PRO - Lt. Sopek - TEC - RPG 5 Log 2 - 14355.2240

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Wedge Antilles
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:45

Mi 4. Sep 2013, 21:25

Personen: Rici, Christine, Andrass, Odria, Advent, Mercury
Wörter: 936


-=^=- Hauptnavigationsdeflektor -=^=-


Es gab durchaus seltsame Spezies im Universum. Anticaner zeichneten sich in dieser Aufreihung dadurch aus, dass sie im größten Chaos und in größter Not aus dem Fenster starrten und die Sterne zählten.
„Genießen Sie die Aussicht, Crewman?“ Sarkasmus lag eigentlich nicht in meiner Natur, aber die offensichtliche Provokation dieses Individuums ließ mich dies vergessen. Sicherlich, Her'De'R war neu, wie ich mich auf Grund der Lektüre seiner Akte vor unserem Abflug erinnerte, doch dies entschuldigte ein solches Verhalten nicht.
Wenigstens gestand er seine Schuld ein, indem er ertappt zu seinen Füße starrte – eine Geste, die bei den Anticanern gleichbedeutend mit denen der Menschen war. „Nein Sir. Ich habe überlegt wie schnell wir dieses Loch versiegeln können.“

Die Prophecy hatte nach dem Kampf mit den Borg einige Löcher zu stopfen und Dellen auszubeulen, allerdings hatte sie auch ernste Schäden, die auf der Prioritätenliste höher anzusiedeln waren. Ich fragte mich, ob das dem Crewman bewusst war. Nichtsdestotrotz interessierte mich seine Meinung zu dem Problem, also sah ich ihn stumm an.
„Wenn wir einige Platten Duranium in die Hülle einbinden können und die Struktur dann mit dem Strukturellen Integritätsfeld stabilisieren, ist das Loch erst mal dicht und hält sicherlich bis wir in eine richtige Werft kommen.“
„Eine interessante Lösung“, das musste ich zugeben. Das Strukturelle Integritätsfeld auf diese Weise zu benutzen stand nicht im Sternenflotten-Handbuch für die Reparatur von Hüllenrissen und war somit erfrischend andersdenkend. Eine solche Denkweise konnte in schwierigen Situationen durchaus hilfreich sein. Dennoch war jetzt das Standard-Vorgehen der richtige Weg: „Aber ebenso gut können wir auch die ablative Panzerung als Behelf nutzen, bis wir ein Dock erreichen. Das geht schneller und ist die logische Alternative.“
„Sicherlich Sir, aber...“
An dieser Stelle bemerkte man das anticanische Temperament, gepaart mit der Unwissenheit und dem Eifer eines Crewman. „Kein aber! Je schneller wir hier fertig werden, desto schneller kommen wir wieder in ein Dock.“

Das Mini-Padd an meinem Gürtel piepste und verlangte so meine Aufmerksamkeit. Ich zog es nach vorne, aktivierte es und studierte es. Baumgartner hatte die Schadensberichte aktualisiert. Die Schäden auf der Notfallbrücke führten zu Störungen im gesamten EPS-Gitter. Diese mussten zuerst behoben werden, bevor der Deflektor wieder ans Netz genommen werden konnte. „Mr. Her'De'R, begleiten Sie mich bitte auf die Notfallbrücke.“ Ohne eine Antwort abzuwarten aktivierte ich meinen Kommunikator: „Miss Tenara, begeben Sie sich auf die Notfallbrücke.“


