KYL – Log 09 - Ens Akirana Yavapai – MED - SD: 15243.1880
Verfasst: Do 15. Mai 2014, 17:48
KYL – Log 09 - Ens Akirana Yavapai – MED - SD: 15243.1880
Personen: Gaius Karan Agarthon, Eduin Alton
Wörter: 1674
<<>> Kaylata Tag 1 <<>>
Nachdem wir unsere Höhle verlassen hatten, übernahm Eduin die Führung, wärend Gaius hinter mir ging. „Mal wieder typisch Sicherheit“, dachte ich, sagte aber nichts, weil es im Augenblick egal war.
Wir schlugen einen Weg ein, der zu einer schmalen Schlucht führte, welche eher durch einen der anderen Höhlenausgänge zu erreichen war.
Die Vegetation, die ganz nahe der Höhle und vor allem in der Nähe der unteren Ausgänge wohl durch das Wasser, das sich im Berg gesammelt und in kleineren Rinnsalen aus Felsspalten floss, genährt wurde, wurde schnell karger, bis die Landschaft so aussah, wie die Sierra Naskapi.
Eine gebirgige Savannen- Wüstenladschaft auf Dorvan V, die von meinem Stamm in den Wintermonaten besiedelt wurde. Eine Umgebung also, in der ich mich durchaus heimisch fühlen konnte, wenn ich vergaß wo ich mich wirklich befand.
Um hinunter zum Fuß der Schlucht zu kommen, mussten wir einem Pfad folgen, der ganz offensichtlich von Tieren ausgetreten worden war.
„Unten in der Schlucht ist sicher Wasser“, erklärte ich, was mir einen verwunderten Blick meiner Gefährten einbrachte.
„Wie kommst du drauf?“, fragte Gaius, während mir Eduin nur zustimmend zunickte. „Es führen mehrere Trampelpfade nach unten. Die entstehen in so einer kargen und trockenen Landschaft nur, wenn viele Tiere diese immer wieder benutzen. Warum aber sollten sie das tun? Die wahrscheinlichste Erklärung dafür ist, das es dort unten zumindest eine Wasserstelle gibt, wenn nicht sogar einen Fluss.“ erklärte ich und nun nickte auch Gaius verstehend.
„Ich tippe auf einen, eher kleinen Fluss“, meldete sich Eduin zu Wort und lieferte auch gleich die Erklärung. „Wäre er groß, so würden wir sein Rauschen hören. Wäre es nur ein kleiner Tümpel, dann gäbe es nicht so viele Pfade entlang der Schlucht. Außerdem, wenn ich mir unsere Höhle vorstelle, mit dem kleinen See im zweiten Höhlenbereich und an die Rinnsale denke, die von der Höhle weg fließen, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass diese sich am Beginn der Schlucht sammeln und als kleiner Fluss weiter fließen.“
Ich nickte zustimmend: „Gut beobachtet.“
Vorsichtig folgten wir dem Pfad nach unten. Er war gut genug, so das ihm auch ungeübtere Chrewmitglieder folgen konnten, dennoch musste man gut aufpassen wohin man seinen Fuß setzte, denn es gab viele lose Steine, über die man stolpern könnte, oder die unter einem wegrutschten und dafür sorgen würden, das man im besten Fall ein Stück auf seinem Hinterteil zurücklegen würde. Im schlimmsten Fall konnte man sich das Genick brechen.
Je weiter wir uns dem Grund der Schlucht näherten, desto grüner wurde es. Bald säumten kleine vom Wind zerzauste Büsche unseren Weg und die Steine auf denen wir liefen waren von Flechten bewachsen und dazwischen wuchsen Gräser.
Nach fast einer Stunde Fußmarsch hatten wir den Grund der Schlucht erreicht. Es gab hier tatsächlich einen Fluss, der etwa drei Meter breit war. Am Rand des Flusses wuchsen Bäume die nicht sehr hoch waren, aber über breite ausladende Baumkronen verfügten. Dazwischen gab es verschiedene Sträucher und eine Pflanze, die entfernt an Schilf erinnerte.
Was es hier nicht gab war ein Platz, der als Versteck dienen könnte.
