PRO – Cmdr S. Kirilenkova – XO – RPG 14 Log 04 – 15‘245.1211

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

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JasonHawk
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Sa 17. Mai 2014, 11:07

PRO – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 14 Log 04 – 15‘245.1211

Personen: Lucille Walker, Andrej Wolkov, Sopek, Harley H. Kristoffson
Wörter: 1‘243
Titel: Die Last des Kommandos

=A= USS Prophecy – Deck 1 – Brücke =A=

Während die Prophecy durch das Asteroidenfeld glitt, sass ich unruhig auf dem Kommandosessel. Innerlich unruhig. Wahrscheinlich war ich so darauf fixiert, mir äusserlich nichts anmerken zu lassen, in dem ich meine Sitzposition nicht immer wieder änderte, dass ich stocksteif da sass und man mir mein Unwohlsein dennoch anmerkte. Ich war überzeugt, dass uns in diesem Asteroidenfeld irgendeine Bedrohung erwartet. Ich konnte sie einfach noch nicht einschätzen. Zum Glück für die Besatzung und zu meinem Bedauern war ich inzwischen auch schon ziemlich geübt darin, ein Schiff in Kampfhandlungen zu führen und damit meinte ich nicht etwa die Trainingsstunden auf dem Holodeck, die ich freiwillig immer noch nahm, um für solche Situationen gewappnet zu sein, sondern die Tatsache, dass ich schon öfters als mir lieb war mit der Horizon, der Resolution, der Prophecy und der New Hope in Kampfhandlungen verwickelt war. Ein starker Grund das Kommando über ein Wissenschaftsschiff anzunehmen, welches hoffentlich weniger in Kampfhandlungen verwickelt werden würde, als Schiffe, die in einem Sektor für Recht und Ordnung sorgen sollten oder diplomatische Aufträge übernahmen. Andererseits war dies hier im weiteren Sinne ja auch eine Wissenschaftsmission.

=A= USS Prophecy – Deck 1 – Brücke – Zeitsprung =A=

Nun war es so weit. Noch bevor wir die Reichweite unserer Sensoren hatten verlängern können, flog ein Schiff der Kazon in unsere Sensorenreichweite. Ich hatte die Berichte von Captain Janeway studiert und machte mir keine Illusionen. Die Kazon waren wie die Klingonen vor 200 Jahren. Wenn sie ein feindliches Schiff ausmachten würden sie nicht zuerst sprechen, sondern gleich angreifen. Was allerdings nicht bedeutete, dass ich die Vorschriften der Sternenflotte in den Wind schiessen würde und keinen Versuch der Kontaktaufnahme versuchen würde. Wer wusste schon, ob sich die Kazon in den letzten Jahrzehnten nicht auch weiterentwickelt hatten und jetzt weniger kriegerisch waren. Selbstverständlich war ich auch nicht naiv und beorderte Sicherheitschefin Walker auf die Brücke und rief Alarmstufe Rot aus.

Leider hatten sich die Kazon nicht weiterentwickelt und eröffneten das Feuer auf uns, während wir das Schiff noch riefen. Ich befahl ein Ausweichmanöver, die Schilden hielten und schon waren wir im Gefecht. Ungern und mit Bedauern in der Stimme befahl ich, dass Feuer zu erwidern. Walker liess sich nicht zweimal bitten und die Prophecy wehrte sich gegen seinen Angreifer.

Unsere Waffentechnologie hatte sich wohl schneller und stärker weiterentwickelt als die Schildtechnologie der Kazon, denn es gelang Walker bereits mit der ersten Phasersalve, die Schilde zu deaktivieren. Unglücklicherweise galt dies auch umgekehrt für die Photonentorpedos der Kazon. Zwei Torpedos überwanden unsere Schilde und rissen auf Deck 7 ein Loch in unsere Hülle. Ich schloss für den Bruchteil einer Sekunde die Augen für die armen Seelen, die allenfalls ins All geblasen wurden und konzentrierte mich danach wieder auf den Kampf, damit wir nicht noch mehr Opfer zu beklagen hatten. Dafür wollte ich sorgen und ging noch einen Schritt weiter, als es meinem friedfertigen Gemüt gefiel:

„Geben Sie ihnen den Rest!“

Darauf schien Walker nur gewartet zu haben. Kaum hatte ich zu Ende gesprochen, entluden sich unsere Phaserphalanxen praktisch im Dauerfeuer und machten mit dem Kazon-Schiff kurzen Prozess. Als es explodierte, überkamen mich Schuldgefühle, weil es mir so einfach gefallen war, den Tod der Lebewesen auf dem anderen Schiff zu befehlen. Es machte für mich keinen Unterschied, dass sie uns getötet hätten, wenn ich diesen Befehl nicht gegeben hätte. Ich war nicht zum Töten geboren, weshalb ich nie die Waffensysteme hätte bedienen können, und ich war auch nur bedingt geeignet, das Töten zu befehlen.

