NH – Log 01 - Ens Akirana Yavapai – SD: 15226.1640 - MED
Personen: Lucille Walker, Faedré Delavere
Wörter: 1173
<<>>Starbase New Hope – Deck 99 – Promenadendeck 1 - Hauptkrankenstation 2 <<>>
Wieder einmal schaute ich auf die Uhr. Noch zwei Stunden Dienst, dann musste ich mich auf den Weg zur Prophecy machen. Begeistert war ich davon ja nicht gerade, aber Befehl ist nun mal Befehl. Ich hatte mich hier auf der Starbase gut eingelebt und wenig Freude daran, wieder auf ein Schiff zu gehen, wo alles eng und klein war und man immer den selben Menschen über den Weg lief. Seit ich fast eigenverantwortlich diese Krankenstation leitete, hatte ich die Base nicht wieder verlassen.
Wieder ein Blick auf die Uhr. Es waren grad mal 5 Minuten vergangen. Die CMO, der ich natürlich regelmäßig einen Bericht über alles dienstlich relevante schreiben musste, ließ mir freie Hand, solange alles zu ihrer Zufriedenheit lief. Ja, und diesen Bericht musste ich noch schreiben. Heute war er besonders wichtig, denn ich musste ja für eine Weile diese Krankenstation in die Hände meiner Stellvertreterin geben. Leicht seufzend machte ich mich also an diese lästige Pflicht. Ich schaute erst auf, als ich im Eingangsbereich Lärm hörte.
Einige Männer der Sicherheit brachten mal wieder Betrunkene, die nicht wussten wann Schluss ist.
„Wasch scholl ich hier?“, grölte einer der Saufbolde und versuchte sich, natürlich erfolglos, aus dem Griff des Sicherheitsmannes zu befreien. Insgesamt waren es vier Männer und eine Frau, die alle mehr oder weniger lädiert und schwankend abgeliefert werden sollten.
Diese Situation war natürlich nicht neu, denn hier auf dem Vergnügungsdeck war Alkohol für Zivilisten erlaubt. Das führte immer wieder zu Problemen, die aber meist schnell gelöst werden konnten.
Ich stand auf, ging zu der Gruppe hin und deutete auf die Untersuchungsligen. „Setzt euch da hin“, sagte ich ruhig und erwartete erfahrungsgemäß, das es keiner der „Gäste“ freiwillig tun würde.
„Ey.. mir gehtsch Super Puppe… las… lassen sie misch zurück zur Bar… mein Co… Cocktail wird ja waharm…“, lallte der Mann, der hier wohl das größte Mundwerk hatte.
„Sie setzen sich jetzt hier hin und hören auf mit mir zu diskutieren“, erklärte ich ein wenig lauter als üblich, was zur Folge hatte, das er mich aus großen Augen anstarrte, sich aber keinen Millimeter bewegte.
„Kann ich helfen Ensign?“ , hörte ich eine Stimme hinter mir und drehte mich um. Ich schaute direkt in die strahlend blauen Augen einer Frau an deren Uniform ich erkannte, das sie zur Sicherheit gehörte und das sie den Rang eines Lieutenant Commander hatte. Außerdem kannte ich sie.
„Lucille?“, fragte ich leise und sie nickte lächelnd. „Ich wusste nicht das du auch hier bist“, sagte ich voller Freude, denn ich war damals auf der Stardust des öfteren mit ihr zusammen getroffen und sie war mir immer schon sympathisch gewesen.
„Hallo Akirana!“ Sie grinste mich an und ich merkte, das auch sie sich ein wenig freute mich hier zu sehen.
„Wenn ihr hier quascheln wollt, dann holt doch wasch schu trinken“, meldete sich wieder der Betrunkene und ich beeilte mich Lucille zu sagen, das ich mit den Leuten schon alleine klarkommen würde. Immerhin hatte ich hier ständig mit solchen Fällen zu tun und diese hier waren vergleichsweise friedlich.
„Ich denke wir werden und in Zukunft ohnehin öfter sehen. Hab gesehen das du auch auf der Prophecy sein wirst. Viel Spaß noch mit deinen Patienten“, erklärte sie, ehe sie sich mit einem leichten Augenzwinkern verabschiedete.
Inzwischen war Petty Officer Delavere und ein weiterer junger Mediziner, zu uns getreten um mir mit den Patienten zu helfen. Faedré Führte die einzige Frau der Gruppe zu einer der Liegen, was zur Folge hatte, das sich auch die Männer freiwillig setzten.