-=^=- Notfallbrücke -=^=-

Der Anblick war für menschliche Augen erschreckend. Die Notfallbrücke musste es besonders schlimm erwischt haben, denn hätte man die Schäden hochgerechnet auf das gesamte Schiff, hätten wir jetzt wohl nicht hier stehen und die Schäden betrachten können.
Das einzige, was noch oder wohl eher wieder zu funktionieren schien, war die Beleuchtung. Somit konnte man das Chaos wenigstens in seiner vollen Pracht erkennen: Im Prinzip hing keine Duraniumplatte mehr da, wo sie hingehörte. Etliche Querstreben hingen zerbrochen von der Decke, Funken sprühten aus geborstenen Leitungen. Und genau diese galt es für uns jetzt zu reparieren, um das Energiegitter wieder zu stabilisieren.
„Mrs. Tenara, Sie übernehmen die Seite, Mr. Her'De'R, Sie diese Seite.“ Mit meinen Worten zeigte ich in die einzelnen Richtungen. „Wenn Sie Probleme haben, sagen Sie Bescheid.“ Die beiden nickten und entfernten sich zu den designierten Orten.

Ich selbst begab mich zu einer weiteren zerstörten Leitung und machte mich an die Arbeit. Dabei beobachtete ich den Mediziner Hathaway, der eine Seclerin behandelte. Schon bald half er ihr aus ihrer liegenden Position auf.
Sie schaute sich um, musterte den Anticaner sichtlich irritiert. Dann murmelte sie kaum hörbar, für ein vulkanisches Gehör aber laut genug: „Hoffen wir, dass der Kubus nicht weggeflogen ist, um Anlauf für einen gewaltigen Arschtritt zu nehmen.“
„Das wäre unlogisch“, antwortete ich. Sie war offenkundig überrascht, dass ich sie verstanden hatte und nun auch noch geantwortet hatte. „Die Borg arbeiten sehr effizient. Wenn sie die Prophecy hätten zerstören wollen, so hätten sie es gleich getan.“
Sie kam zu mir hingehumpelt. „Und wieso haben sie es nicht getan? Wir hatten nicht unbedingt viel entgegenzusetzen.“
„Für eine Antwort fehlt es mir an Informationen. Bisher kann ich nur schätzen, dass sie ein dringenderes Ziel verfolgen, das keinen Aufschub duldete.“
„Schätzen“, sagte sie abfällig. „Sie sind Vulkanier.“ Das sagte sie noch abfälliger. Und wieder einmal wies ein Mensch mich auf etwas Offensichtliches hin. „Sie schätzen nicht.“
„Nein, aber wir verwenden im Dialog mit Menschen menschliche Floskeln, um das Verständnis zu fördern.“
Sie stemmte ihre Hände in die Hüfte, ließ dann aber sofort wieder ab. Diese legte den Schluss nahe, dass sie sich eine Rippe angeknackst hatte. „Sie wollen doch nicht sagen, dass ich dumm bin!?“
„Mitnichten. Dennoch bestätigt ihre Vermutung meine vorige Aussage.“

Ich nutzte ihre kurze Pause, um sie etwas Persönliches zu fragen: „Gehe ich recht in der Annahme, dass sie mit einer gewissen Harley Kristoffson verwandt sind?“ Ihre hohen Wangenknochen, ihre kleine Nase und vor allem ihre Wortwahl machten dies zumindest äußerst wahrscheinlich.


-=^=- Maschinenraum -=^=-

„Der Antrieb sollte in der nächsten Stunde wieder einsatzbereit sein“, hörte ich Baumgartner zu Ricarda sagen, die sich wohl persönlich einen Statusbericht einholen wollte.
„Sehr gut, ich möchte so schnell wie möglich unseren eigentlichen Auftrag wieder aufnehmen und die Absturzstelle des Borgschiffs inspizieren.“
Die Technikerin sah mich. „Ah, Mr. Sopek. Was macht das Energiegitter?“
Ich trat zu ihnen an den großen Diagnosetisch, so dass drei der vier Seiten nun belegt waren. „Das haben wir stabilisieren können“, antwortete ich. „Wir können den Deflektor somit wieder ans Netz nehmen.“
Baumgartner sah Ricarda an, als wolle sie die Erlaubnis für diesen Schritt einholen. Dann sagte sie aber. „Also gut.“ Mit einer gewissen Vorsicht legte sie den Finger auf die Bedienkonsole und hinterließ bei mir den Eindruck, als glaubte sie meinen Worten nicht.
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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