ARI – Cmdr S. Kirilenkova – XO – RPG 13 Log 08 – 15‘139.1736

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JasonHawk
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Fr 31. Jan 2014, 17:23

ARI – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 13 Log 08 – 15‘139.1736

Personen: Jason A. Hawk, Valeris A. Advena, Ethan Hawk, Christine A. Baumgartner
Erwähnt: Harley H. Kristoffson, Sopek, Advent F. Kristoffson, Lucille Walker
Wörter: 2‘036
Titel: Reboot

=A= Arius III – Siedlung =A=

„Kirilenkova an Ricarda, melden Sie sich!“, sagte ich in den Kommunikator, wobei meine Stimme vor Sorge bebte. Ich hätte es nicht erlauben dürfen. Ricarda war zu wertvoll für uns. Wir waren allenfalls noch auf ihre übermenschlichen Fähigkeiten angewiesen. Natürlich abgesehen davon, dass wir eine weitere Kollegin und Freundin verloren hatten. In meiner Verzweiflung und weil Ricarda nicht antwortete, befahl ich: „Scannen Sie die Treppe in die Gruft herunter!“

Mein Befehl half mir, meinen Blick vom absolut schwarzen Bildschirm, auf welchem wir durch Ricardas Augen hatten sehen können, zu lösen. Ich hob meinen Kopf, um über der Bildschirm zu sehen und drehte ihn daraufhin in Richtung der Treppe in die Gruft hinunter. Plötzlich trat Ensign Jason Hawk in mein Blickfeld. Er griff sich an die Hüften und zog seinen Tricorder aus der kleine Tasche, die an seinem Gürtel befestigt war. Mit einer fliessenden und geübten Handbewegung klappte Hawk den Tricorder mit nur einer Hand auf, womit das kleine technische Gerät bereits einsatzbereit war, als er es sich vors Gesicht hielt. Dabei hatte er die rechte Hand gar nicht gebraucht und hätte während einer Gefechtssituation weiterhin die Umgebung mit einem Phaser absichern können. Ich war beeindruckt, denn diesen kleinen Trick beim Umgang mit dem Tricorder hatte ich mir nicht angewöhnt. Doch gerade als Erste Offizierin oder vielleicht sogar irgendwann als Kommandantin (man durfte ja auch mal träumen…) wäre er wohl sehr nützlich. Vielleicht würde ich mir das von ihm einmal beibringen lassen.

Hawk hielt den Tricorder in die aufgebrochene Öffnung zur Treppe in die Gruft runter und scannte, was er von da unten ausmachen konnte. Gespannt warteten alle auf die Ergebnisse seines Scans. Ich war mir ziemlich sicher, dass einige auch weiterhin den Bildschirm im Auge behielten, in der Hoffnung, dass sich etwas änderte und wir die Höhle beziehungsweise den Schutzbunker unter uns wieder sehen konnten. Diese Sicherheit kam von meinem Vertrauen in unsere Besatzung, denn ich selber konnte es nicht sehen, weil meine Konzentration ganz klar dem degradierten und liebestrunkenen Offizier Hawk galt. Doch ich war ungeduldig.

