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PRO/KYL – Log 02 – Ens. Andrej Wolkov – SCI - SD: 15264.1857

Verfasst: Do 5. Jun 2014, 17:49
von Armin Tuscher
PRO/KYL – Log 02 – Ens. Andrej Wolkov – SCI - SD: 15264.1857
Personen: Altair
Worte: 911

=/\= Kazon Arrestbereich =/\=

Es war nicht mal 10 Minuten her, dass ich vom Verhörbereich in den Arrestbereich zurückgeschleift wurde. Ich lag am Boden, an eine Kiste gelehnt. Es war recht still. Mit mir unterhielt sich sowieso niemand, da ich als einer der Neuen noch nicht viel Kontakt mit den anderen Crewmitgliedern hatte. Ich war … allein. Mein Blick war an die Decke dieser großen Gefängniszelle gerichtet. Meine Gedanken waren in meiner alten Heimat. Mütterchen Russland…. Meine Eltern… meine Oma… Babuschka! Wie ich meine Oma und ihr zum Vergessen leckeres Borschtsch liebte. Ich seufzte.

Während ich wieder über Sinn und Unsinn meiner Entscheidung zur Sternenflotte zu gehen, sinnierte, hörte ich Schritte lauter werden. Es waren dieselben hässlichen Kazon, die mich zurückbrachten und Altair mitnahmen. Zugegeben, ich kannte Crewman Altair nicht gut. Er kam mir immer irgendwie … arrogant vor. Aber ich konnte mir einfach nicht erklären, wieso. Wir waren beide Wissenschaftler auf unterschiedlichen Gebieten. Aber er war mein einziger Strohhalm hier. Die Schritte wurden noch lauter und kamen dann zum Stehen. Ich schreckte auf und wurde aus meinen Gedanken zurück in die Realität gerissen. „Ach nicht schon wieder“, dachte ich bei mir, als ich in die hässliche Fratze des Kazon blickte.

„Mitkommen“, rief der Kazon. Ich richtete mich gleich auf und folgte ihm freiwillig. Ich war es leid, immer herumgeschliffen zu werden. Nach kurzer Zeit war ich wieder im düsteren Verhörraum und sah auch Crewman Altair in der Mitte stehen. „Achso. Den meinen Sie.“, hörte ich ihn mit Blick auf mich sagen. "Na, das war wieder typisch Altair.", dachte ich bei mir. Ich wusste nicht, ob ich den Kerl mögen oder hassen sollte. Immerhin war er der Crewman und ich Ensign – nicht dass ich ranggeil wäre.
Der mich „begleitende“ Kazon stellte mich direkt neben den Crewman, dem ich zunickte. „Ein besonders großes Erinnerungsvermögen scheint dieser Crewman nicht zu haben“, meinte der Boss-Kazon mit einem Blick zu mir. „Nun…“, ich blickte den Kazon an, „wir hatte noch nicht all zu viel miteinander zu tun. Aber wenn ich Quantenwaffen herstellen soll, ist es unumgänglich, dass er mir zur Hand geht.“

Der Kazon blickte uns beide abwechselnd an. „Nun gut…“, er ging auf und ab. „Was benötigt ihr dafür?“. Altair blickte dem Kazon direkt in die Augen und begann zu sprechen: „Wir benöt….“ – „Also, wir brauchen folgendes…“ unterbrach ich den Crewman und blickte ihn tiefgründig an in der Hoffnung er verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und pfuschte mir nicht hinein, wenn ich nun aufzählte, was wir für die „Quantenwaffen“ benötigen.

„Obwohl…“, fuhr ich fort… „Wie gut kennen Sie sich mit Quanten aus“, fragte ich den Kazon. „Gar nicht, ich bin Offizier, kein Teilchenforscher. „Aha, aha“, erwiderte ich. „Nunja, wir benötigen zur Herstellung der Waffen einen kleinen Hadronen-Speicherring und dafür wiederum supraleitende Verbindungen. Wenn Sie mir ein Padd geben, kann ich die entsprechenden Spezifikationen der Einzelteile eingeben und…“, „Jaja“, unterbrach mich der Kazon und ich sah Altair mich mit großen Augen anschauen. Der Kazon drückte mir ein Padd in die Hand. Ich ging noch einen Schritt weiter auf Altair zu und schrieb „Mobile Quantensingularität“ ins Padd und drehte es so, dass es der Crewman nicht übersehen konnte. Ich konnte an seinen Augen, die ihm fast übergangen, sehen, dass er verstand, was ich ihm damit vermitteln wollte.

Ich löschte das Wort „Quantensingularität“ und ersetzte es durch die Materialien, die ich zum Bau eines Miniatur-Hadronen-Speicherrings benötigte. Ich betete insgeheim im Namen meiner Babuschka, dass die Kazon keine Wissenschaftler auf dem Planeten hatten. Als ich mit der Materialliste fertig war, gab ich auch an, wie der Raum ausgestattet sein musste, um unsere Arbeit verrichten zu können. Es mussten starke Magnetfelder eingebaut werden, die rings um den Hadronen-Speicherring aufgestellt werden mussten. Des weiteren durften maximal 2-3 Leute im Raum sein, um durch bidirektionale Gravitation die Laufmuster der Materie bzw. Antimaterie nicht zu beeinflussen. Außerdem müssten Teile des Raums vakuumversiegelt werden können.

Ich übergab dem Kazon das Padd und war heilfroh, dass Altair keine Zwischenfragen stellte. Er schien begriffen zu haben. Ich hoffte es zumindest. Wenn uns das gelingen würde, was ich vor hatte, würden wir als Helden da stehen. Mit einem Auge behielt ich Crewman Altair im Blickfeld. Der Kazon gab das Padd nach nur einem kurzen Blick darauf seinem Handlanger. „Gut.“, meinte er schließlich. „dann geht nun in den Arrestbereich zurück…“ Altair und ich blickten uns an. Wow, wir wurden nicht geschleift! „Aber haltet euch an die Bodenmarkierungen und haltet euch im Arrestbereich bereit. Sobald wir alles besorgt haben, werdet ihr unverzüglich mit der Arbeit begonnen. Solltest Ihr euch weigern…“ … „Ja, wir wissen schon…“; unterbrach ich den Kazon. „Dann wird einer unserer Crewmitglieder sterben.“ Der Kazon blickte grimmig, sagte aber nichts. Altair und ich gingen in den Arrestbereich zurück, ohne uns noch einmal umzudrehen.

Dort angekommen fuhr mich Altair an. „Was zum Teufel soll das werden?“. Ich blickte leer zurück. „Das ist doch offensichtlich, oder? Ich will ein Gerät produzieren, das eine mobile, bewegliche Quantensingularität erschafft.“ – „Jajaja“, unterbrach Altair mich, „schon klar. Wir wollen zwar runter vom Planeten, aber nicht auf die Weise, dass wir von einem schwarzen Loch verschluckt werden.“ – „Naja“, erwiderte ich, „es soll ja nur eine sehr KLEINE Quantensingularität sein. Wirklich klein.“ Altair stand kurz da und lachte dann. „Gut, ich denke Sie haben es verstanden“. Ob er es nicht schon lange verstanden hat, war mir nicht ganz klar. Manchmal kam mir nämlich vor, als würde Altair über so manchen Dingen stehen….