Langsam wurde es dunkler und die Sonne näherte sich den Berggipfeln weit im Westen.
Wir beschlossen hier am Fluss einen Platz für unser Nachtlager zu suchen.
Dem Verlauf des Flusses folgend gingen wir also weiter, bis wir einen Platz fanden, der uns für ein Lager geeignet erschien.
Hier waren wohl schon vor langer Zeit große Felsstücke vom Bergrücken in die Tiefe gedonnert. Sie bildeten zusammen ein Viereck mit zirka zwei bis drei Meter hohen Seitenwänden. An der dem Fluss zugewandten Seite gab es eine zirka ein Meter breite Öffnung in der Felsmauer, durch die wir in das Innere des natürlich entstandenen, oben offenen, Raumes konnten. Der Eingang war leicht gegen einen Besuch von Tieren zu sichern. Wir beschlossen abwechselnd zu wachen, wobei ich die beiden Männer erst davon überzeugen musste, das auch ich ein drittel der Zeit Wachdienst machen würde. Am überzeugendsten war dabei wohl, das ich eine kleine Frucht an einem Bäumchen, welches im Innenraum der Felsformation wuchs, mit einem geschickten Messerwurf von seinem Ast trennte.
Nachdem ich also durch einige Erklärungen über meine Herkunft und durch meine kleine Demonstration bewiesen hatte, das ich mehr konnte als Hyposprays verteilen, legten wir uns in unsere Schlafsäcke. Die erste Wache übernahm Gaius, die zweite Eduin und ich würde die dritte Schicht übernehmen.
<<>> Kaylata Tag 2 <<>>
Die Nacht war ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufen. Wir packten also unsere Sachen wieder zusammen, frühstückten jeder einen 'leckeren' Konzentratwürfel und machten uns wieder auf den Weg.
Zwei Stunden Fußmarsch später, die Gegend hatte sich nicht verändert, blieb Eduin, der wieder voran ging, plötzlich stehen. Er deutete auf Spuren am Boden, die offensichtlich von einem etwas größeren Tier stammten. Ich hatte das Spurenlesen in meiner Kindheit und Jugend fast bis zur Perfektion geübt und wusste nach einem kurzen Blick, warum diese Spuren anders waren als die vielen die wir bisher gesehen hatten. Sie endeten direkt an einer Felswand, die dicht mit Kletterpflanzen zugewachsen war. So dicht, das man vom Felsen nichts sehen konnte.
Gaius kam heran und fragte, warum wir nicht weiter gehen würden. Eduin erklärte geduldig: „Siehst du diese Spuren?“ Der Angesprochene nickte nur verständnislos, also fuhr Eduin fort: „Sie führen zu dieser Wand. Aber....., siehst du Spuren die wieder weg gehen?“
Nach einem kurzen Blick auf den Boden verstand auch Gaius was an den Spuren besonderes war. Er nahm seine Machete in die Hand, trat zu der Stelle an der die Spuren scheinbar jäh endeten und schob die Kletterpflanzen vorsichtig zur Seite.
Ein Laut der Überraschung veranlasste uns, schnell an seine Seite zu treten.
Hinter den Pflanzen befand sich kein Felsen, sondern ein Loch. Es war etwa einen Meter breit und eineinhalb Meter hoch.
Gaius nahm seine Taschenlampe zur Hand und lies ihren Strahl in die Felsöffnung fallen. Wir hatten offensichtlich eine Höhle gefunden, die vielleicht als geeignetes Versteck dienen konnte.
Auch Eduin und ich bewaffneten uns mit unseren Lampen und in schon bekannter Formation, also Eduin, ich und als Abschluss Gaius, betraten wir gebückt die Höhle.
Kurz nach dem Eingangsloch wurde der Gang deutlich breiter und höher, so das wir ohne weiteres aufrecht gehen konnten.
Nach etwa 10 Metern machte der Gang einen fast rechtwinkligen Knick und ich wäre fast in den voraus gehenden Kollegen gelaufen, als der abrupt stehen blieb.
Was ich nun sah, verschlug mir fast die Sprache.
