NH – Saeihr – CIV –URPG Log 01(02) – 14269.1593

[Richards]

Wörter: 978
Erwähnte PCs: Ricarda
Erwähnte NPCs: T’Sara,

Thema: „Ausgemustert“

=A= Promenadendeck: Agentur Gamma Informations =A=

Zufrieden pfiff ich eine romulanische Volksweise, als ich die Zahlen auf meinem Bildschirm ablas. Der letzte Monat war profitabel für Gamma Informations gewesen. Wir hatten einige Informationen gewinnbringend verkaufen können und Neuinformationen ziemlich billig hereinbekommen. Dazu kam noch der Spitzelauftrag von Commander Ricarda gegen die Dominions, der trotz Sonderpreis ebenfalls noch eine gute Stange Credits in die Kasse gespült hatte und nach Abzug aller laufenden Kosten für diesen Monat war ein fetter Gewinn für die Agentur übrig geblieben. Dieser Gewinn würde in meinen Pott für weitere Expansion wandern. Gamma Informations war zwar momentan bereits auf der Starbase New Hope halbwegs gut etabliert, aber mein langfristiges Ziel war es, meine Informationsbörse auch im gesamten Quadranten bekannt zu machen. Kontakte zu Zakaar, Pekara, Dosi, vielleicht auch ins Dominion: Das waren meine Ziele. Und bis dahin war es noch ein weiter Weg. Und sicher auch ein teurer. Aber ich wollte ihn ja unbedingt gehen.
Der Interkom störte meine Gedanken. Es war natürlich mal wieder meine dienstbeflissene Sekretärin T’Sara: „Miss Saeihr, Sie haben Besuch.“
„So?“, antwortete ich. „Wer ist des denn?“ Soweit ich mich erinnerte, gab es zur Zeit keinen Termin.
„Lieutenant Commander Ricarda“, meldete die Vulkanierin. Ich zog eine Augenbraue hoch und griff nach einem Padd, das auf meinem Schreibtisch lag. Auf dem Padd war eine Information, die mich vor kurzem erreicht hatte und die sie und ihre Abteilung betraf. War sie etwa deshalb gekommen? Aber wenn ich so darüber nachdachte, dann glaubte ich das nicht wirklich. So wichtig war die Information nicht, als dass sie nicht warten konnte, bis es sie selbst erreichte.
„Also gut, T’Sara“, antwortete ich meiner Sekretärin. „Dann sei mal bitte ein Schatz und schick sie rein.“
Wie immer, wenn ich sie so ansprach, enthielt sich T’Sara eines Kommentars. Stattdessen öffnete sich gleich darauf die Tür und Ricarda trat ein. „Miss Saeihr.“
„Hallo, Miss Ricarda“, begrüßte ich die Androidin. „Setzen Sie sich doch! Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“
„Danke, Miss Saeihr, aber ich trinke nichts“, erklärte Ricarda, während sie Platz nahm.
„Aber mir soll keiner nachsagen, ich wäre nicht höflich“, hielt ich dagegen, während ich zu der Tasse Tee auf meinem Schreibtisch griff. Ich nahm einen guten Schluck von dem guten romulanischen Tee und kam dann zur Sache. „Also meine Liebe: Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches? Benötigen Sie die Dienste von Gamma Informations?“
„Das nicht“, wehrte Ricarda ab. „Aber ich hoffe, Sie können mich etwas über einen Sachverhalt aufklären, den Ihre kleine Agentur betrifft. Sagt Ihnen das hier etwas?“
Mit den letzten Worten schob sie mir ein Padd herüber. Ich warf kurz einen Blick darauf. „Ja, das gute Stück gehört mir“, gab ich zu. „Es wundert mich, dass sie wohl etwas länger gebraucht haben, bis Sie es herausgefunden haben. Ich dachte, so etwas kann man nicht so einfach verstecken.“
