den Schein zu wahren. „Ab in die Gruppe!“ Ich drehte mich zum ebenfalls anwesenden diensthabenden Arrest-Wachmann um. „Wir sind so weit!“
„Folgen Sie mir“, forderte der Wachmann uns auf und ging voraus. Vor der Zelle der Jem’Hadar blieb er stehen und öffnete das Energieschild. Ich baute mich im Zugang auf, so gut das mit meiner geringen Größe möglich war. „Kommt mit!“, forderte ich die beiden auf. „Sonderbotschafterin Ethilia möchte euch wieder sehen.“
Die beiden Jem Hadar sahen sich erst gegenseitig an, dann standen sie fast gleichzeitig von der Pritsche auf und kamen zu mir herüber. Vor mir blieben sie stehen und sahen mich stumm an. Meine Begleiter hatten die Waffen gezogen, bereit zu schießen, falls sie sich auf mich stürzen sollten. Dabei traute ich mir zu, es mit zwei Jem Hadar gleichzeitig aufnehmen zu können.
Ich hörte plötzlich mit meinem feinen Gehör Saeihrs Stimme: „Lassen Sie mich hinter den beiden Jemmies gehen, Ricarda.“ Ich nickte kaum merklich zum Zeichen, dass ich verstanden hatte und gab meine Befehle: „Rogers und Marshall: Sie eskortieren links und rechts. Carson und Summers: Sie sichern von hinten. Vorwärts!“
Ich ging voraus und lies die anderen folgten mir. Wir verließen den Arrestbereich und fuhren mit dem Turbolift einige Decks nach oben. Als wir den Lift wieder verließen hörte ich plötzlich wie jemand hinter mir stolperte, gefolgt von einem erstaunten Ausruf und einem wütenden Aufschrei eines der Jem Hadar. Ich drehte mich auf dem Absatz um und sah, wie sich Saeihr alias Summers an einem der beiden Jem Hadar festhielt und sich bemühte, wieder auf die Beine zu kommen.
„Summers!“, rief ich die verkleidete Romulanerin scharf an.
„Verzeihung, Commander!“, entschuldigte sie sich, obwohl ich den Verdacht hatte, dass sie absichtlich gestolpert. „Ich war wohl etwas ungeschickt und bin gestolpert.“
„Reißen Sie sich zusammen!“, tadelte ich sie. „Wie stehe ich denn als Ihre Vorgesetzte da, wenn Sie nicht auf Ihre eigenen Füße aufpassen können? Und jetzt vorwärts!“
Ich senkte schuldbewusst den Kopf. Innerlich aber frohlockte ich. Während ich stolperte und mich an dem Jem Hadar abgefangen hatte, hatte ich ihm unbemerkt einige kleine Geräte an der Uniform untergeschmuggelt. Es handelte sich um einen Peilsender und eine Wanze in Mikrobauweise. Sie waren ziemlich schwer zu finden und noch schwerer durch normale Methoden zu orten. Und sollten sie doch nicht entdeckt werden würde kein Verdacht auf die Sternenflotte fallen, da es sich um Geräte handelte, die von der Bauweise her nicht der Sternenflotte zuzuordnen waren. Der Nachteil dieser Geräte war eine sehr geringe Reichweite. Ich würde einen meiner Informanten wohl dazu „überreden“ müssen, in der Nähe der Dominion Schiffe mit dem Empfänger herumzulungern. Vielleicht konnte ich jetzt bei der Übergabe noch so einen Stunt durchziehen und einige Geräte unter bringen. Vielleicht auch bei etwas höherrangigen Dominions. Die beiden Jemmies hier waren nur kleine Rädchen.
=A= Dockbereich der Dominion-Schiffe =A=
Als unsere kleine Prozession die Dockschleuse des Führungsschiffes des Verbandes erreichte, waren wir die ersten. Doch wir mussten nicht lange warten, da erschienen Sonderbotschafterin Ethilia zusammen mit einigen Jemmies und den Sternenflottentechnikern.
