PRO – Cmdr S. Kirilenkova – XO – RPG 14 Log 06 – 15‘251.0861

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
Inter.SL: FCpt.Kami - stellv. SL: VAdm. Michaela Quinn

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JasonHawk
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Fr 23. Mai 2014, 07:37

PRO – Cmdr Svetlana F. Kirilenkova – XO – RPG 14 Log 06 – 15‘251.0861

Personen: Harley H. Kristoffson, Lucille Walker, Andrass Her’De’R (indirekt), Andrej Wolkov
Wörter: 1‘552
Titel: Einen Versuch wert

=A= USS Prophecy – Deck 2 – Quartier des kommandierenden Offiziers =A=

„Geht es dir besser?“, fragte mich Harley, während wir die Wartezeit nutzten, um gemeinsam ein kurzes Mal einzunehmen. Immerhin mussten wir uns für das Bevorstehende stärken, damit wir auf der Krankenstation oder der Brücke nicht umkippten. Es gab einfache Gerichte aus dem Replikator. Für mehr hatten wir gar keine Zeit.
„So gut es einem eben gehen kann, wenn man zwei Besatzungsmitglieder verloren hat. Aber ich habe mich für den Moment damit abgefunden. Wir können um sie trauern, wenn wir diese Mission abgeschlossen und vor allem überlebt haben.“
„Gesprochen wie eine wahre Kommandantin“, sagte Harley und lächelte mich aufmunternd über ihre leere Gabel hinweg an. „Ich weiss, die Revolverheldin auf der Brücke sieht das anders. Hat sie dir viel Ärger gemacht?“
„Sie kann mir nicht viel Ärger machen, so lange ich nicht das Schiff in Gefahr bringe und das habe ich nicht vor. Ich will uns alle heil hier raus bring…“ Meine Stimme brach ab. Ich musste kurz schlucken und setzte danach nochmals an. „Ich will uns heil hier rausbringen. Ich weiss nur noch nicht wie.“
„Das musst du doch nicht alleine schaffen. Dafür hast du ja eine Revolverheldin. Damit sie dich als Kommandantin in taktischen Fragen unterstützen kann.“ Ich musste schmunzeln, bevor ich mir einen weiteren Löffel Gulasch in den Mund schob. Die Akademie hatte Harley gut getan. „Und wenn sie das nicht kann, kann sie hoffentlich kämpfen wie ein Klingone.“

Ich verkniff mir eine Bemerkung, wonach Walker in Sachen Kampfeslust wohl fast jeden Klingonen in Schatten stellte. Auch wenn Harley meine Freundin war und diese Gespräche vertraulich waren, gehörte es sich nicht als kommandierende Offizierin, schlecht über seine Führungsoffiziere zu sprechen. Dafür hatte ich meine Gedanken oder in schlimmen Fällen Logbuch, sowie die Berichte an das Hauptquartier.

„Und wie geht es dir?“, fragte ich nicht ohne ein schlechtes Gewissen, weil es immer nur um mich zu gehen schien.
„Ich kann nicht klagen.“
„Ich meinte nicht die Todesfälle. Ich meinte Advent“, präzisierte ich und langte mit meiner Hand über den Tisch, um sie auf Harleys zu legen.
„Daran werde ich noch ein Weilchen zu knabbern haben.“
„Ich weiss, Zwieback kann trocken sein und man bekommt ihn kaum runter. Soll ich Dir helfen?“

=A= USS Prophecy – Deck 1 – Bereitschaftsraum – Zeitsprung =A=

Ich war in die Aufzeichnungen über die Kazon vertieft. Ich musste einen Weg finden, den Dialog mit ihnen zu führen. Einen Zugang zu ihnen finden, damit sie unser Schiff und uns mit ihm nicht zerstörten. Im äussersten Notfall war ich sogar bereit den Rückzug anzutreten. Wir waren zahlentechnisch mehr als unterlegen und wer wusste, was die Kylas da auf dem Planeten für die Kazon herstellten. Es stand für mich inzwischen ausser Frage, dass die Kazon Kylata mit Technologie versorgten, weil sie irgendetwas von diesem Planeten wollten. Die Frage war nur was, aber das würde das Aussenteam von Commander Verreuil hoffentlich herausfinden, bevor ich zum äussersten Schritt gezwungen sein würde, um uns alle zu retten.

