Personen: Der Pilot, Kirilenkova, Ty
Wörter:656
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„Ahahahahaha,“ lies ich mich etwas verplant aber durchaus zufrieden vernehmen und lehnte, grenzdebil lächelnd an einem Baum. Ich hatte mich mit ihm angefreundet. Ein alter Freund von mir hatte einmal behauptet, wenn man einen Baum umarme, würde positives Karma auf einen über gehen. Woraufhin ich den Verein Sträucherhassender Karmaumarma-ev gegründet hatte und ihn seltsamerweise nie wieder gesehen hatte. Eventuell hatte er sich mit einer Eibe zusammen getan, das allerdings waren nur Gerüchte.
Misstrauisch warf ich einen Blick auf die Rinde. „Ich warne dich. Keine lust auf Karma. Behalt den Mist für dich und ich erzähle nichts von den Wäldern, die Advent nachts so absägt. Davon würdest DU nämlich Alpträume kriegen – so schauts aus.“ Zufrieden nahm ich einen Schluck von meinem Getränk und verzog daraufhin das Gesicht. Tee. Ehrlich. Wieso war ich eigentlich so doof? Noch vor ein paar Wochen hätte ein Zuckerrand dieses Glas geschmückt, von den ganzen anderen Sachen wollte ich nicht mal reden. Und jetzt? Ich wurde brav. Alt.
„Trinken sie im Dienst?“ Die Stimme meines persönlichen Alptraumes erklang hinter mir und ich verdrehte seufzend die Augen. Der Pilot. „Klar,“ ätzte ich, ohne mich umzudrehen und klimperte mit meinem Glas. „Anders sind sie auch nicht zu ertragen, ist ihnen das mal aufgefallen Eng Tscheng Beng?“ Eine Weile erklang hinter mir Schweigen. Ganz lautes Schweigen welches nur durch das Rauschen des Windes in den Blättern meiner Baumfreunde durchbrochen wurde. „Das kann ich melden,“ erklang es dann wieder und ich zuckte mit den Schultern. „Melden sie mal. Ich wette das Ok zeigt sich so richtig beeindruckt von einer Medi die im Dienst einen Eistee trinkt. Doofkuhle.“ Wir konnten uns einfach nicht aus stehen, der gute Mann und ich. „Sie werden nie nen Kerl abkriegen so wie sie drauf sind.“ Ha, jetzt drehte ich mich um, strahlte ihn an und hob die Schultern. „Wollen wir es hoffen, meine Freundin wäre so RICHTIG scheisse drauf dann.“ Jetzt war ich zufrieden, nahm noch einen tiefen Schluck und stiess mich von Herbert dem Baum ab. „Wir sollen zurück zur Basis, die Daten auswerten.“ Hieß noch zwei Stunden zusammen mit diesem Arschloch verbringen und ihm dann kräftig in die Cochones treten. In meinem Kopfkino. Eintritt war frei.
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„Ich will mich ja nicht beschweren,“ beschwerte ich mich und merkte nicht, wie die Hälfte aus meinem Glas heraus schwappte, während ich wild herum fuchtelte. Ungerührt beobachtete die hochgewachsene Frau mir gegenüber das schwappende Glas und zog nur minimal eine Augenbraue hoch. „Aber das hast du mit Absicht gemacht, DU hast mich mit diesem Kotzbrocken in ein Shuttle gesteckt. Wieso? Hab ich irgendwann mal dein Essen nicht ausreichend gelobt? Es war immer toll. Es war super, du bist eine tolle Köchin und es gibt nur einen Bereich in dem du besser bist. Also... Wieso?!“ Jetzt schlich sich ein leises lächeln auf ihre Lippen, die selber nahm einen gelassenen Zug aus ihrem Glas und musterte mich dann wieder. „Ich fand es einfach lustig.“
Eine Weile lang starrte ich sie verblüfft an. Dann nickte ich. „Du Königin,“ grinsend beugte ich mich kurz runter und näherte mich ihrem Ohr. „Ich werde mich angemessen rächen. Bei Gelegenheit.“ ich flüsterte noch etwas, etwas was definitiv nicht für irgend ein Ohr bestimmt war und so wie ich Ty kannte, hörte der Schweinereien noch aus 3 km Entfernung. Durch einen Wasserfall, schreiende Kinder und tobende Mütter.
Jetzt schlich sich zarte Röte über ihren Hals, die Wangen hinauf. Zufrieden nickte ich, wandte mich ab und ging zu den provisorischen Terminals um meine Daten runter zu laden. „Tyyyyhyyy,“ brüllte ich dann aus vollem Hals und ließ mein Glas endgültig fallen, als es genau neben mir „Jahahaaaaaa,“ brüllte. Meine Güte.