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PRO – Lt. Com. Setan – XO – RPG02 Log04 – 14286.0130

Verfasst: Do 27. Jun 2013, 00:18
von Odria Tenara
Wörter: 1262
Personen: Kirilenkova, Myrden, Tehlak, Altair, Val, Sopek

= /\ = USS Prophecy, Brücke = /\ =

Für einen Moment die Fassung zu verlieren, war bei Menschen und anderen Spezies nicht schlimm, für einen Vulkanier jedoch, war es um so schlimmer. Ich schrieb den Gefühlsausbruch, anders konnte man es nicht nennen, meiner fehlenden Meditation zu, jedoch schob sich auch ein weitaus ungünstigerer Gedanke in meinen Hinterkopf. Bendii-Syndrom.
Ich schalt mich selbst, denn Schwarzmalerei war ebenfalls nur ein teil meiner Unkonzentriertheit. Sie war für mich jedoch auch ein Zeichen dafür, dass es nicht besser wurde. Somit hatte nicht nur die Tycho Brahe ein Ablaufdatum, sondern auch ich. Mit jeder Stunde die verstrich, würde ich weniger von nutzen sein. Also musste ich schnell arbeiten.

„Commander?“
Commander Kirilenkova drehte ihren Kopf zu mir herum. Nicht erschreckt oder Ruckartig, aber dennoch erkannte ich, dass ich sie bei einem anderen gedanken erwischt hatte. Für einen Sekundenbruchteil sah ich zu der Person, zu der Commander Kirilenkova eben noch gesehen hatte und identifizierte die Person als den Reporter Sturm.
„Ja?“
„Möglicherweise ist mein Fachwissen in der Astrometrie von größerem nutzen als auf der Brücke.
Die Kommandantin nickte zuerst, unterstrich die Zustimmung jedoch noch durch eine Aussage.
„Gut und beeilen Sie sich. Wir können nicht genau sagen ob es genau Siebzehn Stunden sind oder deutlich weniger.“


= /\ = USS Prophecy, Astrometrie = /\ =

Lieutenant Myrden erwies sich als außerordentlich fähig, jedoch auch als enorm beschäftigt. In der kurzen Zeit, nachdem ich den Raum betreten hatte, hatten wir kaum zwei Sätze miteinander gewechselt. Ständig wechselte sie von einer Konsole zu einer anderen, las Daten ab und übertrug sie dann auf eine andere. Die Effizienz die aus ihrer Zusammenarbeit mit dem Bordcomputer entstand, schien mir beinahe Vulkanisch. Kurz nach mir war ein weiterer Wissenschaftsoffizier in den Raum gekommen und obwohl er einen Offiziersrang bekleidete, konnte ich ihn mit keinem Namen in Verbindung bringen, den ich beim überfliegen des Crewverzeichnisses gesehen hatte. Ich war mir bei dieser Sache ungemein sicher, da mir ein Romulaner aufgefallen wäre.
Ebenfalls anwesend war ein Crewman, der die ganze Sache eher interessiert zu mustern schien, als auf eine schnelle Lösung hin zu arbeiten.

Da alle drei beschäftigt waren, blieb mir die Zeit um meine Gedanken auf die Daten zu richten, die nach und nach von den Sensoren aufgenommen wurden. Zusammen mit den ersten Aufzeichnungen, erkannte ich schon bald ein Muster.

„Computer, Beginne Aufzeichnung und lege sie als Querverweis zu Objekt 'AG 107' ab. Eine direkte Kopie an die Wissenschaftsstation auf der Brücke.
Erste Aufzeichnungen der Sensoren ergaben ein merkwürdiges Bild. Partikel die sich gleichmäßig in zwei entgegengesetzen Richtungen bewegten. Zunächst ergab dies für mich keinen Sinn, mit den erweiterten Sensorendaten jedoch, kann ich eine genauere Erklärung liefern.
Den Subraumriss, der die Fontäne auslöst, umgibt ein dichteres Partikelfeld. Partikel werden daraus mit hoher Geschwindigkeit in alle Richtungen von dem Phänomen weggeschleudert. Da Partikel jedoch auch Masse haben, werden sie von dem Gravitationsfeld wieder angezogen, nachdem sie an Energie und Geschwindigkeit verloren haben. Sie werden erst langsam, dann schneller in das Partikelfeld gezogen. Sie kollidieren dann mit Partikeln im Partikelfeld, wobei ihre Geschwindigkeit nur beinahe unter Lichtgeschwindigkeit liegt, was eine Art natürliche Kernspaltung auslöst. Aus dieser Kernspaltung entstehen zwei Umstände. Zum einen werden weitere Partikel in den Raum geschleudert, wodurch sich der Vorgang wiederholt, zum anderen wird die daraus entstehenden Energie unter dem Partikelfeld und über dem Subraumriss gespeichert. Dadurch wird der Riss mit Energie gespeist, was in der Theorie dazu führt, das sich der Riss und damit sämtliche Auswirkungen die wir erleben, periodisch verstärken.
Aufzeichnung Ende. Eine weitere Kopie mit Priorität Eins an den Stuhl des Kommandanten senden.“

Unwillkürlich nahm ich in diesem Augenblick eine Bewegung in den Augenwinkeln wahr. Als ich mich drehte erkannte ich den Crewman, der nach wie vor fasziniert vor mir stand und ein Padd in der Hand hielt. Nach wie vor hatte ich mehr das Gefühl, das er die Situation beobachtete, wie ein Wissenschaftler eine Ameisenkolonie. Ich ordnete dieses Gefühl jedoch der fehlenden Meditation zu.

