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NH – CrRec Damian Desean – SEC – Log 03 - 15276.1985

Verfasst: Di 17. Jun 2014, 18:58
von Kami
NH – CrRec Damian Desean – SEC – Log 03 - 15276.1985

Personen:
NPCs: Somali, Sean (Barkeeper) Marry (Bedienung) Tamara
Wörter: 2013

~~~ auf irgendeinen Gang der New Hope ~~~

… vor mir auf den Boden lag eine junge Frau in einer blauen Uniform und suchte ihre Unterlagen zusammen. Ihr Kopf war hochrot und sie warf mit einen wütenden Blick zu.
„Ist auch schwer aufzupassen ob man wen umrennt.“, knurrte sie und rappelte sich auf.
„Stimmt, genauso schwer wie die Augen aufzumachen wenn man in einem Affenzahn um die Kurven biegt.“, gab ich zurück. Ihre Augen wurden schmal. Ich schüttelte den Kopf nahm meine Tasche wieder auf die Schulter, blickte auf mein Pad und setzte mich in Bewegung.
„Hey, was wird das bitte wenn das fertig ist?“
„Keine Augen im Kopf? Ich gehe was soll das sonst werden,“ rief ich über die Schulter zurück ohne mich umzudrehen. Im nächsten Moment traf mich etwas hartes am Kopf. Hatte das Miststück mir grade etwa ein Pad an den Kopf geworfen? Ich blieb stehen und ließ langsam die Tasche sinken.
Ein leises gemurmeltes „Scheiße“, drang in meine Ohren. Wie in Zeitlupe drehte ich mich um und hob das Pad auf.
„Ich glaube.“, ich sah sie an. „Du hast hier etwas verloren. Wenn mich nicht alles täuscht … hat es grade Flügel bekommen.“, mein Tonfall war trügerisch sanft. Wäre das ein Kerl gewesen hätte er sich samt Pad aus der nächsten Seitenwand pellen dürfen. Ihre Augen glitzerten doch ihre Mine war ernst. Sie war jung, eine hochgewachsene, schlanke Frau. Ihre Haare waren zu einem Pferdeschwanz zurück gebunden. Die grünen Augen blitzten doch sie spiegelten auch Angst. Ich rieb mir kurz über den Kopf. Verdammt das gibt eine Beule. Verdammtes Miststück.

Die Frau stand still da und sah mich an. Ich warf das Pad in ihre Richtung, drehte mich wieder um. „Bekommt das Ding noch ein mal Flügel und steuert in meine Richtung, garantiere ich für nichts mehr.“, sagte ich drohend und bückte mich nach meiner Tasche. Ich war keine zwei Schritte gegangen als das Pad erneut gegen mich prallte, diesmal in meinen Rücken.
„Letzte Warnung, Miss.“, sagte ich ohne mich umzudrehen. Meine Stimme war kalt und ich versuchte mit aller Macht meine Wut zu unterdrücken. Das Miststück schien es echt auf eine Tracht Prügel abzusehen. Ich hörte sie lachen.
„Leere Drohungen sind mir die Liebsten, Arschloch.“, sagte sie spöttisch. Ich rollte mit den Augen, reagierte aber nicht und ging weiter meines Weges. Sie hatte Glück, ich wollte nicht gleich bei meiner Ankunft unangenehm auffallen weil ich eine Frau verprügelte, auch wenn sie es dringend verdiente. Zu ihrem Glück blieb sie still und ich machte mich auf den Weg zu meinem Quartier.

~~~ Quartier Desean ~~~

Der Raum war klein und funktional eingerichtet. Ein Bett, ein Schrank, ein Tisch mit Stuhl und ein Replikator. Hinter dem Bett ging eine kleine Tür zur Nasszelle. Ein Luxus den die Starbase sich scheinbar leisten konnte, anders als auf dem Schiff wo es nur Schallduschen gab wenn man zum gemeinen Fußvolk gehörte. Wenn man ein kleiner Fußabtreter war durfte man eben nicht ans Wasser, aber gut, das Zimmer war angemessen und ich hatte wenigstens mein eigenes Reich und musste es mir mit niemanden teilen. Ich warf einen Blick in die Nasszelle. Dusche Spiegel und Waschbecken. Ok … nicht grade viel aber ausreichend auf jeden Fall. Mein Blick fiel auf das Pad. Automatisch fuhr meine Hand an die Beule welche das Pad des Miststückes hinterlassen hatte. Das war mir bisher auch noch nicht passiert. Da ich Hunger hatte beschloss ich auswärts zu essen, nach Replikatorfraß stand mir heute nicht der Sinn. Außerdem könnte ich mir so einen weiteren Überblick von der Starbase verschaffen.

~~~ Irgendein Lokal ~~~

Das kleine Geschäft war versteckt in einer Ecke und machte einen gemütlichen Eindruck. Kleine Tische standen wild verteilt im Raum. Lediglich eine Kerze war auf den Tischen zu sehen. Ein mürrischer Barkeeper stand hinter der Theke und eine ältere Frau saß gelangweilt auf einem der Hocker. Viel Bewegung schien hier nicht zu sein, so schien es wenigstens.
