PRO – Log 03 - Ens Akirana Yavapai – MED - SD: 15229.1340
Personen: Lucille Walker, Faedré Delavere, Jera Jade
Wörter: 1131
<<>> Prophecy – Deck 5 – Krankenstation <<>>
Verwirrt schaute ich mich um. Warum zur Hölle saß ich neben meinem Stuhl auf dem Boden? Warum lag meine Kaffeetasse in Scherben neben mir? Warum hatte das Schiff sich so benommen wie ein bockiger Büffel, der nur eines im Kopf hatte, nämlich seinen Reiter abzuwerfen und wenn möglich dann auch noch auf die Hörner zu nehmen?
Diese Fragen ließen sich wohl nicht beantworten, solange ich hier saß und in die Kaffeelache starrte, die vor mir langsam auseinander floss.
Ich rappelte mich also auf, überließ Scherben und Kaffeefleck sich selbst, verließ die Nische in der mein Arbeitstisch stand und schaute mich um.
Die Kollegen die ich so ins Blickfeld bekam, waren nicht weniger verwirrt als ich, aber ich konnte sehen das alle wieder auf den Beinen standen.
„Verletzte?“, fragte ich in den Raum, und hörte erleichtert das alle versicherten, das nichts schlimmes passiert war. „Macht euch gleich mal für einen Patientenansturm bereit“, befahl ich knapp, denn ich wusste, das die Leute wussten was zu tun war.
Mein Kommunikator meldete sich. „Lucill hier. Komm bitte mit Verstärkung auf Deck 9 ins Sicherheitsholodeck. Wir haben hier einige Verletzte.“
„Bin unterwegs“, antwortete ich knapp, denn ich wusste, das sie langes rumgerede nicht leiden konnte.
Ich beschloss Faedre mit zu nehmen, mit der ich auch auf der New Hope oft zusammen arbeitete. Bei ihr wusste ich, dass ich nicht viel erklären musste und wir auch ohne Worte Hand in Hand arbeiten konnten. Da sie derzeit im Lagerraum war, ging ich schnell hinüber.
Zum Glück war auch ihr nichts passiert, wie sie mir auf eine kurze Frage hin versicherte.
Schnell erklärte ich was wir zu tun hatten und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu Deck 9.
<<>> Prophecy – Deck 9 – Sicherheitsholodeck <<>>
„Da seid ihr ja endlich“, begrüßte uns Lucille, freundlich wie immer. Da sie dabei aber grinste, konnte ich mir die Bemerkung, das auch wir auf dem Hinterteil gesessen waren, gerade noch verkneifen.
"Reparieren sie mal meine Leute.. kaputt kann ich die nicht gebrauchen," verlangte sie, noch immer grinsend und deutete auf einige am Boden liegende oder sitzende Sicherheitsleute. Hier waren die Auswirkungen der Erschütterung besonders schlimm gewesen, weil es nichts gab an dem man sich festhalten konnte und der Raum sehr hoch war. Da die Trägheitsdämpfer kurz ausgefallen waren, hatten alle einen Freiflug mit Bruchlandung aus relativ großer Höhe absolviert.
Meinem Blick entging auch nicht das Lucille sich ab und zu an die linke Schulter griff und manchmal fast unmerklich das Gesicht verzog.
Inzwischen kannte ich sie lange genug um zu wissen, das sie nicht nur leichte Schmerzen hatte.
Faedre hatte sich inzwischen über eine Petty Officer gebeugt, die ohne Bewusstsein am Boden lag. Seltsamerweise trug diese Frau eine Schiene die ihr Kniegelenk stützte. Darum würden wir und später kümmern.
„Transport auf die Krankenstation“, sagte ich zu meiner Kollegin und sie nickte nur zustimmend. Kurz danach ergriff der Transporter die Patientin und Faedre konnte sich einem Mann zuwenden, aus dessen Nase ein Blutfaden ach unten lief.
