Seite 1 von 1

NH – Log 01 – Lt. Cmdr. Inola Deren – Cco - SD: 15277.1820

Verfasst: Mi 18. Jun 2014, 17:13
von Jadzia_Bennet
NH – Log 01 – Lt. Cmdr. Inola Deren – Cco - SD: 15277.1820

Personen: Liana Deren, Chakoty

Wörter: 1351


~|~ Risa – Privates Anwesen der Familie Deren ~|~


Heute war mein Urlaub also zu Ende. In wenigen Stunden würde ich an Bord der USS Cheyenne gehen, die mich nicht nur auf einen anderen Planeten bringen würde, sondern gleich in einen anderen Quadranten.

Es war mein eigener Wunsch gewesen, auf die Starbase New Hope versetzt zu werden. Der Hauptgrund war wohl, das ich endlich meinen Halbbruder Chakoty kennen lernen wollte, aber zusätzlich reizte es mich auch, Dienst auf einer so großen und modernen Station zu machen.
Als Symbol eines neuen Zeitalters, wurde diese Base nicht ausschließlich nur mit modernster Föderationstechnik erschaffen. In den Bau flossen auch Erfahrungen aus dem Erbe der Shedar und deren gewaltigen technischen Errungenschaften ein. Auch das Volk der Pekara, die ersten Verbündeten der Föderation im Gammaquadrant hatten ihr Wissen zur Verfügung gestellt und sich am Bau der Station beteiligt. Das gewaltige Gebilde dient als Handelsmittelpunkt, Außenposten, Schiffswerft, Forschungszentrum, Verteidigungsplattform des Starfleet Marine Corps, Zentrum des neuen Föderationsgebietes im Gammaquadranten und weiteren Aufgaben der Zukunft.

Ich hatte den Plan regelrecht studiert und war noch immer fasziniert von den gigantischen Ausmaßen dieser Base. Bereits auf der Akademie, während meiner Ausbildung, hatte ich den Wunsch gehabt, auf einer Starbase stationiert zu werden. Vor drei Monaten, zusammen mit meiner Beförderung zum Lieutenant Commander, hatte ich es endlich geschafft. Ich würde auf der New Hope den Posten des Chef Councelor übernehmen, da die derzeitige Posteninhaberin zurück zur Erde wollte.

Mein Gepäck war, bis auf eine kleine Tasche mit ganz persönlichen Dingen, bereits heute Morgen abgeholt worden und befand sich hoffentlich bereits an Bord des Schiffes.
In Gedanken versunken schaute ich aus dem Fenster in den weitläufigen Park, der zu dem Anwesen gehörte. Hier war ich aufgewachsen. Auch wenn ich während meiner Ausbildung meist in unserem Penthouse in Washington gelebt hatte, empfand ich dieses Haus als meine Heimat.
Ich dachte an die halbjährlichen Besuche meiner Mutter, die jedes Mal das gesamte Haus auf den Kopf gestellt hatten. Bei jedem Besuch brachte sie wunderbare Geschenke mit. Die teuersten Kleider, die erlesensten Schmuckstücke, Gemälde und Dekorationsgegenstände. Für mich war das alles ganz normal und erst als ich wegen meines Studiums auf die Erde kam, merkte ich verwundert, das es auch Menschen gab, die froh waren jeden Tag das Notwendige zu bekommen.

Doch auch da blieb ich von diesen Dingen weitgehend abgeschottet. Ich wurde von Bediensteten zur Akademie gebracht und abgeholt. Meine Freunde hatte Mutter für mich ausgesucht, auf Empfängen und Bällen, zu denen ich ab und zu als Abgesandte Liana Derens gehen musste, hatte ich natürlich eine eigene Loge, in die nur ausgewählte Gäste durften.
Ich hatte aber auch nicht das Bedürfnis, meine Welt zu verlassen und mich mit Leuten abzugeben, die nicht meiner Schicht angehörten. Nicht das ich diese für schlechter hielt, aber ich empfand es einfach als unpassend.

Das Summen meines Computers meldete mir ein Subraumgespräch und da ich wusste wer mich sprechen wollte, beeilte ich mich das Gespräch anzunehmen.
„Hallo mein Kind“, meldete sich, wie erwartet, die Stimme meiner Mutter. Liana Deren sah für ihr Alter noch sehr gut aus, aber ich wusste wie viel Zeit und Geld sie dafür aufwendete. „Hast du alles eingepackt?“, fragte sie besorgt wie immer.
„Ja Mutter“, antwortete ich. „Ich bin extra noch einmal die Liste durchgegangen, welche du mir geschickt hattest.“
Das war zwar eine Lüge, aber ich hatte schon vor langer Zeit gelernt, das es leichter ist Mutter ein wenig zu belügen, als mit ihr zu diskutieren. Zum Glück übertrug der Subraum keine Gedanken, so das es für mich einfacher war, ihr recht zu geben und zu tun was ich für richtig hielt.
Sie nickte auch sofort zufrieden und kam zur nächsten Frage. „Willst du wirklich nicht wenigstens deine Zofe mitnehmen? Wer soll dir denn beim Ankleiden helfen, wenn du nicht in Uniform rumläufst? Jemand muss doch aufpassen, das deine Kleidung gereinigt wird und das man sie ordentlich in den Schrank hängt. Außerdem brauchst du doch zumindest deinen Butler, der sich um alles kümmert.“

