NH – CrRec Daman Desean – SEC – Log 07 - 15280.1580

Begleitschiff: USS Prophecy NCC - 202012 - Intrepid - Refit Class
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Kami
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Sa 21. Jun 2014, 14:48

NH – CrRec Daman Desean – SEC – Log 07 - 15280.1580

Personen: Mistaya Steel, Peter Somali
Wörter: 2289

~~~ Quartier Desean ~~~

Ich sah auf den Chronometer, ich hatte noch gut drei Stunden Zeit bis zu meinem Trainingsdate. Irgendwie ergriff mich eine Art Freude als wenn ich an das Treffen dachte, auf der anderen Seite machte mir mein Verhalten Angst. Das was eindeutig nicht ich. Es war nie meine Art gewesen mit anderen zu trainieren, egal ob Lauftraining oder Kampftraining. Doch ich zog im Moment Gesellschaft eindeutig vor. Vielleicht lag diese Tatsache ja wirklich an der langen Zeit, in welcher ich die Zelle für mich alleine hatte. War es so? Hatte ich mich so verändert? Angst vor der Einsamkeit? Seufzend starrte ich, wie so oft in den letzten Tagen auf der Starbase, Löcher in die Zimmerdecke.

Egal wie ich es drehte und wendete... es blieb bei einer inneren Ratlosigkeit. Mir war bisher nicht bewusst geworden wie sehr die Haft mir zu gesetzt hatte. Ja ich hatte Angst. Ich fühlte mich wie in einer Glaskugel gefangen, in der sich hin und wieder ein einzelner Lichtstrahl verirrte. Vielleicht hatte ich mir die Jahre nur vorgemacht dass es mir gut ging. Aber das tat es nicht, das wusste ich nun.

Diese Einsamkeit. Ja die Einsamkeit war eine interessante Gefährtin, sie war Feindin und Freundin, Trösterin und Quälerin zugleich. Während meiner Haft hatte ich lange Zeit die Einsamkeit zu studieren was sie denn nun war. Ich hatte beschlossen da sich die Einsamkeit lieber mochte, denn wenn ich der Einsamkeit müde war hatte ich eine zweite Gefährtin. Die Schuld. Meine Schuldgefühle ob ich nicht doch Jaxyns Leben hätte retten können, hatten mich fertig gemacht.
Die Schuld war eine noch viel interessantere Gefährtin.
Die Einsamkeit war eine harte aber grundsätzlich gutwillige Gefährtin. Die Schuld dagegen war wie ein lebendes, atmendes Wesen, grausam und absolut widerwärtig. Sie war gnadenlos. Die Schuld zerfraß dich von innen heraus, zerstörte auch das letzte bisschen Hoffnung das sich tief in deiner Seele versteckt hatte. Sie nährte sich von deinen Gefühlen und aus jeder neuen Hoffnung und sie wurde mit jeder neuen Erinnerung und der damit verbunden Hoffnung, dass du nicht Schuld an der ganzen Misere trugst, stärker. Jede Selbstanklage machte sie stärker, bis sie schließlich die Oberhand gewann und die Einsamkeit verdrängte. Der Schuld hilflos ausgeliefert...

Ich stand auf und ging zum Waschbecken um mir eine Hand kaltes Wasser ins Gesicht zu schöpfen. Diese Gedanken nervten mich und ich hatte keine Lust mehr der Schuld die Oberhand zu lassen. Sie hatte acht Jahre die Oberhand. Es war Zeit. Zeit aus der Glaskugel auszubrechen und vielleicht ein neues Leben zu beginnen. Langsam begriff ich das ich neue Chance bekommen hatte. Nun sogar vielleicht den Richtigen Weg einzuschlagen. Ich betrachtete mein Spiegelbild und seufzte. Mein Gesicht war gealtert, keine Frage. Meine Gesichtsfarbe war blass, nun ja kein Wundern wenn man Jahre lang die Sonne nicht sah. Auf dem Planeten wo sich die Haftanstalt befand schien die Sonne nur einen Monat im Jahr.

Es war eindeutig Zeit für Veränderungen. Ich hatte Angst, Angst mir nicht mehr treu zu sein, doch einem anderen Gegenüber würde ich dies niemals zugeben. Ich fühlte mich alleine und ich hatte niemanden der mich auffangen könnte, ich ich auf die Nase fiel. Es war meine eigene Schuld, das war mir schon bewusst, doch irgendwie war ich auch ratlos. Wie sollte ich das nur anstellen. Ich bin 20 Jahre nur mir selbst wichtig gewesen. Habe einen Scheiß auf andere gegeben und nur erwartete man von mir, dass ich ein Teamplayer wurde? Verdammt noch mal... wie so oft ballte sich meine Faust. Schwer atmend zählte ich leise bis 10 und hoffte meine Wut würde verrauchen. Doch diesmal nicht. Sie hatte sich angestaut und musste raus. Aber hier war der schlechteste Ort meine Wut auszulassen. Aber auf dem Trainingsdeck, am Besten bevor Somali und Miss Steel erschienen.

