NH – LtjG Medsad Jasa – SCI – RPG2Log1 - 15226.1158

[Dem]

NH – LtjG Medsad Jasa – SCI – RPG2Log1 - 15226.1158
Personen: Dem Sawley

Wörter: 826

~~Quartier Jasa~~

Ich hatte mich wieder auf der Station eingelebt, denn das fiel mir gar nicht schwer. Hier war mein Quartier, mein Bett und inzwischen auch mein Zuhause. Der Einsatz auf der Prophecy hatte meine Neugier geweckt und war auch sehr spannend gewesen, aber trotzdem fühlte ich mich auf der Station mehr zu Hause als irgendwo anders. Außerdem glaubte ich nicht, dass ich allzu schnell wieder einen Einsatz auf dem Schiff erleben würde.

Stattdessen konnte ich mir jetzt hier wieder einen Tropfen meiner nun fertig gelagerten Kreation der fermentierten Getränke genießen. Meine organoleptische Einschätzung brachte hervor, dass dieses Getränk widerlich war. Trotzdem einen Versuch wert, ich würde es trinken. Vielleicht noch ein wenig mit bolianischem Kandj-Saft mischen, dann vielleicht. So leicht gab ich den Geschmack nicht auf, es gab immer Möglichkeiten diesen noch zu retten. Es würde nur Zeit und eine ausgeprägte Versuchsreihe brauchen. Und Ideen dafür. Und eventuell ein passendes Verkostungspanel. Dazu musste ich herumfragen wer Lust darauf hatte. Vielleicht ein paar meiner Kollegen? Jede Spezies hatte einen anderen Geschmackssinn, eventuell schmeckte das ja dem ein oder anderem.

~~Quarks~~

Ich verstand es einfach nicht. Warum schauten die Leute denn so? Nur weil ich alleine an einem Tisch saß? Mit Padd in der Hand? Vielleicht lag es einfach nur an der Versuchsreihe bestehend aus 15 verschiedenen Getränken, die direkt vor mir standen. Interesse an meinem Experiment konnte ich wiederum verstehen und freute mich darüber.
Nebenbei machte ich mir Notizen, welches Getränk sich zum Mischen eignete, basierend auf Viskosität, Rezenz und der Ratio, dem Verhältnis zwischen Süße und Säureempfinden.

„Was genau machen Sie da?“ Oh, ein Interessent. Zivilkleidung, schulterlange Haare, männlicher Mensch, Bart um den Mund. Kannte ich nicht. Ich erklärte ihm meine Vorgehensweise.
„Warum fragen Sie? Haben Sie Interesse an einer kleinen Verkostung?“
„Nein, Sie sitzen nur an dem Tisch, den ich als meinen Lieblingsplatz betrachte. Mit anderen Worten: Das ist mein Platz. Und den blockieren Sie gerade, Lieutenant.“
„Entschuldigung, das wusste ich nicht, Mister…“
„Sawley. Dem Sawley, Lieutenant Commander der Sternenflotte.“ Mit einem Mal versteifte ich mich, als ich seinen Rang hörte. „Bleiben Sie sitzen.“, sagte er mit einer halb erhobenen Hand. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich mich von meinem Stuhl erhoben hatte. „Ist ja nicht so als wäre ich Admiral oder so.“
„Ja, Sir.“

Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich mir gegenüber. Dann band er sich seine Haare zusammen und musterte die Auswahl an Getränken auf dem Tisch vor uns. „Wie können Sie so etwas trinken?“, fragte er angewidert und hob eine purpurne, dicke Flüssigkeit hoch. Mein sechzehntes Getränk, mukaranischer Tee.
„Das ist optimal zum Neutralisieren meines Geschmacks.“
„Ihres Geschmacks vielleicht…“, bemerkte er und stellte das Glas wieder auf den Tisch zurück. Als die Bedienung kam, bestellte er sich einen Kaffee.
„Die Bolianische Zunge hat viele Vorteile.“, erklärte ich. „Schutz vor einigen Säuren, toxischen Substanzen, und dabei trotzdem noch einen ausgeprägten Geschmackssinn.“
„Über Geschmack lässt sich streiten.“ Er nahm einen Schluck von der nun vor ihm stehenden, schwarzen, dampfenden Flüssigkeit und machte einen zufriedenen Gesichtsausdruck.
„In der Tat.“, bestätigte ich. „Deswegen brauche ich auch ein möglichst großes Verkosterpanel.“
„Ich kenne mich zu wenig damit aus…“
„Das brauchen Sie ja auch gar nicht.“ Warum fühlte sich der Commander jetzt so unwohl und wollte nicht probieren?
„Wissen Sie, ich hatte mal ein Problem… Ich möchte jetzt nicht darüber sprechen, aber es verbietet mir, viel Alkohol zu trinken…“
„Es ist ja nicht viel, immer nur ein oder zwei Schlücke.“ Ich wollte diesen Menschen dabei haben, er schien mir vernünftig und interessant zu sein.
„Wie viele Leute sind denn jetzt schon dabei?“, fragte er. Ich schaute auf meine Gläser und überlegte kurz.
„Bisher…Sie und ich, wenn Sie kommen.“ Nun überlegte er.
„Na gut. Wenn Sie einen Termin haben, sagen Sie mir bescheid. Kommen Sie in meinem Büro in der Akademie vorbei. Ich bin Dozent für Energietechnik. Und ich habe noch ein paar Schriften einiger Studenten durchzulesen, wenn Sie mich entschuldigen…“ Damit stand er auf und ging mit seiner Tasse und seinem Padd aus dem Quarks. Ich sah noch, dass er sich mit einem Admiral unterhalten wollte, die beiden schienen sich zu kennen.

Für mich war es nun Zeit meine Versuchsreihe fortzuführen. Doch noch einmal wurde ich unterbrochen, denn mein Kommunikator piepste. Und dann kam eine unerwartete Meldung: Ich wurde zur Prophecy gerufen für einen weiteren Einsatz auf dem Schiff. Abflug morgen 0800. Ich betrachtete dies mit gemischten Gefühlen. Einerseits war ich froh wieder auf der Station zu sein, mich meiner Routine hinzugeben und zu Hause zu fühlen. Andererseits war da natürlich das Große Unbekannte da draußen, das ich erforschen wollte. Meine Neugier war geweckt und der Drang da raus zu gehen, wie damals als ich den Entschluss gefasst hatte zur Sternenflotte zu gehen.

~~Zeitsprung~~

Nachdem alles geklärt war, hatte ich nun einige Daten vor mir. Ich musste ein paar Vorbereitungen und Berechnungen anstellen. Shedar-Technologie. Jetzt würde ich wohl die Gelegenheit haben, diese zu studieren. Meine Neugier wuchs und übertraf mein heimisches Gefühl bei weitem.