Wörter: 1.266
Personen: Altair, Ty, Val (erwähnt)
<> <> <> Starbase New Hope <> <> <>
Den alten Mann so vorzuführen war ein Hochgenuss gewesen und hatte mir danach eine außergewöhnlich erholsame Nacht geschenkt. Von Reue war keine Spur. Hatte ich da etwa eine Sadistische Ader in mir entdeckt. Als ich so darüber nachdachte erschien es mir nicht wirklich unlogisch, da die meisten meiner Kollegen im Laufe ihres Dienstes einige weniger freundliche Charaktereigenschaften entwickelt hatten. In den meisten Fällen fiel dies in Form von Zynismus aus. Aber meine Entwicklung empfand ich als nicht weniger schlecht.
Frisch geduscht und nach einem kleinen Frühstück in meinem Quartier, hatte ich meinen Dienst angetreten. Es hatte sich schnell herausgestellt, dass der gute Schlaf bitter nötig gewesen war, denn kaum hatte ich den Maschinenraum betreten, hatte ich auch schon meine ersten Aufträge bekommen. Die Prophecy wurde auf eine Mission geschickt und mir wurde eine Hand voll Rekruten aufs Auge gedrückt. Sie erinnerten mich an eine Gruppe Hühner, die sinnlos im Raum herumstanden und den Eindruck erwecken wollten, das sie aufmerksam von den erfahreneren Besatzungsmitgliedern lernten. Lt. Com. Advena musste unglaubliche Probleme zu bewältigen haben, wenn sie so verzweifelt war, dass ausgerechnet ich mit diesen Kindern arbeiten sollte.
Es stellte sich dann jedoch heraus, das meine neu entdeckte sadistische Ader sehr hilfreich war. Alle Aufgaben die ich verteilte waren stupide und machten keinen Spaß. Das zuschauen hingegen schon.
<> <> <> Zeitsprung – Planetenoberfläche <> <> <>
Der Planet war schön – nicht so schön wie meine Heimatwelt, aber er hatte einen nicht zu übersehenden Charme. Ich nahm an, dass hier einfach die Industriellen Zentren fehlten und die Luft zu Klar war um mit Azalee mithalten zu können. Die Freizeit die wir hier hatten fühlte sich ein wenig an wie Urlaub. Die perfekte Zeit für einen kleinen Spaziergang.
Es dauerte nur einige Minuten bis ich mich von den anderen entfernt hatte und im grünen Dickicht des Planeten verschwunden war. Zumindest hatte ich das gehofft. Ein anderer hingegen hatte mich genau hier entdeckt. Möglicherweise war er mir sogar gefolgt.
„Ich habe das Vorspiel vergessen, stimmts?“
Erst jetzt bemerkte ich das es der Alte Mann war. Keineswegs so eingeschüchtert oder demotiviert wie ich es mir ausgemalt hatte. Und er hatte noch nicht einmal verstanden was ich da versucht hatte. War er Weltfremd oder einfach nur Dumm? Es machte mich einfach nur wütend.
Meine Kiefer malten aufeinander. Er hatte es nicht verstanden und fühlte sich, wie mir schien, noch nicht ein mal gedemütigt. So etwas wie ein Schamgefühl besaß seine Spezies anscheinend nicht. Was war er eigentlich? Er sah aus wie ein Mensch, legte aber eine Neugierde an den Tag die Ihn Vulkanisch erscheinen ließ. Egal.
Mir kamen einige Dinge in den Sinn. Ich konnte einfach gehen. Ich konnte dasselbe noch einmal machen. Ich konnte sein Essen vergiften. Aber es würde das Problem nicht lösen das ich auf mich zu kommen sah. Vor der gesamten Besatzung als leicht zu haben oder gar als Bordprostituierte dazustehen, war eine Horrorvorstellung für mich. Da war es mir schon lieber wenn man mich als gemeines Biest wahr nahm. Das konnte zuweilen auch recht Vorteilhaft sein.
Aber wie konnte ich mir so einen Ruf zulegen?
Der Alte stand nach wie vor vor mir und wartete auf eine Antwort. Eine schnelle Lösung musste her. Während ich nachdachte sah ich mich ein wenig um. Und da sprang mir die Antwort ins Gesicht. Ein gutes Stück den Hügel hinunter stand der rothaarige Lustmolch im Wasser und tat etwas. Was es genau war konnte ich auf die Entfernung aber nicht erkennen. Es dauerte noch einige Sekunden bis ich soweit war. Ich räusperte mich, nahm eine entspannte Haltung ein und strich Ihm mit der Hand über die Brust.