Nun erst nahm ich mir die Zeit, alle vier genauer anzusehen. Die Frau war noch ziemlich jung, hatte strohblonde Haare, eine zierliche Figur und ein blaues Auge. Ihrer Bluse fehlten die obersten vier Knöpfe, wodurch man sehen konnte das sie keinen BH trug. Ihr Rock war mehr als kurz und bot, nachdem sie sich hingesetzt hatte einen Ausblick, der dem jungen mediziner Kollegen offensichtlich zu schaffen machte. Allerdings nur so lange, bis sich die „Dame“ nach mehrmaligem Glucksen mit einem großen Schwall übergab.
Faedré schaffte es fast rechtzeitig beiseite zu springen, bekam aber doch einiges der übelriechenden Flüssigkeit ab.
Fluchend reichte sie der Frau ein Tuch und nahm auch selbst eines zur Hand um das schlimmste von ihrer Hose und ihren Schuhen zu entfernen.
„Schuligung“, nuschelte die Betrunkene, während sie das Tuch in den Ausschnitt stopfte, in dem einiges gelandet war.
Unbeeindruckt von dem ganzen war einer der Männer auf der Behandlungsligen eingeschlafen und schnarchte selig und laut vor sich hin.
Der zweite starrte auf eine Flasche mit Desinfektionsmittel, als würde er überlegen ob das wohl als Alkohol zu verwenden wäre und wie er dazu kommen könnte und der dritte, der sich bisher als Sprecher der Gruppe hervorgetan hatte, kratzte an der verkrusteten Platzwunde auf seiner Stirn, was prompt dazu führte das diese wieder zu bluten begann.
„Hören sie damit auf“, versuchte ich ihn von seinem Tun abzuhalten, was ihn auch wirklich dazu brachte statt der Kratzerei seine blutverschmierten Finger zu betrachten.
„Isch hab jetzt genug davo...., von hier herum schu sitzen“, meckerte er. „Isch hab fascht nichts getru.... getrunken un will schurück. Der Fred, der Perry und die Cass... Caschandra können ja hier blei.... bleiben. Isch gehe jescht.“
„Bischu blöd“, meldete sich der noch wache Mann zu Wort. „Wasch scholl isch hier? Hier gibsch nischts schu saufen und die Puppen hier schind lang... langweilisch.
Während dem Gerede hatte ich für jeden ein Hypospray mit Purge aus einer Lade genommen. Ein Medikamennt das den Alkohol im Blut in kurzer Zeit neutralisierte und wohl das am häufigsten verwendete hier auf dieser Station. Zwei Sprays drückte ich Faedré in die Hand und nach dem es vier mal kurz gezischt hatte, war Ruhe.
„Was..? Wo...?“ stammelte der Mann mit der Kopfverletzung leise und schaute sich verwundert um. Die Frau legte endlich das Tuch beiseite mit dem sie das Erbrochene gleichmäßig verteilt hatte, der Schlafende setzte sich verwirrt auf und der vierte Mann schaute verlegen auf den Boden.
Nachdem also nun alle wieder nüchtern waren, versorgte ich die Platzwunde am Kopf des einen, außerdem noch einige Kratzer und schickte meine Kollegin sich zu duschen und um zu kleiden.
„Wir treffen und dann pünktlich an Bord der Prophety“, rief ich ihr noch nach, ehe sie in großer Eile durch die Türe verschwand.
Mein Kollege nahm noch die Daten der Patienten auf, was für den Bericht wichtig war, ehe er sie nach Hause schickte. Nicht ohne ihnen den Rat mit auf den Weg zu geben, sich so schnell als möglich hinzulegen und einige Stunden zu schlafen. Ohne etwas zu sagen, auch kein Danke oder auf Wiedersehen, verließen unsere „Gäste“ die Krankenstation und ich hoffte sie würden dem Rat des Kollegen folgen.
Für mich wurde es nun auch Zeit den fertigen Bericht abzuschicken und mich an Bord des Schiffes zu begeben. Was auch immer mich dort erwarten würde, Betrunkene würde ich eine Weile wohl keine mehr verarzten müssen.
NH – Log 01 - Ens Akirana Yavapai – SD: 15226.1640 - MED
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- Jadzia_Bennet
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- Registriert: Mi 12. Jan 2011, 13:43
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”
Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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