ARI – LtjG Medsad Jasa – SCI – RPG1Log4 - 15123.1523
Personen: H. Kristoffson, McMannis, Tenara, Walker
Wörter: 614
Was auch immer passiert war, die Kommunikation würde uns nun sehr sehr schwer fallen. Leider hatte ich während meiner Zeit auf der Erde nicht viel von der Sprache mitgenommen. Ich verstand nur kleine Fetzen von dem, was die Menschen sagten, doch die Trill verstand ich kein Stück. Das machte mir Angst, ebenso wie die Tatsache, dass es hier nicht gerade hell war. Die Dunkelheit ließ auf kurze Distanz nur noch Schatten und Silhouetten erkennen, kaum mehr.
Warum musste ich nochmal in diese dunklen Ruinen mitgehen? Ach ja, ich war neugierig gewesen. Und musste mich Befehlen beugen. Und alleine wollte ich auch nirgends bleiben. Und…jetzt hatte ich den Salat. Wenn ich doch wenigstens den gehabt hätte…
Wenigstens war diese Kutte nicht unbequem für mich.
Ich untersuchte, so wie die beiden Menschen in unserer Gemeinschaftszelle, die Gitterstäbe aus Knochen. Nirgendwo konnte ich ein Schlupfloch finden. Die Tatsache, dass das Knochen waren, blendete ich sofort aus meinen Gedanken aus. Die Sache war sowieso schon verstörend und verängstigend genug. Außerdem konnte ich meinen Gedanken keine Stimme verleihen, niemand würde mich verstehen. Ein Fakt, der unseren Entführern einen taktischen Vorteil verschaffte, denn ohne unsere gewohnte Art zu kommunizieren waren wir nicht sehr effizient als Team.
Ich achtete nicht sehr auf die anderen, sondern konzentrierte mich eher darauf eine Schwachstelle in unserem Käfig zu finden. Wenn das Knochen waren, mussten auch unterschiedliche Festigkeiten in verschiedenen Knochenstücken herrschen. Und je nach dem wie lange es dieses Gefängnis schon gab… ich verbannte den Gedanken in meinen Hinterkopf für spätere Überlegungen. Wenn unsere Entführer uns so leicht verschwinden lassen konnten, konnten sie sicher auch Käfige mit knochenförmigen Gitterstäben replizieren. Diese Fortschrittlichkeit schrieb ich ihnen zu. Ich seufzte und suchte den Rand weiter ab.
Unsere Zellennachbarin Walker rief etwas in die Dunkelheit hinein und wartete auf Antwort. Ohne Erwartung einer selben wandte ich mich wieder ab, als plötzlich ein greller Lichtschein erstrahlte. Ich zuckte zusammen, schrie fast auf, weil ich mich so erschrocken hatte. Doch dieser Aufschrei wurde gleich dadurch unterbrochen, dass ich mich vor Schreck auf den Boden hatte fallen lassen. Ich stand schnell wieder auf, in der Hoffnung, dass dies niemand gesehen hatte und dabei fiel mir auf, dass wir unsere Kommunikatoren wieder hatten, auch dadurch erkennbar, dass Ensign Tenara etwas Verständliches von sich gab. Ensign Kristoffson versuchte sofort jemanden zu erreichen, doch wie ich schon erwartet hatte, ohne Erfolg. Gerade hatte ich den Mund geöffnet und wollte unsere Situation kommentieren, als auch schon eine weitere Stimme durch das Gefängnis dröhnte und mir das Wort abschnitt. Wie ich das hasste unterbrochen zu werden, besonders von einer tiefen, vollen, dröhnenden Stimme ohne Körper. Und noch weniger mochte ich das, wenn diese Stimme jemandem gehörte, der uns einfach so entführt hatte. Doch die Frage war aus seiner Sicht der Dinge sicher berechtigt: „Wer seid ihr?“
Wir, also die Gefangenen, sahen uns etwas perplex an. Niemand hatte mit so etwas gerechnet. Und was sollten wir denn sagen? ‚Wir kommen in Frieden, bringt uns zu eurem Anführer‘?
„Wir kommen von der Vereinigten Föderation der Planeten.“, begann Walker den Standardsatz eines solchen Erstkontakts. Hey, ich war noch nie bei einem Erstkontakt dabei gewesen. „Und wir sind mit friedlicher Absicht hier.“, fuhr sie fort. Meinen Spruch fand ich besser, aber ich war still, denn dafür waren die anderen deutlich besser geeignet.
„Was macht ihr hier?“, bohrte die Stimme weiter.
„Wird das hier ein Verhör?“, flüsterte ich Tenara zu, welche mich etwas unverständlich ansah.
„Wir sind Forscher und wollten mehr über diesen Planeten erfahren.“ Vorausgesetzt wir waren noch auf dem selben Planeten. „Warum haben Sie uns entführt?“, startete Walker nun eine Gegenfrage. Auf diese Antwort war ich mal wirklich gespannt, auch wenn ich nicht viel Ehrlichkeit und Direktheit erwartete.