ARI – LtjG Medsad Jasa – SCI – RPG1Log6 - 15136.2241
Personen: H. Kristoffson, McMannis, Tenara, Walker
Wörter: 693
Das Licht folgte uns die ganze Strecke, wie auch immer das möglich war. Während wir so da hin gingen, untersuchte ich die Wände auf etwas brauchbares, ein paar Feuchtgebiete, Moos, vielleicht etwas Essbares. Warum kam mir jetzt der Gedanke von Hühnerbrühe in den Sinn? Wenn ich mir McMannis so ansah, waren seine Gedanken wahrscheinlich darüber wie unsere weiblichen Begleiterinnen in sexy Dessous aussahen.
Bisher war nichts Außergewöhnliches an den Wänden. Ein einfacher Höhlengang. Vielleicht eine Art Test unserer Entführer? Wir nur einfache Laborratten und über uns das uns folgende Licht zur Überwachung? Zur Erschließung wie wir reagieren würden? Warum sollten sie das tun?
Ich hörte kaum auf die Gespräche der anderen und bekam deshalb nur Fetzen davon mit. Nur etwas über einen ewigen geraden Gang, wo der hinführen würde, was dort auf uns warten könnte, was denn der Bolianer da macht und über den aufkommenden Unmut über fehlende Nahrung. Moment, welcher Bolianer?
„Haben Sie mit mir gesprochen?“, fragte ich plötzlich. Die anderen schauten mich etwas verdutzt an, dann antwortete McMannis.
„Ja, vor etwa einer Minute.“
„Entschuldigen Sie, ich war in Gedanken.“, erklärte ich. „Ich habe die Wände abgesucht nach irgendetwas, das uns helfen könnte.“
„Wären es nur die Gedanken geblieben…“, seufzte McMannis leise, aber noch hörbar für mich. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass dieser Mensch außer weiblichen Personen nicht viele Leute mochte.
„Ist Ihnen etwas aufgefallen, Mr. Jasa?“, fragte Walker, ohne auf McMannis zu hören.
„Nein, Ma’am.“, meldete ich, als mir etwas ins Auge fiel. „Warten Sie.“, rief ich schnell und eilte zum entsprechenden Abschnitt der Wand. Oder sollte ich sagen der ersten Abzweigung, die uns begegnete. Sie ging von unserer Richtung aus gesehen in einem etwa 120°-Winkel von unserem Gang aus nach rechts ab. „Jetzt habe ich etwas gefunden.“, bemerkte ich.
„Und was tun wir jetzt?“, fragte Kristoffson in die Runde. Als die Beratungsgespräche begannen, konzentrierte ich mich auf etwas anderes, was mir direkt ins Auge stach.
„Ein sich wiederholendes Muster!“, rief ich nun aus. Wieder waren die anderen meiner Gruppe etwas perplex von meiner Aussage. Ich musste mich wohl erklären. „Ich habe ein in die Wand gehauenes Muster gefunden, etwas, das sich teilweise wiederholt.“
„Und was bringt uns das?“, fragte wiederum Kristoffson.
„Das könnte eventuell eine Art Schrift sein, ein Hinweis was als nächstes zu tun ist, vielleicht.“, plapperte ich meine Gedanken direkt aus.
„Können Sie sie entziffern?“, wollte nun Walker wissen.
„Können Sie Bolianisch?“, antwortete ich sarkastisch. Da ich die Antwort „Nein“ schon erwartete, fuhr ich fort: „Es dürfte dauern, bis ich diese Sprache verstehen lerne. Aber ich bin kein Sprachwissenschaftler und bin mir nicht sicher, ob das genug Material ist, aus dem ich etwas zusammen bekommen kann. Ich bräuchte ein paar mehr Proben. Und am besten einen Notizblock oder ein Padd.“
„Wir haben weder noch…“, meldete sich die Trill zu Wort.
„Dann werden Sie sich diese Symbole merken müssen, Lieutenant.“, erklärte Walker. „Wenn Sie einen Hinweis auf einen Ausgang haben, schreien Sie.“
„Warum sollte ich…?“
„Melden Sie einfach, wenn Sie etwas gefunden haben.“, befahl Ensign Kristoffson.
Verwirrt richtete ich meine Augen wieder auf das quadratische Feld mit den verschiedenen Zeichen und Symbolen vor mir und versuchte sie mir so gut wie möglich zu merken, während die anderen Mitglieder des Teams sich darüber einigten, was als nächstes zu tun sei.
„Das kann doch nur eine Falle sein.“, hielt Walker an ihrem Sicherheitlergehabe fest.
„Oder eine Gelegenheit für eine Abkürzung.“, beharrte Kristoffson.
„Aber der Weg geht doch direkt zurück zu den Zellen!“, konterte Walker.
„Vielleicht ja vor die Zellen.“, fügte die Trill hinzu.
„Bei vielen Labyrinthen, denen ich in Laboren begegnet bin, war der richtige Weg erst nach der zweiten oder dritten Abzweigung zu finden.“, sagte ich, den Blick weiterhin auf die Schrift. „Oder es gab gar keinen richtigen Weg, nur viele falsche, vielleicht müssen wir einfach mehrere Möglichkeiten ausprobieren…“
„Und Brotkrumen auslegen, um den Weg zurück zu finden?“ Mit dieser Frage verwirrte mich Kristoffson.
„Warum…?“
„Vergessen Sie‘s.“
Nach einer Weile hatten wir uns auf den Weg geradeaus geeinigt. Bald kam uns eine weitere Abzweigung in den Weg, nun teilte sich der Weg in zwei gleich große. Die Alternative direkt geradeaus war nun also versperrt. Was taten wir nun?