KYL=Log 05=Sgt. Nathan Moreno=SD: 15239.1795=SMC

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

Moderatoren: Chakoty, Oberkommando

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Ellya
Beiträge: 361
Registriert: Di 19. Apr 2011, 13:06

So 11. Mai 2014, 16:57

Wörter: 1.432
Personen: Vorhut, Cmdr Verreuil, restliches Außenteam (indirekt)

=/\= Cochrane - Frachtraum =/\=

Der Flug hinunter auf die Oberfläche war trotz des Sicherheitsabstands, den die Prophecy hielt, relativ kurz. Dennoch würden wir beinahe zehn Minuten benötigen, um unser Ziel zu erreichen, da wir das mittlerweile ganz und gar nicht mehr primitive Netz aus Radaranlagen und Satelliten irgendwie umgehen oder täuschen mussten. Zuständig dafür waren Master Chief Agarthon, der als Kommandant der Vorhut natürlich vor der Operationskonsole Platz genommen hatte, sowie die Pilotin und ausgebildete Gefechtstechnikerin Private Baker, die Flugkünste an den Tag zu legen vermochte, die vermutlich mit dem Red Squad der Sternenflottenakademie hätten mithalten können. Bei dieser Erfahrung war es kaum verwunderlich, dass es zu keinen besonderen Zwischenfällen kam, wenn man einmal von dem ein oder anderen Umweg absah, den wir prompt an die noch wartende Picard weitergaben.

Während im Cockpit, in dass sich unbedingt auch die beiden Mitglieder der Sicherheitsabteilung hatten zwängen müssen, also entsprechend wortreich und aufmerksam herging, herrschte im Frachtbereich, der mit zwei einfachen Bänken zum Mannschaftsraum umgebaut worden war, beinahe gelangweilte Stille. Keiner meiner Männer rechnete wirklich mit einem Kampfeinsatz und auch wenn natürlich jeder von ihnen binnen weniger Sekunden voll einsatzbereit gewesen wäre, mussten momentan wohl eher ein Gähnen unterdrückt werden. Andererseits waren Marines aber auch Profi genug, sich niemals vollständig von diesem falschen Gefühl der Sicherheit einlullen zu lassen. Der Feind konnte jederzeit zuschlagen, weswegen Typen von unserem Schlag vermutlich mit dem Gewehr unter dem Handtuch an den Strand gegangen wären, hätte Risa diese nicht schon vor langer Zeit aus seiner Region verbannt.

=/\= Kylata - Landezone =/\=

“Triebwerke abgeschaltet.“ Private Baker, die uns sanft wie eine Feder auf den Boden gesetzt hatte, kletterte gleichzeitig mit ihrer Meldung bereits in den hinteren Raum des Shuttles und empfing von einem Kameraden ihr Gewehr, das sie zusätzlich zu ihrer Ausrüstung tragen würde. Abseits von jeglicher Zivilisation konnten wir auch als schwer bewaffneter Trupp hoffentlich unbemerkt bleiben, da wir ja in allen Details so nahe wie möglich an das authentische Aussehen der Kyalas gegangen waren. Zumindest flüchtige Blicke, die man durch eine orbitale Plattform oder mittels unerwartet gut auflösenden Ferngläsern auf uns werfen mochte, konnten die Tarnung also nicht auffliegen lassen. Mit dieser Sicherheit im Hinterkopf, versicherte ich mich also mit einem schnellen Blick der Einsatzbereitschaft meines Trupps, der als erstes Fuß auf die neue Welt setzen würde, und befahl dann: “Wie befohlen - ausrücken!“