Während Commander Ricarda und Sonderbotschafterin Ethilia einige Worte wechselten, warf ich einen Blick in die Runde und versuchte aus den Positionen der einzelnen Personen einen Vorteil für mein Vohaben heraus zu lesen. Allerdings waren die Begleiter der Vorta keine sehr hohen Ränge in der Hierarchie. Die einzige Möglichkeit war noch Miss Ethilia selbst. In den Falten ihres langen Gewandes konnte man leicht etwas verstecken. Nur wie hin kommen?“
Das Gespräch zwischen der Vorta und Ricarda wurde nun etwas hitziger. Ricarda hatte gerade vom Ableben eines der Jemmies berichtet (Einer unserer „Gäste“ hatte es bestätigt) und Ethilia war verständlicherweise deswegen aufgebracht. Sie klagte die Sicherheit der Starbase wegen Mord an und Ricarda hatte Mühe diese von der Hand zu weisen.
Ich hatte eine weitere Idee. „Ricarda, versuchen Sie etwas agressiver zu werden und gehen Sie langsam auf Miss Ethilia zu“, murmelte ich meine nächste Bitte an die Androidin.
Als Antwort trat Ricarda einen Schritt auf Ethilia zu. „So langsam finde ich Ihre Anschuldigungen beleidigend, Sonderbotschfterin!“, erklärte sie mit etwas lauterer Stimme. „Ihre Leute treiben sich auf der Starbase herum, obwohl sie im Vorfeld darauf aufmerksam gemacht wurden, dass sie an Bord der Schiffe bleiben sollen. Noch dazu wurden sie in Bereichen aufgefunden, die selbst für Besucher gesperrt sind. Und Sie beschuldigen meine Sicherheitstruppen, die nur ihren Job machen!“
Ethilia kam meinem Vorhaben entgegen, indem sie ebenfalls einen Schritt auf Ricarda zu machte. „Ich glaube kaum, dass es der Job Ihrer Sicherheitstruppen ist, meine Leute umzubringen“, brüskierte sie sich. „Ich glaube, Ihre Dilettanten können noch einiges von unseren Leuten lernen.
Ricarda trat noch einen Schritt vor und stand nun genau richtig. „Das muss ich mir nicht gefallen lassen, Sonderbotschafterin“, rief sie aus. „Meine Leute…“
Ich entschloss mich, einzuschreiten, bevor Ricarda sich verhaspeln konnte, was ich bereits kommen sah. Mit einem Schritt trat ich zwischen die beiden und schob sie sanft auseinander. „Ich bitte Sie, meine Damen“, rief ich dazwischen. „Es bringt jetzt nichts, wenn Sie sich streiten. Den Soldaten macht das nicht mehr lebendig. Wir sind jetzt hier um die Personen auszutauschen. Also sollten wir das auch tun.
Ethilia wich vor meiner Hand etwas zurück, was ihr aber nichts mehr brachte, da ich meine Geräte schon an ihrem Gewand angebracht hatte. Doch sie stimmte mir zu. Auch Ricarda schloss sich dem an und schließlich brachten wir den Austausch über die Bühne.
Als letztes schickte Ricarda die Techniker zusammen mit den anderen drei Sicherheitsleuten weg um die Techniker zur Krankenstation zur Untersuchung zu bringen.
„Ich hoffe, Ihre kleinen Eskapaden waren es wert, ‚Miss Summers‘“, wandte sich Ricarda an mich als wir alleine waren.
„sie waren es wert, Commander“, antwortete ich lächelnd. „Sagen wir mal, die Sonderbotschafterin und einer ihrer Jemmies haben nun einige Ohren an der Kleidung. Und ich werde mal sehen, ob ich demnächst etwas lauschen kann.