~~~ Trainingsdeck 8 ~~~

Ich hatte Glück und das Deck war leer und frei. Eine Trainingshalle wurde auf meinen Wunsch simuliert. Ich brauchte nun dringend etwas zum reagieren. Den Computer programmierte ich so, dass er mir einen lauten Signalton gab, falls jemand das Deck betreten würde.
Dann begann ich mich etwas aufzuwärmen, ich war sauer, stinke sauer, aber noch lange nicht so dumm, dass ich anfangen würde blind ohne Aufwärmung loszulegen. Mein Körper und meine Kraft war mein Kapital und wenn man es so sah, in meinem Beruf zwingend notwendig.
Nach einer Stunde, in dem ich diverse Sandsäcke und Trainingspuppen bearbeitet hatte ging es mir deutlich besser. Meine Wut war verraucht. Es tat so gut sich einfach seiner Wut hingeben zu können, ohne dass man sich Gedanken um sein Gegenüber machen musste. Erschöpft aber zufrieden ließ ich mich auf den Boden nieder und trank mein Wasser. Keine Minute zu spät, denn in dem Moment meldete der Computer eine Person die das Holodeck betrat.

Peter zog eine Augenbraue hoch als er sich umsah. „Nanu, hatten wir nicht sieben Uhr gesagt?“, fragte er, eine Spur von Belustigung lag in seiner Stimme.
„Hatten wir.“, sagte ich und grinste. „Ich hatte einfach Lust schon anzufangen. Schlimm?“
Eine Augenbraue rutschte Peter nach oben. „Seit wann fragst du ob sowas schlimm wäre?“
„Sagen wir ich habe verstanden was das soll.“, gab ich zurück und sah Somali ernst an.
„Hallejulia.“, seufzte Peter und ließ sich neben mir nieder. „Sicher?“
Ich grinste. „Ja, ich glaube schon. Ich hatte die letzten Stunden einige Zeit nachzudenken … Danke.“
„Wofür? Ich habe nichts getan.“
Ich sah Somali an. „Je ne das ist klar, wenn du nichts getan hast dann bin ich ein Unschuldsengel.“
Nun grinste Somali. „Das bist du in der Tat. Deine Akte wurde gesäubert, zumindest die offizielle. Ich hatte einige Gefallen zum einfordern. Nur die obersten Offiziere und Leiter sehen die, nennen wir es richtige Akte. Der Rest sieht von deiner Vergangenheit nichts.“
„Ich frage mich wem du dafür in den Arsch kriechen musstest.“
Peter grinste erneut. „Sagen wir, nicht nur du hast dich verändert.“
„Das merke ich, wie bist du eigentlich Captain geworden?“, fragte ich nun neugierig.
„Das ist eine lange Geschichte und ich erzähle sie dir irgendwann einmal.“
„Ich werde dich daran erinnern.“, grinste ich und streckte mich. „Dann warten wir auf unseren Gast und dann können wir loslegen.“, grinste ich als Somali ein dümmliches fragendes Gesicht zog.
„Gast?“
„Oh ja, du kennst sie sogar.“, nun konnte ich nicht anders als loslachen. Somalis Miene strahlte Verwirrung, ja fast schon Entgeisterung aus. Prustend schlug ich ihn auf die Schulter.
„Miss Steel wird mit uns trainieren.“, sagte ich und stand auf. Wenn ich weiter hier sitzen würde, dann würde ich irgendwann umfallen vor Lachen.
„Mistaya? Trainieren?“, nun klang Peter neugierig. Ich nickte und erzählte ihm von meinem Treffen mit Miss Steeel. Sein Gesicht wurde weich und dann lächelte er.
„Ich bin mir zwar nicht sicher wie du das schaffen willst, „sanft“ zu ihr zu sein. Aber wenn du meinst.“
Ich sah Somali an. „Ganz ehrlich … dass weiß ich auch nicht. Aber es könnte eine gute Übung für mich sein. Immerhin hast du es mir deutlich gesagt vor einigen Tagen. Ich solle lernen mich anzupassen und auf mein Temperament zu achten.“

