NH-Lt.Cmdr. Val Advena-CTO-RPGLog4-15045.1626

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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valeris
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 03:44

Di 29. Okt 2013, 16:17

Personen: Ty, Kiri, Kristoffson, ‚Zombie Jason’

Thema: Dead or alive or both

Wörter: 674

Was für eine dumme Idee. Mir war bewusst, dass wir kaum einen anderen Ausweg hatten. Gegen die Technologie der Borg zu kämpfen, glich einem Kampf gegen Windmühlen….ein Unterfangen, dass man selten gewinnen konnte. Aber wenn man das System von innen unterlief, boten sich zumindest Chancen auf einen Ausweg. Und solange wir die Kontrolle über unsere Manipulationsversuche behielten, war alles in bester Ordnung. Solange…..

Ein weiteres Mal kontrollierte ich die Anzeigen und ein weiteres Mal wurde mir schmerzlich bewusst, dass ich im Prinzip nichts weiter tun konnte, als dafür zu sorgen, dass die Energiezufuhr halbwegs stabil blieb. Auch wenn mir Miss Blueshirt Jasons derzeitigen Status mitteilte, war mir bei dieser Sache nicht wohl. Ich hatte Medizinern nie getraut und würde ihnen nie trauen. Genauso, wie ich dem Einbau der Technik nicht getraut hatte. Und wie immer….nein…das spielte keine Rolle.

Jason war gerade dabei, seine eigene Art von Assimilation auszuüben und meine Fingernägel waren bis auf die Nagelhaut abgebissen. Mehr und mehr hatte ich das Gefühl, ich stand in einer mittelalterlichen Gruft und sah den Untoten dabei zu, wie sie sich noch mehr Futter holten. Wäre Jason nicht dabei gewesen, wäre die Spurrille um die Alkoven mit Sicherheit noch nicht so tief. Wenn das hier schief lief…..sollte ich den Zwillingen eine Fernbedienung in die Hand drücken und ihren von Mechanik und Technik durchbohrten Papa als Spielzeug zurückbringen??

Ich zwang mich zur Ruhe, und stellte mich einfach nur an die Wand, lehnte den Rücken an die warme Verkleidung und hoffte. Hoffte, dass einfach mal zu Abwechslung alles gut ging. Ich schloss die Augen, versuchte, allein durch Willenskraft die Uhren des Universums schneller laufen zu lassen, damit dieser Alptraum endlich sein Ende fand.

„…faktisch ist er tot“, hörte ich sie sagen und meine Augen weiteten sich, während ich meinen Platz an der Wand verließ und wieder ‚Richtung Jason’ einschlug. Sein Zustand – zumindest sein Gesichtsausdruck war unverändert.


„lasst ihn weiter machen“, sprach das Blueshirt zur Cheffin. „Ty und ich werden dabei sein. Bei dem kleinsten Anzeichen von einem annormalen EEG hole ich ihn da raus.“ Für einen Moment, der mir wie eine Ewigkeit vorkam, sah ich die Commander an, die schließlich nickte, was mich dazu bewog ein: „Wir müssen abbrechen!“ in den Raum zu werfen und mich zu Kirilenkova zu bewegen. „Das Risiko ist zu groß“, setzte ich hinzu.

„Wie ich bereits sagte“, fuhr Madam Doktora fort. „Ty und ich beobachten ihn.“
„So, wie Sie ihn beobachtet haben?“ Meine Hand deutete auf den nun leeren Alkoven, während mein Blick starr auf Kristoffson gerichtet war. „Wieviele sollen sterben?“

Die Hand, die sich auf meine Schulter legte, gehörte Kirilenkova und sie fühlte sich nicht an, wie der strenge Griff einer Vorgesetzten, der man auf den Schlips getreten war, sondern eher wie der einer Freundin, was mich enorm verwirrte. Ich sah sie an, blickte Augen entgegen, die Verständnis aber auch Willenskraft ausdrückten.
„Mr. Hawk hat sich freiwillig hierfür gemeldet und….“, begann sie.
„Und Mr. Hawk hat sich mit Sicherheit darauf verlassen, dass wir ihn lebend zurückbringen“, unterbrach ich sie. „Genauso wie ihn.“ Wieder deutete ich auf den mittlerweile leeren Platz in diesem Raum.
„Wir haben zum jetztigen Zeitpunkt keinen Grund zur Sorge, was das Wohlergehen von Mr. Hawk betrifft“, mischte sich nun auch der dauereregierte Aushilfssanitäter ein.
„Er ist auf dem besten Weg, Duzende von Leben zu retten“, bohrte Kirilenkova in das gleiche Loch. Sie würde die Station retten. Egal, was es kosten würde.
„Ich bin mir sicher, selbst, wenn er von den derzeitigen Umständen wissen würde, es wäre sein Wunsch…“

Ich ließ sie mitten im Satz stehen und kehrte zurück an meinen Platz an der Wand. Ich wusste, sie hatten recht. Wenn ich Jason jetzt zurückholen würde, noch bevor er seine Mission beenden konnte, würde er mir das nie verzeihen. Wir hatten hier unbestritten eine Chance, die Station und unzählige Leben zu retten und es war egoistisch von mir, nur an mein eigenes Seelenglück zu denken. Zu oft waren wir schon in Situationen, in denen die eigenen privaten Gefühle oder Wünsche nicht mehr zählten. War ich wirklich schon so sehr Sternenflotte?
Dup dor a'az Mubster
Dif-tor heh smusma

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