NH - EnsJG T. McMannis - MED - RPG13 Log7 - 15004.1481

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

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Wedge Antilles
Beiträge: 529
Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:45

Mi 18. Sep 2013, 13:50

Personen: Harley, Ethan
Wörter: 824


--- Korridor ---


Ich rannte. Ich wusste zwar nicht, wohin ich rennen sollte, aber ich rannte. Denn ich hatte keine Lust auf Borg. Viel mehr Lust hätte ich auf Burger gehabt. Oder Harley. Oder Advent. Okay, wieso eigentlich „oder“?
„Harley an Ty!“ Es war verblüffend, dass der Computer aus einer solchen Aussage die richtige Verbindung herstellen konnte. Oder ich hatte es in ihren Kurzwahlspeicher geschafft, weswegen das so problemlos klappte. Okay, mir wäre lieber gewesen, ich hätte es in was anderes von ihr geschafft. „Kannst du zurück auf die Krankenstation?“ Vermisste mich da etwa jemand? Hatte jemand Sehnsucht nach mir? Oder wollte jemand kurz vorm Ableben noch ein kleines sexuelles Abenteuer mit einem richtigen Mann haben? Okay, dann hätte sie nicht mich gerufen. Aber wenigstens hatte ich jetzt ein Ziel, wohin ich rennen sollte.


--- Krankenstation ---

Keine Ahnung, wie, aber ich war angekommen. Während ich noch so vor mich hinschnaufte, zerrte Harley mich auch schon zu einer Konsole. Seltsames Plätzchen für ein Nümmerchen, aber die Höhe war eigentlich ideal, wenn sie draufhopsen und sitzen würde. „Los. Gift replizieren“, schleuderte sie mir entgegen und drückte ihren Zeigefinger auf der Oberfläche der Konsole platt, wo eine seltsame Formel aufleuchtete.
Darum ging es ihr? Und ich dachte, sie wollte ein wenig Ty-Serum injiziert haben. Da wären die Nebenwirkungen auch weitaus unproblematischer gewesen. Meine Hinweise auf die Folgen des Einsatzes ihres Gifts schmetterte sie ab. Okay, ihre Argumente waren durchaus überzeugend, aber so ein klein wenig Zweifeln an ihren Methoden hätte sie schon dürfen.

So ganz wollte ich meinen „Injektor“ aber nicht hängen lassen, erst recht nicht, nachdem meine Augen wieder auf Harleys Brüsten kleben blieben. „Harley?“ wagte ich es also. „So in der Stunde der Gefahr, kurz bevor wir unser Leben aushauchen, könnten wir beide dann nicht.... Quasi als Abschied?“
Sie blieb für etliche Sekunden still. Allein deswegen hätte ich diesen Tag im Kalender rot markieren können. Dann fragte sie: „Einen Kaffee trinken? Klar!“
„Kaffee? Ich meinte eher...“ Okay, sie kannte mich doch nun schon länger. Sie wusste doch ganz genau, was ich meinte. Und ich wusste ganz genau, dass es ihr missfiel, wenn ich ihren Busen anglotzte. Andererseits brach sie einem die Nase, wenn man es nicht tat. Trotzdem blickte ich auf. Und begriff. „Kaffee, klar! Immer gut so ein Kaffee vor dem assimilieren. Wer will schon was anderes!?“
„Also los. Klappt das mit dem Serum nicht, gibt’s Knochensägen und Kekse!“

Die große Tür mit dem Äskulapstab rauschte auf und eine Gruppe von Leuten stürzte herein. Ehe ich sie mir näher betrachtete, meinte ich erst einmal: „Vielleicht sollten wir die Tür verriegeln, damit hier nicht jeder hereinspazieren kann, den sein Okularimplantat hier herführt.“ Diese kleine, zynische Bemerkung führte dazu, dass meine Kollegen in der Zwischenzeit zu den Neuankömmlingen gehechtet waren und diese, die offenbar Hilfe brauchten, nun zu Biobetten führten.
Zurück blieben einige Secler und mittendrin ein Blauhemd, von dessen Kragen zwei goldene und ein schwarzer Pin strahlten. Sehr gut, es war nie verkehrt, ein hohes Tier in seiner Nähe zu haben, wenn die Borg auf Einkaufstour waren, denn höhere Tiere waren automatisch interessantere Assimilationsopfer. Ich ging also zu ihm, während ich mir auf diesem Weg überlegte, wie ich ihn hier behalten könnte. Da fielen mir Harleys Worte ein: „Wollen Sie einen Kaffee?“
„Was?“ fragte der Angesprochene etwas irritiert, sagte dann aber: „Nein, ich wollte nur diesen Chargen abliefern.“ Er schaute in die Richtung des Patienten und ich folgte seinem Blick.
Und musste grinsen. Bei diesem Chargen - oder um genauer zu sein dieser Chargin - hätte ich auch gern was abgeliefert. Etwas länger als geplant blieb mein Blick haften, dann drehte ich mich mit diesem Grinsen wieder um. „Sind Sie verletzt?“ Der Typ musste schließlich hier bleiben.
Er schüttelte vehement den Kopf. Okay, es war auch nicht zu erwarten, dass er als Lieutenant Commander noch keine Erfahrung mit der Krankenstation gemacht hatte und somit nicht gleich das Weite suchte. Bei seiner Wortwahl war er aber ungeübt: „Nein, ich denke nicht.“
„Denken ist nicht wissen“, schaltete ich schnell, legte meine Hand auf seinen Rücken und schob ihn in die Richtung eines freien Biobetts. „Sie sind Lieutenant Commander…?“
„Hawk“, grummelte er, als er einsehen musste, dass er aus meinen Fängen nicht mehr heraus kam. Sicherlich bereute er es schon, dass er die Chargin hierher, und nicht gleich in sein Quartier gebracht hatte. „Ethan Hawk, Wissenschaftliche Abteilung.“ Er schaute mich etwas abfällig an und ebenso sagte er auch: „Brauchen Sie auch meine Personalnummer?“
Abfällig, okay, das konnte ich auch: „Wenn Sie stimmt, brauch ich Sie zumindest nicht mehr auf Gehirntumore und Alzheimer zu untersuchen.“

Ein ungewöhnliches, dumpfes Rumpeln, gepaart mit ein paar seltsamen, humanoiden Geräuschen ließ mich herumwirbeln. „Was zum Geier…?“
Drei dieser neuartigen Konsolen, von denen eine Harleys Arm festgehalten hatte, hatten sich selbstständig gemacht. Und irgendwie sahen sie nicht so aus, als hätten sie das nur getan, um einen freundlichen Plausch bei Kaffee und Keksen zu halten oder eine Runde Skat zu kloppen…

[NRPG: Unsere Neuinstallationen erwachen zum Leben – kontrolliert von den Borg und darum nicht gerade freundlich gestimmt :D ]
Wedge Antilles

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When the Fail is so strong, one Facepalm is not enough.
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