ARI – Cmdr S. Kirilenkova – XO – RPG 13 Log 11 – 14‘193.2200

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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JasonHawk
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Mi 26. Mär 2014, 22:01

ARI – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 13 Log 11 – 14‘193.2200

Personen: indirekt alle
Wörter: 1‘134
Titel: Unwillkommen

=A= Arius III – unterirdische Stadt =A=

Ich hatte ja gehofft, endlich Antworten zu erhalten. Jetzt war ich doch überrascht. Ich stand da und musste die Worte des Unbekannten erst verdauen. Es ging mir nicht anders, wie den anderen. Wir schauten uns alle etwas überrumpelt an. Wir hatten zwar endlich Kontakt mit den Einheimischen, aber es war bisher kein erfreulicher Kontakt. Sie wollten uns einfach abschieben.

Ich war zwar grundsätzlich bereit, ihre Wünsche zu berücksichtigen, aber nicht ohne zu kämpfen. Selbstverständlich kein Kampf im wörtlichen Sinne. Ich wollte versuchen, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Vielleicht konnten wir eine Beziehung zu ihnen aufbauen, wenn wir hier schon keine Kolonie gründen konnten. Ich machte mir keine Illusionen diesbezüglich. Auch wenn wir irgendwie einen Weg für einen Dialog fanden, würden uns die Einheimischen wohl kaum erlauben, hier eine Kolonie aufzubauen. Höchstens allenfalls einmal, wenn sich diese Beziehung vertiefte.

Während ich so über diesen Erstkontakt und seine Folgen grübelte, verstrichen die Sekunden. Hawk, Myrden und Tehlak schauten mich immer drängender an. Es war an der Zeit auf die Kontaktaufnahme zu reagieren und dafür drängte sich trotz aller Gedanken, die mir gerade durch den Kopf geschossen waren, nur etwas auf:

„Vielen Dank, dass Sie sich mit uns unterhalten. Ich möchte mich als erstes dafür entschuldigen, dass wir ihren Planeten einfach so betreten haben.“ Ich hätte nun noch anfügen können, dass unsere Sensoren keine Lebenszeichen ausgemacht hatten und wir deshalb gedacht hatten, der Planet sei unbewohnt, aber es wäre einfach eine Ausrede gewesen und Erklärungen oder Ausreden entwerteten jede Entschuldigung. „Es ist mir überhaupt nicht recht, weil die Föderation die Hoheitsgebiete und die Selbstbestimmung ihrer Nachbarn anerkennt und sie einhält.“
„Wir akzeptieren ihre Entschuldigung und verzichten auf Sanktionen, wenn Sie unseren Planeten nun verlassen.“

Ich schluckte leer. Es würde schwer werden, diese Fremden von einer friedlichen Koexistenz ja sogar einer Partnerschaft zu überzeugen. Was ich nur wieder dachte! Ich war mir ziemlich sicher, dass wir sie nicht zu einer Partnerschaft überzeugen konnten. Die Angst vor dem Dominion hatte sie zu sehr geprägt und in die Isolation getrieben. Ich spürte, dass sie noch nicht so weit waren sich nach aussen hin zu öffnen.

„Wir kommen ihrem Wunsch selbstverständlich nach. Allerdings sind einige unserer Kollegen verschwunden und wir haben die Angewohnheit niemanden zurückzulassen. Erst wenn wir alle wieder gefunden haben, werden wir den Planeten verlassen.“
„Ihre Kollegen sind wieder in ihrem Basislager. Sie haben einen ein Umdrehung unseres Planeten um sich selber, um dieses zurückzubauen und ihre Spuren auf unserem Planeten ungeschehen zu machen.“
Unsere Spuren ungeschehen zu machen? Wollte mich dieser Fremde mit einer vagen Stimmimitation von Harley auf den Arm nehmen? Wie sollten wir bitte schön den Absturz des Shuttles ungeschehen machen? Wir konnten schlecht neue Bäume pflanzen. Dennoch verzichtete ich darauf, nachzufragen. Wieso sie unnötig verärgern. Ich suchte den Blick meiner Begleiter, um mir eine eigentlich unnötige und doch gern gesehene Bestätigung einzuholen…

Ich traute meinen Augen nicht. Da war niemand mehr. Ich stand alleine auf der Insel. Niemand sonst von meinem ursprünglichen Team war noch hier. Wo waren sie nur?

