NH - Anselm Stern - Log 4 - 14260.1436
Verfasst: Sa 1. Jun 2013, 13:24
Personen: Jason, Kirilenkova, Stern-Klon
Wörter: 917
*** Labor ***
Die Daten konnten unmöglich stimmen. Die Werte der Versuchskaninchen zeigten keinerlei Modifikationen. Aber das war unmöglich. Sämtliche Simulationen hatten signifikante Veränderungen prognostiziert. Aber jetzt sah es so aus, als hätte ich mir die Werte vom Vortag angesehen. Oder als hätte ich gar nichts getan. Doch das konnte einfach nicht sein.
Ich steckte den Ring in die Lese-Vorrichtung und rief mir sowohl einige der Simulationsergebnisse auf als auch die gemachten Scans vom Vortag. Sie passten überhaupt nicht zusammen. Sie waren einfach falsch. Und ich wusste, es mussten die Live-Scans sein. Jemand musste sie gefälscht haben. Eine andere Erklärung gab es nicht. Ich machte keine Fehler. Hatte ich noch nie und würde jetzt nicht damit anfangen. Nicht in dieser... „Stern“-Stunde!
„Jason, sei ein guter Junge und hol mir die Probe X2Delta aus der Kühltruhe.“ Er nickte und tat wie geheißen. Während er zum Schrank ging, beobachtete ich ihn, dabei selbstgefällig lächelnd. Ihn hatte ich gut abgerichtet, dass er mir aufs Wort folgte.
Er öffnete den Schrank, stöberte darin herum, zog die kleine versiegelte Petrischale heraus und machte sich auf den Rückweg.
„Professor Stern?!?“ wurde ich erneut in meiner Arbeit gestört.
Genervt sah ich von Jason weg in die andere Richtug und sah... „Jason?!?“
*** Arrestbereich ***
„Ich bin enttäuscht von Ihnen allen. Wie konnten Sie darauf nur reinfallen?“ Argwöhnisch betrachtete ich das Etwas mir gegenüber. Natürlich, es sah fast so aus, als schaute ich in einen Spiegel und nicht durch ein Kraftfeld. „Ein Klon kann unmöglich meine Brillianz haben.“
„Glauben Sie mir, Professor, wir haben keinen Unterschied bemerkt.“ Ich blickte zu Kirilenkova, die mich hierher begleitet hatte – oder sie wollte mir nicht mehr von der Pelle rücken, damit ich nicht noch einmal ausgetauscht wurde. „An Arroganz stand er Ihnen in nichts nach.“
„Finden Sie das witzig, Commander?“ erboste ich mich.
Sie schüttelte vehement ihren Kopf, wodurch deutlich die Spuren einer Perücke sichtbar wurden. „Nicht im geringsten“, konterte sie.
Ich sah zu dem Klon. „Warum?“ fragte ich es direkt.
Eine Antwort erhielt ich jedoch nicht von es. Statt dessen: „Ich denke nicht, dass er Ihnen darauf eine Antwort geben kann.“ Kirilenkova hatte dies ausgesprochen. „Er ist nur ein Klon, der nur das tut, was man ihm befohlen hat.“
„Naja, eigentlich brauche ich keine Antwort“, erklärte ich selbstsicher. „Es ist doch offensichtlich. Ich war mit meiner Forschung kurz vor dem Ziel, und das Dominion wollte mich davon abhalten, nun die Ziellinie zu durchqueren. Und nachdem ich ihr Angebot abgewiesen habe, hielten sie mich einfach auf ihrem Schiff fest.“
„Ihr Angebot?“ wurde ich unterbrochen.
Ich sah zu dem Commander. „Ich weiß nicht, welches Wort Sie jetzt nicht verstanden haben.“
„Sie sagten, Sie hätten ein Angebot vom Dominion bekommen!?“
„Was glauben Sie denn?“, tat ich selbstgefällig. „ Ich bin brillant. Natürlich haben sie versucht, mich für ihre Dienste einzuspannen. Aber sie hatten mir nicht wirklich etwas zu bieten. Und ich lege keinen Wert darauf, ständig von Leuten Anweisungen zu erhalten, was ich tun soll. Ich arbeite alleine!“
„Wann ist das passiert?“ hakte die Frau nach.
„Kurz nach meiner Ankunft hier. Das habe ich Ihnen doch bereits... Oh, natürlich. Die haben mich nie zurück zur Station gebracht, sondern auf ein Holodeck gesperrt und mich in dem Glauben gelassen, wieder an Bord der Station zu sein, so dass ich nicht auf die Idee kam zu flüchten. Und als netten Nebeneffekt hatten sie Zugriff auf meine Forschungen und können nun damit versuchen, die nächste Stufe der Jem'Hadar so zu züchten, dass sie auf meine Behandlung nicht reagieren. Oder sie verändern direkt die Zusammensatzung des Whites. Sehr raffiniert. Und damit mein Verschwinden nicht bei Ihnen auffällt, haben sie mich durch diesen Klon ersetzt. Dieser sollte das Experiment sabotieren, damit die Sternenflotte in absehbarer Zeit meine Forschung stoppt und am Besten noch ganz einfriert. Wirklich ein guter Plan.“ Hach ja, ich hörte mich einfach zu gerne reden, weswegen ich jedes Detail haarklein aufzählte.
