KYL - ENS C. Baumgartner - CTO - RPG03 Log 07 - 15246.2075

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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So 18. Mai 2014, 20:03

Logbucheintrag 07 – Ensign Dr. techn. Christine Annika Baumgartner – Chefingenieurin der U.S.S. Prophecy - NCC-202012

Sternenzeit: 15246.2075
Beteiligte Personen:
  • Stadtteam
Wörter: 1’464

Thema: Von Pistoleros und was eben dazugehört.


_,.-~*°*~-.,_,.- Kylata - Ogacik [Tag 1] -.,_,.-~*°*~-.,_

Es war spaßig gewesen das Argo durch die Dünen zu steuern. Hoch. Runter. Hoch. Runter. Zwischendurch einige schöne Sprünge und wundervolle Beschleunigungskräfte. Ach ich liebte diese Teile. Das Medsad neben mir etwas grün wurde, naja, ich könnte zwar mich etwas zurückhalten, aber irgendwie machte es einfach zu viel Spaß und er würde schon nicht speiben anfangen und wenn doch, musste man ihm zumindest nicht die Haare halten. Bolianer eben, auch wenn er nun maskiert war.
Wir näherten uns der Siedlung. OK, es war eine Stadt. Eine überraschend große Stadt. Ich hatte mir ein paar Aufzeichnungen angesehen, und wenn man sich den Städtewachstum hier genauer ansah, dann konnten einzelne Völker neidisch werden.

Die Fahrzeuge wurden also versteckt, Tarngeneratoren sei dank. Verdammt nochmal ich, liebte diese Fahrzeuge echt. Ich würde zu gern mal mit so einem Teil durch die Gänge der New Hope brausen. Wobei ich vielleicht erstmal mit einem Quad anfangen sollte. Die kleinen Teile, die gerade anfangs des einundzwanzigsten Jahrhunderts so modern waren, waren ne tolle Sache. Vielleicht auch ein schönes Motorrad? Trotzdem! Ich wollte unbedingt mit einem Argo auf der Station herumfahren. Irgendwo musste es genug Freiraum dafür geben. Einzelne Gänge und das Promenadendeck sollten auf jeden Fall weitläufig genug dafür sein.
Ich schreckte aus meinem Tagtraum hoch, als ich feststellte, dass wir in Gruppen eingeteilt wurden. Ein Marine, ein Sicherheitsoffizier und ich. Das Prinzip einer von uns, einer von ihnen, scheint wirklich aufzugehen. Trotzdem war ich kein großer Freund der Pistoleros. Natürlich ist es nicht persönlich auf die Marines bezogen, aber warum zur Hölle musste die Sternenflotte wieder auf so etwas wie eine Kanonenfutterarmee bestehen? Krieg hin und her, die normale Sternenflotte mit ihren vier Abteilungen war doch optimal am Funktionieren gewesen. Sicherheitsleute, die sich den Kopf anstoßen können, Mediziner, die sie flicken und dabei technische Geräte kaputtmachen, Techniker, die alles reparieren und nebenbei den Wissenschaftlern wieder Stoff zum Analysieren geben und natürlich Sicherheitsleute, die sich darum kümmern, dass die Wissenschaftler dabei nicht eingehen. Techniker wissen sich im Normalfall schließlich selbst zu helfen, was daran lag, dass Techniker gerne auch in Kampfgebieten operierten und dementsprechend Zusatzausbildungen machen durften, um sich verteidigen zu können. Mediziner hatte da immer die Ausrede, dass sie eigentlich keine großen Kämpfer sein dürfen, wegen ihrer Ethik und doch brachten sie gerne die meisten Lebewesen um, indem sie irgendwelche Experimente oder so durchführten. Aber gut. Mediziner und Wissenschaftler neigten gerne zu irgendwelchen Verrücktheiten, das hatte die Vergangenheit gezeigt.

