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PRO – CPO C. Baumgartner – Tech – RPG 02 Log 06 – 15000.0300

Verfasst: Sa 14. Sep 2013, 02:10
von Viso
Logbucheintrag 06 – Chief Petty Officer Dr. techn. Christine Annika Baumgartner – Technische Unteroffizierin der G-001 “New Hope”

Sternenzeit: 15000.0300
Beteiligte Personen:
  • Außenteam
Wörter: 1’438

_,.-~*°*~-.,_,.- Howar-System – Asteroidenfeld – Wrack -.,_,.-~*°*~-.,_

Seufzend lief ich durch die Gänge unseres ach so geliebten Borg Wracks und freute mich, dass die Scheinwerfer, die an den Gewehren montiert waren, solch eine tolle Beleuchtung abgaben.
„Chief? Wohin?“, rief einer dieser ach so tollen grünen Männer vor mir und deutete in zwei Richtungen einer Gabelung.
„Schauen Sie auf die Leitungen“, brummte ich verächtlich und hob mein Gewehr um besser sehen zu können. „Links“, antwortete ich dann schnell, als ich die Leitung verfolgte und sah wieder auf meinen Tricorder. Keine Anzeichen auf aktive Borg. Glück? Ich weiß nicht. Irgendwie hätte ich gerne ein paar von ihnen gesehen, dann wüsste ich wenigstens was uns ungefähr erwarten würde. Doch das wäre wohl zu viel verlangt.
„Man dieses grüne Blitzen macht mich wahnsinnig“, zischte der Marine hinter mir und ich wollte lieber nicht erwidern, dass mich andere grüne Dinge auch wahnsinnig machten.
„Lieber ein kaputtes Borg Schiff, als ein funktionsfähiges“, brummte ich und sah auf meinem Tricorder, dass wir uns einer Energiequelle näherten. Der Verteiler. Wieso auch immer Borg Schiffe immer so merkwürdige Energiestrukturen hatten. Eines musste man den Borg lassen. Sie verstanden es ein kreatives Chaos zu erschaffen. Von Kabelmanagement hatte wohl keine Drohne je etwas gehört, aber vermutlich hatten sie es auch nicht nötig. Schließlich brachte das Kollektiv ja die Ordnung in das Chaos und dementsprechend war Kabelordnen die Nebenbeschäftigung. Wieder ein Grund mehr, wieso die Borg ein Kollektiv waren. Bestimmt brauchten sie die Prozessoren äh Gehirne äh Was auch immer aller Drohnen um ihre Arbeit optimal umzusetzen. Irgendwie erinnerte mich das an diese total leistungsschwachen Betriebssysteme aus der Vergangenheit. Ich hatte mir eines mal angeschaut und grauste mich noch heute, wenn ich an die Ineffizienz darin dachte.
„Sackgasse“, brummte einer der Männer plötzlich und ich sah auf. Tatsache. Nicht unweit von uns war der Verteiler, aber wir kamen nicht hin, weil eine Wand im weg war. Die Leitung war wohl hindurchgelegt worden.
„Natürlich“, dachte ich mir genervt und sah mich um. Dann konnte ich es sehen. Eine Schacht, ja so etwas gab es auch hier bei den tollen Borg, wobei ich mich fragte wer hindurch kriechen sollte. Ich hatte immer das Gefühl, dass Borg in all den Simulationen die ich gesehen und mitgespielt hatte total träge und linkisch waren. „Da“, sprach ich und deutete auf den Schacht.
„Da wollen Sie doch nicht wirklich durch?“, fragte einer der Marines geschockt.
„Haben Sie eine bessere Idee?“, fragte ich und ging auf den Schacht zu. Er war nicht viel enger als eine Jefferiesröhre. Ohne lang zu zögern nahm ich mein Gewehr von der Schulter und legte es in den Schacht, dann kletterte ich hinterher und machte mich auf den Weg.
„Chief!“, schrie einer der Männer hinterher.
„Scheiße“, hörte ich den anderen sagen, dann hörte ich das Geräusch, dass etwas in den Schacht geworfen wurde. Sie kamen mir hinterher. Ich robbte zügig durch den Schacht. Eine Biegung. Eine zweite. Dann sah ich auch schon wieder das Licht eines Ausgangs. Schnell robbte ich darauf zu und sah durch ein Gitter hinaus in einen Raum. Keine Borg waren darin, wie ich erkennen konnte. Schnell drehte ich mich im Schacht und trat mehrmals gegen das Gitter, bis es nachgab und aus der Öffnung flog. Dann sprang ich in den Raum und konnte mir gut vorstellen, dass wir ziemlich in der Scheiße steckten. Ich warf mein Gewehr wieder über die Schulter und öffnete daraufhin meine Tasche. Schnell nahm ich einen Energieriegel heraus und machte mich daran ihn zu verspeisen. Derweil hörte ich das Keuchen und Schnaufen der Marines, die sich wohl ziemlich schwer taten in den Röhren. Man mochte meinen, dass die dauernd solche Trainingsparcours machen. Als Techniker war das auf jeden Fall eine Standardaufgabe. Wir krochen regelmäßig durch Röhren und Schächte und das auch gerne mal in Rekordzeiten. Gelegentlich gab es sogar kleine Wettkämpfe, wer am schnellsten von einem Ort der Station zum nächsten kam. Am lustigsten waren solche Aufgaben, wenn man sie so anlegte, dass man keine Kontakte mit anderen Personen machen durfte. Da konnte man schon fast Spion oder Agent spielen. Aber gut. Wir Techniker halt. Wir waren schon ein merkwürdiges Volk. Wobei ich ganz genau wusste, dass es bei uns auch andere Fälle gab. Nämlich jene, die maximal fürs Abendessen von ihren Posten weggingen. Aber es muss nun einmal solche und solche geben.
