ARI - EnsJG T. McMannis - MED - RPG14 Log5 - 15123.1391
Verfasst: Mi 15. Jan 2014, 13:56
Personen: Harley, Luci, Odria, Medsad
Wörter: 747
--- Gefängnis ---
Nicht eine einzige Schwachstelle. Wessen Knochen das hier auch waren, diejenigen hatten nicht unter Osteoporose gelitten – sehr zu unserem Leidwesen. Okay, es wäre auch zu deren Leidwesen gewesen, als sie noch lebten, aber darüber mussten sie sich ja jetzt keine Gedanken mehr machen. Was hätte ich jetzt für meine geliebte Knochensäge bekommen. Oder meinen Specht, den bunt gefiederten, der mir jeden Morgen mein Steak schön weich klopfte. Oder wo war Advent und ihr Monster – damit meinte ich nicht ihre Schwester, die war ja hier, sondern ihren geflügelten Mitbewohner und Nussknacker – wenn man sie brauchte?
Ich strich über einen Knochen. Anhand der Struktur des Objekts konnte ich definitiv bestimmen, dass es sich um einen Oberschenkelknochen einer weiblichen Person handelte, und ausgehend von der Maße des Knochens musste sie… ich wollte nicht „fett“ sagen, aber zu behaupten „90-60-90, und das ist nur das linke Bein“ traf es ganz gut. Dabei legte ich natürlich menschliche Daten zu Grunde, was ziemlich…
Ich runzelte die Stirn, schaute mich um. Ein paar Schritte weiter strich ich wieder über einen Knochen. Und noch einen. „Ist dir was aufgefallen?“ fragte ich in Richtung der anderen Gefangenen. Okay, eigentlich nur in Richtung einer Gefangenen, die anderen konnten mich entweder nicht verstehen oder waren in der Nachbarzelle mit Grübeln beschäftigt.
„Du meinst, außer dass wir hier gefangen sind?“ kam es genervt von Harley zurück, die sich richtigerweise angesprochen fühlte.
„Ja! Die Knochen… kommen die dir nicht alle etwas zu… menschlich vor?“
Harley postierte sich neben mich und beaugapfelte einen der Gitterstäbe. „Sie stammen ja auch von Humanoiden ab.“
„Nein, sie stammen von Menschen ab. Fühl doch mal!“ forderte ich sie auf, packte ihr Patschehändchen und ließ es über die Oberfläche des Knochens gleiten – ohne dabei gewisse Phantasien zu haben. „Vulkanische Knochen sind deutlich glatter, die der Klingonen weitaus massvier und so weiter. Das hier sind Menschen-Knochen.“
Harley rubbelte geistesabwesend weiter, was mich jetzt doch ein wenig ablenkte. „Worauf willst du hinaus?“
„Ähm… Auf gar nichts.“ Musste ich denn immer auf irgendwas hinaus wollen? „Ich finde das nur interessant.“
Meine Chefin rollte mit den Augen und wandte sich ab.
Okay, es war womöglich wirklich keine bedeutende Entdeckung, aber es war auch nicht so, als hätte Harley so viel zu tun gehabt und ich ihr mit belanglosem Zeug die Zeit geraubt.
Ich war gerade dabei, meine Kutte zurechtzurücken, als ich die Stimme von unserer Zellennachbarin vernahm: „Ich möchte mit dem Verantwortlichen hier sprechen. Mein Name ist Lieutenant Commander Lucille Walker, ich bin für diese Leute hier Verantwortlich und erbitte eine Audienz bei ihrem Anführer.“
Ich wusste nicht, was mich an diesem plötzlichen Aufruf mehr störte: Ihre Naivität zu glauben, irgendjemand unserer Entführer würde auf sie hören. Oder ihre Insubordination, denn ich konnte mich nicht erinnern, dass sie hier jemand zum Anführer gewählt hatte; ich jedenfalls nicht. Okay, sie war Lieutenant Commander, dafür war Harley aber Abteilungsleiterin und irgendwie gab es da keine exakte Regelung, wer nun das Sagen hatte. Ich hoffte, ich kam nie in die Situation, in der mir die zwei Frauen widersprüchliche Befehle gaben – also im Dienst. Wenn ich mit den beiden im Bett läge, ließe ich mir sowieso keine Befehle erteilen. Es sei denn…
Die Vorstellung wurde von einem hellen Lichtblitz unterbrochen, dessen Ursprung in Lucis Zelle lag. Verdammt, sie hatte unsere Peiniger geweckt, verärgert, und zur Strafe desintegrierten sie sie nun.