-tbc-
Ricarda:776
Saeihr: 1064
Erwähnte PCs: Jall
Erwähnte NPCs: Ethilia, Sicherheitler
NRPG: Ja, ich weiß, ein GLog mit mir selbst, aber so kann ich das Geschehen wenigstens aus zwei Blickwinkeln schildern

Thema: „Gästeaustausch“
=A= G-001 New Hope – Deck 337 – Hauptsicherheit =A=
Ich imitierte einen Seufzer und starrte auf das Gesicht von Commander Jall, welches mir vom Bildschirm meines Interkoms entgegen sah. „Es soll also einen Gefangenenaustausch geben?“
„Sonderbotschafterin Ethilia bevorzugt die Bezeichnung Gäste“, antwortete Jall aber ich konnte sehen, dass er dies ironisch meinte. „Aber ja, sie will die von ihren Leuten festgehaltenen Techniker gegen die Jem’Hadar eintauschen, die von unseren Leuten bei den Laboren aufgegriffen wurden. Sie weiß noch nicht, dass einer von ihnen nur noch aus seinem leblosen Kopf besteht.“
Ich erinnerte mich an die glorreiche Aktion von Officer Pi, die besagtem Jem’Hadar den Rest seines Körpers und Master Chief Pronto einige Finger gekostet hatte. „Sie werden es noch erfahren und dann sicher nicht erfreut sein“, kommentierte ich. „Aber wollen Sie dem Austausch wirklich zustimmen? Wir haben noch nichts aus den beiden Überlebenden herausbekommen. Nur immer die Bezeichnung und die Dienstnummer.“ Wie bei allen Kriegsgefangenen. Nur mit dem Unterschied dass es hier keinen Krieg gab. Noch nicht. Hoffentlich.
„Seien Sie ehrlich“, forderte Jall mich auf. „Glauben Sie wirklich, dass die beiden noch etwas erzählen?“
Ich dachte nach und schüttelte den Kopf. „Negativ, Sir“, gab ich zurück. „Sie würden wohl lieber an White-Mangel sterben als uns etwas sagen.“
„Der Meinung bin ich auch“, antwortete Jall. „Commander Kirilenkova und Commodore ch’Thane haben sich auch für einen Austausch ausgesprochen.“ Er ließ offen, auf welcher Seite er stand, aber das war für mich auch nicht wichtig. „Also ziehen Sie die Sache durch und dann lassen Sie Leute Untersuchungen anstellen, wie es zum Tod von Commander Advena und Ensign Bray kommen konnte. Befragen Sie auch die befreiten Techniker. Vielleicht können Sie uns Hinweise geben.“
„Ich habe verstanden“, nickte ich. „Wie ist mein Zeitfenster?“
Jall sah auf ein Objekt auf seinen Schreibtisch, vermutlich der Chronometer. „Ich habe mit Ethilia bereits gesprochen und einen Termin festgelegt“, erklärte er. „Sie treffen sie in einer Stunde an der Dockschleuse ihres Schiffes.“
„Ich werde dort sein“, nickte ich.
„Danke, Commander“, antwortete Jall. „Ende!“
Der Bildschirm wurde wieder schwarz. Ich starrte noch einige Zeit darauf. Irgend etwas hatten Ethilia, ihre beiden Landsleute auf den Begleitschiffen und die zugehörigen Jem Hadar vor. Nur war aus keinem von denen etwas heraus zu bekommen. Und ansonsten ließen sie sich nicht erwischen. Es musste doch einen Weg geben, etwas heraus zu finden.
Plötzlich kam mir eine Idee. Schnell tippte ich auf meinem Interkom eine Verbindungsnummer ein.