„Entschuldigen Sie mich, Professor“, verabschiedete sich Kirilenkova hastig. „Ich muss das sofort dem Captain melden.“ Damit war sie auch schon verschwunden.
Ich warf einen verächtlichen Blick auf den gefangenen Klon. Dann sah ich zu dem Dienst habenden Sicherheitsbeamten. „Was passiert mit diesem Ding da?“
„Das ist mir nicht bekannt, Sir. Aber laut Föderationsstatuten handelt es sich um ein vollwertiges Lebewesen, womit es unter die Gerichtsbarkeit der Sternenflotte fällt.“
„Sie meinen, es wird vor Gericht gestellt und verurteilt. Wegen Nachahmung?“
„Ich bin kein Jurist, Sir.“ Natürlich war er das nicht. Sein IQ reichte ja offenbar gerade mal für die Bewachung von Gefangenen.
Erneut blickte ich auf den Klon, der es sich nun auf der Pritsche bequem gemacht hatte und starr vor sich hin starrte. Zu gerne hätte ich den mal aufgeschnitten...
*** Labor ***
Ja, das sah besser aus. So, wie ich es erwartet hatte. Ich zog meinen Ring aus der Verankerung und stülpte ihn über den Finger. „Rufen Sie den Captain. Ich habe mein Ziel erreicht.“
Ich hatte keinen direkt angesprochen, da alle es vorzogen, sich von mir fern zu halten. Ganz so, wie ich es wollte. Dass sich gar keiner rührte, störte mich nun aber doch.
Ich richtete mich auf, sah mich um. Alle sahen betont auffällig weg, wenn mein Blick sie nur schon streifte, und jeder schien zu flehen „Red nicht mit mir.“
Nur einer war nicht schnell genug. Als er bemerkte, dass ich ihn ansah, war es zu spät für ihn. „Rufen Sie den Captain!“ befahl ich.
„Warum machen Sie das nicht selbst?“ Erst nach zwei Sekunden ergänzte er das „Sir!“
Ich schnaubte. Die Holo-Projektionen waren deutlich kooperativer gewesen!
Wörter: 917
*** Labor ***
Die Daten konnten unmöglich stimmen. Die Werte der Versuchskaninchen zeigten keinerlei Modifikationen. Aber das war unmöglich. Sämtliche Simulationen hatten signifikante Veränderungen prognostiziert. Aber jetzt sah es so aus, als hätte ich mir die Werte vom Vortag angesehen. Oder als hätte ich gar nichts getan. Doch das konnte einfach nicht sein.
Ich steckte den Ring in die Lese-Vorrichtung und rief mir sowohl einige der Simulationsergebnisse auf als auch die gemachten Scans vom Vortag. Sie passten überhaupt nicht zusammen. Sie waren einfach falsch. Und ich wusste, es mussten die Live-Scans sein. Jemand musste sie gefälscht haben. Eine andere Erklärung gab es nicht. Ich machte keine Fehler. Hatte ich noch nie und würde jetzt nicht damit anfangen. Nicht in dieser... „Stern“-Stunde!
„Jason, sei ein guter Junge und hol mir die Probe X2Delta aus der Kühltruhe.“ Er nickte und tat wie geheißen. Während er zum Schrank ging, beobachtete ich ihn, dabei selbstgefällig lächelnd. Ihn hatte ich gut abgerichtet, dass er mir aufs Wort folgte.
Er öffnete den Schrank, stöberte darin herum, zog die kleine versiegelte Petrischale heraus und machte sich auf den Rückweg.
„Professor Stern?!?“ wurde ich erneut in meiner Arbeit gestört.
Genervt sah ich von Jason weg in die andere Richtug und sah... „Jason?!?“
*** Arrestbereich ***
„Ich bin enttäuscht von Ihnen allen. Wie konnten Sie darauf nur reinfallen?“ Argwöhnisch betrachtete ich das Etwas mir gegenüber. Natürlich, es sah fast so aus, als schaute ich in einen Spiegel und nicht durch ein Kraftfeld. „Ein Klon kann unmöglich meine Brillianz haben.“
„Glauben Sie mir, Professor, wir haben keinen Unterschied bemerkt.“ Ich blickte zu Kirilenkova, die mich hierher begleitet hatte – oder sie wollte mir nicht mehr von der Pelle rücken, damit ich nicht noch einmal ausgetauscht wurde. „An Arroganz stand er Ihnen in nichts nach.“
„Finden Sie das witzig, Commander?“ erboste ich mich.