Als vier weitere Lichtblitze auftauchten, stand für mich fest, dass sie uns gleich mit desintegrierten.
Das helle Leuchten verschwand so schnell, wie es gekommen war und ließ uns fünf verdattert zurück. „Was war das?“ fragte Odria. Ich wollte schon mit „Q?“ antworten, denn nur von ihm kannte ich derartige Lichtblitze, doch ehe ich das tun konnte, fiel mir auf: Odria?
Ich schnellte herum. Als ich sie sah, fiel mir etwas direkt ins Auge. „Unsere Kommunikatoren.“ Auch die anderen hatten das gold-silberne Delta wieder an ihrer Brust hängen, wie ich mich schnellen Blickes vergewisserte. Gleichzeitig tastete ich an mir herum und konnte erfreut feststellen, dass ich ebenso wieder empfangsbereit war. Auch wenn das bedeutete, dass unser Lieblings-Bolianer sicherlich bald von der wieder erlangten Reden-und-von-uns-verstanden-werden-Freiheit Gebrauch machen würde, blickte ich lächelnd wegen des Erfolgs zu der Seclerin.
Das „Gute Idee“ wurde von Harleys „Kristoffson an Kirilenkova!“-Geblöke in ihr Emblem übertönt, sie bekam als Antwort jedoch nicht einmal ein Rauschen.
Nicht einmal eine Sekunde später musste ich meine Aussage revidieren. Sie – wie wir alle - bekam eine Antwort, wenn auch nicht von der XO. Dafür klang die Stimme zu bassig: „Wer seid ihr?“
Wörter: 747
--- Gefängnis ---
Nicht eine einzige Schwachstelle. Wessen Knochen das hier auch waren, diejenigen hatten nicht unter Osteoporose gelitten – sehr zu unserem Leidwesen. Okay, es wäre auch zu deren Leidwesen gewesen, als sie noch lebten, aber darüber mussten sie sich ja jetzt keine Gedanken mehr machen. Was hätte ich jetzt für meine geliebte Knochensäge bekommen. Oder meinen Specht, den bunt gefiederten, der mir jeden Morgen mein Steak schön weich klopfte. Oder wo war Advent und ihr Monster – damit meinte ich nicht ihre Schwester, die war ja hier, sondern ihren geflügelten Mitbewohner und Nussknacker – wenn man sie brauchte?
Ich strich über einen Knochen. Anhand der Struktur des Objekts konnte ich definitiv bestimmen, dass es sich um einen Oberschenkelknochen einer weiblichen Person handelte, und ausgehend von der Maße des Knochens musste sie… ich wollte nicht „fett“ sagen, aber zu behaupten „90-60-90, und das ist nur das linke Bein“ traf es ganz gut. Dabei legte ich natürlich menschliche Daten zu Grunde, was ziemlich…
Ich runzelte die Stirn, schaute mich um. Ein paar Schritte weiter strich ich wieder über einen Knochen. Und noch einen. „Ist dir was aufgefallen?“ fragte ich in Richtung der anderen Gefangenen. Okay, eigentlich nur in Richtung einer Gefangenen, die anderen konnten mich entweder nicht verstehen oder waren in der Nachbarzelle mit Grübeln beschäftigt.
„Du meinst, außer dass wir hier gefangen sind?“ kam es genervt von Harley zurück, die sich richtigerweise angesprochen fühlte.