Kaum hatte ich das letzte Wort gesprochen, glitt die hintere Tür des Shuttles mit einem leisen Zischen auseinander und Seite an Seite sprangen Rodriguez und Baker auf den felsig grauen Untergrund, auf dem die Cochrane zum Stehen gekommen war, wobei sie sich gegenseitig deckten. Ein kurzer Blick schien ihnen zu bestätigen, dass keine unmittelbare Gefahr auf uns wartete und so gaben sie mir ein Handzeichen, während sie selbst weiter vorrückten. Nun war es also an Vexx und mir, ebenfalls gleichzeitig die kleine Stufe hinunter auf den Planeten zu nehmen, wobei wir automatisch die Landschaft oberhalb der beiden anderen ins Visier nahmen. Zuletzt schließlich folgte der letzte Mann meines Trupps gemeinsam mit dem Master Chief, die eine Sicherung der Gruppe nach hinten übernahmen, so dass wir uns auch aus dem Feuerschatten des Shuttles würden bewegen können. Erst als dieser kleine Tanz vollständig ausgeführt war, sprach Agarthon das erste Wort: “Umgebung sichern!“

Nicht nur seine Leute, die sich daraufhin in die Umgebung absetzten, wobei sie auf ihre Tarnung achteten, um eventuell versteckt wartenden Posten nicht aufzufallen, legten daraufhin mit der Umsetzung des vereinbarten Plans los, sondern auch der Scharfschütze meines Teams, der unter dem Schutz seiner Kameraden eine Felsspalte in der Nähe erklomm, wo er mit dem Rücken gegen die Wand einen guten Blick auf den Felseinschnitt hatte, in dem wir gelandet waren. Gleichzeitig dirigierte ich mein Team, in dessen Mitte sich unser Anführer befand, mit Gesten und Blicken in Richtung einer vielversprechenden Öffnung im Gestein, die uns bereits aus der Luft aufgefallen war. Wie sich herausstellte, war sie wirklich groß genug für eine Art geheime Basis, in der zumindest die beiden Shuttles und ein oder zwei Dutzend Leute Platz hatten.

Entsprechend zufrieden nickte Agarthon und befahl: “Sichern Sie diese Höhle und bringen Sie die Tarngeneratoren an!“ Das war hauptsächlich die Aufgabe seiner Leute, die im Umgang mit dieser Technologie geübt waren, sowie von Private Baker, deren technische Kenntnisse in solchen Situationen eher unterfordert waren. Es blieben also, mich eingeschlossen, drei Marines zur Sicherung des Eingangs gegen bisher nicht existente Feinde - mehr als genug also. Ein wenig mehr Sorgen bereitete mir da schon die Frage, wie wir das Shuttle in die Höhle bringen würden, wenn die Kameraden einmal eine falsche Wand errichtet hatten. Zum Fliegen war der Eingang selbst für absolut perfekte Piloten deutlich zu schmal, also blieb im Grunde nur der manuelle Weg. Das allerdings konnte eine Menge Muskelkraft erfordern, immerhin wogen diese kleinen Blechkisten mehrere Tonnen und waren nicht dafür gebaut, sich bodengebunden zu bewegen.

Wie sich herausstellen sollte, hatte der Master Chief aber auch dafür bereits einen Plan ausgeheckt, den er uns nach Beendigung der Sicherungsmaßnahmen auch mitteilte. “Private.“, zeigte er dabei auf Baker, die ihm schon auf den Flug hierher vorbildlich assistiert hatte. “Sie aktivieren die Triebdüsen auf minimalem Schub und programmieren den Autopiloten darauf, stets in horizontaler Ausrichtung zu verbleiben.“ Ich sah anerkennendes Nicken von der Pilotin und auch ich kam nicht umhin, seinen Plan als durchaus clever zu bezeichnen. Auf diese Weise wurde nämlich eine Art Kissen unter dem Shuttle erzeugt, das die Reibung ähnlich dem Prinzip eines Luftkissenboots erheblich verringerte, so dass sich selbst die tonnenschwere Kiste von ein paar kräftigen Händen bewegen ließ.

