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KYL – Log 12 - Ens Akirana Yavapai – MED - SD: 15252.1378

Verfasst: Sa 24. Mai 2014, 12:47
von Jadzia_Bennet
KYL – Log 12 - Ens Akirana Yavapai – MED - SD: 15252.1378

Personen: Alle aus dem AT

Wörter: 1682


<<>> Kylata – Basiscamp am Morgen – Tag 3 <<>>


„Ich verlasse mich da auf ihre Fachkompetenz und vor allen darauf das sie den Erfolg der Mission vor ihr Gewissen stellen.“ Diese Worte, ausgesprochen von Commander Verreuil hallten in mir nach, während ich darauf wartete, was Sergeant Moreno noch zu sagen hatte.
Der Marine erklärte in knappen Worten, was wir tun konnten, wenn irgendetwas nicht nach Plan funktionierte. Es gab also genaue Notfallpläne, was mir einerseits ein wenig Sicherheit vermittelte, andererseits aber auch die Gefahren drastisch vor Augen führte, denen wir uns bald schon aussetzen würden.

Nun, ich war nicht zur Sternenflotte gegangen, um eine ruhige Kugel als Ärztin in irgendeinem Krankenhaus zu schieben. Ich war als Kriegerin aufgewachsen, ausgebildet für den Kampf und diese Ausbildung hatte ich auch als Medizinerin nie vernachlässigt. Ich trainierte in meiner Freizeit auf der New Hope wahrscheinlich sogar mehr als so manches Mitglied der Sicherheitsabteilung. Immer mit den Worten meines Großvaters im Kopf, der einmal gesagt hatte: „Es wird im Leben viele Situationen geben, da kannst du dich nur auf Manitu und auf dich selbst verlassen. Manitu hat aber viel zu tun, also bleibst am Ende oft nur du übrig. Was dann passiert, liegt einzig und allein an deinen Fähigkeiten.“

Es waren weise Worte und ich hatte sie bisher immer beherzigt. Aufmerksam hörte ich also dem Sergeanten zu. Interessant war der letzte Punkt seiner Ausführungen. Der Hinweis, das unter Umständen die oberste Direktive nicht mehr relevant sein würde. Ein Hinweis auf etwas, das für mich eigentlich nahe lag. Ich hatte bisher nur nicht daran gedacht.
Wenn sich hier Kazon befanden, die offensichtlich, mit Beteiligung der Kaylas, etwas bauten und außerdem das Volk des Planeten an diversen technischen Errungenschaften teilhaben ließen, dann war unsere Direktive hinfällig. Dann hatte dieses Volk bereits das erfahren, was wir, laut unserer Bestimmung, vermeiden wollten.

Die Besprechung war damit zu Ende und die Marines waren die Ersten, die unsere Basis in Richtung Stadt verließen. Nach den Marines brach das zweite Team auf. Commander Verreuil, der Chefwissenschaftler Medsad Jasa und Gaius Argathon würden sich um die Kommunikationsanlage der Kazon kümmern. Eine Aufgabe, um die ich sie nicht beneidete.
Wir, also der verbliebene Rest des Einsatzteams hatten noch ein wenig Zeit, ehe es auch für uns ernst werden würde.


<<>> Kylata – Stadt Ogacik – Tag 3 <<>>


Ein wenig ziellos schlenderten wir durch die Straßen. Faedre hatte uns noch in der Höhle einen Plan vorgeschlagen, der hoffentlich funktionieren würde. Sie hatte bei ihrem ersten Ausflug einen Mann kennen gelernt, der offensichtlich Interesse an ihr gezeigt hatte. Wir sollten also versuchen, diesen Mann wieder zu finden. Faedre wusste noch ungefähr, wo diese Begegnung statt gefunden hatte und so schlenderten wir also in diese Richtung. Unauffällig schauten wir abwechselnd immer wieder auf unsere getarnten Tricorder, um die darin gespeicherten Boidaten des gesuchten Kyla Mannes wieder zu finden.