„Hey, Barkeeper, einen Whiskey... bitte.“, rief ich dem Kerl zu. Dieser sah auf, scheinbar völlig perplex einen Gast zu haben. Er nickte und brachte mir meinen Drink. „Möchten sie auch etwas essen?“, fragte er mich vorsichtig.
„Was gibt’s?“, fragte ich freundlich und unterdrückte mein Lachen. Ok die Frage hatte sich erledigt, scheinbar war hier nie viel los. Im Moment kam mir das sehr gelegen.
„Bring uns deinen Eintopf. Sean.“, erklang Somalis Stimme von der Tür her. Ich drehte den Kopf.
„Also doch romantische Avancen?“, fragte ich amüsiert. Irgendwie wunderte mich nichts mehr bei Somali, welcher laut lachte.
„Wer weiß, Desean, sie sind das was Frauen in der Regel als attraktiv bezeichnen würden.“, grinste er und setzte sich. Sean, wie der Barkeeper sich scheinbar nannte brachte Somali ebenfalls einen Whiskey. Der Captain schien Stammgast zu sein, denn die Frau schenkte ihm ein warmes Lächeln.
„Peter, schön dich wieder zu sehen.“, sagte sie warm und verschwand dann in der Küche.
„Immer wieder gern Marry.“, rief Somali ihr lachend nach bevor er mich wieder ansah.

„Und, den Weg gefunden? Ich hätte dich ja gern über die Base geführt, aber meine Person wurde erwartet.“, sagte er, fast entschuldigend.
„Ging so.“, sagte ich und verschwieg meine Begegnung mir dem Miststück. „Ziemlich groß der Pott hier.“
Somali lachte. „Ja, ich erinnere mich gut wie ich das erste Mal hier war. Ich brauchte acht Stunden um überhaupt den Besprechungsraum zu finden.“
„Trotz Wegbeschreibung?,“ grinste ich.
„Mister Desean, mir wurde kein Pad zur Verfügung gestellt.“, sagte er und nahm einen Schluck Whiskey.
„Schon gut, von Pads habe ich heute genug.“, sagte ich schnell und sah mich weiter um. Mein Blick viel zum Eingang wo eine, mir mittlerweile bekannte Frau eintrat. Das hatte mir grade gefehlt.
„Das Miststück.“, murmelte ich in meinen Bart. Somali zog eine Augenbraue hoch und sah zur Tür und lächelte.
„Tamara. Schön das du da bist. Ich möchte dir jemanden vorstellen.“, rief er und stand auf um der Frau einen Stuhl zurückzuschieben. Die Tamara genannte ging auf ihn zu, entdeckte mich und erstarrte.
„Na wenn das nicht Miss „Ich werfe Fremden Pads an den Kopf“ ist.“, sagte ich grinsend. Sie wurde rot und Somali blickte zwischen uns hin und her.
„Ihr kennt euch?“, fragte er erstaunt.
„Kennen würde ich das nicht nennen, Somali, aber sie hat mich getroffen.“, sagte ich, mit Absicht zweideutig.
„Wenn man die Augen aufmacht rennt man auch nicht jeden um.“, konterte Tamara die sich setzte. „Also sie sind Peters neuer „Freund“.“, sagte sie.
„Freunde? Wir? Nein ich kenne Somali erst einige Tage und ich würde nicht soweit gehen und ihn einen Freund nennen.“, sagte ich abwehrend. „Wirf jetzt aber kein Pad nach mir weil ich nicht aufgestanden bin, ja?“
Tamara begann nun zu lachen. „Es tut mir Leid.“
„Würdet ihr mir mal bitte erklären wovon ihr redet? Wer hat ein Pad geworfen und warum zum Teufel?“, rief Somali der wieder Platz genommen hatte.

Tamara erklärte in kurzen Worten den Zusammenstoß und Somali brach in Gelächter aus. Die ältere Frau, Marry, brachte uns drei dampfende Teller. Es roch köstlich. Wortlos aßen wir und schoben nach einer Weile satt die Teller von uns.
„Also, Tamara, das ist Damian Desean, er wird in der Sicherheit arbeiten. Desean, das ist Tamara McAllister. Eine fantastische Astrologin.“
„Und sehr temperamentvoll.“, gab ich zu bedenken, jedoch ohne Sarkasmus. Tamara lachte leise.
„Ich mag mich nicht umrennen lassen.“, sagte sie.
„Oh dann wirfst du also Pads um dich, das werde ich mir merken und immer einen Schutzhelm mitnehmen wenn ich dir begegne.“, sagte ich grinsend.
„Könnt ihr zwei mal aufhören wie ein altes Ehepaar zu streiten?“, fragte Somali, sich ein Grinsen verkneifend.