„Ja! Die Knochen… kommen die dir nicht alle etwas zu… menschlich vor?“
Harley postierte sich neben mich und beaugapfelte einen der Gitterstäbe. „Sie stammen ja auch von Humanoiden ab.“
„Nein, sie stammen von Menschen ab. Fühl doch mal!“ forderte ich sie auf, packte ihr Patschehändchen und ließ es über die Oberfläche des Knochens gleiten – ohne dabei gewisse Phantasien zu haben. „Vulkanische Knochen sind deutlich glatter, die der Klingonen weitaus massvier und so weiter. Das hier sind Menschen-Knochen.“
Harley rubbelte geistesabwesend weiter, was mich jetzt doch ein wenig ablenkte. „Worauf willst du hinaus?“
„Ähm… Auf gar nichts.“ Musste ich denn immer auf irgendwas hinaus wollen? „Ich finde das nur interessant.“
Meine Chefin rollte mit den Augen und wandte sich ab.
Okay, es war womöglich wirklich keine bedeutende Entdeckung, aber es war auch nicht so, als hätte Harley so viel zu tun gehabt und ich ihr mit belanglosem Zeug die Zeit geraubt.
Ich war gerade dabei, meine Kutte zurechtzurücken, als ich die Stimme von unserer Zellennachbarin vernahm: „Ich möchte mit dem Verantwortlichen hier sprechen. Mein Name ist Lieutenant Commander Lucille Walker, ich bin für diese Leute hier Verantwortlich und erbitte eine Audienz bei ihrem Anführer.“
Ich wusste nicht, was mich an diesem plötzlichen Aufruf mehr störte: Ihre Naivität zu glauben, irgendjemand unserer Entführer würde auf sie hören. Oder ihre Insubordination, denn ich konnte mich nicht erinnern, dass sie hier jemand zum Anführer gewählt hatte; ich jedenfalls nicht. Okay, sie war Lieutenant Commander, dafür war Harley aber Abteilungsleiterin und irgendwie gab es da keine exakte Regelung, wer nun das Sagen hatte. Ich hoffte, ich kam nie in die Situation, in der mir die zwei Frauen widersprüchliche Befehle gaben – also im Dienst. Wenn ich mit den beiden im Bett läge, ließe ich mir sowieso keine Befehle erteilen. Es sei denn…
Die Vorstellung wurde von einem hellen Lichtblitz unterbrochen, dessen Ursprung in Lucis Zelle lag. Verdammt, sie hatte unsere Peiniger geweckt, verärgert, und zur Strafe desintegrierten sie sie nun.
Als vier weitere Lichtblitze auftauchten, stand für mich fest, dass sie uns gleich mit desintegrierten.
Das helle Leuchten verschwand so schnell, wie es gekommen war und ließ uns fünf verdattert zurück. „Was war das?“ fragte Odria. Ich wollte schon mit „Q?“ antworten, denn nur von ihm kannte ich derartige Lichtblitze, doch ehe ich das tun konnte, fiel mir auf: Odria?
Ich schnellte herum. Als ich sie sah, fiel mir etwas direkt ins Auge. „Unsere Kommunikatoren.“ Auch die anderen hatten das gold-silberne Delta wieder an ihrer Brust hängen, wie ich mich schnellen Blickes vergewisserte. Gleichzeitig tastete ich an mir herum und konnte erfreut feststellen, dass ich ebenso wieder empfangsbereit war. Auch wenn das bedeutete, dass unser Lieblings-Bolianer sicherlich bald von der wieder erlangten Reden-und-von-uns-verstanden-werden-Freiheit Gebrauch machen würde, blickte ich lächelnd wegen des Erfolgs zu der Seclerin.
Das „Gute Idee“ wurde von Harleys „Kristoffson an Kirilenkova!“-Geblöke in ihr Emblem übertönt, sie bekam als Antwort jedoch nicht einmal ein Rauschen.
Nicht einmal eine Sekunde später musste ich meine Aussage revidieren. Sie – wie wir alle - bekam eine Antwort, wenn auch nicht von der XO. Dafür klang die Stimme zu bassig: „Wer seid ihr?“