KYL - EnsJG T. McMannis - MED - RPG15 Log7 - 15275.1495

[Wedge Antilles]

Personen: Kiri, Harley, diverse indirekt
Wörter: 611

--- Zelle ---

Die mir so bekannten Brüste gingen so schnell, wie sie gekommen waren. So viel zu der Hoffnung, wir kämen hier endlich raus. Aber was hatte ich auch erwartet? Dass sich Faedre in eine mordlüsterne Klingonin verwandelt, ihr Bath’let zückt und ihre beiden Bewacher mal ebenso niederstreckt?
Okay, Ty, wenn du schon unerfüllbare Erwartungen hast, dann bitte doch die, dass sie dir anschließend deine drei Brüste zeigt, von denen du weißt, dass mindestens zwei echt sind.

Kurze Zeit später kamen wieder zwei von unseren Wachhunden und sie sahen nicht so aus, als wollten sie eine Runde Skat kloppen. Die sahen eher wie die Sorte Schachspieler aus, die gerne ihre Figuren schlugen und dabei unschuldige Menschen als Bauernopfer verwendeten.
Während der eine – wie Kirilenkova zuvor richtig erkannt hatte – vor der Zelle stehen blieb, gesellte der zweite sich zu uns. „Du!“ motzte einer und hätte er der XO nicht direkt seine Waffe vor die Nase gehalten, hätten wir nicht gewusst, wen er meinte. „Mitkommen!“
Doch die XO verschränkte nur lapidar die Arme vor ihrer Brust und ging in Veracht-Stellung. „Wieso?“
Zwei Sekunden glotzen sie sich gegenseitig an, dann wurde mir aus zunächst unerklärlichen Gründen schwarz vor Augen.


--- undefinierbare Zeit später ---

Langsam öffnete ich die Augen und sah… die Decke. Das bedeutete unweigerlich, dass ich lag. Da sich mein Rücken kalt und schmerzend anfühlte, konnte ich ergänzen, dass ich auf dem steinigen Boden liegen musste. Lediglich mein Kopf war weicher gebettet. Ich ließ meinen Kopf ein wenig rotieren und stellte fest, dass die Aussicht je nach Rotation besser wurde, denn so wie es schien, lag mein Kopf auf Harleys Schoß. Sie selbst starrte nur geistesabwesend auf einen Punkt, der circa 25,7 Kilometer außerhalb dieser Zelle lag. Doch meine Bewegungen holten sie in die Realität zurück, was aber nicht bedeutete, dass sie mich anlächelte.
„Was ist passiert?“ ächzte ich und musste bemerken, dass meine Kehle ausgetrocknet war. Wieso stellte ich diese Frage überhaupt? Ich lag auf Harleys Schoß, was spielte es da für eine Rolle, wie ich da hingekommen war?
„Sie haben sie mitgenommen.“ Okay, es war nicht schwer zu erraten, wen Harley meinte. „Und dich haben dich niedergeschlagen, weil Lana… ‚aufmüpfig‘ war.“ Okay, das erklärte die plötzliche Umnachtung, die mich vorhin umgeben hatte. Ebenso die Schmerzen in der Bauchgegend. Wo waren nur die Zeiten, wo sich ein Captain vor seine Crew stellte und sie so vor Schmerzen bewahrte?
Egal. „Verstehe“, murmelte ich, schloss die Augen und kuschelte mich mehr in Harleys Schoß. Seltsamerweise ließ sie mich gewähren.


--- später, Gemeinschaftshöhle ---

Ich hatte keine Ahnung, wie wir hierhergekommen waren. Einige schießwütige Secler hatten uns – die zurückgekehrte und völlig apathisch wirkende XO war ebenfalls dabei – aus unserer Zelle geholt und sich dann den Weg freigeschossen. Ich war wie umnachtet mitgetrottet und hatte eigentlich nur mitbekommen, dass unseren Weg etliche Leichen zierten.

Und jetzt war irgendwie alles anders. Allerdings konnte ich nicht sagen, dass es besser war:
Erstens: Kiri hatte man wegen ihres Zustands suspendiert, was bedeutete, dass wir nun auf die Befehle eines Geheimdienstoffiziers hören mussten.
Zweitens: Harley sollte sich nur um die Alt-XO kümmern und den Rest dieser Frau überlassen, die bisher nur die Erfahrung der Nachtschicht hatte (und wir Ärzte wussten doch alle, dass nachts am wenigsten Verletzungen auftraten, von Penisbruch mal abgesehen).
Drittens: Ich stand hier nutzlos rum. Okay, das war normal. Aber ich beobachtete, wie alle miteinander feixten und lachten, als wäre das ein Sommerurlaub auf Risa. Nur ohne Bar, ohne Sonne und ohne Sex. Okay, so zufrieden, wie manche hier schauten, hatten sie zumindest Sex. Ob ich zu Harley rübergehen und fragen sollte, ob sie mir auch zu diesem zufriedenen Gesichtsausdruck verhelfen wollte?