„Was…?“, stammelte ich.
„Wir haben uns erlaubt, ihre Begleiter auch bereits ins Basislager zurück zusenden. Dann haben sie ihr Basislager schneller zurückgebaut.“
Ich schüttelte kurz den Kopf, um wieder klar denken zu können.
„Vielen Dank dafür, dass Sie uns den Rückweg ersparen. Ich nehme an, Sie wollen nicht, dass wir länger in den Systemen ihrer Stadt herumschnüffeln?“
„Ich verstehe herumschnüffeln nicht. Aber wir wollen nicht, dass sie unsere Computer gebrauchen.“
„So war es gemeint. Wieso haben sie mich nicht zurückgeschickt?“, fragte ich nicht ohne eine kleine Spur Hoffnung, dass die Bewohner von Arius III vielleicht doch etwas Interesse an uns hatten und mehr über uns herausfinden wollten. Doch das war eine falsche Hoffnung, wie sich sogleich herausstellte.
„Sie bleiben hier, bis ihre Kollegen den Planeten verlassen haben. Als Versicherung. Sie sind wichtig.“
Na toll. Das hatte ich jetzt davon, dass ich Erste Offizierin war. Doch es wäre mir als Zweite Offizierin wohl nicht anders gegangen, also wollte ich mich mal nicht beklagen.
„Dann sollte ich meinen Kollegen allerdings sagen, was sie tun sollen. Ganz abgesehen davon, dass wir Kontakt mit unserem Schiff im Orbit haben müssen.“
„Sie können Ihr Schiff kontaktieren, wenn Sie bereit für die Abreise sind. Nicht vorher. Weiter haben Sie jetzt die Möglichkeit, ihre Untergebenen anzuweisen, das Lager aufzulösen. Danach unterbrechen wir die Kommunikation wieder.“
„Danke“, sagte ich, obwohl mir überhaupt nicht danach war. Doch die Höflichkeit gebot es und so kam ich dieser Konvention meiner Herkunft, wenn man so wollte, nach. „Kirilenkova an Ricarda.“

„Commander, was ist geschehen? Wir sind alle plötzlich wieder im Basislager, aber Sie fehlen.“
„Ich bin immer noch in der unterirdischen Stadt“, informierte ich die Sicherheitschefin. „Die Einheimischen verlangen, dass wir ihren Planeten verlassen und zwar so, wie wir ihn angetroffen haben.“
„Ich verstehe. Dann sollen wir also das Basislager zurückbauen?“, hakte die Androidin nach.
„Korrekt. Das Basislager, die Kommunikationskabel, einfach alles. Überprüfen Sie auch nochmals, dass wir alle Trümmer des abgestürzten Shuttles eingesammelt haben. Dafür haben Sie einen Tag Zeit. Kehren Sie nicht in die unterirdische Stadt zurück; die Einheimischen wollen nicht, dass wir weiterforschen; und suchen Sie nicht nach mir. Ich stosse zu Ihnen, sobald Sie bereit sind den Planeten zu verlassen. Erst dann werden wir auch Kontakt mit der Prophecy erhalten.“
„Ich verstehe. Sie sind ein Pfand.“
„Gut kombiniert, Miss Ricarda. Wir hören voneinander, wenn Ihre Arbeit getan ist.“
„Verstanden, Ma’am.“

Damit war das Gespräch beendet und ich hatte vorerst keinen Kontakt mehr mit meinesgleichen. Stattdessen sass ich auf dieser Insel in Mitten einer riesigen Höhle fest. Mein einziger Gesprächspartner war ein Fremder, der nicht gerne über sich selber sprach und erst noch die Stimme von Harley imitierte.

Harley. Ich seufzte innerlich. Jetzt hatten wir sie endlich wieder gefunden und ich war nicht da. Ich sass hier fest, dabei hätte ich sie so gerne in den Arm genommen. Wollte wissen, ob es ihr gut ging und sowieso, wollte ich alles wissen. Doch darauf musste ich mich noch etwas mehr gedulden. Umso intensiver würde wohl unser Wiedersehen werden und den gesamten Rückflug zur Base andauern…

„Ähm, entschuldigen Sie…“, räusperte ich mich und verlangte die Aufmerksamkeit des unsichtbaren Fremden, der sich bisher immer noch nicht vorgestellt hatte. Aber das war egal. Der Gedanke an Harley hatte mich an etwas anderes erinnert. „Eine kleine Bitte hätte ich noch. Es geht um eine Information aus ihrer Datenbank.“
„Wir teilen unsere Informationen nicht“, antwortete die körperlose Stimme bestimmt und kurzangebunden. Aber so schnell gab ich nicht nach, wenn es um Besatzungsmitglieder ging – auch bei diesem speziellen Exemplar.
„Es geht um einen Kollegen von mir. Er wurde von einem der hiesigen Insekten gestochen und wie wir in ihrer Datenbank herausgefunden haben, haben sie diese absichtlich manipuliert, um alle Fauna zu töten. Ich hatte gehofft, Sie hätten ein Gegenmittel, um diesem Besatzungsmitglied von uns zu helfen.“
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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