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--- Krankenstation ---
Als erfahrener Menschenkenner und galaktisch anerkannter Versteher der Frauen konnte ich natürlich sofort die dunklen Gewitterwolken erkennen, die sich über ihrem Kopf zusammengebraut hatten und jeden Moment abzuregnen drohten. Zu schade, dass Starfleet-Uniformen nicht weiß waren, hätte sicherlich ein schönes Bild gegeben.
Aber sie sah so aus, als wollte sie über den Grund für die Schlecht-Wetter-Front reden, also tat ich ihr den Gefallen: „Was ist los?“
Ich musste mich geirrt haben, denn Harley Rausche-Engel rauschte an mir vorbei, als wäre ich Luft. Okay, das war immer so, wenn sie sich nicht langweilte – was glücklicherweise recht selten vorkam.
„Alle mal herhören!“ blökte sie statt dessen lautstark durch die Krankenstation. Während sie wartete, dass sie wirklich die Aufmerksamkeit von allen hatte, gesellte sich ein Kollege zu mir. Ich hatte nicht den Eindruck, dass ich so aussah, als wäre ich an seiner Anwesenheit interessiert, dennoch beugte er sich seitwärts zu mir und flüsterte mir zu: „Man munkelt, die Führungsoffiziere planen eine Orgie.“
Ich zog angewidert eine Grimasse. Doch bevor ich etwas Abstoßendes erwidern konnte, donnerte Harleys Organ durch die vier Wände: „Es ist wahr, was gemunkelt wird.“ Der Typ neben mir ballte die Fäuste und stieß ein kaum zu überhörendes Jauchzen gen Decke. Chefin ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen. „Ein Borg-Kubus parkt vor unserer Haustür und wir denken nicht, dass sie nur vorbeigekommen sind, um sich unsere Wandteppiche anzuschauen.“
Es war schon interessant zuzusehen, wie schnell Blut aus gewissen Körperregionen fließen konnte. Jedenfalls wurde der Typ neben mir kreidebleich. Die Worte unserer Chefin erklärten nun auch endlich, warum wir diese stimmungsvolle, rote Beleuchtung auf der Krankenstation aktiviert hatten.
Ebenfalls interessant war es, wie plötzlich alle durcheinander redeten. Ich bekam davon jedoch nur Wortfetzen wie „Ach du Schande“, „Oh mein Gott“, „Holy cow“ und „Ei verbidbbsch“ mit.
„Ruhe!“ schrie Harley und tatsächlich verebbten die Wortfetzen. „Ab sofort gilt für uns Notfall-Plan DD69.“ Ich musste grinsen ob der Namensgebung. „Begebt euch also zu den Waffenausgabestellen. Durch die Tür hinaus zur linken Reihe. Jeder nur einen Phaser!“
Während die Meute sich schon fast überschlug, zum Ausgang zu hasten, drängelte ich zu Harley, denn ehrlich gesagt hatte ich keine Lust, mich zu bewaffnen. Mir reichte die voll geladene Waffe in meiner Hose. Die hatte wenigstens nie Ladeschwierigkeiten. Okay, fast nie. Als ich sie – Harley, nicht meine Waffe – endlich erreicht hatte, fragte ich: „Wieso müssen wir... also wir Ärzte uns bewaffnen?“
Die Frau zuckte nur mit den Schultern. „Für den Fall, dass wir uns irren.“
Ich wölbte eine Augenbraue. Wir waren Ärzte. Halbgötter in Blau. Wir irren nicht. Wir legen Fakten nur anders aus. Das tat ich auch verbal kund: „Irren?“
„Naja, die Krankenstation hat sehr schöne Wandteppiche.“ Sie nickte in Richtung Ausgang. „Und nun würde ich dir raten, dich zu beeilen, sonst bleiben für dich nur noch Knüppel und Steinschleuder übrig.“
Ich wollte immer noch keinen Phaser. „Hey, irgendso ein Typ hat doch mal einen Riesen mit ner Schleuder besiegt, warum also nicht ich?“
„Der konnte damit auch umgehen“, konterte sie.
„Ah...“ nickte ich. „Und du glaubst, mit einem Phaser kann ich besser umgehen als mit einer Steinschleuder!?“
Erneut durfte ich zusehen, wie schnell die Farbe aus einem Gesicht entweichen kann. Harley schüttelte sich kurz und meinte dann: „Vielleicht hast du Recht und bleibst besser hier. Du kannst mir bei etwas helfen.“ Gerne, solange es um so Sachen wie BH-Ausziehen ging – darin war ich sehr fingerfertig. „Hathaway hat mir einen kompletten Scan eines Patienten geschickt, den sie von einem Frachter aufgelesen haben und der scheinbar immun ist gegen die Borg-Nanosonden. Könnte nicht schaden herauszufinden, wieso der das ist.“
[NRPG: Melde mich mit einem kleinen Einstieg wieder zurück. Die KS ist vorbereitet, den Borg in den Arsch zu treten
Ty bleibt auf der NH, Sopek geht auf die Proph.]