Viele Informationen hatten wir allerdings nicht über die Kazon. Sie waren ursprünglich Sklaven der Trabe, doch sie lehnten sich auf, und übernahmen die Technologie der Trabe. Danach zerstreuten sich die verschiedenen Sekten, in welchen sich die Kazon organisierten, im ganzen Delta-Quadranten. Die Hoffnung auf eine nicht kriegerische Sekte zu stossen, hatte einerseits unserer erster Kontakt mit dem Aufklärer zerstört und andererseits gab es gar keine solche Hoffnung. Alle Kazon lebten für den Krieg. Das würde es mir schwer machen einen diplomatischen Weg zu finden. Was nicht hiess, ich würde es nicht versuchen…

=A= USS Prophecy – Deck 1 – Brücke – Zeitsprung =A=

Walker informierte mich über den Stand der Dinge. Wir hatten noch 75 Minuten Zeit, bis die Kazon hier waren. Die Technik hatte ein kleines Wunder vollbracht und einen Tarngenerator zusammengebastelt, der uns allerdings nur rund zehn Sekunden zur Verfügung stand. Nicht gerade lange, aber es könnte uns helfen, uns abzusetzen, sollten wir zu stark in Bedrängnis geraten. Die noch bessere Nachricht der Technik war allerdings, dass sie die ablative Panzerung wieder zum Laufen gebracht hatten. Ich hatte den Spaziergängern persönlich für ihren Einsatz gedankt.

Auch Walker hatte eine erste Überraschung für mich im Petto. Sie schlug vor, zuerst die diplomatischen Möglichkeiten auszuschöpfen. Das war nicht gerade das, was ich eine aufbauende Mitteilung genannt hätte. Wenn sogar sie für Diplomatie war, mussten unsere Chancen wirklich schlecht stehen. Oder hatte sie so wenig Vertrauen in meine taktischen Fähigkeiten? Tja, Admiral Chakoty und Akiel hatten dieses, als würde ich mich nicht von einer einfachen Sicherheitsoffizierin verunsichern lassen.

„Ensign Wolkov, haben uns die Kazon bereits entdeckt?“, fragte ich den Wissenschaftsoffizier.
„Wahrscheinlich negativ. Ihr Kurs blieb, sofern vom Asteroidenfeld möglich, unverändert. Sie halten nicht auf unseren Asteroiden zu.“
„Danke, Ensign.“ Ich wandte mich gleich an den nächsten Brückenoffizier, den Steuermann. „Ensign Mikkelsen, wie schnell können Sie uns im Notfall aus diesem Asteroiden bringen?“

Die Frage war berechtigt, da wir immerhin einiges zirkeln mussten, um herein zu kommen. Deshalb wollten wir uns auch so lange wie möglich hier drin verstecken. Vielleicht konnten wir es auch aussitzen. Wenn uns die Kazon passierten, konnten wir das Wurmloch untersuchen. Dann mussten wir sie nur irgendwie wieder vom Planeten weglocken, um das Aussenteam zu retten. Es war inzwischen ziemlich kompliziert geworden.

„Ich schätze eine Minute.“
Das war lange. Gab den Kazon genug Zeit, um sich am Ausgang zu positionieren. Sollten wir raus?“
„Und mit weniger Toleranz? Sagen wir bei aktivierter Panzerung?“
„30 bis 40 Sekunden. Mehr liegt nicht drin, wenn wir in einem Stück raus wollen.“
„Dann muss das reichen.“

=A= USS Prophecy – Deck 1 – Brücke – ca. 55 Minuten später =A=

„Die Kazon starten einen allgemeinen Aufruf. Sie wollen mit uns sprechen“, meldete Atai von der Taktik. Walker wollte die Konsole übernehmen, sobald wir den Asteroiden verliessen.
„Dann lassen Sie mal hören!“, forderte ich ihn auf und war gespannt, was die Kazon wollten.
„Unbekanntes Föderationsschiff…“ Na toll, sie hatten uns schon identifiziert! „Hier spricht Tashran von den Kazon-Grollar! Wir haben diesen Teil des Raums annektiert und Sie sind unbefugt in unser Territorium eingedrungen und haben ohne jeglichen Grund eines unserer Patrouillenschiffe zerstört. Ergeben Sie sich, um Ihre gerechte Strafe dafür entgegen zu nehmen oder wir zerstören Sie!“

Wieso hatte ich nur das ungute Gefühl, dass sie unter gerechter Strafe sowieso verstanden, uns zu zerstören? Oder sie nahmen uns als Sklaven, wenn wir so etwas wie Glück hatten. Ich wandte mich an Atai, bevor ich antwortete, und fragte nach einem sicheren Kanal, der es den Kazon nicht erlaubte unsere Position zu bestimmen. Er leitete alles Notwendige in die Wege und so konnte ich schon kurz darauf antworten.