Wir waren etwas mehr als eine halbe Stunde unterwegs, als Crewman Simmons plötzlich stehen blieb und so tat als würde er eine besonders blütenreiche Pflanze betrachten. „Ich habe das Signal empfangen“, sagte er leise. „Der Gesuchte ist dort rechts in der Seitenstraße.“
Auch wir schauten uns kurz die Pflanze an, so als würden wir von der Blütenpracht begeistert sein, ehe wir in die angegebene Richtung weiter schlenderten.
Der Mann, den Faedre und einige Mitglieder der gestrigen Erkundungstruppe bereits kannten, stand zusammen mit einem weiteren Mann auf der Straße vor einem Hauseingang.
Während wir näher kamen blickte er auf, erkannte meine Kollegin und winkte uns zu. Wir gingen also zu den beiden Männern hin und Faedre übernahm es zu reden.

„Ich hatte nicht gehofft Sie wieder zu sehen.“, begrüßte der Mann meine Kollegin erfreut und Faedre lächelte ihn strahlend an ehe sie antwortete. „Es freut mich auch, Sie zu treffen. Sie haben ja gestern gesagt, das Arbeiter gesucht werden. Da wir aus unserem Dorf hier her gekommen sind um hier Arbeit zu finden, würde ich gerne wissen, wo wir uns dafür melden können.“
Der Angesprochene wirkte ein wenig enttäuscht, wenn ich seine Mine richtig interpretierte, doch er antwortete ohne zu zögern: „Wenn Sie dieser Straße folgen und dort unten, bei dem gelben Haus nach links abbiegen, sehen sie schon von weitem ein Gebäude, dessen Fassade anders ist als die der anderen Häuser. Es ist nicht zu verfehlen. Dort können Sie sich melden. Aber was ist mit dem versprochenen Essen?“
Faedre erwiderte mit einem charmanten Augenzwinkern: „Erst die Arbeit und dann das Vergnügen. Wir werden uns sicher noch öfter treffen. Wie Sie sehen bin ich ja nicht alleine und meine Freunde hätten kein Verständnis, wenn ich sie hier alleine lassen würde. Wenn wir uns erst besser kennen gelernt haben, komme ich gerne auf die Einladung zurück.“

Ich staunte über meine Kollegin. Sie war ja richtig gut, wenn es ums Flirten ging. Nach dem 'Duft' den dieser Mann im Laufe des Gespräches in immer stärkeren Maße verströmte zu urteilen, dürfte sie bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Drei Brüste schienen hier wirklich sehr begehrt zu sein.
Wir verabschiedeten uns höflich und marschierten weiter. Ich konnte die Blicke, die uns, oder besser gesagt meiner Kollegin folgten spüren, bis wir um die bezeichnete Ecke bogen.

Hier sahen wir sofort, was der Mann gemeint hatte. Es war ein Gebäude, dessen Fassade, im Gegensatz zu allen anderen hier, aus schwarzem Metall war. Das war eindeutig etwas, das nicht die Kylas gebaut hatten, sondern die Kazon.
Mutig betraten wir das Gebäude.

Schon in der Eingangshalle wurden wir von einem Kazon empfangen. Er grüßte und schickte uns, ohne etwas zu fragen zu einer Türe hinter der wir uns melden sollten. Hier her kamen wohl nur Kylas die Arbeit haben wollten.
Hinter der Türe warteten schon einige Einheimische. Wir grüßten höflich und stellten uns neben die bereits Wartenden. Kurze Zeit später betrat ein weiterer Kazon den Raum.
Ohne viele Worte deutete er auf zwei der wartenden Einheimischen und dann auf Baumgartner, O'Hara, und Crewman Jester, einen unserer beiden Sicherheitsleute.
„Ihr kommt mit mir. In einigen Versorgungsgebäuden außerhalb der Anlage müssen die Energiezufuhr-Leitungen und einige Lüftungsanlagen überprüft und erneuert werden. Mein Name ist Makorok und ihr werdet von mir die notwendigen Anweisungen bekommen.“
Er verließ den Raum und die von ihm ausgewählten Arbeiter folgten ihm. Es gefiel mir nicht, das unsere Gruppe nun getrennt wurde, doch gab es keine Möglichkeit das zu verhindern.
Kurz nachdem die Gruppe gegangen war, erschien ein weiterer Kazon. Auch er verzichtete auf einen Gruß und kam gleich zur Sache. „Ihr......“, eine Handbewegung schloss alle noch im Raum Anwesenden ein, „.... kommt mit mir.“
Wir, drei Kylas, Faedre, Jera, Simmons und ich, folgten dem Mann also wieder aus dem Gebäude und gingen hinter ihm in Richtung der Anlage, für die wir uns mehr als für alles andere interessierten.
Beim Näherkommen trafen wir auf immer mehr Kazon, die gut bewaffnet anscheinend dazu da waren, die Anlage gegen unbefugten Zutritt zu schützen. Wir wurden allerdings nicht behelligt und durch alle Kontrollen gewunken. Anscheinend waren wir hier ein gewohnter Anblick.