„Spannen Sie uns nicht auf die Folter, Ensign! Was haben Sie?“
„Einen Moment bitte, Ma’am! Es scheint, als wäre Commander Ricarda noch da unten...“ Der Ensign sprach mit gepresster Stimme. Es schien ihm wohl nicht sonderlich zu gefallen, dass ich ihn unter Druck setzte. Nun damit würde er Leben müssen. Doch es schien zu helfen, denn er drückte wie wild auf dem Tricorder herum, um endlich seinen Bericht abliefern zu können und dann drehte er sich plötzlich in unsere Richtung um und sah erleichtert aus. „Ja, Commander Ricarda ist noch da unten. Sie sollte immer noch an derselben Stelle stehen, an welcher wir den Kontakt zu ihr verloren haben.“
„Ich dachte, wir können nicht so weit in die Höhle hineinscannen?“, sagte ich misstrauisch, obwohl ich gelernt hatte Jason Hawk zu trauen, wenn seine Verlobte nicht gerade in Gefahr war und das war im Moment ja der Fall, weil sie neben mir stand. Sie war also nur in Gefahr, wenn mir der Ensign einen Bären aufband.
„Das ist auch so. Aber durch Ricardas Anwesenheit vor Ort hat sich die Zusammensetzung des Raumes verändert. Ihre dichte Struktur nimmt Volumen ein und verdrängte, was bereits da war. Dies wirkt sich auch auf den Bereich aus, den unsere Tricorder von hier oben ausmachen können und so kann ich feststellen, dass die Commander noch dort ist und nicht verschwunden ist.“
„Nur Commander Ricarda?“, fragte Advena neben mir und es folgte gleich noch eine Frage von Commander Hawk, der auf der anderen Seite von mir stand:
„Und sie steht noch?“
„Ja, sie steht noch. Sie wurde also nicht angegriffen und ausser Gefecht gesetzt oder gar getötet. Ob noch jemand dort ist lässt sich nicht sagen, da die Umgebungsveränderung aufgrund von Commander Ricardas Anwesenheit auf den Scans basiert, bevor sie runtergegangen ist, welche wir wiederrum erst gemacht haben, nachdem Kristoffsons Team runtergegangen ist. Das heisst, sollte das Team bereits dort gelegen haben, gehört diese Situation zu meiner Ausgangslage, wodurch ich ihre Anwesenheit nicht feststellen kann.“

„Das ist vielleicht nicht notwendig…“, wurde die sich ausbreitende Stille unterbrochen, bevor sie sich überhaupt über das schon fast zu grosse Team in dem Keller gelegt hatte. Mich liessen die fünf Worte herumwirbeln, denn die Stimme war hinter mir erklungen. Kaum hatte ich meinen Drehung beendet, liess ich meinen Blick von Gesicht zu Gesicht wandern, um herauszufinden, wer hier etwas neues herausgefunden hatte. Mein Blick blieb auf einem Gesicht liegen, welches von dunkelblonden Haaren eingerahmt wurde und aus welchem mir blaugraue Augen entgegenstarrten.
„Was haben Sie herausgefunden, Chief?“, fragte ich in das selbstbewusste Gesicht von Christine Baumgartner. Eine hervorragende Technikerin, bei welcher ich immer noch nicht verstand, wieso sie noch nicht versucht hatte, das Offizierspatent zu machen. Dass sie die nötigen Führungsqualitäten besass, hatte sie schon mehrfach bewiesen.
„Ich habe mir die Sensordaten angeschaut, welche Commander Ricarda übermittelt hat. Dabei habe ich mich vor allem auf die letzten paar Sekunden konzentriert, in der Hoffnung, einen Hinweise darauf zu finden, was geschehen ist.“
„Clever“, stellte Commander Hawk nüchtern fest. „Ich nehmen an, Sie sind fündig geworden?“
„Ja und Nein. Commander Ricarda hat sich selbst deaktiviert und uns diese Information als Sensordaten getarnt über den Uplink zukommen lassen. Wieso sie das getan hat, ist allerdings nicht übermittelt. Es scheint allerdings, als wäre es eine Notfallprozedur gewesen. Als hätten ihre internen Sensoren etwas ausgemacht, was sie nicht an uns übermittelt haben, dafür aber ein Sicherheitsprotokoll der Androidin aktiviert haben.“
„Ausgezeichnete Arbeit, Chief“, lobte ich Baumgartner. „Wissen Sie auch, ob und wann sich Commander Ricarda wieder aktiviert?“
„Sie hat einen Aktivierungsbefehl mitgeschickt, welchen wir aus Sicherheitsgründen allerdings erst nach einer Viertelstunde ausführen sollen.“
„Dann halten wir uns an ihren Wunsch. Nehmen Sie solange die bisher zur Verfügung stehenden Sensoraufzeichnungen von diesem Bunker auseinander!“, befahl ich an alle anwesenden und sprach damit vor allem die Wissenschaftler und Techniker an. „Vielleicht finden Sie ja doch noch heraus, was diese Notfallprozedur bei Commander Ricarda ausgelöst hat.“