Peter und ich scherzten noch eine Weile bis auch Miss Steel zu uns stieß. Somali lachte freundlich und sah mich neugierig an.
„Miss Steel, schön das sie da sind.“, lächelte ich. Und ich freute mich wirklich sie zu sehen.
„Warum sind sie so überrascht? Ich sagte doch ich erscheine.“, fragte sie sanft lächelnd. „Peter, schön sie hier zu sehen, trainieren sie mit uns?“, fragte sie dann Somali.
„Ja, sieht ganz so aus, Mistaya. Ich hoffe sie wissen auf was sie sich einlassen. Damian ist ein Arschloch, ein strenges Arschloch.“, er grinste mich an. Sie sah mich an und grinste ebenfalls. „Ich glaube ich werde es überleben. Aber er ist auch mein Ritter in strahlender Rüstung.“,
„Ritter in strahlender Rüstung? Arschloch? Könntet ihr euch einigen? Vielleicht beim Laufen?“, schmollte ich gespielt und griff nach einem Seil welches ich in weiten Abstand zu den beiden durch die Luft schnellen ließ.
„Los, aufwärmen, keine Widerrede.“, sagte ich gespielt streng. Somali und auch Mistaya lachten und salutierten.
„Aye, Sir.“, prustend machten beide das sie aus meiner Reichweite kamen, als mein Gesicht sich verdüsterte.

