ARI – MCPO Hathaway – MED - RPG 05 Log 01 – 15‘084.1770

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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JasonHawk
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Sa 7. Dez 2013, 17:43

ARI – MCPO Mercury Hathaway – MED - RPG 05 Log 01 – 15‘084.1770

Personen: Eduin Alton, Alessa Myrden
Wörter: 1‘110
Titel: Ich will weg hier…

=A= Arius III – am Abend =A=

„Sind Sie sicher, dass es hier nur diese fliegenden Insekten gibt und keine krabbelnden Viecher?“
„Woher soll ich das wissen? Ich bin von der Sicherheit!“, fauchte mein Zeltpartner zurück. Ob das an mir lag oder ob er genau so ungern auf diesem Planeten war wie ich, konnte ich nicht beurteilten. Aber ich würde definitiv nicht so schnell aufgeben.
„Na dann sind Sie für meine Sicherheit zuständig! Schaffen Sie jegliches Getier aus unserem Zelt, sonst kann ich nicht schlafen.“
„Wenn Sie nicht aufpassen, sorge ich dafür, dass Sie problemlos schlafen.“ Der Crewman beugte sich näher zu mir rüber, so dass sich unsere Nasen beinahe berührten. Ich kannte ihn und war Gotten froh, dass er seine Katze nicht dabei hatte. Als er weitersprach, tat er dies mit leiser und bedrohlicher Stimme. „Noch offen ist, ob Sie auch wieder aufwachen…“

Ich schluckte einmal leer. Danach hielt ich die Klappe. Ich hatte nicht vor, mich mit einem Wahnsinnigen von der Sicherheit anzulegen, wenn er auch noch sein Schosstierchen nicht dabei hatte, welches wahrscheinlich beruhigend auf ihn wirkte. Und vor allem legte ich mich nicht mit ihm an, wenn ich noch das Zelt mit ihm teilen musste für die Nacht. Zum Glück hatte ich meinen eigenen Sack – Schlafsack. In diesen stieg ich nun.

=A= Arius III – etwas darauf in der Nacht =A=

„Können Sie nicht mal ruhig liegen bleiben?“
„Entschuldigen Sie, dass nicht jeder ein Robinson Crusoe Abenteuer- und Überlebensspezialist ist wie unsere Sicherheitstruppen!“, meckerte ich zurück, denn es war ja nicht so, dass ich nicht schlafen wollte. Ich konnte es einfach nicht, weil ich es hasste zu campieren.
„Wollen Sie sich jetzt wieder mit mir anlegen?“, kam es mit übermüdeter Stimme von meinem Zeltpartner Alton.
„Als würden Sie immer schön stillsitzen, wenn Sie auf der Krankenstation sind. Wenn Sie mich auch nur anfassen, lasse ich Sie das nächste Mal einfach verbluten!“

Altons Antwort verstand ich nicht. Er grummelte irgendetwas in seinen Schlafsack. Mir war es egal, denn das wäre nur ein Grund mehr gewesen, wieso ich nicht schlafen konnte. Der Hauptgrund war allerdings ein anderer und der reichte mir voll und ganz, denn gegen den konnte ich sowieso nichts unternehmen: Ich hasste die freie Natur. Ich hasste es grundsätzlich auf Planeten.

Ich war zwar auf Andoria geboren und auch teilweise aufgewachsen, aber da lebte es sich auch wie in einem Raumschiff oder einer Sternenbasis. Ich hatte schon Mühe mich auf der Sternenflottenakademie zurecht zu finden, aber die freie Natur war dann gar Nichts für mich. Überall gab es Dreck. Man schwitzte oder fror sicher irgendetwas ab. Jederzeit konnte ein Tier einen anfallen (wobei das hier nicht so ein Problem zu sein schien…), Bäume auf einen fallen oder was auch immer geschehen konnte. Die Natur war einfach unberechenbar. Auf einem Schiff oder einer Station befand ich mich in einer kontrollierten Umgebung und das beruhigte mich…

Ein weiteres Mal drehte ich mich in meinem Schlafsack um und überprüfte danach, dass alles noch schön geschlossen war und keinerlei Getier hineinkrabbeln konnte. Es reichte, wenn ich meinen Kopf entblössen musste. Wieso hatten wir auch keine Insektenkraftfelder mitnehmen dürfen? Im Schlafsack faltete ich die Hände zum Gebet und dankte Gott, dass ich diesen Tag überstanden hatte, bat ihn mich die Nacht überstehen zu lassen, endlich einschlafen zu können und bat dann um den Schutz meiner Familie.