„Hier spricht Commander Svetlana Fjodorowna Kirilenkova vom Föderationsschiff Prophecy. Es tut uns leid, dass wir gezwungen waren, Ihr Schiff zu zerstören. Doch es hat uns ohne jegliche Vorwarnung angegriffen und hätte uns zerstört. Wir haben uns nur gewehrt.“
„Das ist eine Lüge!“
„Ach kommen Sie! Wir beide wissen, dass Ihr Volk für überfallartige Angriffe bekannt ist. Sie schiessen erst und stellen danach fragen.“
„Es hatte das Recht Sie anzugreifen, da Sie sich unbefugt in unserem Territorium befinden!“, blieb Tashran stur und schien die Schuld nicht bei seinem Patrouillenschiff zu sehen.
„Dann hätte ihr Patrouillenschiff uns auf diesen Umstand hinweisen können und wir hätten uns zurückgezogen. Wir wussten nicht, dass dieses System der Sekte der Kazon-Grollar angehört.“

„Sie sollten etwas aggressiver sein“, flüsterte mir Walker ins Ohr. „Dann provozieren Sie ihn weniger.“ Mir war auch schon aufgefallen, dass meine ruhige Art Tashran eher noch wütender machte und die Situation nicht wirklich entschärfte.

„Dafür ist es jetzt zu spät. Sie haben eines unserer Schiffe zerstört und müssen dafür zur Rechenschaft gezogen worden.“
Die Föderationen und die Sternenflotte hielten sich zwar normalerweise an die Gesetze fremder Rassen, aber in diesem Fall durfte ich wohl eine Ausnahme machen. Niemand konnte von mir erwarten, dass ich meine Crew den Kazon auslieferte, welche die Crew dann wahrscheinlich einfach abschlachteten.
„Machen Sie sich nicht lächerlich! Wir haben Ihr Schiff in einem fairen Kampf geschlagen. Wenn Ihr Kommandant nicht in der Lage war, es mit uns aufzunehmen, ist das nicht unsere Schuld!“
Tashran begann zu lachen und es hörte sich beinahe so schauerlich wie bei den Klingonen an.
„Sie gefallen mir, Commander Kirilenkova. Sie haben Mut! Nur funktioniert das hier nicht so! Ergeben Sie sich jetzt oder wir greifen Sie an!“
„Davon würde ich Ihnen abraten, wenn Sie nicht so enden wollen wie ihr Patrouillenschiff. Wir befinden uns auf einer friedlichen Forschungsmission und hegen keinen Groll gegen Ihre Sekte. Wenn Sie uns unserer Wege gehen lassen, lassen wir Sie in Ruhe!“

Ich hoffte, Tashran wusste nichts von unserem Team auf dem Planeten. Ich würde das Aussenteam auf jeden Fall nicht ansprechen und so wie zwischen Tashrans Zeilen las, hatte er keine Ahnung. Hoffentlich blieb das noch eine Weile so. Sie machten sich sowieso Sorgen darum, was wir auf dem Planeten entdeckt haben könnten und wollten uns wohl deshalb nicht ziehen lassen.

„Was wollen Sie mit einem einzelnen Schiff schon gegen 15 von uns anrichten.“ Der Kazon-Captain lachte wieder, doch brach er plötzlich ab. „Ich verliere jetzt die Geduld. Sie werden kein freies Geleit aus unserem Territorium erhalten! Entweder Sie ergeben sich auf der Stelle oder wir zerstören Sie!“

Ich schaute zu Walker rüber. Wir schüttelten gleichzeitig den Kopf. Wir beide hatten nicht die Absicht uns kampflos den Kazon auszuliefern. Also mussten wir irgendwie den Kampf gegen eine übermächtige Flotte überleben…
Cdo Jason Anthony Hawk
CO G-001 New Hope

Chars:
Cmdr Svetlana Fjodorowna Kirilenkova (DXO)
Lt Jason Anthony Hawk (SCI)
MCPO Mercury Hathaway (MED)

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