Nun gut wo war ich? Ich war schon wieder im nächsten Selbstgespräch mit mir versunken, wobei es in diesem Moment auch nicht sonderlich schlimm war, schließlich wartete ich darauf, dass mein Team und ich endlich in die Stadt durften. Irgendjemand meinte ja, dass wir in zehnminütigem Abstand in die Stadt gehen durften. Da konnte ich bestimmt noch einige Selbstgespräche mit mir führen, doch vielleicht sollte ich die Zeit auch nutzen, um meine Instrumente zu kalibrieren.
Gedankenverloren zog ich also meinen tollen, maskierten Tricorder hervor und machte mir ein Bild von der Umgebung. Dabei fiel mir auf, dass in meiner stylischen Lederhandtasche noch meine Holokamera wartete. Ich hatte sie vorhin für meine Außenaufnahmen des Gebirges benötigt und hatte vergessen sie wieder aus meiner Tasche zu nehmen. Naja zum Glück hatte ich die Daten zuvor heruntergeladen und gelöscht. Es wäre mir etwas unrecht, wenn ich sie verlieren würde und plötzlich irgendjemand Bilder von den Eingängen unserer Festung der Einsamkeit finden würde.

»Fähnrich wir können los«, sprach plötzlich Sergeant Moreno. Mein persönlicher Pistolero für diese kleine Mission, wenn man vom Sicherheitscrewman absah, dessen Name mir nicht einfallen wollte. Ob er überhaupt einen Namen hatte? Irgendwie hatten für mich die meisten Menschen oder sagen wir lieber Individuen keine Namen. Außer ich hatte mehr mit ihnen zutun. Dass ich Morenos Namen noch im Kopf hatte, war eh ein Wunder gewesen. Vermutlich würde ich ihn in zehn Minuten wieder nur als Sergeant Pistolero anreden können. Wobei der blonde Mensch vielleicht noch die Chance haben würde, sich in mein Gedächtnis einzukämpfen. Andere hatten es auch schon geschafft. Jasa zum Beispiel. Oh warte. Wollte ich nicht eigentlich antworten?
»Ja, gut Sergeant«, sprach ich meinen Mund endlich öffnend. Irgendwie bekam mir die Hitze echt nicht gut. Ich wurde immer introvertierter. Nicht, dass ich nicht gerne Selbstgespräche führte. Innere Monologe gehörten zu meinem Alltag. Doch war ich gerade doch etwas sehr zerstreut und vor allem vergaß ich ja fast schon, was ich machen wollte. Wobei das auch nicht wirklich zutraf, denn ich übersah gerade nur meine Umwelt. Mein Tricorder war inzwischen justiert und auf interessante Anzeichen konfiguriert.

