ARI – Ens Jason A. Hawk – SCI – RPG 23 Log 04 – 15‘127.0128

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JasonHawk
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So 19. Jan 2014, 01:18

ARI – Ens Jason A. Hawk – SCI – RPG 23 Log 04 – 15‘127.0128

Personen: Ethan Hawk, Alessa Myrden, Tehlak t`Natal i-Sevec tr`Ratleifik
Wörter: 1‘019
Titel: empfindlich…

=A= Arius III – Siedlung =A=

Schade, hatten wir Phaser. Vor rund dreihundert Jahren hätten wir noch mit Bohrmaschinen arbeiten müssen. Das wäre dann schön laut geworden in diesem Keller. Vor allem wenn ich bedachte, wie laut es jetzt schon war, wo wir mit den eigentlich leisen Phasern arbeiten konnten. Ja, es lag tatsächlich am Geschnatter der Leute, die hier arbeiteten. Mir war es zu laut. Doch das war inzwischen kein Gradmesser mehr. Nach der Sache mit den Borg war es mir relativ schnell und auch an eigentlich ruhigen Orten zu laut. Mein Gehörsinn war überempfindlich nachdem er das Kollektiv gehört hatte.

Wenigstens fand ich langsam meinen Humor wieder. Ich meine: Bohrmaschinen? Ernsthaft? Ich wusste nicht einmal, ob das jetzt ein Anzeichen dafür war, dass die Verbindungen in meinem Kopf langsam wieder normal oder weiterhin fehlerhaft arbeiteten. Wenn wir tatsächlich vor dreihundert Jahren hier gewesen wären, um mit Bohrmaschinen arbeiten zu können, dann hatten wir wahrscheinlich gar niemanden verloren. Dann hätten wir wahrscheinlich eine intakte Zivilisation angetroffen und wären gar nicht auf dem Planeten gelandet. Oder sie wären schon warpfähig gewesen und wir hätten in der Halle oben ein Fest mit ihnen gefeiert, statt hier in den vermoderten Überresten dieser Zivilisation zu wühlen.

Ja, nicht nur meine Sinne waren etwas überempfindlich, ich war grundsätzlich etwas übersensibel, seit dem Vorfall mit den Borg. Entgegen einiger falscher Grundansichten herrschte im Stimmengewirr der Borg nicht nur Harmonie und Glückseligkeit. Ich hatte auf alle Facetten geachtet und auch das Leid gehört. Das Leid all der unterdrückten Individuen, das Leid ganzer und für immer verlorener Völker. Seit dieser Erfahrung hatte ich deshalb umso mehr Mitgefühl mit einzelnen Lebewesen (ich hatte es auf diesem Planeten nicht übers Herz gebracht, eine dieser Insekten tot zu schlagen, auch nicht als ich erfahren hatte, dass ihr Stich für uns tödlich war) und mit ganzen Völkern. Deshalb fühlte ich mich schon fast wie ein Grabräuber, während wir hier versuchten den Zugang zu dieser Gruft freizulegen.

So fand ich allerdings mal wieder einen positiven Punkt daran, dass ich immer noch mit Samthandschuhen angefasst wurde und man mich schonte. Ich erhielt nur einfache Arbeit. Daran hielt sich Myrden noch deutlich mehr, als mein Namensvetter vorhin bei den Untersuchungen der Insekten. Was wahrscheinlich damit zusammengehangen hatte, dass Commander Hawk im Basislager weniger Personal zur Verfügung gehabt hatte, als Myrden hier in der Siedlung. Worauf ich eigentlich hinauswollte, ich hatte eine einfache Arbeit gefasst. Ich musste die Steine untersuchen, welche die anderen aus der Mauer gelöst hatten. Myrden hoffte, dass wir durch diese Untersuchung herausfanden, wie der Zugang zur Gruft plötzlich hatte verschwinden können und natürlich, wer dahintersteckte.