„Nein, es lag nicht daran. Es war zu Hell und du hast mich gesehen. Ich bin Schüchtern.“
„Tatsächlich?“ Die Antwort schien ihn etwas aus dem Konzept zu bringen.
Ich lächelte. „Nimm's mir nicht Übel. Ich war einfach so nervös. Aber ich mach es wieder gut, ja? In ein paar Stunden wird es dunkel. Da können wir uns doch einfach amüsieren.“
Der alte Mann dachte einen Moment nach, warf einen Blick an den Horizont und nickte dann lächelnd.
„Einen Kilometer weiter ist der Fluss etwas breiter und tiefer, da können wir schwimmen gehen. Komm einfach dort hin und zieh dich aus. Den Rest mach dann ich, ja? Aber du darfst nicht sprechen. Sonst ist mir das peinlich!“
Wieder nickte er. Ich wollte schon weiter gehen um den Rest meines perfiden Planes umzusetzen, da packte er mich am Arm, ganz im Stile eines Erdenfilmes aus den 1960er Jahren und zog mich an sich heran. Schwungvoll und elegant gab er mir einen Kuss. Viel besser als das was er da in meinem Quartier verbrochen hatte. Hatte er etwa geübt?
[Ty's Log]
„Willst du mit mir kopulieren?“
Eigentlich tat er mir ein wenig Leid. Schließlich war ich es jetzt, die ihn in eine Situation zerrte die für alle Beteiligten etwas unangenehm werden konnte. Im Tageslicht sah er auch gar nicht mehr so furchtbar aus wie auf der Station. Würde er noch ein paar Gramm abnehmen und sich die Haare färben könnte er sogar ganz süß werden.
Dafür war es nun zu spät. Die Steine rollten bereits unaufhaltsam.
„Ich mag es wie du mich ansiehst, weißt du?“ begann ich. Meine Hand strich über seine Brust, wie eben noch bei dem alten Mann.
„Tust du das?... Und tu ich das?“
„Ja. Der Planet löst etwas in mir aus... Ich kann es nicht so recht deuten. Aber ich habe Lust etwas unanständiges zu tun!“
Ich beugte mich vor und gab dem Mediziner einen Kuss auf die Wange, was er allerdings als Anlass nahm seine Hand auf Reisen zu schicken. Sie strich mir über die Hüfte und suchte nach meiner Brust, von der ich Sie gerade noch fern halten konnte.
„Nicht jetzt,“ begann ich wieder und schon ihn etwas von mir weg. „Wenn es dunkel ist treffen wir uns da drüben am Fluss, wo es etwas breiter und tiefer ist. Ich liebe es nackt schwimmen zu gehen.“
Er reagierte genau so wie man es erwarten konnte. Er schaute mir noch nicht ein mal mehr ins Gesicht. Meine Körpermitte fixierend wiederholte er das Wort Nackt.
„Aber eine Sache wäre da noch. Sag einfach nichts, du musst nur zu mir kommen und dann darfst du alles berühren was du findest!“
Ich lehnte mich noch einmal vor und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Er hatte angenehm weiche Lippen, öffnete den Mund jedoch abrupt und schob mir seine Zunge entgegen. Mit etwas Mühe gelang es mir darauf ein lächeln auf die Lippen zu zaubern.
'Nur noch weg', war mein letzter Gedanke.
<> <> <> Im Dunkeln <> <> <>
Der Ort den ich ausgesucht hatte war perfekt. Die Sterne erleuchteten den Ort zwar ungemein, doch einige hohe Bäume warfen einen dunklen Schatten auf den Fluss, so dass man nicht wirklich etwas erkennen konnte und viele Büsche im Gelände machten den Ort uneinsehbar.
Ich hatte es mir mit etwas Verpflegung auf einen kleinen Buckel, nahe des Flusses, gemütlich gemacht, von dem aus ich zumindest ein klein wenig sehend konnte.
Es begann damit das eine schwarze Gestalt sich von der einen Seite näherte. Es war mir aber unmöglich zu sagen welcher der beiden es war. Er legte seine Sachen ab und wartete dann das ich mich zeigte. Nur kurz darauf näherte sich eine andere Person von der anderen Flussseite her. Was er tat sah ich nicht, doch schon nach einigen Sekunden hörte ich wie er ins Wasser stapfte. Das veranlasste dann auch den ersten der beiden sich im absolut dunklen ins Wasser zu begeben...
[[*Bällchen an Wedge & Upu werf**]]