Gemeinsam wärmten wir uns auf und ich änderte das Programm. Eine weite Landschaft erschien. Ein Weg schlängelte sich durch verschiedene Untergründe und durch verschiedene Szenarien. Ich hatte dieses Programm stets geliebt, es bot Abwechslung und erforderte Konzentration.
„Ok, schauen wir mal wie weit wir kommen.“, grinste ich nach der Aufwärmphase und lief los. Mein Tempo war zügig aber nicht zu schnell. Der Weg, asphaltiert, schlängelte sich durch eine kleine Hügellandschaft. So das man mal auf, mal abwärts lief.
„Oh, das ist ein tolles Programm.“, sagte Mistaya begeistert, locker neben mir herlaufend. „Wo haben sie es entdeckt?“, fragte sie.
„Das Programm ist uralt. Es stammt noch aus meiner Ausbildungszeit. Ich weiß nicht einmal wer es geschrieben hat. Ich hatte in einem Programm mal einen Zahlendreher drin. Also ehr aus Zufall.“, sagte ich und grinste.
„Oh, sehr schön.“, sie grinste und sah mich lächelnd an. „Gute Tempo.“, meinte sie anerkennend.
„Gleichfalls Miss Steel.“
„Sagen sie doch einfach Maya“,bat sie.
„Ich finde Miss Steeel schöner.“, ich grinste und steigerte mein Tempo. Somali schweig und beobachtete uns, sein Tempo an uns angepasst. Ich wusste er hatte keine Schwierigkeiten mein Tempo zu halten. Das hatte er damals schon nicht gehabt. Die Crew der Dark Hope hatte stets gemeinsam trainieren, zumindest das Basistraining. Den Rest hatte jeder für sich gemacht.
„Wie sie meinen.“, sie schien nichts dagegen zu haben und passte sich meinem Tempo an.
„Wie lange laufen sie schon Miss Steel?“, erkundigte ich mich.
„Solange ich denken kann. Das Laufen beruhigt mich. Der Wind bläst meine Gedanken aus den Kopf. Ich fühle mich einfach frei.“, antwortete sie.
„Ich verstehe.“, ein Seitenblick auf Somali reichte mir um sein Grinsen zu sehen.
Unser Weg bog nun in ein Waldstück ein und der Boden war nicht länger ein gleichmäßiger Weg, sondern überall lagen kleine Äste und Wurzeln. Je weiter wir in den Wald drangen, desto höher lagen diese Wurzeln, Aus dem Laufen wurde eine Art Hindernislauf, was uns jedoch nicht veranlasste unser Tempo zu drosseln. Es machte Spaß und ich begann das Training mit den beiden zu genießen.
Etwa zehn Minuten kämpften wir uns durch hüfthohe Wurzeln und Äste bis wir den Waldrand erreichten und vor uns ein Sandstrand erschien. Das violette Meer und die rot goldene untergehende Sonne, machten diesen Abschnitt zu etwas ganz besonderem. Diese Passage hatte ich irgendwann geändert, nachdem ich das erste mal Trill besucht hatte. Man sah es mir selten an, aber immerhin war ich zur Hälfte Trill. Mistaya war begeistert.
„Oh, wie wunderschön.“, unwillkürlich drosselte ich mein Tempo und joggte nun bequem über den Strand. Auch Somali kniff erstaunt die Augen zusammen.
Ich wusste gar nicht das du solche Szenarien schön findest., hörte ich seine Stimme in meinem Kopf.
Ich grinste ihn einfach nur an und wurde noch etwas langsamer. Mistaya war ebenfalls langsamer geworden und sog die Landschaft in sich ein.
„Wir können hier ja eine kurze Verschnaufpause machen.“, schlug ich vor und Mistaya nickte und ließ sich in den warmen Sand nieder und streckte ihre Beine von sich.
„Es ist so wunderschön.“
„Danke.“, sagte ich und setzte mich ebenfalls. Ihr Kopf drehte sich zu mir um. „Sie haben das erschaffen?“
„Nein.“, sagte ich ehrlich. „Das ist der Strand von Sai'Jona, auf Trill. Waren sie schon einmal auf Trill?“, fragte ich sie. Sie schüttelte den Kopf.
„Irgendwann müssen sie Trill mal besuchen, Miss Steel. Der Ozean hat genau diese Farbe. Ich erinnere mich gerne an meinen Besuch zurück und es gefiel mir so gut, dass ich diesen Strand in das Programm einbaute.“
Mistaya sah Somali an. „Stimmt das? Das Meer auf Trill ist violett?“
Peter grinste und nickte. „Ja, das ist es und es gibt viele heiße Quellen auf Trill. Einen Besuch ist der Planet wirklich wert Mistaya. Damian übertreibt nicht.“
„Ich werde es mir merken.“, sagte sie sanft und sah mich neugierig an. „Sind sie von Trill?“
„Ich bin zur Hälfte Trill, Miss Steel, aber ich bin nicht auf Trill geboren. Ich weiß nicht wo ich geboren wurde wenn ich ehrlich bin. Aber irgendwann wollte ich den Planeten besuchen, dessen Rasse ich angehöre.“
„Aber sie haben nicht die typischen Flecken.“, sagte sie verwundert. Ich musste lachen.
„Oh doch, ich habe sie, aber sie sind nicht über den ganzen Körper verteilt wie bei den meisten meiner Artgenossen. Meine Trillflecken laufen von den Schultern bis zum Hintern.“, ich musste grinsen.
Mistaya lächelte. „Verstehe, also nur für ausgewählte Personen sichtbar.“
Somali lachte. „Ja so kann man es auch nennen.“, er grinste und blickte dann ebenfalls auf das Meer.
„Irgendwie habe ich Lust zu schwimmen.“, sagte er, zog sich sein Shirt aus und wartete mit seiner Hose in das violette Meer.
Mistaya und ich blieben am Strand zurück.
„Sie sind ein seltsamer Mann, Damian.“, sagte sie nach einer Weile als Somalis Körper nur noch ein kleiner Punkt im Wasser war.
„Seltsam?“, fragte ich. Mistaya wurde rot.
„Ja, sie kommen wie ein Einzelgänger rüber und doch sind sie sehr gesprächig und erfrischend ehrlich. Peter erzählte mir das ich mich vor ihnen in Acht nehmen sollte, da sie ein Arschloch wären.“, gab sie kleinlaut zu und wurde noch eine Spur röter.
Ich musste lachen. „Das war ich auch bisher.“, gab ich zu und blickte zur Sonne, die langsam hinter dem Horizont verschwand. Ja ein war ein Arschloch... und was die Zukunft bringen würde … das wusste bisher niemand.
Riana Seymore
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Supervisior

schreibt außerdem:
Lieutenant Commander Orianna Jones - Wissenschaft -
Lieutenant Commander Damian Desean - Sicherheit -

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Commodore Kami
Spielleitung Starbase G001 New Hope


Ich weiß das die Stimmen in meinem Kopf nicht real sind, aber sie haben so wahnsinnig geile Ideen!!!!
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