Ich liess die Wissenschaftler und Techniker arbeiten und stellte mich nicht selber an eine der Konsolen. Stattdessen dachte ich über die Gesamtsituation nach. Wir sassen auf einem Planeten fest, der es aus irgendeinem Grund auf uns abgesehen hatte. Er hatte uns von der Prophecy abgeschnitten und es geschafft, dass wir über mehrere hundert Kilometer getrennt in kleinere Gruppen aufgeteilt waren. Ich hätte das Team von Commander Walker nicht in den Höhlen lassen dürfen und ins Basislager zurückbeordern sollen, auch ohne Walker. Doch dafür war es jetzt zu spät. Dann war da noch Lieutenant Sopek zusammen mit zwei Sicherheitskräften. Auf ihn war bereits ein Mordanschlag verübt worden, wie er mir erzählt hatte. Es war das kleinste Team und damit auch am meisten gefährdet. Wenn Harley erfuhr, welcher Gefahr ich ihre Schwester ausgesetzt hatte, würde sie nicht sonderlich erfreut sein. Da nützte es auch nichts, dass Ricarda Sopeks Begleiter bestimmt hatte. Immerhin hatte ich den Oberbefehl und hätte die Zusammenstellung dieses Zweiköpfigen Sicherheitstrupps ablehnen können. Doch ich konnte nicht immer so emotional reagieren, handeln und entscheiden, wenn es um irgendetwas ging, das mit Harley zu tun hatte. Ich musste meine emotionale Distanz und meine Professionalität wiedergewinnen. Immerhin war ich die Chefin hier auf dem Planeten und es ging darum, alle sicher wieder auf die Station zu bringen, auf welcher ich auch eine Führungsposition inne hatte. Bei all dem positiven Einfluss, den Harley auf mich hatte, in dem ich mehr öffnete und gelassener geworden war, durfte dies auch nicht Überhand nehmen, den ansonsten würde ich nicht nur meine Karriere gefährden, sondern vor allem auch Menschenleben, wenn ich falsch reagierte oder mich von Emotionen leiten oder ablenken liess. Dies galt auch für diesen Moment. Diese Gedanken mussten verschwinden und so kehrten meine Gedanken zu Lieutenant Sopek zurück.

Was auch immer hier auf Arius III war, ein Teil davon war also bei der Absturzstelle des Shuttles gewesen und hatte versucht Lieutenant Sopek zu töten. War es auch schon für den Absturz des Shuttles verantwortlich? Und wenn es sich aufteilen konnte…. War es vielleicht auch für den Höhleneinsturz verantwortlich, der Walker vom restlichen Team getrennt hatte? Hatte es Ricarda dazu bewogen, sich selber abzuschalten, um nicht auch ein Opfer dieses Phänomens oder dieser möglichen Planetenbewohner zu werden? Hatte es Harleys Team entführt? Falls ja, wieso hatte es Harley und ihre Kollegen entführt, im Gegenzug aber versucht den Shuttle-Piloten und Sopek zu töten? Auch wenn ich den Vulkanier vorhin angefahren hatte, war seine Vermutung, dass Harleys Team aufgrund des Angriffes auf das Leben des Vulkaniers wohl tot sein müsste, nicht von der Hand zu weisen.

Plötzlich überkam mich ein eiskalter Schauer. Meine Brust zog sich zusammen, als ich das Gefühl bekam ein D’k tahg bohre sich durch meine Brust, zerschmettere meine Rippen und dringe dann in mein Herz ein. Es fühlte sich so an, als würde mein Blut und damit meine Emotionen langsam aus meinem Herzen auslaufen und meine Herz damit austrocknen und zu einem kalten trockenen Klumpen verkümmern. Zum ersten Mal seit Harley und ihr Team verschwunden waren, verlor ich die Zuversicht sie wieder zu sehen, und die Gewissheit, Harley lebe noch, verblasste langsam.

