PRO - EnsJG T. McMannis - MED - RPG15 Log2 - 15233.2208

[Wedge Antilles]

Personen: Harley, Mercury, Faedre, Jera
Wörter: 914


–- Holodeck –-

Mit einem Leuchten in den Augen betrachtete ich das, was ich erschaffen hatte. Es war offensichtlich: Ich war ein Künstler! Einwandfreie Rundung, optimale Größe, perfekte Position. Okay, ich hatte eine Vorlage, aber die hatte ich immerhin auch nur in meinem Kopf.
Ob es IHR wohl gut ging? Vermutlich schon. Vermutlich hüpfte sie gerade durch das Bett ihres nächsten Lebensretter. Ob ich sie jemals wiedersehen würde? Okay, musste ich eigentlich nicht, denn ich konnte ein 1A-Hologramm von ihr erstellen. Aber schön wäre es trotzdem gewesen.
Ich griff nach dem Objekt - virtuell, wohlgemerkt - und duplizierte es zweimal. Schnell waren sie an die richtige Stelle platziert und schon hatte ich eine dreibrüstige Kylatte... oder so was ähnliches… okay, wenigstens hatte ich etwas ähnliches Klingendes...
Ich klopfte auf meinen Kommunikator. „Harley, ich bin fertig!" Also mit der Erstellung des Modells!


--- kurz darauf ---

„Das ist so richtig scheisse.“
Wäre ich nicht so selbstverliebt gewesen, hätte ich entrüstet reagiert. Aber so hauchte ich nur ein: „Es ist wunderschön.“
„Wir haben gute 10 Tage Flugzeit und du bist schon fertig, hab dich noch nie so begeistert bei der Arbeit erlebt.“
„Das liegt daran, dass du mich noch nie im Bett erlebt hast!“ protestierte und offerierte ich gleichzeitig.
„Du weisst schon, dass die Viecher zweigeschlechtlich sind?” Ja, und warum sollte mich das interessieren? Ich war Fachmann für plastische Chirurgie, und das betraf eigentlich immer nur Frauen. „Was wir nicht beachtet haben, einige von denen haben auch 4 Brüste.“
„Oh…”-kay, das hatte ich wirklich nicht beachtet, aber auch nur, weil es mir keiner gesagt hatte. Wie gut, dass ich das Einzelexemplar gespeichert hatte, da war eine weitere Duplizierung kein Problem. Allerdings wusste ich nicht, ob die nun in einer Reihe oder quadratisch angeordnet werden mussten.

Bevor ich fragen konnte, mischte sich Harley schon wieder ein: „Glaubst du eigentlich, dass die Gutsten da nur nackig rumlaufen? Die haben Kleidung an wie jeder Hans und Franz auch, komm mal runter.“
Okay, das mochte ja sein, aber das war wie Natur oder Plastik. Männern war es egal, denn Hauptsache, es war da! Und in dem Fall der Kylas… Koalas… konnte man auch mit Klamotten drüber sehen, wie viel da ist.


--- später ---

Ich rückte mit meiner Hand den Unterkiefer hin und her. Konnten die da oben nicht vorher Bescheid geben, wenn sie das Schiff zu Schrott flogen? Dann hätte ich mich in Harleys Nähe postiert. Oder in die dieser Squaw. Oder von irgendeinem anderen weiblichen Wesen. Mit der Aussicht, diese Person aufzufangen. Okay, auf sie zu fallen.
Stattdessen musste ich jetzt warten, bis Hathaway sich bequemte, von mir runterzusteigen. Und für meinen Geschmack ließ er sich dafür entschieden zu viel Zeit.


--- später ---

Wie zu erwarten war, wurde ich zum Hautfärben und Schläfen-Nupsis-Anbringen eingeteilt. Ich aktivierte die Akte auf dem Padd. “PO1 Jade?” fragte ich nach und erntete ein Nicken.
„Darf es sonst noch was sein? Zum Beispiel eine kleine Nasenkorrektur?“
Die Frau aus der Sicherheitsabteilung sah mich aus größer werdenden Augen an. „Wie bitte?“
„Naja”, schaute ich sie an, drehte ihren Kopf ein wenig, um ihre Knolle ins rechte Licht zu rücken. „Diesen Zinken finden Sie doch nicht hübsch, oder?“
„Eh...“ Kopfschüttelnd stand sie auf und ging zum nächsten Biobett, wo sich jemand anders um ihre Transformation kümmern sollte.
Ich zeigte mich verständnislos. Wie konnte frau nur so selbstverliebt sein, dass sie nicht merkte, was für einen Wirsing sie da im Gesicht hatte? Okay, nicht mein Problem.

Die nächste Akte aufrufend winkte ich die nächste Person heran. Delavere… ich kannte den Namen irgendwoher. Ach ja, Harley hatte mir davon berichtet. Sie hatte… nein, das gehörte hier nicht her. Aber eins war sicher: Bei mir wäre ihr das nicht passiert.
Während Delavere antrabte, beäugte ich sie. „Und was darfs bei Ihnen noch zusätzlich sein? Vielleicht ein wenig Fett absaugen?“
Wie gut, dass sie sich noch gar nicht hingesetzt hatte, so konnte sie gleich weitergehen. Dabei wusste ich gar nicht, was sie für ein Problem hatte. Ich hatte es doch noch nett formuliert, als ich „wenig“ meinte.

„Ähm, Ty?” Das war die Stimme meiner Chefin. „Was machst du da?“
Mit unschuldiger Miene drehte ich mich zu ihr um. „Ich versuche zu arbeiten, aber keiner will mich machen lassen“, gab ich mit leicht weinerlicher Stimme kund.
„Und das wundert dich?”
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich wollte doch nur helfen!?”


--- später ---

Einige der weiblichen Außenteammitglieder hatten beschlossen, mit nur einer Brust herumzulaufen. Okay, vielleicht war es auch eine Anordnung von oben gewesen, damit die Frauen auf der Oberfläche wegen dieses Kulturkrams nicht beachtet wurden und so unbemerkt blieben.

Jedenfalls lief ich jetzt mit einem Tablett voller Einmachgläser zur Kryostase-Kammer. In den Einmachgläsern, eine hochalkoholische Flüssigkeit, bei der selbst Harley abgedankt hätte. Und in der Flüssigkeit waberten die amputierten Brüste, die jetzt tiefgefroren wurden, damit wir sie nach dem Außeneinsatz wieder anbringen konnten.

Das war zumindest der Plan. Der Plan, der sich noch als schwierig erweisen würde, wenn man den Umstand bedachte, dass ich am Eingang stolperte und das Tablett fallen ließ.
Nein, nein, kleine Angst, die Gläser blieben heil und mir flogen nicht mehrere Brüste um die Ohren - wäre ja auch zu schön gewesen. Was nicht heil blieb war das Padd mit den Identifikationsnummern der Gläser und den Besitzern.

Okay, ich geb zu, das konnte ein Problem werden. Aber eins, um das wir uns später kümmern würden. Ich konnte nur hoffen, dass ich bei der Lösung des Problems an erster Front stand!