Kyl – Log 06 – Lt. Indika Suravi – MED - SD: 15265.1748

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Jadzia_Bennet
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Fr 6. Jun 2014, 16:30

Kyl – Log 06 – Lt. Indika Suravi – MED - SD: 15265.1748

Personen: Lucille Walker, Jera Jade, Kirilenkova (erwähnt)

Wörter: 1147


*** Kazonbasis – improvisierte Krankenstation – Tag 4 ***


Lucille ging es inzwischen besser, doch ich hatte nicht die Absicht, sie wieder diesen Folterern zu überlassen. Ich kannte ihre Armprothese und wusste wozu sie damit in der Lage war. Ich kannte auch ihren Ruf. Sie würde sich ohne Gegenwehr töten lassen, wenn sie damit der Crew half zu überleben. Und genau aus dem selben Grund, würde sie, ohne mit der Wimper zu zucken, Kazon töten.
„Du kannst mich nicht ewig hier behalten“, sagte sie leise, als ich ihr meine Absicht klar gemacht hatte. „Wenn sie mich nicht mehr haben, werden sie sich mit Commander Kirilenkova beschäftigen.“
Ihre Argumentation war gut, doch meine war besser.
„Ja“, sagte ich. Ihr erst einmal zustimmend. Ihr Blick war triumphierend, verdunkelte sich aber sofort wieder als ich weiter sprach. „Denk bitte mal nach. Wenn die dich wieder mit nehmen, werden die nicht mehr lange fackeln. Ich konnte mit den Mitteln die ich hier habe, deine Rippen nur zusammenfügen. Bis diese wieder fest sind dauert es einige Tage. Ein heftiger Schlag auf deinen Brustkorb kann dich also töten. Und dann? Dann holen sie vielleicht trotz deines Opfers die CO. Wer von euch beiden ist aber in der Lage der Crew mehr zu helfen? Du, mit deiner eingebauten Hochleistungsprothese und deinem Training als Kämpferin, oder Kirilenkova, die außer ihrem Willen zu helfen, nichts hat das ihr hilft. Keine Waffe und auch keine Ausbildung als Mitglied der Sicherheit. Mal abgesehen davon, das auch sie ein solches Verhör kaum überleben würde.“

Die CXO hatte mir aufmerksam zugehört. Was ich sagte gefiel ihr nicht, doch widerwillig musste sie mir recht geben. Ich hatte emotionslos gesprochen und nur die Fakten aufgezählt und genau so dachte sie nun auch. Ich konnte sehen, das es hinter ihrer Stirne arbeitete und war mir sicher, das sie im Kopf alle relevanten Daten verwendete um diverse mögliche Szenarien durch zu gehen.

„Wie willst du verhindern, dass sie mich holen, wenn sie denken das ich soweit bin?“, fragte sie letztendlich und ich wusste das ich mit meiner Einschätzung der Lage gewonnen hatte.
„Mir wird etwas einfallen“, antwortete ich zuversichtlich. Ich hatte noch keinen Plan, doch wusste ich, das mir schon noch etwas einfallen würde, wenn es soweit wäre. Immerhin hatte ich, aufgrund meiner Herkunft, nicht mir zwei Herzen, sondern eine Fähigkeit, welche mir hier helfen konnte. Meine Kollegen in der Medizin bezeichneten mich als Suggestor. Ich konnte andere dazu bringen, das zu tun was ich wollte. So das sie dachten es wäre ihr eigener Wunsch. Eine Fähigkeit, die ich zwar ständig trainierte, die ich aber möglichst geheim hielt und nur in absoluten Notfällen einsetzte. So ein Notfall war hier ohne Zweifel gegeben.

Jera, die ich zu meiner Hilfspflegerin gemacht hatte, hatte aufmerksam zugehört. Nun sagte sie leise: „Ich habe seit ich hier bin mit einigen Kylas Gefangenen gesprochen. Da ich ja durch die Kazon meinen Mann verloren habe, zumindest denken die das, wissen die das ich mehr als nur wütend auf die Fremden bin. Es fällt sehr oft das Wort, Widerstandsgruppe. Natürlich war ich daran sehr interessiert. So habe ich erfahren, das inzwischen die Mehrheit der Kylas die Kazon los werden wollen. Wenn es sein muss auch mit Gewalt. Ihr Fremde.....“, sie grinste, denn für die Kylas war sie ja eine der ihren, „....ihr Fremde seid eine große Hoffnung. Der Widerstand draußen weiß über unser Hiersein bereits Bescheid. Er ist sehr gut organisiert. Vielleicht solltest du den Kommunikator doch nehmen“, sagte sie und hielt Luci das Ding wieder unter die Nase.