„Hangarbelegungen gehören auch für gewöhnlich nicht in meinem Zuständigkeitsbereich“, antwortete sie. „Aber bei der Fahndung nach einem Verdächtigen in den Händlerhangars der Außensektion Beta fiel mir auf, dass ein Hangar wohl von Ihrer Agentur dauergemietet ist. Dabei bin ich dann über den Inhalt des Hangars gestolpert.“
„Das Anmieten eines Hangars ist nicht verboten“, verteidigte ich mich. „Dafür sind diese Hangars doch da. Ich kann Ihnen gerne die Papiere zeigen, die belegen, dass alles korrekt abgewickelt wurde.“
„Es geht mir auch nicht um den Hangar selbst, sondern um den Inhalt“, erklärte Ricarda. „So wie ich das sehe, besitzen Sie Sternenflotteneigentum!“
„Kleiner Irrtum meine Liebe Ricarda“, widersprach ich. „Das war einmal Sternenflotteneigentum jetzt habe ich es rechtmäßig erworben. Hier sind meine Papiere.“
Bei den letzten Worten zog ich ein Padd aus einem Fach meines Schreibtisches und reichte ihn an Ricarda. Diese warf einen Blick darauf. „Bezeichnung: SS Aihai“, las sie laut vor. „Ehemalige Bezeichnung: USS Main. Typ: Danube-Runabout. Und hier unten: Transfervermerk: Verkauf an Gama Informations. Mit elektronischer Signatur von Lieutenant Commander Bernhard, dem Hangarmeister der SB 98 Resolution und Captain Katche.“ Sie sah auf. „Das erklärt aber noch nicht, warum Sie einfach so ein Föderations-Runabout kaufen dürfen.“
„Schauen Sie weiter oben unter Stapellauf“, erklärte ich. „Das Schiff ist seit fünfzehn Jahren im Dienst und nicht mehr wirklich aktuell. Selbst in der Danube-Baureihe gibt es modernere Schiffe. Und wenn ein Schiff fünfzehn Dienstjahre auf dem Buckel hat, wird es ausgemustert. Und sofern keine Geheimtechnologie an Bord ist und die Waffen entfernt wurden können auch Zivilisten so etwas kaufen. Ich war eben schnell genug und hatte das nötige Kleingeld. Wie wirbt ein Auktionshaus auf der Erde: 3…2…1… MEINS!“
Ricarda sah mich prüfend an. „Und Sie haben nichts daran gedreht?“, fragte siemisstrauisch.
Ich zuckte die Schultern. „Vielleicht habe ich aktiv in der Inventardatenbank der Resolution herumgeschnüffelt und dann Commander Bernhard mit der Nase darauf gestoßen“, gab ich zu. „Aber der Kauf selbst war vollkommen legal. Und wie gesagt: die Technologie des Schiffes ist mittlerweile überholt und die Techniker auf der Resolution haben die Waffen und andere unerlaubte Technologie ausgebaut. Das Ding ist quasi nur noch Hülle, Antriebe, Sensoren und leichte Flugschilde.“
„Und wofür brauchen Sie dann einen fünfzehn Jahre alten und technisch veralteten Runabout?“, fragte Ricarda neugierig.
„Fünfzehn Jahre Dienstzeit muss nicht heißen, dass das Schiff schlecht ist“, wehrte ich ab. „Die Aihai wurde während ihrer Zeit als USS Main regelmäßig von Sternenflottentechnikern gewartet und wird sicher noch einmal weitere fünfzehn weitere Jahre fliegen. Und was ich damit vorhabe: Das Schiff soll etwas Mobilität für Gamma Informations bereit stellen. Ich will mich ja nicht nur auf die Starbase New Hope und die Umgebung konzentrieren, sondern auch noch etwas weiter expandieren. Und da werde ich früher oder später einen Fuhrpark von Raumschiffen benötigen. Die SS Aihai ist mein Grundstock.“
„Aha“, machte Ricarda. Sie reichte mir das Padd zurück. „Es scheint alles zu passen“, gab sie zu.
Ich lächelte sie an. „Glauben Sie mir, Ricarda: Wenn ich etwas ergaunere, dann stoßen Sie sicher nicht so einfach darauf“, versicherte ich ihr. „Schließlich bin ich Profi.“

-tbc-