Doch es war noch nicht ausgestanden. Den Kazon war es noch gelungen, einen weiteren Photonentorpedo abzufeuern und dieser hielt direkt auf uns zu. Ich liess die vorderen Schilde verstärken und aktivierte den Sicherheitsgurt des Kommandosessels. Er schloss sich den Bruchteil einer Sekunde, bevor der Torpedo einschlug. Ein Trägheitsdämpfer setzte aus und schleuderte einige Leute auf der Brücke umher. Die Sicherheitsgurte fingen mich auf, aber einer schnitt mir schmerzhaft in die Schulter. Die Ärzte rief ich allerdings nicht deswegen auf die Brücke. Im Vergleich zu den Platzwunden, die ich sah, hatte ich nur eine Lappalie. Die würde meine persönliche Ärztin heute Abend untersuchen können, wenn wir den Tag überlebten...

Der erste Kampf war überstanden, doch ich bezweifelte, dass es der letzte gewesen sein würde und dieses Mal wollte ich mehr Vorwarnzeit, weshalb ich genau eine Frage hatte, nachdem ich :

„Was machen die Sensoren?“
„Reichweite unverändert, Ma’am“, überbrachte Ensign Wolkov enttäuschende Nachrichten. Wobei, immerhin waren die Sensoren nach diesem kurzen Gefecht nicht beschädigt worden und hatten nun einen kürzere Reichweite. Das sollte ich wohl als Erfolg verbuchen. „Laut Technik benötigen sie Hilfsenergie für die geforderten Erweiterungen.“

Mir sofort klar, dass wir diese Hilfsenergie nicht zur Verfügung stellen konnten. Wir brauchten sie jetzt, um das Schiff zu reparieren, damit wir auf das nächste Zusammentreffen mit den Kazon vorbereitet zu sein. Mein Blick ging allerdings zu meiner Ersten Offizierin Walker, um zu sehen, ob sie das gleich sah. Wie zu erwarten war, schüttelte sie den Kopf. Dafür hatte sie einen anderen Vorschlag, wonach wir die Reichweite der Sensoren mit der Energie der Holodecks erhöhten. Die Idee war gut, das Resultat ebenfalls, die Erkenntnis allerdings überhaupt nicht. Zwei weitere Kazonschiffe waren bereits auf dem Weg zu unserer Position.

„Commander Walker, wie präzise können Sie mit den Schiffsphasern umgehen?“, fragte ich Walker und erntete dafür einen verwirrten Blick.
„Wie meinen Sie das, Ma’am?“
„Ich schlage folgendes vor: Wir zerstören die Asteroiden zwischen den Kazonschiffen und uns, allerdings nicht so, dass sie vollständig vaporisiert werden, sondern dass das Asteroidenfeld zwischen uns und den feindlichen Schiffen dichter wird. Es sollten kleine Asteroiden entstehen, die es den Kazon nicht erlauben durchzufliegen und uns anzugreifen.“
„Ich muss mit Hilfe von Ensign Wolkov einige Berechnungen anstellen, aber sollte klappen. Dürfte ich vorschlagen, dass wir auch einige Mienen dazwischen streuen“
Ich stockte kurz. Hatten wir Mienen an Bord genommen? Ich hatte die Bewaffnung Verreuil überlassen. Egal.
„Ja, machen Sie es so!“ Danach aktivierte ich meinen Kommunikator. „Kirilenkova an Sopek!“
„Sprechen Sie, Commander.“
„Bereiten Sie zwei Sonden vor! Sie sollen in der Lage sein, die Sensoren der Kazon zu überlisten, so dass diese das Gefühl haben, es handle sich bei der der Sonden um ein zusätzliches Föderationsschiff! Koordinieren Sie den Abschuss mit Commander Walker!“
„Aye Ma’am!“, quittierte der Vulkanier aus dem Maschinenraum und ich schloss den Kanal.

„Alles in Ordnung bei Dir?“
Harley kniete neben mir und fuchtelte mit dem medizinischen Scanner vor mir rum, da die Ärzte inzwischen auf der Brücke angekommen waren. Ich verzichtete darauf, ihr zu sagen, dass sie sich um die anderen kümmern sollte, denn ihr Scan war sowieso nur eine Tarnung, um mit mir sprechen zu können.
„Körperlich schon. Seelisch überhaupt nicht. Ich musste geraden befehlen, ein ganzes Schiff voller Kazon zu töten. Und ich weiss noch nicht einmal, wie viele Leute wir verloren haben, als es zum Hüllenbruch gekommen ist.“
Harley wollte mir über die Wange streichen, zog die Hand dann aber wieder zurück. Stattdessen sagte sie.
„Es hat zwei ins All hinausgeblasen. Master Chief Edgewick und Lieutenant Junior Grad Björnsdotter.“
Ich schluckte leer. Björnsdotter hatte gerade ein Kind zur Welt gebracht und Edgewick war erst 19 Jahre alt. Ich musste mich bemühen nicht zu weinen und Harley wischte mir eine Träne weg. Ich nahm sie in den Arm und war einfach nur froh, dass sie da war. Als ich mich wieder einigermassen gefasst hatte und meine Professionalität wiedergefunden hatte, fragte ich:
„Und..“ Nochmals musste ich leer schluckten, weil es doch nicht so einfach war. „Und wie viele Verletzte haben wir?“
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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