„Mutter...“, erklärte ich, „.....Ich habe dir doch gesagt, das ich das sehr gerne tun würde, aber die Flotte erlaubt keine persönlichen Bediensteten. Man hat mir aber versichert, das ich als Lieutenant Commander ohne Probleme einen Holodiener bekommen konnte.“
Auch das war nicht ganz die Wahrheit. Mir war es ganz recht, keinen Bediensteten mitnehmen zu müssen, denn natürlich würden diese jeden meiner Schritte sofort meiner Mutter berichten. Sie hasste es mit Sicherheit, das ich das erste Mal irgendwo sein würde, wo sie mich nicht ständig überwachen konnte. Es würde mich nicht wundern, wenn sie nicht versuchen würde, Chakoty zu ihrem Spion zu machen. Alles natürlich zu meinem Besten.

Mutter war aber noch nicht fertig. „Ich habe noch eine Überraschung für dich mein Kind“, erklärte sie stolz. „Zusammen mit meiner Freundin, Imperatorin Mahata Gherthomar, habe ich dafür gesorgt, das dein Quartier eine besondere Ausstattung bekommt. Deine Teppiche sind aus Desanta Wolle und handgeknüpft, gestern sollte bereits deine Bettwäsche aus Nekilana Seide eingetroffen sein und deine Möbel stammen vom persönlichen Innenarchitekten der Imperatorin. Vor allem dein Bett ist eine Sonderanfertigung.“

Mit einem Hustenanfall verbarg ich mein Erschrecken. Wieder einmal hatte sie es geschafft, mich zu überrumpeln. Hätte sie mich vorher gefragt, so hätte ich sie gebeten das sein zu lassen, aber eine Liana Deren fragte nicht. Sie handelte und wartete dann auf Beifall. Natürlich bedankte ich mich entsprechend. Was blieb mir auch anderes übrig? Ihr zu widersprechen würde mir nicht einmal im Traum einfallen und wäre auch sinnlos, jetzt da sie mich vor vollendete Tatsachen stellte. Ich kannte nur einen der das wagte, und das war mein Halbbruder, über den sie auch entsprechend sprach.
„Willst du etwa so werden wie Arscosea?“, war einer ihrer Standartsätze, wenn ich auch nur andeutungsweise versuchte eine andere Meinung zu haben als sie. Das sie gerade damit erst recht meine Neugierde auf den Mann geweckt hatte, kam ihr natürlich nicht in den Sinn.
Immerhin hatte dieser es geschafft Admiral zu werden, auch wenn Mutter davon überzeugt war, das es lediglich ihr Name war, der ihm dazu verholfen hatte und es viel schneller gegangen wäre, wenn er ihr erlaubt hätte zu helfen.
Nachdem sie mir noch einige Ratschläge mit auf den Weg gegeben hatte, und ich ihr versprochen hatte mich regelmäßig zu melden, beendete sie die Verbindung. Für mich wurde es auch höchste Zeit zu gehen.


~|~ New Hope ~|~


Die Reise hier her war ohne Zwischenfälle verlaufen. Ich hatte die Zeit genutzt um viel zu schlafen, gut zu Essen und ein wenig zu trainieren, um die Folgen des guten Essens wieder los zu werden.
Ich verabschiedete mich vom Captain des Schiffes, der einer der unzähligen Freunde meiner Mutter war und begab mich an Bord der Base, die nun wohl für lange Zeit mein zu Hause sein würde.

Mein erster Weg führte mich in mein Quartier. Es lag auf Deck 15. Gleich der erste Eindruck, den ich von meiner Unterkunft hatte war ganz gut. Es war natürlich sehr beengt, denn ich war es gewohnt viel Platz zu haben, doch würde ich versuchen müssen mit dem auszukommen was da war. Ich hatte einen großen, exquisit eingerichteten Wohnraum, ein Schlafzimmer, einen Sanitärbereich, der nichts zu wünschen übrig lies und eine Küche, in der ich sogar hätte kochen können, wenn ich das jemals gelernt hätte.
Immerhin konnte ich replizierte Speisen nett anrichten, wofür ich hier mehr als genug Platz hatte. Der Computer erklärte mir dann auf meine Frage, das es sich hier nicht um die Standarteinrichtung handelte, sondern das dieses Quartier speziell für mich gestaltet worden war. Mutter hatte also nicht gelogen. Bei Gelegenheit wollte ich mir einmal ansehen, wie so eine Standarteinrichtung aussieht. Ich war mir sicher, dass diese auch nicht viel schlechter war als meine, aber das würde Mutter nicht verstehen. Für eine Deren kam nur das Beste infrage, auch wenn es nur unwesentlich besser war als das Übliche.

Nachdem ich mich davon überzeugt hatte, das auch mein gesamtes Gepäck hier war, machte ich mich auf den Weg zu meiner Vorgängerin, die mich noch für drei Tage in alles einweisen wollte, ehe sie die Base verlassen würde.