ARI – Ens Jason A. Hawk – SCI – RPG 23 – Log 02 – 15079.0178

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JasonHawk
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Mo 2. Dez 2013, 01:47

ARI – Ens Jason A. Hawk – SCI – RPG 23 – Log 02 – 15‘079.0178

Personen: Ethan Hawk, Tehlak t`Natal i-Sevec tr`Ratleifik, Taylor McMannis (erwähnt), Svetlana F. Kirilenkova
Wörter: 1‘279
Titel: Erinnerungen unter Wasser

=A= Arius III =A=

Begann für mich gerade mein zweites Leben? Hatte ich eine zweite Chance erhalten und durchlebte Teile meines Lebens nun in abgeänderter Form ein weiteres Mal? So kam es mir jedenfalls vor, als ich nun in dem Aussenteam durch den Wald wanderte. Es erinnerte mich an einen anderen Wald. Es war Jahre her und ich hatte nicht meine bequeme Sternenflottenuniform getragen, sondern eine lächerliche Scout-Uniform mit kurzen Hosen, kniehohen Strümpfen und diesen doofen Hütten. Wenigstens war das nicht meine Wahl gewesen. Langsam kamen alle kleinen Details dieser Mission von damals wieder hoch. Ich erinnerte mich noch als wäre es gestern gewesen. Mein allererstes Abenteuer in der Sternenflotte. Wir waren damals ein Spielball von Q gewesen, der uns in lächerlichen Spielen gegen eine andere Rasse hatte antreten lassen.

Wehmut kam in mir hoch und liess die Erlebnisse mit den Borg wieder aufleben. Diese Lebewesen mit rosafarbenen Pelzen hatten Q’s Spiel nicht überlebt. Wir hatten den Auftrag sie zu retten, waren allerdings gescheitert. Wir hatten uns damit getröstet, dass es Q’s Schuld war, aber das liess die eigene Schuld nicht leichter wiegen. Wenn man die Chance hatte, jemanden zu retten und es einem nicht gelang, würde man sich immer verantwortlich fühlen, auch wenn jemand anderer die schlussendlich entscheidende Situation herbeigeführt hatte. Jedenfalls ging es mir so. Ich fühlte mich damals mitverantwortlich für den Tod der Ph’talmer. Es war nicht einfach, als junger Crewman mit dieser Last umzugehen und als Frischling hatte ich damals noch niemanden, mit dem ich darüber hätte sprechen können.

Nun gut, das Heute zeigte, dass ich immer noch mit niemandem über solche traumatischen Erlebnisse sprach, auch wenn ich in Form von Freunden oder Gefährtin, jemanden hatte um darüber zu sprechen. Ich fühlte mich ein stückweit verantwortlich für jeden Kollegen, den die Borg assimiliert hatten, weil ich das Kollektiv nicht schnell genug unterwandert und stoppen hatte können. Rein logisch wusste ich, dass es nicht meine Schuld war und das ich alles mir mögliche getan hatte, um die Borg zu stoppen, aber Schuldgefühle waren so eine Sache. Die liessen sich selten mit logischen Argumenten vertreiben. Sie waren einfach da und gingen nicht so schnell wieder weg. Ich würde wohl über kurz oder lang lernen müssen, mit diesen Alpträumen zu leben ohne Val jede Nacht in ihrem Schlaf zu stören.

Ich versuchte aus meinen düsteren Gedanken auszubrechen, indem ich meinen Blick wieder auf meine Umgebung fokussierte und nicht nach innen auf meine dunkle Gedankenwelt. Von der Umgebung wanderte mein Blick auch über das Aussenteam. Im Gegensatz zum Wald sah das Aussenteam deutlich anders aus als damals. Der Teamleader Ethan Hawk war erst einige Monate an Bord der Base und vorher nicht auf der Resolution. Auch den Romulaner Tehlak hatte ich hier auf der New Hope zum ersten Mal getroffen. Immerhin war noch McMannis in dem Team, der vor der New Hope auch schon auf der Resolution mit mir gedient hatte. Bezüglich der Resolution war es aber auch interessant zu sehen, dass es doch immerhin zwei weitere Offiziere auf der New Hope gab, die damals in diesem Wald, der wohl Q’s Fantasie entsprungen war, dabei gewesen waren. Die Androidin Ricarda und natürlich Val, wobei ich damals noch gar keine Augen für sie hatte. Ich hatte genug damit zu tun, mich einzuleben und nicht überfordert zu sein.

Plötzlich ergänzte ein neues Geräusch die typische akustische Kulisse des Waldes. Das Rauschen eines Flusses. Wir kamen also näher. Auch dieses Geräusch löste sofort eine Erinnerung an mein erstes Sternenflottenabenteuer aus. Damals hatten wir einen reissenden Fluss überqueren müssen. Dieses Mal war die Aufgabe hoffentlich deutlich einfacher. Vom Grundgedanken her sicher, aber dieser hatte sich schon zu oft als falsch herausgestellt…

Hawk, also Ethan Hawk, ich dachte nicht von mir in der dritten Person, abgesehen davon war ich auch nicht Teamleiter. Der Lieutenant Commander Hawk wies McMannis an das Wasser zu untersuchen. Uns interessierte natürlich, ob es für Menschen oder andere Mitglieder der Föderation gefährlich war. Interessanterweise nutzte er diese Gelegenheit, um sich von uns abzusetzen. Ich sah wie er dem Ufer nach weiter flussaufwärts schlich ohne jemandem etwas zu sagen. Nun gut, ch’Thane hatte mich degradiert und so war ich nur noch ein einfacher Ensign, der Nichts mehr zu melden hatte. Somit war das kein Problem meiner Stufe.