=A= Hauptpromenade: Agentur Gamma Informations =A=
Ich starrte Nachdenklich auf den großen Bildschirm hinter meinem Schreibtisch. Zu sehen waren Bilder verschiedener Personen: Sonderbotschafterin Ethilia, Professor Stern, einige Chiasmar, die Dominion-Jemmies und noch der eine oder andere aus der Mannschaft der Starbase. Zwischen einigen hatte ich Linien ziehen lassen, so zum Beispiel zwischen Officer Piebald und dem Bild mit „Drei Dominion Jem Hadar in den Laboren“. Aber irgendwie war nichts aus den bisher gesammelten Informationen heraus zu bekommen. Ich brauchte mehr Informationen. Aber die bekam ich nicht so leicht. Auf der Starbase Resolution war ich meist der Sicherheit einen Schritt voraus gewesen. Hier fehlte mir immer noch ein gut ausgebautes Informationsnetzwerk. Ich hinkte sogar teilweise hinter der Sicherheit her.
Der Interkom auf meinem Schreibtisch piepte, dann hörte ich die Stimme von T’Sara: „Miss Saeihr: Es liegt ein Gespräch von Commander Ricarda für Sie vor.“
Ich hob eine Augenbraue. Ricarda kontaktierte mich? Hoffentlich hatte sie verwertbare Informationen. „Stellen Sie sie durch!“
Gleich darauf schaltete sich der Bildschirm meines Interkoms ein und Ricarda war zu sehen. „Miss Saeihr?“
Ich trat in den Aufnahmebereich meiner Kamera. „Ich bin hier, Commander“, erklärte ich. „Was verschafft mir die Ehre?“
„Wissen Sie bereits, dass Sonderbotschafterin Ethilia einen Austausch unserer gegenseitigen Gäste angeregt hat?“, kam Ricarda sofort zum Punkt.
Ich warf einen Blick auf meinen großen Bildschirm. „Ich weiß, dass wir zweieinhalb Dominion Jemmies in Gewahrsam haben“, erklärte ich. „Außerdem ist mir bekannt, dass die Dominions noch einige unserer Wartungstechniker haben.“ Ich drehte mich um. „Ach ja: mein Beileid wegen Commander Advena und Ensign Bray.“
Ricarda überging meine letzte Bemerkung. „Wie gesagt: wir sollen einen Austausch der Personen durchführen. Ich dachte mir, dass Ihnen dazu vielleicht etwas einfällt.“
Ich dachte kurz nach. Dann nickte ich. „Mir fällt etwas ein“, lies ich Ricarda wissen. „Ich nehme an, Sie übergeben die Leute nicht alleine.“
„Ich nehme vier Leute als Eskorte für die Jem Hadar mit“, erklärte Ricarda.
„Suchen Sie nur drei zusammen“, bat ich sie. „Ensign Emilia Summers ist Nummer vier. Wan soll ich wo sein?“
„So schnell wie möglich“, antwortete Ricarda. „Und das Wo ist der Arrestbereich 1.“
„Ich bin gleich da“, bestätigte ich. „Sonst noch was?“
„Das war alles“, antwortete Ricarda. „Ende.“
Der Bildschirm erlosch und ich machte mich an die Arbeit. Aus meinem Verkleidungsspind zog ich die Sternenflottenuniform mit dem gelben Untershirt und mein Verkleidungszubehör. Einen Kleidungswechsel, etwas Schminke und einiger Tricks mit der Frisur später sah mir aus dem Spiegel an der Innenseite des Spints nicht mehr mein Gesicht sondern das von Ensign Emilia Summers entgegen. Nur wirklich aufmerksame Beobachter konnten unter dieser Maske noch Saeiht ir-Aihai tr’Lhoell erkennen.
Ich packte noch einige Ausrüstung zusammen und machte mich auf den Weg. Im Vorzimmer sah ich noch kurz zu T’Sara: „Ich bin die nächsten Stunden unterwegs und nicht erreichbar“, erklärte ich. Die Vulkanierin quittierte das mit einem Nicken.