Vor uns lag noch ein kurzes Stück Gang, der sich in eine kleine Halle öffnete. Sowohl der Gang als auch der Raum dahinter hatten glatte, offensichtlich bearbeitete Wände. Auf dem Boden des kurzen Ganges lagen einige Skelette. Offensichtlich von unterschiedlichen Tieren.
Nachdem ich diese gesehen hatte, war ich der Reaktionsfähigkeit meines Kollegen sehr dankbar, denn es musste einen Grund dafür geben, das es auf dem kurzen Weg so viele Knochen gab und dahinter in der Halle keinen einzigen.
Ohne das jemand etwas sagte, machten wir alle einen Schritt nach hinten. Gaius bat uns kurz zu warten und verließ die Höhle. Als er zurück kam schleppte er einen großen Stein mit sich. Er trat etwas vor und lies den Stein in den kleinen Gang schlittern.
Wir zuckten gleichzeitig zusammen, als aus beiden Wänden, aus dem Boden und aus der Decke spitze Stäbe schnellten, die den Stein mit Sicherheit perforiert hätten, wäre er ein Tier oder ein anderes Lebewesen gewesen. Die Stäbe schnellten nach vorne und sofort wieder zurück und das absolut lautlos.
Noch einmal danke ich still dafür, das Eduin so gute Reflexe hatte.
„Wenn wir in die Halle wollen, müssen wir den Fallenmechanismus ausschalten“, meinte Gaius trocken.
Wir begannen also mit der Suche. Zentimeter für Zentimeter tasteten wir die Wand des ersten Gangabschnittes ab. Ich fand nach einer Weile einen losen Stein, der sich mit Zuhilfenahme meines Messers aus der Wand lösen lies. Dahinter verbarg sich ein Hebel, den ich leicht aus senkrechter Stellung in waagrechte Position bringen konnte.
Noch einmal warf Gaius einen Stein in den kurzen Gang. Nichts passierte. Wir konnten also hoffen die Falle deaktiviert zu haben.
Eduin war es, der das Risiko einging als erstes in die Halle zu gehen. Mit angehaltenem Atem warteten wir und atmeten erst wieder, als unser Kollege unversehrt den Fallenbereich durchschritten hatte. Dann folgten wir.
Wir schauten uns um. Irgendetwas musste in dieser Halle sein, das man vor unbefugtem Eindringen schützen wollte, doch alles was wir sehen konnten war eine Zeichnung an der Rückwand des Raumes.
Wir starrten diese eine Weile an, als Gaius plötzlich rief: „Das ist unsere Höhle. Also die in der wir unsere Basis aufgeschlagen haben. Schaut her“, er deutete auf einen Bereich der Zeichnung. „Das ist die erste Höhle, in der unsere Fahrzeuge sind. Das hier ist die zweite Höhle mit dem kleinen See, hier sind die Gänge und die anderen Bereiche, die wir bereits kennen.“
Er zeichnete die Linien mit den Fingern nach und schloss ab und zu die Augen um das Bild das wir von der Höhle hatten mit dem an der Wand zu vergleichen. Nach einer Weile zeigte er auf einen Bereich, dessen Begrenzungen dicker gezeichnet waren als die der bekannten Bereiche.
„Hier ist ein Gang eingezeichnet, der offensichtlich nach unten führen sollte. Der Gang endet in einem sehr großen Höhlenraum. Diesen Gang gibt es aber nicht. Oder.....,“ er dachte kurz nach...., „oder wir haben ihn aus irgendeinem Grund nicht gefunden“.
Ich machte natürlich von dieser Zeichnung einige Aufnahmen, denn ich war mir sicher, dass das unseren Geheimdienst Commander sehr interessieren würde. Während ich mit den Aufnahmen beschäftigt war, entdeckte Eduin einen weiteren Hebel, der es auch vom inneren der Halle erlaubte, den Fallenmechanismus aus und ein zu schalten.
Hier hatten wir also nicht nur ein Rätsel gefunden, sondern auch einen perfekten Rückzugsort, falls wir uns verstecken mussten.
Nachdem wir die mitgebrachten Vorräte und Werkzeuge in einer Ecke abgelegt und beim Hinausgehen den Mechanismus wieder aktiviert hatten, machten wir uns auf den Rückweg, für den wir etwa vier Stunden benötigen würden. Wir würden also pünktlich zum Mittagessen zu Hause sein.