„Mister t`Natal i-Sevec tr`Ratleifik, Mister Hawk, beginnen Sie mit den hydrologischen Untersuchungen! Ich will alles wissen, vom Geschiebe über die Fliessgeschwindigkeit bis hin zur Fliessmenge.“
Der Romulaner und ich bestätigten die Befehle mit einem Nicken. Ich stellte mich neben den Romulaner ans Ufer.
„Was wollen Sie genauer unter die Lupe nehmen?“
„Ich befasse mich mit dem Durchfluss. Ich überlasse Ihnen den Wasserhaushalt.“

Ich biss meine Backenzähne zusammen. Ich hätte wissen müssen, dass ein Romulaner sich für das einfachere Metier entschied und nicht wie ein Vulkanier die Herausforderung suchte. Sie waren zwar verwandt, aber nicht so nahe. Aber da ich ihm die Wahl gelassen hatte, blieb mir nun keine andere Wahl mehr, als seine Wahl zu akzeptieren. Jetzt fehlte nur noch, dass ein Wal aus dem Fluss sprang…

Was hatte ein Wal plötzlich in meinen Gedanken zu suchen? Seit ich in diesem Alkoven gesteckt hatte, überkamen mich immer wieder solche komischen und unzusammenhängenden Blitzgedanken. Das war sehr merkwürdig und vor allem auch sehr unangenehm und (ver-)störend. Besonders wenn es beim Sex geschah. Gehörte dieser Gedanken jetzt auch in diese Kategorie? Ich wurde wohl langsam schizophren.

Um mich abzulenken zückte ich den Tricorder und klappte ihn auf. Sofort tätigte ich einen Fernzugriff auf die Sensorphalanx im Basislager. Damit konnte ich auf die Luftwerte zugreifen. Dies erlaubte mir die Luftfeuchtigkeit nicht nur in der unmittelbaren Umgebung zu ermitteln, sondern auf dem ganzen Planeten, oder was für die aktuelle Aufgabe wichtiger war, in einem breiten Korridor entlang des Verlaufes dieses Flusses. Durch weitere Berechnungen liessen sich repräsentative Werte für die Verdunstung und den Niederschlag erhalten. Alle diese Informationen waren wichtig, um zu wissen, ob dieser Fluss in der Lage war genügend Wasser zu liefern, damit die Kolonisten hier leben konnten, ohne dass der Fluss irgendwann austrocknete. Schliesslich würden die Kolonisten Wasser entnehmen und nicht alles würde seinen Weg zurück in den Fluss finden. Jedenfalls nicht direkt.

„Faszinierend!“, stellte Tehlak fest und erinnerte damit an einen Vulkanier. Sein Unterton liess erahnen, dass er eine interessante Entdeckung gemacht hatte.
„Was beschäftigt Sie?“, hakte ich nach und bot damit indirekt meine Hilfe ein.
„Wenn diese Daten hier stimmen, und ich bin mir sicher, dass sie stimmen, denn es sind meine, wurde dieser Fluss weiter flussaufwärts bereits einmal gestaut. Das müsste allerdings mehrere Kilometer entfernt sein.“
Das war wirklich eine interessante Entwicklung. Denn ein gestauter Fluss, konnte nur eines bedeuten: Es gibt oder gab auf diesem Planeten Leben.
„Darf ich mir das einmal ansehen?“

Tehlak liess mich seine Daten anschauen und ich kam zum selben Schluss. Das hiess, ich wäre wahrscheinlich nicht zu diesem Schluss gekommen, aber er erklärte mir, wie er aufgrund der Fliessgeschwindigkeit, der Abflussmenge und der Korrosion eine vorhandene Stauung berechnet hatte. Denselben Vortrag hielt er daraufhin auch meinem Namensvetter. Der daraufhin natürlich die Erste Offizierin über diese Entwicklung informierte.

„Können Sie sagen, wo dieser Fluss gestaut wurde?“, fragte die Erste Offizierin nach Hawks Bericht und schien nicht sonderlich überrascht, dass wir Anzeichen für Leben gefunden hatten.
„Etwa 150 bis 200 Kilometer flussaufwärts“, übernahm Tehlak die Antwort, der die Daten ohne einen Blick auf seinen Tricorder zur Hand hatte. „Anhand des Flussverlaufes würde ich sagen etwa in Richtung zwei neun vier Grad.“
„In derselben Gegend hat Ensign Kristoffson die Überreste einer Siedlung gefunden. Es könnte also gut sein, dass diese Siedler dort den Fluss gestaut haben. Ich rufe Ihnen ein Shuttle. Schauen Sie sich die Siedlung und das Stau-Bauwerk an! Versuchen Sie herauszufinden, was mit den Bewohnern passiert ist!“
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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