KYL – Log 15 - Ens Akirana Yavapai – MED - SD: 15260.1641

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Jadzia_Bennet
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So 1. Jun 2014, 15:26

KYL – Log 15 - Ens Akirana Yavapai – MED - SD: 15260.1641

Personen: Verreuil, Moreno, - O'Hara, Gaius Argathon und Baumgartner erwähnt

Wörter: 951


<<>> Kylata – Basishöhle –Abend Tag 3 <<>>


Commander Verreuil hatte uns zu einer Besprechung zusammengerufen. Wir sollten uns alle in 10 Minuten in der Haupthöhle versammeln. Irgendetwas an dem Ton, mit dem er uns diesen Befehl gab, veranlasste, das sich mein Magen zusammenkrampfte und mein Unterbewusstsein mich an ein herannahendes Unwetter denken lies. Kurze Zeit später wusste ich, das ich mich auf mein Gefühl verlassen konnte.

Was der Geheimdienstler uns mitteilte war nicht gut. Es war sogar mehr als nur nicht gut. Es war eine Katastrophe. Die Prophecy war abgestürzt und geentert worden. Die Besatzung hatte kapituliert und war in Gefangenschaft. Verreuil erwartete, das man die Gefangenen hier in die Kazon Anlage bringen würde. Unsere Mission war plötzlich eine ganz andere geworden. Nun ging es nicht mehr darum, lediglich so viele Informationen wie möglich zu sammeln und sich dabei nicht erwischen zu lassen, nun ging es darum, das wir alle lebend von diesem Planeten kommen würden.

Der Commander erklärte, das seine Hoffnung in den Widerstandsgruppen der Kylas lag. Wenn unsere Eindrücke richtig waren, so waren bei weitem nicht alle Kylas begeistert vom Tun der Kazon. Klar brachte es Vorteile, einen Technologiesprung über sehr viele Generationen hinweg zu machen.
Sinala, die Kylafrau, welche ausgerastet war, nachdem sie erfahren hatte, das die Kazon ihren Mann getötet hatten, hatte mir ja unter anderem erzählt, das die ursprünglichen Kylas ein technologisch sehr hoch entwickeltes Volk gewesen waren. Ein Volk welches, wie sie sagte, zu den Sternen fliegen konnte. Ein friedliebendes Volk, mit hoher Moral, Gerechtigkeitsliebe und Sinn für soziale Werte. Ein Volk allerdings, das von einem anderen fast vollständig verschleppt und versklavt worden war. Von dem nur sehr wenige, verborgen in tiefen Höhlen, diesem Schicksal entkommen waren.

In diesen Höhlen hatten die wenigen Überlebenden über Generationen ausharren müssen. Die Oberfläche war für lange Zeit unbewohnbar. Die Feinde hatten mit einem Hagel aus Feuer die Oberfläche in glühende Lava verwandelt und alles Leben, das sich nicht in die Tiefen zurückgezogen hatte, vernichtet.
In den Höhlen vergasen die Kylas immer mehr dessen, was sie einst wussten und konnten. Generationen kamen auf die Welt und starben, ohne jemals die Sonne gesehen zu haben.
Als sich die ersten des Volkes an die Oberfläche wagten, war der Planet eine Wüste. Jegliche Spuren der Vorfahren waren unter Sand und Geröll begraben. Die wenigen Zeugen der Vergangenheit, die es noch gab, verfielen mit den Jahren und bald schon erinnerte nichts mehr an die einstige Größe und Macht dieses Volkes.

Das blieb solange so, bis man eines Tages eine Höhle entdeckte. Eine Höhle, in der das alte Volk Aufzeichnungen hinterlassen hatte. Nun erfuhren die Nachkommen der einstigen Kylas, das sie einst mächtig gewesen waren. Das ihre Technologie sehr weit entwickelt war. Das sie es noch immer wären, hätte nicht ein noch mächtigeres Volk ihren Weg abrupt und gewaltsam beendet.
Dieses Wissen hatte sie erst wirklich offen gemacht, für das Ansinnen der Kazon. Viele hegten die Hoffnung an die einstige Macht anknüpfen zu können. Wieder zu den Sternen fliegen zu können, andere Welten zu besiedeln und wunderbare Dinge zu entdecken.
Ja, die Kylas hatten die Kazon mit offenen Armen empfangen. Doch so langsam wurde immer mehr Leuten bewusst, wie hoch der Preis für diesen Fortschritt war. Vielen wurde klar, das sie sich verkauft hatten. Sie waren betrogen worden. Was hatten sie bekommen? Wenig. Was hatten sie aufgegeben? Sehr viel, vor allem ihre Freiheit.

Es gab noch genug Kylas, die es nicht so sahen. Die noch immer begeistert waren von den Möglichkeiten die sich ihnen bieten würden, doch die Gruppe derer, die das nicht so sah wurde von Tag zu Tag größer. Die Kazon selbst trugen dazu bei, indem sie das einheimische Volk immer mehr wie Sklaven behandelte. Sklaven denen man zwar Geld für die Arbeit gab, denen man aber gleichzeitig mit diesem Geld alle Rechte und sogar jegliche Würde abkaufte.
Ich konnte das wohl mehr als alle Anderen verstehen, denn so ähnlich war es meinem Volk auch ergangen. Die Weißen waren erst als Freunde gekommen. Wir hatten sie mit allen Ehren empfangen. Wie es dann weiterging ist heute Teil der amerikanischen Geschichte.

Das war in etwa das, was ich Verreuil erklärte, als er nach unseren Erfahrungen fragte. Natürlich mit knapperen Worten. Kurz zusammengefasst. Ich erklärte auch, dass ich das Angebot bekommen hatte, am nächsten Tag als Medizinerin innerhalb der Anlage zu arbeiten. Der Commander bat mich, diese Chance auf jeden Fall zu nutzen, dabei aber, wie alle Mitglieder des Ausenteams, extrem vorsichtig zu sein.

Nathan Moreno übernahm es dann, weitere Anweisungen zu geben. Moreno war, wie erwartet, vorsichtig. Ich hatte das Gefühl, das er grundsätzlich immer vom schlimmsten Szenario ausging, was für mich kein Fehler war, was ihm aber von einigen Anwesenden mürrische Blicke einbrachte. Vor allem als er erklärte, das alle, also nicht nur die Marines und die Mitglieder der Sicherheit, sich an der Nachtwache beteiligen mussten. Er teilte die Schichten ein und ich hatte das Glück, gleich in der ersten zu sein. Das hatte natürlich den Vorteil, dass ich am Anschluss daran, wenn nichts unvorhergesehenes passierte, in Ruhe den Rest der Nacht durchschlafen konnte.

Während sich also alle zur Ruhe begaben, blieb ich mit Cassandra O'Hara und Ensign Baumgartner, die noch dabei waren die Reichweite der Sensoren unserer Shuttle zu erweitern, Gaius Argathon und Crewman Halef wach. Ich begab mich zum unteren Höhlenausgang, der in Richtung Ogacik ging und versteckte mich, indem ich auf einen Felsen kletterte, über den ich direkt auf einen Vorsprung über dem Eingang kam. Hier oben gab es eine Felsnische, in der ich nicht gesehen werden konnte, von der aus ich aber einen sehr guten Überblick hatte.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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