=A= Kurz darauf: Arrestbereich =A=
Mein Team war bereits versammelt, als ich schließlich sah, wie Saeihr in Verkleidung aus dem Turbolift trat. Mit wenigen Schritten überbrückte sie die Distanz zu mir und grüßte. „Ensign Summers meldet sich zum Dienst“, erklärte sie. „Entschuldigen Sie die Verspätung!“
„Das nächste Mal beeilen Sie sich besser, Ensign!“, tadelte ich sie um den Schein zu wahren. „Ab in die Gruppe!“ Ich drehte mich zum ebenfalls anwesenden diensthabenden Arrest-Wachmann um. „Wir sind so weit!“
„Folgen Sie mir“, forderte der Wachmann uns auf und ging voraus. Vor der Zelle der Jem’Hadar blieb er stehen und öffnete das Energieschild. Ich baute mich im Zugang auf, so gut das mit meiner geringen Größe möglich war. „Kommt mit!“, forderte ich die beiden auf. „Sonderbotschafterin Ethilia möchte euch wieder sehen.“
Die beiden Jem Hadar sahen sich erst gegenseitig an, dann standen sie fast gleichzeitig von der Pritsche auf und kamen zu mir herüber. Vor mir blieben sie stehen und sahen mich stumm an. Meine Begleiter hatten die Waffen gezogen, bereit zu schießen, falls sie sich auf mich stürzen sollten. Dabei traute ich mir zu, es mit zwei Jem Hadar gleichzeitig aufnehmen zu können.
Ich hörte plötzlich mit meinem feinen Gehör Saeihrs Stimme: „Lassen Sie mich hinter den beiden Jemmies gehen, Ricarda.“ Ich nickte kaum merklich zum Zeichen, dass ich verstanden hatte und gab meine Befehle: „Rogers und Marshall: Sie eskortieren links und rechts. Carson und Summers: Sie sichern von hinten. Vorwärts!“
Ich ging voraus und lies die anderen folgten mir. Wir verließen den Arrestbereich und fuhren mit dem Turbolift einige Decks nach oben. Als wir den Lift wieder verließen hörte ich plötzlich wie jemand hinter mir stolperte, gefolgt von einem erstaunten Ausruf und einem wütenden Aufschrei eines der Jem Hadar. Ich drehte mich auf dem Absatz um und sah, wie sich Saeihr alias Summers an einem der beiden Jem Hadar festhielt und sich bemühte, wieder auf die Beine zu kommen.
„Summers!“, rief ich die verkleidete Romulanerin scharf an.
„Verzeihung, Commander!“, entschuldigte sie sich, obwohl ich den Verdacht hatte, dass sie absichtlich gestolpert. „Ich war wohl etwas ungeschickt und bin gestolpert.“
„Reißen Sie sich zusammen!“, tadelte ich sie. „Wie stehe ich denn als Ihre Vorgesetzte da, wenn Sie nicht auf Ihre eigenen Füße aufpassen können? Und jetzt vorwärts!“
Ich senkte schuldbewusst den Kopf. Innerlich aber frohlockte ich. Während ich stolperte und mich an dem Jem Hadar abgefangen hatte, hatte ich ihm unbemerkt einige kleine Geräte an der Uniform untergeschmuggelt. Es handelte sich um einen Peilsender und eine Wanze in Mikrobauweise. Sie waren ziemlich schwer zu finden und noch schwerer durch normale Methoden zu orten. Und sollten sie doch nicht entdeckt werden würde kein Verdacht auf die Sternenflotte fallen, da es sich um Geräte handelte, die von der Bauweise her nicht der Sternenflotte zuzuordnen waren. Der Nachteil dieser Geräte war eine sehr geringe Reichweite. Ich würde einen meiner Informanten wohl dazu „überreden“ müssen, in der Nähe der Dominion Schiffe mit dem Empfänger herumzulungern. Vielleicht konnte ich jetzt bei der Übergabe noch so einen Stunt durchziehen und einige Geräte unter bringen. Vielleicht auch bei etwas höherrangigen Dominions. Die beiden Jemmies hier waren nur kleine Rädchen.