<<>> Kylata – Stadt Ogacik – Anlage der Kazon – Tag 3 <<>>



Nachdem wir ein energetisch gesichertes Tor passiert hatten, befanden wir uns in einer anderen Welt. Große Generatoren sorgten für Energie. Fahrzeuge, die unseren Shuttles ähnelten bewegten sich durch Gassen. Förderbänder transportierten Container zwischen Gebäuden, die auch auf einem Planeten der Föderation hätten stehen können. Der Boden unter unseren Füßen vibrierte.
Der Kazon war kurz stehen geblieben, um uns Gelegenheit zu geben uns umzuschauen. Er war wohl daran gewöhnt, das Neulinge erst einmal staunend diese Eindrücke verarbeiten mussten. Auch wir taten so, als wären wir vollkommen überrascht von diesem Anblick.

Nach kurzer Zeit ging es weiter. Wir betraten einen Turbolift, der uns etwa fünf Stockwerke nach unten brachte. Hier war wohl das eigentliche Herz der Kazon Basis.
Fast hatte man das Gefühl an Bord eines Raumschiffes zu sein. Der Kazon brachte uns in eine große Halle, an deren Wänden Regale waren in denen alle möglichen Dinge lagen. Auf dem Boden standen sehr viele Kisten in unterschiedlichen Größen. Er befahl uns hier zu warten, ehe er zu einem Terminal trat und kurz meldete, das die Neuen eingetroffen waren. Dannach verließ er die Lagerhalle.
Faedre, Jera, Simmons und ich schauten uns kurz an, ohne jedoch etwas zu sagen, das uns hätte verraten können. Kurze Zeit später betraten zwei weitere Kazon den Raum. Einer blieb an der Türe stehen, der andere trat vor uns.

„Mein Name ist Thorest. Ich bin hier der Vorarbeiter. Ihr werdet hier in diesem Lagerraum arbeiten, aber bei Bedarf auch in anderen Lagern.“ Er klärte uns weiter über die Dinge auf, die wir zu tun haben würden.
Vor allem ging es darum, die hier gelagerten Materialien auf automatische Fahrzeuge zu laden, welche diese dann dahin brachten wo sie benötigt wurden. Wir bekamen jeder eine Nummer zugewiesen, die auf eine Plakette graviert war, welche wir uns an die Brust heften mussten. Auf einem der großen Bildschirme würde dann die Nummer aufscheinen und der dazu gehörige Auftrag. Er erklärte auch, nach welchem System es uns möglich war, die angeforderten Dinge schnell zu finden.
Nachdem er alles gesagt hatte, was wir wissen mussten, schloss er mit den Worten: „Ihr werdet hier sehr gut bezahlt. Dafür erwarten wir auch volle Leistung. Es ist streng verboten irgendetwas aus dieser Anlage nach draußen zu bringen. Pausen werden durch ein Signal angekündigt. Ebenso das Ende der Pause. Es gibt hier einige Kantinen, in denen Sie kostenloses Essen und Trinken erhalten. Wege die Sie gehen dürfen sind mit farbigen Linien markiert. Es gibt hier überall Tafeln, welche die Bedeutung der Farben erklären. Grün ist zum Beispiel die Farbe für die Kantinen. Je heller diese Farbe, desto näher befinden sie sich am gewünschten Ziel. Alle Bereiche, zu denen keine farbige Linie führt, sind für sie absolutes Sperrgebiet. Ein Missachten dieser Regel wird von uns nicht geduldet. Haben sie das verstanden.“

Wir nickten alle zustimmend. Die Kylas in unserer Gruppe schauten etwas erschrocken drein und wir bemühten uns, deren Gesichtsausdruck zu kopieren. Für diese Einheimischen musste das hier ein enormer Kulturschock sein.
Vorarbeiter Thorest nickte uns noch einmal knapp zu und verließ danach den Raum. Der Kazon, der an der Türe gestanden war, blieb allerdings da stehen. Kurz danach kam der erste Auftrag für die Nummer 23486. Das war Jera.