Hinzu kam noch, dass nur Augenblicke nachdem Baker die Anweisung ausgeführt hatte, die beiden Kundschafter der Sicherheit zurückkehrten und von keiner unmittelbaren Gefährdung berichteten. Tatsächlich waren sie im direkten Umkreis auf kein einziges Lebenszeichen gestoßen, was uns ein wenig freiere Hand ließ, was das unauffällige Vorgehen unter der obersten Direktive anging. Trotzdem zog ich weder Vexx, der noch immer auf seinem Wachposten hockte, noch die beiden Jungs am Eingang zur Höhle ab, da man vor Überraschungen niemals gefeit war, und so zogen und zerrten wir mit einer eigentlich viel zu kleinen Gruppe an dem plötzlich riesig erscheinenden Fluggerät. Natürlich legten sich dabei nicht nur die Mannschaftsdienstgrade unter meiner Führung ins Zeug, sondern auch der Master Chief, in dessen Adern noch das Blut eines echten Marines floss, packte tatkräftig mit an.

Dennoch war es eine schweißtreibende Angelegenheit, die Cochrane einmal in Bewegung zu setzen und sie dann auf dem eingeplanten Kurs in die Höhle zu halten, ohne dass sie schlimmere Kratzspuren von den Felswänden abbekam. Entsprechend länger dauerte die Aktion auch, sodass wir uns später als geplant bei der nachfolgenden Picard melden konnte, in der ein Commander sicherlich bereits ungeduldig wartete. Vielleicht aus diesem Grund, vielleicht aber auch weil noch eine Runde um den Perimeter anstand, den Agarthon sich als Verantwortlicher für die Vorhut natürlich nicht nehmen ließ, übergab er diese Aufgabe an den nächstbesten, der sich den unbequemen Fragen des Geheimdienstes stellen konnte: mir.

Wie sich herausstellten sollte, war dieser Verreuil aber gar nicht so schlimm wie sein Ruf. Im Gegenteil fand ich seine direkte und klare Art direkt sympathisch, auch wenn ich mich insgeheim fragte, ob es nur seiner Ausbildung zu verdanken war, dass er eben immer auf eine Weise mit Leuten reden konnte, die diesen gefiel. Unabhängig von dem Grund aber verlief die Meldung kurz, effizient und ohne weitere Zwischenfälle. Lediglich der Gedanke daran, dass auch das größere Shuttle der Yellowstone-Klasse per Hand würde bewegt werden müssen, hatte überhaupt eine kurze Regung auf dem Gesicht unseres Kommandanten gezeichnet und auch diese war schnell verschwunden. Mit Sicherheit hatte er sich damit getröstet, dass er diesen Dienst dank seines Ranges ja delegieren konnte.

Ansonsten war aber nicht mehr viel zu tun, bevor die missionsrelevanten Spezialisten der anderen Abteilungen mit dem Commander hier eintrafen, und so übernahm ich einen zusätzlichen Posten am Perimeter der Landezone, um für zusätzliche Absicherung zu sorgen. Solange es jetzt nicht zu einem Überraschungsangriff auf unsere Stellung gab - womit unter allen vernünftigen Aspekten nicht zu rechnen war - hatten wir jetzt nur noch zu warten bis die Picard ebenso lautlos und graziös aus den Wolken schweben würde wie zuvor die Cochrane, bevor wir diese ebenfalls in Sicherheit bringen würden. Ab dann oblag der Einsatz hier unten der Verantwortung des Commanders und ich musste zugeben, dass ich ein wenig gespannt auf seine ersten Befehle war. Ein Volk auszukundschaften war schwierig genug, dabei vollkommen unentdeckt zu bleiben dagegen eine echte Herausforderung. Keine Spuren im Sinne der obersten Direktive zu hinterlassen allerdings, das war beinahe unmöglich. Aber mit diesen Dingen hatte der Geheimdienst und auch die Flotte sicherlich mehr Erfahrung als wir Marines, das musste man den “Weltraumaffen“ schon lassen.
Captain Ellya Calder
alias
Sergeant Nathan Moreno, SFMC
Captain T'Kara, XO
Lieutenant Saavik Jones, DCTO
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