=A= Dockbereich der Dominion-Schiffe =A=
Als unsere kleine Prozession die Dockschleuse des Führungsschiffes des Verbandes erreichte, waren wir die ersten. Doch wir mussten nicht lange warten, da erschienen Sonderbotschafterin Ethilia zusammen mit einigen Jemmies und den Sternenflottentechnikern.
Während Commander Ricarda und Sonderbotschafterin Ethilia einige Worte wechselten, warf ich einen Blick in die Runde und versuchte aus den Positionen der einzelnen Personen einen Vorteil für mein Vohaben heraus zu lesen. Allerdings waren die Begleiter der Vorta keine sehr hohen Ränge in der Hierarchie. Die einzige Möglichkeit war noch Miss Ethilia selbst. In den Falten ihres langen Gewandes konnte man leicht etwas verstecken. Nur wie hin kommen?“
Das Gespräch zwischen der Vorta und Ricarda wurde nun etwas hitziger. Ricarda hatte gerade vom Ableben eines der Jemmies berichtet (Einer unserer „Gäste“ hatte es bestätigt) und Ethilia war verständlicherweise deswegen aufgebracht. Sie klagte die Sicherheit der Starbase wegen Mord an und Ricarda hatte Mühe diese von der Hand zu weisen.
Ich hatte eine weitere Idee. „Ricarda, versuchen Sie etwas agressiver zu werden und gehen Sie langsam auf Miss Ethilia zu“, murmelte ich meine nächste Bitte an die Androidin.
Als Antwort trat Ricarda einen Schritt auf Ethilia zu. „So langsam finde ich Ihre Anschuldigungen beleidigend, Sonderbotschfterin!“, erklärte sie mit etwas lauterer Stimme. „Ihre Leute treiben sich auf der Starbase herum, obwohl sie im Vorfeld darauf aufmerksam gemacht wurden, dass sie an Bord der Schiffe bleiben sollen. Noch dazu wurden sie in Bereichen aufgefunden, die selbst für Besucher gesperrt sind. Und Sie beschuldigen meine Sicherheitstruppen, die nur ihren Job machen!“
Ethilia kam meinem Vorhaben entgegen, indem sie ebenfalls einen Schritt auf Ricarda zu machte. „Ich glaube kaum, dass es der Job Ihrer Sicherheitstruppen ist, meine Leute umzubringen“, brüskierte sie sich. „Ich glaube, Ihre Dilettanten können noch einiges von unseren Leuten lernen.
Ricarda trat noch einen Schritt vor und stand nun genau richtig. „Das muss ich mir nicht gefallen lassen, Sonderbotschafterin“, rief sie aus. „Meine Leute…“
Ich entschloss mich, einzuschreiten, bevor Ricarda sich verhaspeln konnte, was ich bereits kommen sah. Mit einem Schritt trat ich zwischen die beiden und schob sie sanft auseinander. „Ich bitte Sie, meine Damen“, rief ich dazwischen. „Es bringt jetzt nichts, wenn Sie sich streiten. Den Soldaten macht das nicht mehr lebendig. Wir sind jetzt hier um die Personen auszutauschen. Also sollten wir das auch tun.
Ethilia wich vor meiner Hand etwas zurück, was ihr aber nichts mehr brachte, da ich meine Geräte schon an ihrem Gewand angebracht hatte. Doch sie stimmte mir zu. Auch Ricarda schloss sich dem an und schließlich brachten wir den Austausch über die Bühne.
Als letztes schickte Ricarda die Techniker zusammen mit den anderen drei Sicherheitsleuten weg um die Techniker zur Krankenstation zur Untersuchung zu bringen.
„Ich hoffe, Ihre kleinen Eskapaden waren es wert, ‚Miss Summers‘“, wandte sich Ricarda an mich als wir alleine waren.
„sie waren es wert, Commander“, antwortete ich lächelnd. „Sagen wir mal, die Sonderbotschafterin und einer ihrer Jemmies haben nun einige Ohren an der Kleidung. Und ich werde mal sehen, ob ich demnächst etwas lauschen kann.
-tbc-