Die Zeit verging und wir stapften durch die Stadt. Naja, vielleicht war es doch eher eine Siedlung. Sie war zwar größer geworden, aber man merkte dem Örtchen an, dass er nur baulich gewachsen war, aber das Gefühl war einfach als wäre man in einem Dorf. Die Leute hatten sich noch nicht auf das Stadtleben eingestellt, so kam es mir zumindest vor, als ich die Kylas beobachtete. Die Jungen schienen sich in dieser Stadt einzufinden und die Älteren waren wohl ziemlich überforder oder kritisch, was die Stadt anging.
Nun gut. Ich scannte alles mögliche und machte ein paar Fotos mit meiner Kamera. Zum Glück war sie ein unauffälliges Modell einer Kompaktkamera. Nicht so ein Klotz am Bein, wie man ihn wohl früher zeitweise gerne getragen hatte. Wobei ich auch noch daheime ein größeres Profimodell hatte. Nun gut, ich hatte eine Spiegelreflexkamera für normale Bilder auch daheim. Manchmal war ich halt etwas nostalgischer gestimmt. Außerdem hatten Holobilder zwar Charakter, aber nicht so viel Charakter wie es mir lieb war. Ähnlich wie man eben ab und an auch gerne einen alten Film oder ein Video ansah und eben nicht aufs Holodeck ging. Wenn das irgendjemand hörte, würde er vermutlich den kopfschütteln, aber ich war mit dieser nostalgischen Ader nicht allein. Zumindest war ich nicht ohne Grund Mitglied des ›Film und Foto‹ Clubs auf der New Hope. Es gab von allen Kulturen und Spezies Leute, die noch gerne altes Kulturgut ehrten, wobei es immer wieder überraschend war, wie viele Leute anderer Spezies sich in menschliche Filme und Musik verschaut hatten.
Plötzlich fiel mir etwas auf meinem Tricorder auf. Es gab mehrere Anzeichen auf interessante Technologie, die ganz klar nicht von den Kylas war. Eine Funkstation hatte ich entdeckt, doch war sie im Suchraster von Jasa, deshalb würde er sich darum kümmern. Interessant für mich waren die einzelnen Reaktoren, deren Energiesignatur nicht typisch für das Volk der Kylas war. Doch bevor ich mich hätte damit weiter beschäftigen können und wollen, trafen wir auf etwas Beunruhigendes. Kazon.
Der Sergeant machte mich darauf aufmerksam und überließ mir die Entscheidung, wie wir weiterhandeln sollten. Was sollten wir machen? Weiterschauen oder gehen? Doch die Information, dass dort ein Kazon war hatte mir eigentlich schon alles beantwortet. Dementsprechend blies ich auch für unser Team zum Rückzug. Jetzt war mir zumindest klar, warum mir das Ganze bekannt vorkam. Ich hatte die Aufzeichnungen der Mission der Voyager recht genau studiert. Auch die Kazon waren ein interessanter Aspekt ihres Leidenswegs. Ein Volk, welches nicht sonderlich weit entwickelt war. Nein, nicht weit entwickelt war untertrieben. Sie waren Parasiten. Selbst die Borg fanden, dass sie es nicht waren assimiliert zu werden. Sie waren gut im Plündern, Rauben und Morden. Piraten des Deltaquadranten. Im Selbst entwickeln und bauen waren sie nicht begabt, sie suchten sich Technologie und nutzten sie so gut sie konnten. Hauptursprung ihrer Technologie war meines Wissens ein Volk, welches sie zuvor versklavt hatte und danach hatte ein Teil des Quadranten mit einem wütenden Mob von Wesen zutun, die zwar nicht sonderlich klug waren, aber dafür viele und ab und an recht findig. Die Frage war bloß, wie sie hierher kamen. Der Kazonraum war weit am Rand des Deltaquadranten. Wenn man diese typische Karte der Milchstraße sah, so ungefähr auf ein oder zwei Uhr und dann recht weit außen. Dementsprechend würde ich schätzen, so ungefähr vierzig bis fünfzigtausend Lichtjahre entfernt.
»Wurmloch«, zischte ich leise, als wir schon wieder aus der Stadt waren und ich die Daten analysierte. Was anderes konnte es nicht sein. Quantenslipstream oder solch eine Technologie wie die Shedar sie nutzen oder gar ein Transwarpkanal der Borg waren die Alternative. Aber bitte. Wie wahrscheinlich war es, dass die Borg sie durchlassen würden oder sie eine der anderen Technologien nutzen könnten. Da war es doch am wahrscheinlichsten, dass sie eines von zig Millionen Wurmlöchern erwischt hatten und damit irgendwie an die Grenze des Gamma- und Deltaquadranten kamen. Nun gut. Mehr würden wir wohl wissen, wenn wir wieder an unserem Stützpunkt waren.


NonRPG: So noch ein wenig Stadtgespräch vom ersten Tag.
Vice Admiral Maximilian Viso
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Vorsitzender des Oberkommandos (VdO)
Früherer stellvertreternder Spielleiter (sSL) der Sternenbasis G-001 "New Hope"
Früherer Leiter des Sternenflotten Informations Centers (LdSIC)
Früherer Kommandierender Offizier der USS Britannia (CO)

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