Nachdenklich meinte die CXO: „Wenn das so ist, dann wäre es vielleicht doch klug zu versuchen mit Verreuil Kontakt aufzunehmen. So wie ich ihn einschätze, hat er die Widerstandsbewegung bereits für seine Pläne eingespannt. Wenn es eine Befreiungsaktion geben sollte, die auch erfolgreich ist, dann müssen wir alle gleichzeitig los schlagen. Dazu benötigen wir Absprachen und so viele Informationen wie möglich. Aber nicht ich werde mit ihm sprechen, sondern du“, sagte sie und schaute mich an. Jera drückte mir also das kleine Gerät in die Hand, während Lucille erklärte: „Du hast hier, wie ich gesehen habe einen eigenen kleinen Schafraum. Dort kannst du ungestört reden. Jera wird aufpassen, das dich niemand stört.“

Sie war ja doch die bessere Taktikerin, musste ich neidlos anerkennen. So marschierte ich also in meinen Raum und schloss die Türe. Jera spielte draußen die Verrückte, die auf die Zauberin, die einem den Bauch aufschneiden und wieder zumachen konnte ohne das man hinterher was davon sah, aufpassen. Sie tat inzwischen, für die Kazon, so als würde sie mein Können bewundern und mich für eine Helferin der Hundertbrüstigen halten. Die wenigen anwesenden Kazon Patienten lachten und spotteten über sie, doch das war ihr ganz recht so. Sie wusste, das denen bald schon das Lachen vergehen würde.

Sobald die Türe hinter mir geschlossen war, rief ich Commander Verreuil. Dieser meldete sich sofort. Ich sagte ihm wer ich bin und informierte ihn so kurz als möglich über alles was ich inzwischen erfahren hatte. Ohne mich auch nur einmal zu unterbrechen hörte er zu. Als ich geendet hatte sagte er knapp. Halten Sie durch. Wir werden sie so schnell als möglich da raus holen. Ihre Entscheidung hinsichtlich Commander Walker war richtig. Versuchen sie so gut als möglich herauszufinden, in welchen Bereichen sich die Gefangenen befinden. Rekrutieren sie so viele Kylas wie möglich. Melden sie sich, so oft sie können und es neue Informationen gibt. Verreuil Ende.“

Der Geheimdienstmann war im Laufe des Gespräches in meiner Achtung sehr weit gestiegen. Kein überflüssiges Gelabere, keine dummen Fragen, kein Wort zu viel, aber auch keines zu wenig. Ich verbarg den Kommunikator, indem ich ihn an die Innenseite meines Uniformoberteils heftete und verlies den Raum, um Lucill und Jera zu berichten.
Wir mussten uns also etwas ausdenken, um herauszufinden, wohin man die Gefangenen gebracht hatte. Dabei waren uns die Kylas eine große Hilfe. Diese hatten zum Teil beim Aufbau der Anlage mitgeholfen und versprachen, Skizzen anzufertigen, die sie dem Widerstand zukommen lassen würden. Es war wirklich faszinierend, wie gut die Kommunikation innerhalb der Wiederstandgruppe funktionierte.

Eine Kylas Frau zupfte Jera am Ärmel. „Komm mit“, flüsterte sie und zog sie in eine Nische in der die WC Anlage für die Kaylas und Sternenflotten Patienten war. Die Kazon hatten natürlich eigene luxuriösere Sanitäranlagen.
Misstrauisch ging die Sicherheitlerin mit. Bald schon kam sie wieder und ihr Gesicht strahlte. „Stellt euch vor, ich bin in ein Klo gestiegen.“
Lucill und ich schauten uns an. Wir dachten wohl beide das selbe: „Ist sie nun wirklich verrückt geworden?“
Jera amüsierte sich über unsere verblüfften Gesichter, ehe sie erklärte. „Eines der WCs ist nur Tarnung. Man kann es zur Seite schieben. Darunter ist der Beginn eines Geheimganges, der aus der Anlage führt. Er endet am Rand von Ogacik in einem Haus das dem Widerstand gehört.
Das waren allerdings gute Neuigkeiten.
“Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.”

Tecumseh, Häuptling der Shawnee
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