Sie schüttelte vehement ihren Kopf, wodurch deutlich die Spuren einer Perücke sichtbar wurden. „Nicht im geringsten“, konterte sie.
Ich sah zu dem Klon. „Warum?“ fragte ich es direkt.
Eine Antwort erhielt ich jedoch nicht von es. Statt dessen: „Ich denke nicht, dass er Ihnen darauf eine Antwort geben kann.“ Kirilenkova hatte dies ausgesprochen. „Er ist nur ein Klon, der nur das tut, was man ihm befohlen hat.“
„Naja, eigentlich brauche ich keine Antwort“, erklärte ich selbstsicher. „Es ist doch offensichtlich. Ich war mit meiner Forschung kurz vor dem Ziel, und das Dominion wollte mich davon abhalten, nun die Ziellinie zu durchqueren. Und nachdem ich ihr Angebot abgewiesen habe, hielten sie mich einfach auf ihrem Schiff fest.“
„Ihr Angebot?“ wurde ich unterbrochen.
Ich sah zu dem Commander. „Ich weiß nicht, welches Wort Sie jetzt nicht verstanden haben.“
„Sie sagten, Sie hätten ein Angebot vom Dominion bekommen!?“
„Was glauben Sie denn?“, tat ich selbstgefällig. „ Ich bin brillant. Natürlich haben sie versucht, mich für ihre Dienste einzuspannen. Aber sie hatten mir nicht wirklich etwas zu bieten. Und ich lege keinen Wert darauf, ständig von Leuten Anweisungen zu erhalten, was ich tun soll. Ich arbeite alleine!“
„Wann ist das passiert?“ hakte die Frau nach.
„Kurz nach meiner Ankunft hier. Das habe ich Ihnen doch bereits... Oh, natürlich. Die haben mich nie zurück zur Station gebracht, sondern auf ein Holodeck gesperrt und mich in dem Glauben gelassen, wieder an Bord der Station zu sein, so dass ich nicht auf die Idee kam zu flüchten. Und als netten Nebeneffekt hatten sie Zugriff auf meine Forschungen und können nun damit versuchen, die nächste Stufe der Jem'Hadar so zu züchten, dass sie auf meine Behandlung nicht reagieren. Oder sie verändern direkt die Zusammensatzung des Whites. Sehr raffiniert. Und damit mein Verschwinden nicht bei Ihnen auffällt, haben sie mich durch diesen Klon ersetzt. Dieser sollte das Experiment sabotieren, damit die Sternenflotte in absehbarer Zeit meine Forschung stoppt und am Besten noch ganz einfriert. Wirklich ein guter Plan.“ Hach ja, ich hörte mich einfach zu gerne reden, weswegen ich jedes Detail haarklein aufzählte.
„Entschuldigen Sie mich, Professor“, verabschiedete sich Kirilenkova hastig. „Ich muss das sofort dem Captain melden.“ Damit war sie auch schon verschwunden.
Ich warf einen verächtlichen Blick auf den gefangenen Klon. Dann sah ich zu dem Dienst habenden Sicherheitsbeamten. „Was passiert mit diesem Ding da?“
„Das ist mir nicht bekannt, Sir. Aber laut Föderationsstatuten handelt es sich um ein vollwertiges Lebewesen, womit es unter die Gerichtsbarkeit der Sternenflotte fällt.“
„Sie meinen, es wird vor Gericht gestellt und verurteilt. Wegen Nachahmung?“
„Ich bin kein Jurist, Sir.“ Natürlich war er das nicht. Sein IQ reichte ja offenbar gerade mal für die Bewachung von Gefangenen.
Erneut blickte ich auf den Klon, der es sich nun auf der Pritsche bequem gemacht hatte und starr vor sich hin starrte. Zu gerne hätte ich den mal aufgeschnitten...
*** Labor ***
Ja, das sah besser aus. So, wie ich es erwartet hatte. Ich zog meinen Ring aus der Verankerung und stülpte ihn über den Finger. „Rufen Sie den Captain. Ich habe mein Ziel erreicht.“
Ich hatte keinen direkt angesprochen, da alle es vorzogen, sich von mir fern zu halten. Ganz so, wie ich es wollte. Dass sich gar keiner rührte, störte mich nun aber doch.
Ich richtete mich auf, sah mich um. Alle sahen betont auffällig weg, wenn mein Blick sie nur schon streifte, und jeder schien zu flehen „Red nicht mit mir.“
Nur einer war nicht schnell genug. Als er bemerkte, dass ich ihn ansah, war es zu spät für ihn. „Rufen Sie den Captain!“ befahl ich.
„Warum machen Sie das nicht selbst?“ Erst nach zwei Sekunden ergänzte er das „Sir!“
Ich schnaubte. Die Holo-Projektionen waren deutlich kooperativer gewesen!