„Chief. Was sollte das?“, ächzte einer der Männer und stellte sich neben mich. Verwundert sah er mich an und fragte sich wohl, wieso ich so seelenruhig meinen Energieriegel aß. Dann deutete ich einfach nach vorne. Er drehte sich hin und man konnte sehen, wie sein Gesichtsausdruck von Verwunderung zu Entgeisterung wechselte. Sofort riss er die Waffe hoch, doch mit einer schnellen Bewegung drückte ich diese hinunter.
„Noch schlafen sie alle“, sprach ich und nahm den letzten Bissen meines Riegels. „Die Probleme bekommen wir erst, wenn wir den Verteiler dort hinten zerstören“, erklärte ich und deutete auf eine leuchtende Stelle an der Wand.
„Aber was sollen wir machen?“, fragte der andere Marine.
„Wie viel Sprengstoff haben sie dabei?“, fragte ich schnell und hatte schon einen kleinen Plan entwickelt.
„Was haben sie vor? Wollen sie die Alkoven sprengen? Dafür haben wir nicht genug!“, erklärte er und zeigte mir mehrere handliche Packs, die er in seinem Waffengurt trug.
„Kein Problem. Um die kann ich mich mit etwas Glück anders kümmern. Mir geht’s eher darum, dass ich jetzt weiß, dass unser Rückweg etwas schwerer werden könnte, wenn wir durch diesen Gang erst durchkriechen müssen“, erklärte ich schnell und ging dann zu einer Wand. „Hier ist das Ende der Sackgasse von vorhin“, meinte ich und deutete auf die Wand. „Bringen sie die Ladungen hier an“
„Ja, aber was macht das für einen Unterschied? Wenn wir durch den Schacht kriechen könnten wir sie doch abhängen. Wenn wir aber den Weg hier öffnen können sie uns einfach folgen.“, mutmaßte der Marine.
„Das werden sie so oder so können. Das hier gar keine Wand. Es ist eine mechanische Tür. Eigentlich ziemlich untypisch für die Borg. Normalerweise nutzen sie eigentlich nur Kraftfelder, aber in diesem Fall scheint es wohl eine mechanische Tür zu geben. Man erkennt sie bloß nicht gut, weil sie ziemlich verworren aufgebaut ist. Wenn wir sie direkt sprengen, könnten wir das Glück haben, dass wir schneller rennen, als sie wanken.“
„Was das soll eine Tür sein?“, fragte der Mann verwundert.
„Ja, scheinbar schon“, brummte ich ärgerlich. „Borg Schiffe sind anpassungsfähig. Sie können sich zum Teil selbst verändern. Es gibt sogar Berichte, in denen es vorgekommen sein soll, dass Borg Schiffe zum Leben erwacht sind.“
„Wie bitte?“, rief einer der Marines und sah sich misstrauisch um.
„Zum Leben ist vielleicht übertrieben. Aber es soll einzelne Borg Schiffe gegeben haben, die in der Lage waren sich wirklich aktiv selbst anzupassen und sogar zu assimilieren. Genaueres weiß ich aber auch nicht und will ich auch nicht wissen. Es war auf jeden Fall kein normales Borgschiff, von dem ich jetzt erfahren habe. Aber solche einfachen Verschränkungen sind nichts Unübliches. Ich gehe davon aus, dass ein Schiff auch nur in einer besonderen unkontrollierten Phase so etwas tun könnte. Vielleicht im Falle eines manipulierten Vinculum.“, erklärte ich schnell und überlegte. „Behalten sie bitte noch ein paar Sprengsätze übrig. Vielleicht können wir den Gang hinter uns versiegeln.“
„Ich hoffe es doch“, schluckte einer der Marines und langsam merkte ich, dass die Typen vielleicht doch noch lernfähig waren. Die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt. Doch bevor ich etwas Aufmunterndes sagen konnte, wurde ich auch schon per Kommunikator angefunkt, ob wir bereit waren. Sofort antwortete ich und deutete den Marines, dass sie alles fertig machen sollten. Schnell ging ich zum Verteiler und sah noch einmal zu den Männern die bereit schienen und ihren Zünder vorbereiteten. „Bin bereit“, meldete ich und nahm meinen Handphaser hoch. Fünf Schüsse. Mehr gab ich dem Teil nicht. Wenn ich auf das Schiff schoss vielleicht einen mehr, weil ein solcher Schuss nicht in der Form analysiert wurde wie einer gegen die Borg selbst. Trotzdem. Es kam das Kommando zum Deaktivieren des Verteilers und mit einem Schuss und lauten Zischen verbrannte das Modul und sofort konnte man einen klaren Energieabfall bemerken. Sofort hörte man die kybernetischen Elemente der aufwachenden Borg. „Jetzt!“, schrie ich den Marines zu und rannte in ihre Richtung. Mit einem lauten Knall wurde unser Fluchtweg geöffnet und schnell sprangen wir drei hindurch. Ich konnte sehen wie die Marines schnell links und rechts mehrere Pakete anbrachten, dann rannten sie mir hinterher den Gang entlang um zu unserem Einsatzziel zurück zu gelangen. Das Vinculum. Der Subraumtranceiver, der das Kollektiv dieser Drohnen darstellte. Derzeit zum Glück nicht richtig funktionsfähig, sonst hätten sie schon Kontakt zum Hauptkollektiv, doch bald sollte er hoffentlich gar nicht mehr funktionieren.

NonRPG: Happy Birthday ÖSF! Fünfzehn Jahre! Dinge die man fast nicht glaubt!