Personen: Gaius Karan Agarthon, Eduin Alton
Wörter: 1674
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Nachdem wir unsere Höhle verlassen hatten, übernahm Eduin die Führung, wärend Gaius hinter mir ging. „Mal wieder typisch Sicherheit“, dachte ich, sagte aber nichts, weil es im Augenblick egal war.
Wir schlugen einen Weg ein, der zu einer schmalen Schlucht führte, welche eher durch einen der anderen Höhlenausgänge zu erreichen war.
Die Vegetation, die ganz nahe der Höhle und vor allem in der Nähe der unteren Ausgänge wohl durch das Wasser, das sich im Berg gesammelt und in kleineren Rinnsalen aus Felsspalten floss, genährt wurde, wurde schnell karger, bis die Landschaft so aussah, wie die Sierra Naskapi.
Eine gebirgige Savannen- Wüstenladschaft auf Dorvan V, die von meinem Stamm in den Wintermonaten besiedelt wurde. Eine Umgebung also, in der ich mich durchaus heimisch fühlen konnte, wenn ich vergaß wo ich mich wirklich befand.
Um hinunter zum Fuß der Schlucht zu kommen, mussten wir einem Pfad folgen, der ganz offensichtlich von Tieren ausgetreten worden war.
„Unten in der Schlucht ist sicher Wasser“, erklärte ich, was mir einen verwunderten Blick meiner Gefährten einbrachte.
„Wie kommst du drauf?“, fragte Gaius, während mir Eduin nur zustimmend zunickte. „Es führen mehrere Trampelpfade nach unten. Die entstehen in so einer kargen und trockenen Landschaft nur, wenn viele Tiere diese immer wieder benutzen. Warum aber sollten sie das tun? Die wahrscheinlichste Erklärung dafür ist, das es dort unten zumindest eine Wasserstelle gibt, wenn nicht sogar einen Fluss.“ erklärte ich und nun nickte auch Gaius verstehend.
„Ich tippe auf einen, eher kleinen Fluss“, meldete sich Eduin zu Wort und lieferte auch gleich die Erklärung. „Wäre er groß, so würden wir sein Rauschen hören. Wäre es nur ein kleiner Tümpel, dann gäbe es nicht so viele Pfade entlang der Schlucht. Außerdem, wenn ich mir unsere Höhle vorstelle, mit dem kleinen See im zweiten Höhlenbereich und an die Rinnsale denke, die von der Höhle weg fließen, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass diese sich am Beginn der Schlucht sammeln und als kleiner Fluss weiter fließen.“
Ich nickte zustimmend: „Gut beobachtet.“
Vorsichtig folgten wir dem Pfad nach unten. Er war gut genug, so das ihm auch ungeübtere Chrewmitglieder folgen konnten, dennoch musste man gut aufpassen wohin man seinen Fuß setzte, denn es gab viele lose Steine, über die man stolpern könnte, oder die unter einem wegrutschten und dafür sorgen würden, das man im besten Fall ein Stück auf seinem Hinterteil zurücklegen würde. Im schlimmsten Fall konnte man sich das Genick brechen.
Je weiter wir uns dem Grund der Schlucht näherten, desto grüner wurde es. Bald säumten kleine vom Wind zerzauste Büsche unseren Weg und die Steine auf denen wir liefen waren von Flechten bewachsen und dazwischen wuchsen Gräser.
Nach fast einer Stunde Fußmarsch hatten wir den Grund der Schlucht erreicht. Es gab hier tatsächlich einen Fluss, der etwa drei Meter breit war. Am Rand des Flusses wuchsen Bäume die nicht sehr hoch waren, aber über breite ausladende Baumkronen verfügten. Dazwischen gab es verschiedene Sträucher und eine Pflanze, die entfernt an Schilf erinnerte.
Was es hier nicht gab war ein Platz, der als Versteck dienen könnte.
Langsam wurde es dunkler und die Sonne näherte sich den Berggipfeln weit im Westen.
Wir beschlossen hier am Fluss einen Platz für unser Nachtlager zu suchen.