„Wieso? Ist sie deine Frau?“, neckte ich. Alles im allem gesehen hatte ich verdammt gute Laune.
Somali verdrehte die Augen. „Nein du Arsch.“, knurrte er was mir ein Lachen entlockte. Mit zusammen gekniffenen Augen starrte er mich an.

„Du erinnerst mich an meinen alten Freund Jaxyn.“
„Jaxyn Devill?“, fragte Tamara und sah mich plötzlich mit großen Augen an. Ich nickte. „Ja, vor meiner, nennen wir es Auszeit waren wir unzertrennlich. Er war der einzige Mensch in dieser Galaxie den ich jemals Freund nannte.“, sagte ich und sah sie neugierig an. Kannte sie Jaxyn etwa?
„Dann … bist du DER Damian Desean?“, fragte sie und sah mich an.
„So nennt man mich.“, sagte ich und sah ratlos zu Somali der Tamara jedoch mit ebenfalls neugierig an sah.
„Jaxyn war mein Cousin.“, sagte sie leise.
„Ah ich verstehe. Es tut mir leid.“, sagte ich und betrachtete die junge Frau vor mir. Sie schien älter zu sein als sie aussah wenn sie sich an Jaxyn erinnerte.
„Es muss dir nicht Leid tun, Damian. Er hat viel über dich erzählt und du kannst dich scheinbar nicht mehr an mich erinnern.“, ihr Tonfall klang etwas traurig.
„An dich?“, fragte ich nun perplex. Sie nickte, griff in ihre Hosentasche und reichte mir eine silberne Kette mit einem Medaillon. Ich nahm die Kette und öffnete den Verschluss. Ein Bild erschien. Jaxyn, meine Wenigkeit und Tammy, welche auf meinen Schoß saß. Ich erinnerte mich an das Bild. Es wurde aufgenommen als Jaxyn und ich noch auf der Akademie waren. Das war nun fast 15 Jahre her.
„Tamara … Tammy... natürlich.“, rief ich erstaunt und sah Tamara an. „Ich hätte es wissen müssen als du mir vorhin das Pad an den Kopf geworfen hast. Damals war es deine Lieblingsaufgabe mir deine Spielsachen an den Kopf zu werfen.“, rief ich aus.
Somali sah uns an. „Dann kennt ihr euch wirklich?“, fragte er.
„Nein Peter, das Bild hab ich schnell bearbeitet und aus einer X-beliebigen Datenbank gezogen um Damian zu ärgern. Du Schaf.“, sagte Tamara und nahm die Kette wieder an sich.
Ich lachte auf. „OK an deiner vorlauten Klappe hat sich nichts geändert.“, grinste ich.
„Und du bist immer noch ein arrogantes Arschloch.“, konterte sie.
„Touche, Miss McAllister.“, sagte ich sanft und nahm einen Schluck aus meinen fast leeren Glas.

Somali, Tamara und ich blieben lange in der kleinen Bar und unterhielten uns über alte Zeiten. Obwohl ich ehr ein Einzelgänger war, genoss ich die Gesellschaft von Tamara und auch Somali. Es tat gut über meinen Freund reden zu können. Während der Haft hatte ich nie Gelegenheit gehabt und wenn ich ehrlich war auch nie die Lust.
„Sag mal Somali, wo finde ich die Trainingsräume?, fragte ich und Somali grinste.
„Schau auf dein Pad, ich hab sie dir extra eingezeichnet, Desean.“
„Ich hol dich morgen einfach ab, Damian, ich wollte morgen früh auch trainieren.“, sagte Tamara und grinste.
„Ich trainiere alleine.“, sagte ich und sah Tamara an. Nur weil sie Jaxyns Cousine war hieß das noch lange nicht das ich nun ständig mit ihr die Freizeit verbrachte..
„Du änderst dich niemals, Damian.“, seufzte sie und sah mich an.
„Nein, das werde ich nicht. Da habe ich kein Grund zu.“, sagte ich uns sah Tamara nun an. Es war wohl besser die Sache klar zu sagen.
„Ich habe mich gefreut dich kennen zu lernen, beziehungsweise kennen zu lernen, Tamara, aber wenn du erwartest oder dir erhoffst das ich dir irgendwas Schuldig bin, nur weil dein Cousin mein bester Freund war, dann liegst du falsch.“, mein Tonfall war ernst und vielleicht eine Spur zu hart denn ich sah wie Tamaras Gesichtszüge sich verhärteten. Somali legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter.
„Gute Nacht.“, sagte ich laut und erhob mich. Tamara schwieg und Somali nickte nur kurz. Wortlos verließ ich das Lokal und machte mich ziellos auf den Weg durch die Gänge. Was war zum Teufel in mich gefahren. Sie hatte mir doch nur angeboten mich zur Trainingshalle zu bringen da sie auch trainieren wollte. Sie hatte mit keinem Wort gesagt das sie mit mir trainieren wollte. Verdammt noch mal, die Freiheit schien mir nicht zu bekommen.

-TBC-