Das kleine Gebet löste bei meinem Zeltpartner wieder ein böses Grummeln aus. Ich konnte nicht stumm beten. Auch wenn Gott auch meine Gedanken hörte, war es für mich selbstverständlich sie auch auszusprechen, denn erst hinter einem laut ausgesprochenen Gedanken stand man auch. Alles andere waren Geheimnisse. Aber auch wenn ich das Gebet aus Rücksicht auf Alton nur geflüstert hatte, fühlte er sich wohl schon genug gestört, um zu Grummeln. Er war wohl kein gottesfürchtiger Mensch. Was auch nicht weiter überraschte. Seit die Menschen die Sterne bereisten waren gläubige Menschen zu einer Rarität geworden…

=A= Arius III – Siedlung – am nächsten Morgen =A=

Verdammte Scheiss Natur. (Da musste ich wohl zur Beichte, wenn wir wieder auf der Station waren) Ich hatte schlecht geschlafen wegen des verschissenen unebenen Bodens. (Das konnte eine längere Sitzung im Beichtstuhl werden…) Jetzt war ich übermüdet und hatte Rückenschmerzen. Wann konnte ich auf die Prophecy zurück? Konnte ich nicht irgendwelche Untersuchungen von dort oben machen? Ich hätte sogar die Krankenstation geputzt und alle anderen langweiligen Routinearbeiten, Inspektionen und was sonst niemand machen wollte, wenn ich dafür auf das Schiff hätte zurückkehren dürfen. Aber das wollte die Chefin nicht. Entweder war ich genervt noch besser als alle anderen oder sie wollte die Neulinge absichtlich mit den langweiligen Routinearbeiten ärgern.

Etwas schwerfällig und langsam schlenderte ich durch die Überreste dieses alten Bauerndorfes. Mein Rücken schmerzte und liess mich beim Gehen wohl wie einen Krüppel aussehen. Der Shuttleflug hatte meine Rückenschmerzen noch verschlimmert weil dieser inkompetente Pilot nicht in der Lage gewesen war die Luftlöcher zu umfliegen. Und dann erst die Landung… Ich konnte froh sein, dass ich überhaupt noch gehen konnte und nicht gleich gelähmt war!

Jedenfalls hoffte ich irgendwo so etwas wie einen Friedhof zu finden. Das hätte uns bestimmt einen Einblick geben, wer hier vor wie langer Zeit gelebt hatte und allenfalls sogar wieso sie jetzt nicht mehr lebten. Doch bevor ich etwas wie einen Friedhof finden konnte, rief mich jemand in eines der Gebäude.

Als ich das Gebäude betrat stellte sich der jemand als Lieutenant Alessa Myrden heraus. In dem Sinn keine Überraschung, weil ich Anhand der Stimme bereits mit einer Frau gerechnet hatte. Sie stand in einem Raum, der wohl früher mal ein Schlafzimmer gewesen war. Jedenfalls schloss ich das aus der Lage der Überreste von verrottetem Holz.

„Ah, Mister Hathaway, ich brauche eine zweite Meinung von einem Mediziner“, begrüsste mich Myrden in dem kleinen und staubigen Zimmer. Sie deutete auf das Zentrum von etwas, welches früher wahrscheinlich ein Bett gewesen war. „Was für Rückstände sind das hier Ihrer Meinung nach?“

Ich richtete meinen Tricorder auf die Überreste des Bettes aus und scannte. Dabei stellte ich fest, dass nicht alles in diesem Raum Staub war. Jedenfalls nicht Staub-Staub. Hier gab es auch Knochenstaub.

„Da sind Überreste eines Lebewesen mit Calcium-Skelett“, erwiderte ich. „Weiter gibt es auch Spuren von Stoffüberresten, Federn und Stroh. In diesem Bett scheint ein Lebewesen verstorben zu sein und danach wurde die Leiche einfach zurückgelassen.“
„Nicht nur ein Lebewesen. Hier gab es vier Betten. Ich fand in allen dieselben Überreste“, erwiderte Myrden. „Das spricht dafür, dass alle gleichzeitig im Schlaf starben oder dass sie krank waren und niemand in der Lage war, die Verstorbenen von den Lebenden zu trennen. Ich frage mich, wie es in den anderen Häusern aussieht“, damit verliess Myrden das Schlafzimmer und winkte mir, ihr zu folgen.
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