Dem Verlauf des Flusses folgend gingen wir also weiter, bis wir einen Platz fanden, der uns für ein Lager geeignet erschien.
Hier waren wohl schon vor langer Zeit große Felsstücke vom Bergrücken in die Tiefe gedonnert. Sie bildeten zusammen ein Viereck mit zirka zwei bis drei Meter hohen Seitenwänden. An der dem Fluss zugewandten Seite gab es eine zirka ein Meter breite Öffnung in der Felsmauer, durch die wir in das Innere des natürlich entstandenen, oben offenen, Raumes konnten. Der Eingang war leicht gegen einen Besuch von Tieren zu sichern. Wir beschlossen abwechselnd zu wachen, wobei ich die beiden Männer erst davon überzeugen musste, das auch ich ein drittel der Zeit Wachdienst machen würde. Am überzeugendsten war dabei wohl, das ich eine kleine Frucht an einem Bäumchen, welches im Innenraum der Felsformation wuchs, mit einem geschickten Messerwurf von seinem Ast trennte.
Nachdem ich also durch einige Erklärungen über meine Herkunft und durch meine kleine Demonstration bewiesen hatte, das ich mehr konnte als Hyposprays verteilen, legten wir uns in unsere Schlafsäcke. Die erste Wache übernahm Gaius, die zweite Eduin und ich würde die dritte Schicht übernehmen.
<<>> Kaylata Tag 2 <<>>
Die Nacht war ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufen. Wir packten also unsere Sachen wieder zusammen, frühstückten jeder einen 'leckeren' Konzentratwürfel und machten uns wieder auf den Weg.
Zwei Stunden Fußmarsch später, die Gegend hatte sich nicht verändert, blieb Eduin, der wieder voran ging, plötzlich stehen. Er deutete auf Spuren am Boden, die offensichtlich von einem etwas größeren Tier stammten. Ich hatte das Spurenlesen in meiner Kindheit und Jugend fast bis zur Perfektion geübt und wusste nach einem kurzen Blick, warum diese Spuren anders waren als die vielen die wir bisher gesehen hatten. Sie endeten direkt an einer Felswand, die dicht mit Kletterpflanzen zugewachsen war. So dicht, das man vom Felsen nichts sehen konnte.
Gaius kam heran und fragte, warum wir nicht weiter gehen würden. Eduin erklärte geduldig: „Siehst du diese Spuren?“ Der Angesprochene nickte nur verständnislos, also fuhr Eduin fort: „Sie führen zu dieser Wand. Aber....., siehst du Spuren die wieder weg gehen?“
Nach einem kurzen Blick auf den Boden verstand auch Gaius was an den Spuren besonderes war. Er nahm seine Machete in die Hand, trat zu der Stelle an der die Spuren scheinbar jäh endeten und schob die Kletterpflanzen vorsichtig zur Seite.
Ein Laut der Überraschung veranlasste uns, schnell an seine Seite zu treten.
Hinter den Pflanzen befand sich kein Felsen, sondern ein Loch. Es war etwa einen Meter breit und eineinhalb Meter hoch.
Gaius nahm seine Taschenlampe zur Hand und lies ihren Strahl in die Felsöffnung fallen. Wir hatten offensichtlich eine Höhle gefunden, die vielleicht als geeignetes Versteck dienen konnte.
Auch Eduin und ich bewaffneten uns mit unseren Lampen und in schon bekannter Formation, also Eduin, ich und als Abschluss Gaius, betraten wir gebückt die Höhle.
Kurz nach dem Eingangsloch wurde der Gang deutlich breiter und höher, so das wir ohne weiteres aufrecht gehen konnten.
Nach etwa 10 Metern machte der Gang einen fast rechtwinkligen Knick und ich wäre fast in den voraus gehenden Kollegen gelaufen, als der abrupt stehen blieb.
Was ich nun sah, verschlug mir fast die Sprache.
Vor uns lag noch ein kurzes Stück Gang, der sich in eine kleine Halle öffnete. Sowohl der Gang als auch der Raum dahinter hatten glatte, offensichtlich bearbeitete Wände. Auf dem Boden des kurzen Ganges lagen einige Skelette. Offensichtlich von unterschiedlichen Tieren.