Bevor sich dieses Gefühl aber gänzlich durchsetzen konnte und mich in ein emotionales Wrack verwandelte, riefen mich Advena und Commander Hawk zurück. Die Viertelstunde war abgelaufen und wir konnten Ricarda wieder aktivieren – hoffentlich gefahrlos.
Ich trat zurück zu unserer kleinen Einsatzzentrale von welcher aus wir durch Ricardas Augen schauen konnten. Während ich vor den Bildschirm trat, gab ich Chief Baumgartner nur mit einem Nicken zu verstehen, dass sie den Aktivierungsbefehl für die Androidin ausführen konnte. Sie erledigte dies mit zwei kurzen Eingaben und dann starrten wir gespannt auf den Bildschirm und warteten darauf, den unterirdischen Lebensraum der früheren Planetenbewohnern zu sehen. Und tatsächlich. Nach wenigen Sekunden hellte sich der dunkle Bildschirm langsam auf und das erwartete Bild erschien.

„Commander Ricarda, können Sie uns hören?“, fragte ich über den Kommunikator.
„Ja, Ma’am, ich höre Sie. Sie haben meinen Nachricht also gefunden?“
„Chief Baumgartner ist darauf gestossen, ja. Was ist geschehen?“, blieb ich die Gesprächsführerin hier im Keller.
„Da war eine Energiebarriere. Ich vermute, ähnlich wie jene, die das Shuttle zum Absturz gebracht hatte. Meine Sensoren machten auch ähnliche Partikel aus, wie Lieutenant Sopek bei dem umgestürzten Baum. Ich dachte, wenn ich mich deaktiviere könnte ich dieses antike Sicherheitssystem oder dieses mögliche Lebewesen austricksen. Das scheint funktioniert zu haben. Jetzt ist keine Spur mehr davon zu sehen.“
„Ausgezeichnet antizipiert, Commander“, lobte ich die Androidin. „Sind Sie jetzt bereit, tiefer in diese Anlage vorzustossen?“
„Selbstverständlich, Ma’am.“

Ricarda setzte ihren Weg in diese unterirdische Stadt weiter fort. Anders konnte man es nicht umschreiben. Sie war auf der obersten Ebenen und schaute in ein tiefes Tal, welches sich in etwa in die Richtung der Höhlen erstreckte, welche das Team um Commander Walker untersuchte. Unten war ein Fluss oder gar ein See auszumachen. Von Ricardas Position aus war nicht zu sehen, ob das Gewässer floss. Es gab immer wieder Anlegestellen mit Booten, von welchen Lifte in die verschiedenen Galerien oder Terrassen führten, auf welchen die Bewohner wohl gelebt hatten. Es gab sozusagen 13 Stockwerke die von Ricardas Position zum See hinunter führten. Auf allen befanden sich Wohneinheiten, teilweise hatten sie einen verwilderten Garten davor.

„Ich bin beeindruckt von ihren optischen Sensoren, Commander“, sagte Ethan Hawk neben mir zu Ricarda. „Wir können jede Einzelheit ausmachen, als wäre es taghell dort unten.“
„Es ist taghell, Commander“, sagte Ricarda in ihrer typischen emotionslosen Stimme.
„Wie bitte?“, fragte Commander Hawk überrascht und kam damit wohl nicht nur mir zuvor.
„Ja, es ist tatsächlich so. Ich weiss nicht, wie es die früheren Planetenbewohner geschafft haben, aber die Decke erscheint, wie der Himmel draussen. Als wäre die Erdschicht transparent. Vielleicht erhalte ich in diesem Kontrollzentrum weitere Informationen.“

Ricarda blieb auf dem obersten Stockwerk und ging nach links. Dort befand sich am Anfang oder Ende des unterirdischen Tales dieses Kontrollzentrum. Als sie es betrat, war schnell klar, dass es nicht nur ein Kontrollzentrum für die Energieversorgung und die Beleuchtung der unterirdischen Stadt war. Es gab hier auch taktische Konsolen und die Möglichkeit einer Überwachung des Orbits.

„Was ist hier bloss geschehen?“, hauchte Jason Hawk, als er über die Konsolen schaute.
„Das wollen wir herausfinden“, sagte ich entschieden. „Miss Ricarda, versuchen Sie auf den Hauptcomputer dieser Anlage zuzugreifen! Vielleicht finden wir dort einige Antworten…“

[NRPG: wer will noch mehr dieser Höhle erkunden? Viel Spass dabei. Jetzt sollten auch andere runter können ;)
@Wedge: gute Idee von Dir, die ich mir zu Herzen nahm. So können wir uns noch steigern *fg* ]
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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