„Crewman?“ fragte ich und verschränkte die Arme hinter dem Rücken.
„Crewman Altair, Sir. Eine interessante Theorie. Glauben sie das solche Phänomene zufällig entstehen?“
„Es gibt keine bekannte Technologie, die in der Lage ist ein Phänomen mit diesen Spezifikationen zu erschaffen. Kann ich ihnen sonst behilflich sein, Crewman?“
„Nein.. dass heisst doch.“ Damit reichte er mir das Padd
Schnell überflog ich es und stellte mit erstaunen fest, dass es in unserer Situation helfen konnte.
„Das hatte ich nicht in meinen Berichten an die Wissenschaftliche Abteilung angehängt, Crewman. Woher haben sie das?“
„Durch reinen Zufall gefunden, Sir.“ Er lächelte, drehte sich um und ging an einer der Konsolen, wo er Augenscheinlich seiner Arbeit nachging.

Nun nahm ich mir einige Sekunden um eher auf das Padd einzugehen. Darauf war ein Bericht gespeichert, der vom klingonischen Imperium vor rund sechzig Jahren stammte. Ihm zufolge war eine klingonische Flotte bei einer Gefechtsübung in den Wirkungsbereich eines ähnlich gearteten Phänomens geraten. Schließlich hatte der Kommandant der Flotte das Zentrum unter Beschuss nehmen lassen, wodurch es kollidiert war. Später hatte ein klingonischer Wissenschaftler gemutmaßt, dass der Beschuss das Phänomen mit Energie versorgt hatte, bis es nicht mehr in der Lage gewesen war sie zu absorbieren.

Mit einigen kleinen Handbewegungen an der Konsole, heftete ich die Aktennotiz über den Vorfall im klingonischen Imperium meinem eigenen Bericht an und vermerkte Crewman Altair darunter.


= /\ = USS Prophecy, Maschinenraum – Etwas später = /\ =

Ich hatte was ich brauchte. Eine Theorie und eine Referenz dazu. Allerdings hatte Eine gesamte Flotte auf die Partikelfontäne geschossen und hier verfügten wir nur über zwei Schiffe, von denen eines nur für Wissenschaftliche Beobachtungen vorgesehen war. Daher hatte ich mich in den Maschinenraum begeben um die Chance auf Erfolg zu erhöhen.

„Lieutenant Commander Advena,“ begann ich.
Logischerweise war die Chefingenieurin schwer beschäftigt und darüber hinaus, war mir schnell bewusst, dass sie nicht erfreut war mich hier zu sehen.
„Ich brauche Ihre Hilfe.“
„Die brauchen gerade viele. Entschuldigen Sie Commander, aber ich bin nach wie vor damit beschäftigt einen Weg zu finden, wie wir den Antrieb modifizieren um den Auswirkungen des Phänomens zu widerstehen.“
Ich zögerte einen Moment, fuhr dann aber fort.
„Das verstehe ich. Stellen Sie bitte jemanden ab, der in der Lage ist die Waffensysteme zu konfigurieren. Wir benötigen volle Feuerkraft.“
Sie nickte und sah dann zu einem Vulkanier, der neben ihr stand.,
„Mr. Sopek, nehmen Sie sich Tenara und erfüllen Sie dem Commander seinen Wunsch.“


= /\ = USS Prophecy, Brücke – Kurz nach dem Ruck = /\ =

„Brücke an Maschinenraum! Bringen Sie die Trägheitsdämpfe wieder online! Wie weit sind Sie mit Ihren Ideen, um das Phänomen zum kollabieren zu bringen?“

Ich hatte gerade Platz genommen, als durch das Schiff ein Ruck gefahren war. Sogleich schoss mir die periodische Veränderung durch den Sinn und fragte mich, wieso Commander Kirilenkova so erschrocken darüber war.

„Ich habe meine Fortschritte meiner Notiz an die Brücke angeheftet, Ma'am, und auch gleich die entsprechenden Befehle im Maschinenraum erteilt.“
Commander Kirilenkova blieb ruhig, ihre Augen verrieten jedoch eine innere Anspannung.
„Welche Notiz, welcher Befehl?“
„Eine Zusammenfassung der Sensorauswertung, ein Bericht über ein ähnliches Phänomen und eine Modifikation der Waffensysteme. Ich habe es mit Priorität eins an die Brücke geschickt.“

Der Commander tippte sofort auf dem Schaltfeld an ihrem Stuhl herum und sah mich dann wieder an.
„Da ist nichts, Mr. Setan.“
„Ich erwähne das nicht gerne, Commander, aber Phänomene mit einer eigenen Schwerkraft verursachen Unregelmäßigkeiten und Verzögerungen in Computersystemen.“

Dieses weitere Problem hatte uns gerade noch gefehlt. Ausgerechnet in einer Situation, in der man unter Zeitdruck stand einen Computer zur Verfügung zu haben, der unpräzise und mit Verzögerungen arbeitete.