Nachdem ich diese gesehen hatte, war ich der Reaktionsfähigkeit meines Kollegen sehr dankbar, denn es musste einen Grund dafür geben, das es auf dem kurzen Weg so viele Knochen gab und dahinter in der Halle keinen einzigen.
Ohne das jemand etwas sagte, machten wir alle einen Schritt nach hinten. Gaius bat uns kurz zu warten und verließ die Höhle. Als er zurück kam schleppte er einen großen Stein mit sich. Er trat etwas vor und lies den Stein in den kleinen Gang schlittern.
Wir zuckten gleichzeitig zusammen, als aus beiden Wänden, aus dem Boden und aus der Decke spitze Stäbe schnellten, die den Stein mit Sicherheit perforiert hätten, wäre er ein Tier oder ein anderes Lebewesen gewesen. Die Stäbe schnellten nach vorne und sofort wieder zurück und das absolut lautlos.
Noch einmal danke ich still dafür, das Eduin so gute Reflexe hatte.
„Wenn wir in die Halle wollen, müssen wir den Fallenmechanismus ausschalten“, meinte Gaius trocken.
Wir begannen also mit der Suche. Zentimeter für Zentimeter tasteten wir die Wand des ersten Gangabschnittes ab. Ich fand nach einer Weile einen losen Stein, der sich mit Zuhilfenahme meines Messers aus der Wand lösen lies. Dahinter verbarg sich ein Hebel, den ich leicht aus senkrechter Stellung in waagrechte Position bringen konnte.
Noch einmal warf Gaius einen Stein in den kurzen Gang. Nichts passierte. Wir konnten also hoffen die Falle deaktiviert zu haben.
Eduin war es, der das Risiko einging als erstes in die Halle zu gehen. Mit angehaltenem Atem warteten wir und atmeten erst wieder, als unser Kollege unversehrt den Fallenbereich durchschritten hatte. Dann folgten wir.
Wir schauten uns um. Irgendetwas musste in dieser Halle sein, das man vor unbefugtem Eindringen schützen wollte, doch alles was wir sehen konnten war eine Zeichnung an der Rückwand des Raumes.
Wir starrten diese eine Weile an, als Gaius plötzlich rief: „Das ist unsere Höhle. Also die in der wir unsere Basis aufgeschlagen haben. Schaut her“, er deutete auf einen Bereich der Zeichnung. „Das ist die erste Höhle, in der unsere Fahrzeuge sind. Das hier ist die zweite Höhle mit dem kleinen See, hier sind die Gänge und die anderen Bereiche, die wir bereits kennen.“
Er zeichnete die Linien mit den Fingern nach und schloss ab und zu die Augen um das Bild das wir von der Höhle hatten mit dem an der Wand zu vergleichen. Nach einer Weile zeigte er auf einen Bereich, dessen Begrenzungen dicker gezeichnet waren als die der bekannten Bereiche.
„Hier ist ein Gang eingezeichnet, der offensichtlich nach unten führen sollte. Der Gang endet in einem sehr großen Höhlenraum. Diesen Gang gibt es aber nicht. Oder.....,“ er dachte kurz nach...., „oder wir haben ihn aus irgendeinem Grund nicht gefunden“.
Ich machte natürlich von dieser Zeichnung einige Aufnahmen, denn ich war mir sicher, dass das unseren Geheimdienst Commander sehr interessieren würde. Während ich mit den Aufnahmen beschäftigt war, entdeckte Eduin einen weiteren Hebel, der es auch vom inneren der Halle erlaubte, den Fallenmechanismus aus und ein zu schalten.
Hier hatten wir also nicht nur ein Rätsel gefunden, sondern auch einen perfekten Rückzugsort, falls wir uns verstecken mussten.
Nachdem wir die mitgebrachten Vorräte und Werkzeuge in einer Ecke abgelegt und beim Hinausgehen den Mechanismus wieder aktiviert hatten, machten wir uns auf den Rückweg, für den wir etwa vier Stunden benötigen würden. Wir würden also pünktlich zum Mittagessen zu Hause sein.