Bisher hatte ich allerdings Nichts herausgefunden. Es waren einfach nur einfach Steine. Vielleicht nicht gerade Steine, mit jener mineralischen Zusammensetzung, wie wir sie von der Erde, Andoria oder Vulkan kannten, aber doch immer noch klar als Stein auszumachen. In dem Sinne also keine Überraschung, denn immerhin befanden wir uns auf einem Planeten in einem anderen Quadranten. Es hätte mich wohl eher aufhorchen und misstrauisch werden lassen, wenn es genau dieselbe mineralische Zusammensetzung gewesen wäre, wie wir sie von einem andern Planeten kannte. Es gab immer Unterschiede, und zwar nicht nur kleine.

„Jetzt bin ich ja mal gespannt, was passiert…“, hörte ich die Stimme von Commander Hawk, der neben Myrden vor der Wand stand, in welcher einmal der Zugang zur Gruft hatte sein sollen.
„Erwarten Sie einen grossen Knall?“, fragte die engagierte Wissenschaftlerin mit einem schiefen Grinsen. Ja, ich hatte mich ablenken lassen und aufgeschaut, um dem Gespräch der beiden besser folgen zu können.
„Irgendwie schon. Würde etwas Schwung in die träge Gesellschaft hier bringen.“
Erst jetzt viel mein Blick auf die Wand, vor der die beiden Standen. Ganz unten in der Wand befanden sich noch zwei Steine. Danach wäre der Zugang zur Gruft wieder freigelegt und das nur, indem wir die Steine der Felsmauer mit Phasern herausgeschnitten hätten. Mit Bohrmaschinen wären wir noch lange nicht so weit…
„Es tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen. Es gibt keinen Knall. Wir können nachher in diese Gruft runter.“
„Das wissen Sie aber auch nicht mit Bestimmtheit. Es ist nicht mehr als eine Hoffnung Ihrerseits!“, erwiderte mein Namensvetter und schaute Myrden herausfordernd an.
„Nur bin ich im Gegensatz zu Ihnen ein Optimist und nicht ein Pessimist. Es muss nicht immer so spannend sein wie mit den Borg. Ein einfacher Forschungsauftrag ohne viel Action wäre doch mal eine angenehme Abwechslung.“
„Aber auch wenn ich das ganze optimistisch sehen würde, würde ich Lieutenant Tehlak und den Sicherheitskräften doch nicht erlauben, in die Gruft zu gehen“, erwiderte Commander Hawk ganz gelassen, während Myrdens Kopf wie der Blitz in Richtung der geöffneten Höhlenwand schnellte.

„STOPP!!!“, schrie sie und die Gruppe, die gerade durch die Öffnung in die Gruft klettern wollte, blieb abrupt stehen und schaute die mehrheitlich schwarzhaarige Wissenschaftlerin an. „Niemand geht mehr einfach so da runter. Zuerst will ich einen umfassenden Scan vom Grund der Gruft.“
„Was wollen Sie machen? Eine Tricorder runterwerfen?“, fragte einer der Sicherheitsmänner hinter Tehlak. Dafür erntete er einen giftigen Blick, der die lila Strähnen in Myrdens Haar vergessen machten. Wenn Blicke töten könnten, wäre der Sicherheitsmann jetzt tot gewesen!

Für einen kurzen Moment dachte ich allerdings, dass dies eine sanfte Strafe war. Ein böser Blick und diese freche Insubordination war vergessen. Für diesen kurzen Moment war ich wieder Teil des Kollektivs und dachte, was dort für eine Strafe auf den Sicherheitsmann gewartet hätte. Die Drohne wäre aussortiert worden und hätte sich einer gründlichen Untersuchung unterziehen müssen, in deren Verlauf alle kybernetischen Komponenten auf schmerzhafte Weise ersetzt worden wären. Ich hätte nicht mit ihm tauschen wollen. Andererseits wären solche Drohnen, die sich einfach ersetzen liessen jetzt sehr gelegen gewesen. Wir hätten einfach eine solche in die Gruft schicken können und als Kollektiv hätten wir gesehen, was sie gesehen hatte. Hatte mich das Kollektiv etwa korrumpiert?

Bevor ich diese Frage mir selber gegenüber ehrlich beantworten musste, holte mich Myrdens Stimme ins Hier und Jetzt zurück:
„Also, das einfachste wäre eine Sonde, aber eine solche haben wir nicht. Wie kommen wir da runter, ohne Gefahr zu laufen, so zu enden wie das Team von Ensign Kristoffson? Ich warte auf Vorschläge!“
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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