„Was machst du da? Hast du nichts wichtigeres zu tun?“ schnauzte mich Lucille an, als sie merkte das ich mit meinem Trikorder über ihre Schulter fuhr. „Nö“, antwortete ich knapp und ungerührt, weil ich ihre nette Art kannte. „Dein Schulterblatt ist ein wenig angeknackst und da auch du kaputt nicht zu gebrauchen bist, werde ich das wieder in Ordnung bringen.“
„Wenn es nicht länger als 2 Minuten dauert dann mach mal“, antwortete sie und nun musste ich grinsen. Solche Diskussionen hatten wir in der Vergangenheit schon öfter gehabt. Ich hatte ihr schon mal vorgehalten, sie würde eines Tages mit dem Kopf unterm Arm auf die Krankenstation marschieren und dieser Kopf würde mir erklären, dass es nichts schlimmes ist und ich ihn schnell mal wieder da befestigen soll wo er hingehört damit sie weiter arbeiten kann. Soll aber auf keinen Fall länger als zwei Minuten dauern. Wenn das nicht geht würde sie später wieder kommen wenn sie Zeit dazu hätte.
Mit Hilfe eines Anabolic Protoplasers war der Bruch schnell repariert. Dieses Instrument war, zusammen mit dem Dermalregenerator, eines der wichtigsten Notfallhilfsmittel.
„1,5 Minuten“, sagte ich lächelnd, nachdem das Gerät mit einem kurzen Summen angezeigt hatte das es fertig war. „Ich hoffe das war schnell genug“. Sie erwiderte mein Lächeln. „Naja, ist grad noch im grünen Bereich, aber du solltest ein wenig an deiner Geschwindigkeit arbeiten. Ein wenig Übung könnte nicht schaden.“
Ich lachte und boxte ihr leicht auf die, nun wieder heile, Schulter. „Wenn du weiter so frech bist, nehme ich dich auf die Krankenstation mit und wickle dich so in Watte und in Mull, das man dich nur noch mit einem Seitenschneider befreien kann“.
Lucille lachte so laut, das ihre Leute sie verwundert anschauten. Anscheinend war dieses laute und unbeschwerte Lachen etwas, das sie nicht alle Tage von ihr zu hören bekamen.
Es dauerte nicht lange, und Faedre und ich hatten alle Sicherheitsleute wieder auf die Beine gestellt. Zum Glück hatte keiner von ihnen, außer der Frau die wir auf die Krankenstation hatten beamen lassen, so ernste Verletzungen, das er oder sie für eine Weile dienstuntauglich sein würden.
„So, alles wieder heil und einsatzbereit. Wegen der Petty Officer gebe ich dir dann Bescheid“, erklärte ich der CXO.
„Schick sie mir bitte vollständig repariert wieder. Bei dem was auf uns zu kommt, brauche ich Leute die zu 100% einsatzfähig sind,“ antwortete sie mir und marschierte, gefolgt von ihren Leuten aus dem Holodeck, das für kurze Zeit ein Lazarett geworden war.
Zusammen mit meiner Kollegin sammelten wir unsere Utensilien zusammen und machten uns auf den Weg zurück zur Krankenstation. Ich war gespannt wie voll diese noch sein würde.
<<>> Prophecy – Deck 5 – Krankenstation <<>>
Es war weniger schlimm als erwartet. Wie auf dem Holodeck hatten auch hier fast alle Patienten Verletzungen, die schnell zu behandeln waren. Prellungen, Schürfwunden, Schnittverletzungen und diverse Frakturen.
Zusammen mit Faedre ging ich zu dem Biobett, auf dem unsere Petty Officer lag, die noch immer ohne Bewusstsein war. Auf der Anzeige über dem Bett konnten wir ablesen, das sie sich eine schwere Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Außerdem war ihr Kniegelenk lädiert, aber bereits soweit stabil, das wir die Gelegenheit nutzen konnten, es mittels Anabolic Protoplaser zu heilen. Faedre kümmerte sich also um die Gehirnerschütterung und ich, parallel dazu, um das lädierte Knie.
Nach zirka einer halben Stunde konnten wir beide zufrieden auf eine, nun im Genesungsschlaf befindliche, Petty Officer Jera Jade schauen. Sie würde noch ein bis zwei Stunden schlafen und dann gesund und munter, mit einem voll funktionierenden Kniegelenk aufwachen.
„Kaffee?“ fragte ich Faedre und wie erwartet nickte sie zustimmend. „Den haben wir uns redlich verdient“, erklärte sie und eilte voraus zum Replikator.
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Moderatoren: Chakoty, Oberkommando
- Jadzia_Bennet
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- Registriert: Mi 12. Jan 2011, 13:43
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”
Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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